NEUE ASPEKTE DER PHYLOGENIE
INNERHALB
DERGATTUNG APIS*
Aspects
nouveauxde la phylogenèse du genre Apis
Nikolaus KOENIGER
Institut für Bienenkunde an der Universität FrankfurilMain,
OberursellTs.,
Im Rothkopf 5SUMMARY
NEW PHYLOGENETIC ASPECTS OF THE GENUS APIS
Comparing the four rezent species of the genus Apis it is commonly supposed that Apis florea shows the greatest number of ancestral characterists of all four honeybee species. But
some new results do not support this opinion and indicate that another phylogenetic hypothesis
is more probable.
For the basic form of the genus Apis nesting in caves is assumed, because all primitive Meliponini and Bombinae build nests in caves too.
Under tropical conditions these ancestral bees can increase their colony division and the
swarms can survive for a longer period outside. The passover to free nesting forms means a great increase of fitness because the number of location suitable for nests becomes
nearly
unlimited. It is known that the number of nesting sites is the factor which limits the
population
in many species of Apoidea.
In a colder climate with strict, regular seasons the colony division of the ancestral
Apini
can only be successful with big swarms during a short period of the year. Swarms are forced to find a cave as soon as possible under these conditions. For the survival during winter the
bees have to collect a reasonable honey storage. Apis
mellifera
and Apis cerana are the living representatives of this development.The comparison of tropical with northern races of Apis mellifera proves such selection
according to climatic conditions for the presence. Furtheron the dominance of migratory forms, which are able to follow the seasonal nectarflow in the tropics is clearly demonstrated
by the rapid spreading of « afrikanized » bees in South America.
* Mit Unterstiitzung der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
ZUSAMMENFASSUNG
Die Gattung Apis soll nach der allgemein herrschenden Auffassung aus einer freibrütenden Basisform hervorgegangen sein, die der rezenten Apis florea ähnlich gewesen sein soll. Neuere
Ergebnisse stützen diese
Auffassung
jedoch nicht undermöglichen
eine andere phylogenetische Hypothese. Ausgehend von einer Urapis, die wie alle ursprünglichen Meliponini und Bombiniin Höhlen brütet, werden zwei unterschiedliche
Entwicklungsrichtungen
angenommen : 1. Unter tropischen Bedingungen werden Formen begünstigt,die
saisonale Unterschiede im Nektarangebot durch Wanderungen ausnutzen. Nach demÜbergang
zum Freibrütenstehen den Schwärmen eine nahezu unbegrenzte Anzahl von Nistplätzen zur Verfügung. Es
ist bekannt, daß die Anzahl der Nistplätze für hühlenbrütende Aloidea oft der die Popula-
tionsdichte limitierende Faktor ist.
2. Unter kälteren, jahreszeitlich streng gegliederten Klimabedingungen werden sich solche Tendenzen nicht durchsetzen. Die Kolonievermehrung kann nur während einer kurzen Periode
erfolgen.
Ein längeres Verbleiben der Schwärme im Freien ist nicht müglich. Das Über-dauern der kalten Jahreszeit erfordert die
Anlage großer
Wintervorräte.Für die Gegenwart werden diese Entwicklungsrichtungen bei einem Vergleich der tropi-
schen Rassen von Apis mellifica mit den nördlichen Polulationen deutlich. Auch die Übei- legenheit der « afrikanisierten » Bienen über die nördlichen Populationen in Südamerika spricht
für die Richtigkeit dieser Hypothese.
Apis mellifica,
die « westliche »Honigbiene, gehört
sicher zu einem deram meisten untersuchten
Objekte
derBiologie. Über
die asiatischenApis-
arten
dagegen liegen
weitweniger
Arbeiten vor. Immerhin wurdengerade
in den letzten
Jahren
eine beachtliche Anzahlvergleichender Untersuchungen publiziert. Aufgrund
dieserErgebnisse
soll versuchtwerden, einige
neueAspekte
über die Evolution innerhalb derGattung Apis aufzuzeigen.
Die
Gattung Apis
muß nach allenvorliegenden Ergebnissen
sicher alsmonophyletische Gruppe
betrachtet werden(MicHENExt 1974).
