CHRONIQUES ET COMPTES-RENDUS
Désormais, la rédaction de l'ALMA s' appuie sur un réseau d e correspondants régionaux, dont les noms figurent en page z de la couverture . Chacun d'eux a bien voulu se charger de réunir les note s et articles écrits dans sa région ; chacun d'eux, surtout, a accept é de rédiger périodiquement une chronique sur les travaux touchan t la lexicologie du latin médiéval effectués dans sa région et de fourni r le compte-rendu des plus importants de ces travaux . C ' est dans cet esprit que le tome XXXV a publié déjà l'an passé une chroniqu e scandinave .
Editor
PAYS DE LANGUE ALLEMANDE
Bibliographie
für Deutschland, Österreich und die Schwei z
MITTELLATEINISCHE TEXTE
Vorbemerkung : Die Bibliographie setzt mit dem Jahre 196o ei n und schließt sich damit unmittelbar an das Quellenverzeichnis de s Mittellateinischen Wörterbuches an . Über dessen Zeitgrenze (128o)
hinausgehend, umfaßt sie jedoch nur die in dem oben. angegebene n Raum verfaßten mittellateinischen Texte und deren bersetzunge n ohne Rücksicht auf den Erscheinungsort .
I.
Literarische WerkeADAM VON BREMEN, Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum ,
hrsg . u . übers . von W . TRILLMICHin : Ausgewählte Quellen zur deut-schen Geschichte des Mittelalters, XI, 196=, S . 160-499.
114
Der lateinische Text ist im wesentlichen aus der Ausgabe vo n B . SCHMEIDLER(Mon . Germ . Hist ., Script . rer . Germ ., 1917) abgedruckt
worden, während die Übersetzung neu erstellt ist . Vorausgeschickt ist eine ausführliche Einleitung .
AETHICUS ISTER : Aethici Istrici Cosmographia Vergilio Salisburgensi rectius adscripta, Codex Leidensis Scaligeranus 69 . Introduction by
T . A . M . BlsxoP (Umbrae codicum occidentalium, X), 1966 .
Der Codex ist in der zweiten Hälfte des io . Jh .s in dem Kloste r St . Augustine ' s zu Canterbury geschrieben worden, als sich in dem Scriptorium englische und kontinentale Schrift kreuzte . Für die Aethicus-Vberlieferung hat er als relativ jung nur zweitrangige Bedeu-tung, jedoch kann er an unzulänglich edierten Stellen der alte n Ausgaben von D 'AVEZAC(1852) und H . WUTTI{E (1853) weiterhelfen .
ALBERT DER GROSSE, Meta5hysica, ed . B . GEYER, Alberti Magni Opera omnia . . . edenda . . . curavit Institutum Alberti Magni Colo-niense, XVI, 1 .2, Ig6o, 1964 .
Die neue Gesamtausgabe ist mit dem Metaphysikkommentar u m einen wichtigen Band bereichert worden . Die Gewissenhaftigkei t der Textbehandlung und die gründliche Erforschung der Quellen , deren wörtliche Übernahme durch Kursivdruck gekennzeichnet ist, kann als vorbildlich für ähnliche Vorhaben gelten . Der Wortschatz wird, soweit es sich um Fachtermini handelt, durch einen Inde x
erschlossen .
—Super ethica commentum et quaestiones, ed . W . KÜBEL, Alberti Magni Opera omnia . . . edenda . . . curavit Institutum Alberti Magni
Coloniense, XV, 1, fasc. 1, 1968 .
Der bisher unedierte und mit Sicherheit