Es konntegezeigt werden,
daß nebengleicher Anordnung
derWabenzellen, gleicher
Form der
Königinnenzellen
und vielermorphologischer
Merkmale eingroßer
Teil der bisher bekannten Pheromone bei allen
Apisarten
vorhanden ist. Soist die
Queen
Substance(9-0-D-Säure,
BUTLER1967)
und dasAlarmpheromon Isopentylacetat (M ORSE 1967)
bei allenApisarten nachgewiesen.
Als weiteresgemeinsames gattungsspezifisches
Merkmal kann dasPolypeptid
Melittin(K
REIL
1975),
das im Giftauftritt, gelten.
Innerhalb der Familie
Apidae,
die nach MICHENER(1974)
ebenfalls alsmonophyletische
Einheit aufzufassenist,
werden dieApini
mit den Meli-ponini
als Subfamilie «Apinae
»zusammengefaßt.
Die andereSubfamilie,
die
Bombinae,
setzt sich aus denEuglossini
und den Bombini zusammen.In den
Grundzügen
kann diesesystematische Gliederung
alsgesichert
betrachtetwerden.
Die
Gattung Apis
wird heuteallgemein
in vier Arten unterteilt(s.
Abb.1).
M
AA
(1953)
vertrittdagegen
eine abweichendeAuffassung.
Er unterteilt dieHonigbienen
in drei verschiedeneGattungen
und in mehr alszwanzig
ver-schiedene Arten. Zu diesen
Ergebnissen
kommt MAAaufgrund morpholo- gischer
Unterschiede. Diese Unterschiedejedoch
können nachheutiger
Auffas-sung nur als
Abweichungen
verschiedener Rassenaufgefaßt
werden und somit konnte sich das von MAA entwickelteSystem
nicht durchsetzen.Ein weiterer
Punkt,
derlange ungeklärt blieb,
ist dieFrage,
ob es sichbei
Apis
cerana undApis mellifica
um zwei echte Arten handelt. RUTT1VER- !-
MAUL(1969) gelang
es zuzeigen,
daß cerana undmellifica
nicht nur auf-grund
unterschiedlicherMorphologie
der männlichenBegattungsorgane
getrennt sind,
sondern daß darüber hinaus einegenetische Inkompatibilität
zwischen beiden Arten besteht. Damit kann die
Einteilung
derGattung Apis
in die vier Arten
florea, dorsata,
cerana undmellifeca
alsgesichert
betrachtetwerden.
Die beiden Arten cerana und
mellifca zeigen
sehrgroße Übereinstim-
mungen. Beide brüten in Höhlen und haben
parallel
nebeneinanderangeordnete
Waben. Nach LINDAUER
(1956) gibt
es keineprinzipiellen
Unterschiede in der Tanzform. Auch weist das Melittin(K REIL 1975)
beider Arten diegleiche
Ami-nosäurensequenz
auf. DieMorphologie
der Chromosomen(MAUL 1969) zeigt große Übereinstimmung. Unterschiedliche Merkmale sind im Verteidigungsver-
halten und in der
Stellung
beim Fächelnausgeprägt.
Sozeigt Apis mellifica
beim Fächeln mit dem
Kopf
zumFlugloch,
währendApis
cerana wie auchein
großer
Teil der Hummeln undMeliponen
nach rückwärts zumFlugloch
hin fächelt. Die
Kolonieverteidigung
vonApis
cerana enthältspezielle
Ver-haltensmuster wie Zischverhalten
(KOENIGER -+ FUCHS 1973)
und Kör-perschütteln (K OENIGER +
FUCHS1975),
die beiApis mellifica fehlen,
unddie in
gleicher
Form auch beiApis florea
undApis
dorsata auftreten. Daher scheintApis
cerana zwischen den freibrütenden Arten undApis mellifica
zu stehen.
Apis
dorsata baut wieApis florea
eine einzelne Wabe im Freien. In der Tanzform(L INDAUER 1956) zeigt Apis
dorsataÜbereinstimmung
mit denhöhlenbrütenden Formen. So tanzen diese Bienen auf der vertikalen Wabe und
transponieren
den Sonnenwinkel ins Schwerefeld. Einprinzipieller
Unter-schied zu den höhlenbrütenden Formen besteht
darin,
daß die Bienen während des Tanzes die Sonne oder den blauen Himmel wahrnehmen müssen. Weiter weist dieAminosäurensequenz
desdorsata-Melittins, verglichen
mit demmellifica-cerana-Melittin,
dreiÄnderungen
auf(K REIL 1975).
Die
Zwerghonigbiene Apis florea
ist wie dorsata eine freibrütende Art.Die Tanzform von
Apis florea dagegen
weicht stark von den drei anderen Arten ab. So tanztApis florea
auf derhorizontalen,
verbreiterten Oberseite ihrer Wabe undzeigt
in dergerichteten Schwänzelphase
direkt auf das Ziel.Eine
Transponierung
findet demnach beiApis florea
nicht statt, und nachJ
ANDER (1970) zeigt Apis florea
imGegensatz
zu den drei anderenApisarten
eine
Progeotaxis * .
Wie beiApis
dorsata ist auch beiApis florea
die freie Sichtauf den blauen Himmel für das Auftreten von
gerichteten
Tänzennotwendig.
In der Melittinstruktur
zeigt Apis florea
imVergleich
mitApis
dorsata viergeänderte
Aminosäurenund, bezogen
auf dasmellifica-cerana-Melittin,
sechsAbweichungen (K REIL 1975).
* Progeotaxis : Insekten halten auf einer schiefen Ebene einen Laufwinkel zu einer Lichtquelle ein, der mit steigender Steilheit der Ebene kleiner wird.
Metageotaxis : Der Winkel bleibt bei Veränderungen der Steilheit der Laufebene konstant.
Aufgrund
der obenangeführten Ergebnisse,
sowie vieler hier nichtbespro-
chener
Arbeiten, repräsentiert
diefolgende
lineareAnordnung
der vierApis-
arten die
Verwandtschaftsbeziehungen :
florea
dorsata ceranamellifica
Um die
Phylogenie,
als derenErgebnis
dieseAnordnung
zu verstehenist,
zu
klären,
sindjedoch
weitere Kriteriennotwendig.
So müssen die beschrie- benen Merkmale alsursprünglich
bzw.abgeleitet eingeordnet
werden.Nach der bisher
allgemein
vertretenen Ansichtgilt Apis florea
als die-jenige Art,
die dergemeinsamen
Urform derGattung Apis
am nächsten steht.Ein
wichtiges Argument,
das für die «ursprüngliche
nStellung
vonApis florea angeführt wird,
bezieht sich auf die Anzahl der Chromosomen. Nach DEODIKARet al.
(1959) beträgt
der Chromosomensatz beiApis florea
n =8,
währendApis
cerana undApis mellifica
einen Satz von n = 16 haben. Die Unter-suehungenvonFAHRENHORsT(1975)jedoehwiderlegen
DEODIKAR undzeigen
mitHilfe
eindeutiger histologischer Befunde,
daß alle vierApisarten
einen Chro-mosomensatz von n = 16 haben. Damit läßt sich
aufgrund
der Anzahl der Chromosomen keineAussage
über diePhylogenie
innerhalb derGattung Apis
machen.Bei seinen
vergleichenden Untersuchungen
über die Tänze der vierApisarten
kommt LINDAUER(1956)
zu derAuffassung,
daß der Tanz vonApis florea
eine Vorstufe für die Tanzform der anderenApisarten
darstellt.Die
Transponierung
des Sonnenwinkels ins Schwerefeld ist nämlich beiApis florea
noch nicht vorhanden. Gestützt wird diese Ansicht durchJ ANDER (1970),
der die
geotaktische Orientierung
derApisarten
sowie verschiedenerepräsen-
tativ
ausgewählte Apoidea vergleichend
untersucht. Sozeigt Apis florea
wiedie anderen
Apoidea
eineProgeotaxis * ,
während die dreiApisarten mellifica,
cerana und dorsata sich
metageotaktisch *
orientieren. Mit derProgeotaxis
von
Apis florea
weistJnrrnEx
damit einplesiomorphes
Verhalten nach.Nach HORN
(1975) erfolgt
dieSchwerewahrnehmung
beiApis florea jedoch
nicht mit Hilfe vonpedalen Rezeptoren,
wie z.B. bei Bombus terrestris.Vielmehr wird die Schwerkraft von
Apis florea
mit demPetiolusorgan
per-zipiert.
Damitentspricht
diegeotaktische Orientierung
vonApis florea
nichtder
Progeotaxis
der anderenApoidea.
Es erscheintwahrscheinlicher,
daßdie Geotaxis von
Apis florea
aus derMetageotaxis (dem Orientierung
der dreianderen
Apisarten) abgeleitet ist,
da auch an diesemOrientierungstyp
wiebei
Apis florea
dasPetiolusorgan
entscheidendbeteiligt
ist. DieseÜber- legungen sprächen dafür,
auch die Tanzform vonApis florea
als eine sekundäreVereinfachung
des Tanzes der anderenApisarten
aufzufassen.* siehe Fußnote S. 360.
Die
vergleichende Untersuchung
von RUTTNER(1975)
über das metatarsaleHaftorgan
derApisdrohnen widerspricht
nicht dieserAuffassung. Apis florea-
Drohnen weisen ein
kompliziertes
«Greiforgan
»auf,
während Drohnen vonApis mellifica
einfachergebaute Haftpolster
besitzen(Abb. 2).
Bei mehreren Arten derGattung
Bombus findet sich am Metatarsus der Drohnenlediglich
eine « normale
» Behaarung.
Bei denMeliponini
sind noch keineentsprechenden Untersuchungen durchgeführt
worden.Der
tiefgreifendste
Unterschied zwischen den vierApisarten
ist derNistort sowie die
Anlage
des Nestes. Demnach ist eswichtig
zuklären,
ob dasFreibrüten oder die
Anlage
eines Nestes in Höhlenabgeleitet
ist.Sowohl die Bombini als auch die
Euglossini
sind Höhlenbrüter. Sielegen
ihre Nester
(ausgenommen
dieparasitischen Arten)
inErdlöchern,
hohlenBaumstämmen oder lockeren
Substratanhäufungen
an. Es ist keine Artbekannt,
die ihre Nester frei in Bäumen baut.Auch die meisten
Meliponini
nisten in hohlenBaumstämmen,
in Boden- löchern oder in den unterirdischen Bauten der Ameisen und Termiten. DieNester werden von einer Hülle aus einem Gemisch von Wachs und
Propolis umgeben.
Diese Nestwand wird an Stellen besondersverstärkt,
an denen dieWand der Höhle sehr dünn ist. Nach MICHENER
(1974) legen einige
ameri-kanische Arten der
Gattung Trigona große
Nester an, die frei in Bäumenoder im Gesträuch
hängen.
Diese Nester sindvollständig
von einer vielschichti- gen Nestwandumkleidet,
die z.B. beiTrigona
corvina bis zu 24 cm stark sein kann. Diese Art des Nestbaues scheintjedoch abgeleitet
zusein;
alleursprüng-
lichen
Meliponini
sind Höhlenbrüter.Die
Meliponini
und dieApini gehen
auf einegemeinsame
Stammformzurück,
die in ihrenGrundzügen
denursprünglichen
Bombinae ähnlich gewesen sein muß. Damit erscheint eswahrscheinlich,
daß auch an der Basis derApini
höhlenbrütende Bienen stehen.Ausgehend
von dieser höhlenbrütenden Basisform können nun zwei unterschiedlicheSelektionsrichtungen
angenommen werden. Zunächst können diese höhlenbrütenden Bienen ihrVerbreitungsgebiet
weiter in kältere Klimazonenverlegen,
in denen einestrenge jahreszeitliche Einteilung
herrscht.Dabei würden Formen
begünstigt,
die eine relativgroße Koloniegröße
errei-chen und damit die ökonomischen
Voraussetzungen
für dieAnlage
ausrei=chender
Honigreserven
für einelange Winterperiode
sowie für eineentspre-
chendeThermoregulation
erfüllen. DieVolksvermehrung
wäre nur überrelativ
große
Schwärme während einer engbegrenzten jahreszeitlichen
Periodemöglich. Tendenzen,
die einmalausgebaute
Nisthöhle und die Vorräte zuverlassen,
können sich unter diesen Verhältnissen nicht durchsetzen. Ferner wird einlängeres
Verbleiben als Schwarm im Freien nichtmöglich
sein.Einen nahezu
entgegengesetzten
Selektionsdruck finden wirdagegen
in
tropischen
Gebieten. Die höhlenbrütendenPopulationen
derUrapis
könnenihre Volksstärke zugunsten einer höheren
Teilungsaktivität
reduzieren. DasÜberleben
selbst kleinerer Schwärme ist bei diesen Klimaverhältnissengewähr-
leistet.
Insgesamt
wird dieAnlage großer
Wintervorräte keinen Vorteil bedeu- ten, vielmehr werden Formenbegünstigt,
die saisonale Unterschiede imNektarangebot
durchWanderungen
ausnutzen. An dieser Stelle kann derÜbergang
zu freibrütenden Formenerfolgt
sein : DieSchwärme,
die nunnicht mehr auf Höhlen
angewiesen sind,
haben nahezuunbegrenzte
Auswahlan
Nistmöglichkeiten.
Die Anzahl derNistplätze
ist für die höhlenbrütendenApoidea
oft der diePopulationsdichte
limitierende Faktor. FürMeliponen zeigen
MOURE et al.(1958),
daß durchDarbietung
zusätzlicher Nisthöhlen einePopulationszunahme
erreicht wird.Diese beiden
entgegengesetzten Entwicklungsrichtungen
lassen sich für dieGegenwart
nachweisen. Die ArtApis mellifica
ist in allenKlimatypen
zwischen
Norwegen
und demÄquator
verbreitet. In dentropischen
Gebietenvon Afrika sind nach dem
gegenwärtigen
Kenntnisstand fünf Rassen vonApis mellifica
verbreitet :Apis mellifica adansonü, Apis mellifica littorea, Apis mellifica monticola, Apis mellifica
nubica undApis mellifica
scutellata(F.
RuTTNER1975).
Diese Bienenzeigen, verglichen
mit nördlichen Rassen wieApis mellifica
carnica oderApis mellifica mellifica,
eine wesentlichgrößere Teilungsaktivität.
Auch weiß man vonApis mellifica adansonü,
daß sie Wan- derschwärme bildet.In Südamerika waren bis vor kurzer Zeit nur Bienen
verbreitet,
die vonnördlichen bzw. mediterranen Rassen von
Apis mellifica
abstammten. Erst imJahre
1956 wurden von KExReinige melli ftca
adansonii - Völkerimpor-
tiert. Diese Bienen vermischten sich mit der vorhandenen
Apis mellifica - Population
und eszeigte
sich in sehr eindrucksvollerWeise,
wiegroß
dieÜberlegenheit
vonMerkmalen,
wiegesteigerte
Schwarmlust sowie dieBildung
von
Wanderschwärmen,
untertropischen
Klimaverhältnissen ist. So lm ei-teten sich in 19
Jahren
diese Bastardbienen mittropischen
Merkmalennahezu über den ganzen Kontinent gegen die vorhandene
Population
euro-päischer
Rassen aus. KERR et al.(1974) geben
alsAusbreitungsgeschwin- digkeit
ca. 320 km proJahr
an. Das ist eine dergrößten Ausbreitungsge- schwindigkeiten,
die wir kennen.Abschließend muß
festgestellt werden,
daß diePhylogenie
derApisarten
auch weiterhin nicht ausreichend
geklärt
ist. DieAuffassung,
daß sich dierezenten
Apisarten
aus freibrütenden «florea-ähnlichen
» Formen entwickelthaben,
wird durch die neueren, obenangeführten Ergebnisse
nichtgestützt.
Dagegen
stützen diese Befunde die hiervorgelegte phylogenetische Hypo- these,
nach der dieGattung Apis
von höhlenbrütenden Vorläufern abstammt.Diese
Auffassung,
die sich auch bei v. BUTTEL-REEPEN(1906) findet,
mußjedoch
durch weitereErgebnisse gesichert
werden. Für eineKlärung
sindvorrangig Untersuchungen
über solche Merkmale derApisarten notwendig,
die mit
homologen
Merkmalen der anderenGruppen
derApinae verglichen
werden können.
Eingegangen
im Mai 1976.Re f
u pour publication en mai 1976.
DANKSAGUNG
Für die kritische Durchsicht dieser Arbeit danke ich Prof. Dr. R. Jander, Frau Dr.
G. I!oeniger, Prof. Dr. M. Lindauer, Prof. Dr. U. Maschwitz und Prof. Dr. F. Ruttner.
RÉSUMÉ
Selon la conception généralement admise, les espèces récentes du genre Apis dérivent
de formes semblables à Apis florea qui nidifient à l’air libre. Ce point de vue est
largement
fondé sur les arguments suivants :
1. - Selon DEODIKAR et al.
(1959)
Apis florea et Apis dorsatapossèdent
un jeu de n =8 chromosomes. Chez Apis mellifica et Apis cerana il est de n = 16 chromosomes.
2. - Dans sa danse frétillante, contrairement aux autres espèces d’Apis, Apis florea ne
transpose pas l’angle par rapport au soleil dans le champ de la pesanteur. C’est pourquoi cette
danse est considérée comme primitive.
3. - A l’instar de nombreux autres Apoïdes, Apis florea présente une géotaxie positive,
tandis que les 3 autres espèces montrent une métagéotaxie. Ces différences concordent bien
avec l’absence de transposition dans la danse d’Apis florea.
Sur la base de nouvelles recherches ces arguments sont néanmoins partiellement réfutés
ou devenus invraisemblables. Ainsi F’nxHErtxossT (1975) prouve que les 4 espèces d’Apis
ont un jeu de chromosomes de n = 16. De plus un travail de physiologie sensorielle (HORN, 1975) montre que la géotaxie positive d’Apis florea ne peut pas être directement comparée à
l’orientation géotaxique de Bombus. Dans les processus fondamentaux de perception Bombus
utilise essentiellement des récepteurs situés sur les pattes, tandis qu’Apis florea ne perçoit
la pesanteur qu’à l’aide du pétiole.
Il est par conséquent vraisemblable que le type d’orientation d’Apis florea dérive de la
métagéotaxie des autres espèces d’Apis. La xnétagéotaxie d’Apis mellifica repose sur la combi- naison des récepteurs des pattes et du pétiole. Les recherches comparées de RuTTNEit (1975)
sur l’organe préhenseur du métatarse des mâles d’Apis appuient cette hypothèse. Les mâles d’Apis florea possèdent un organe préhenseur élaboré tandis que les mâles d’Apis mellifica
et d’Apis cerana possèdent un simple coussinet de crochets.
La différence la
plus
saisissante entre les espèces récentes d’Apis concerne le lieu de nidi- fication et la construction du nid. En premier lieu il est important de savoir si un nid dans unecavité, ou une nidification en
plein
air, estprimitif
ou dérivé d’une forme moins évoluée.Puisque tous les
Nleliponini
primitifs ainsi que les Bombinae nidifient dans des cavités, il estvraisemblable que des abeilles nidifiant à l’air libre sont à l’origine des Apini.
A partir d’une forme souche qui nidifie à l’air libre on peut admettre deux directions de sélections différentes. Sous des conditions climatiques tempérées et plus froides seraient favo- risées les formes qui à l’aide de colonies relativement fortes satisfont les conditions économiques
pour passer la saison froide. L’accroissement de la colonie ne serait possible que pendant une
courte période et seuls de gros essaims pourraient survivre. Des tendances à l’abandon de la construction et des provisions ne pourraient pas voir jour dans de telles conditions.
Sous les conditions climatiques tropicales règnent des conditions de sélection
opposées.
Les abeilles peuvent réduire la force de leur colonie en faveur d’une plus grande activité diver-
sifiée. La survie même d’essaims plus petits est garantie. La disposition d’importantes réserves
d’hiver ne présente aucun avantage; au contraire des formes, qui
exploitent
les variationssaisonnières de la secrétion nectarifère par des migrations, sont favorisées. Il peut s’ensuivre à ce moment-là des formes nidifiant à l’air libre. Les essaims qui n’en sont plus réduits aux
cavités ont un choix illimité d’emplacements pour nidifier. Le nombre de ceux-ci est souvent le facteur limitant de la densité de
population
chez lesApoïdes
qui nidifient dans des cavités.Pour l’époque actuelle on peut mettre en évidence ces deux directions opposées de sélection
en comparant les races des populations d’Apis mellifica des zones tropicales et des zones tempérées. L’extension en Amérique du Sud des abeilles « africanisées n atteste la
supériorité
des
caractéristiques
tropicales.L’interprétation exposée ici doit néanmoins être consolidée par d’autres résultats. Pour éclaircir le problème, des recherches prioritaires sur de telles caractéristiques des espèces
d’abeilles sont nécessaires, qui pourront être comparées avec des caractéristiques homologues
d’autres groupes
d’Apinae.
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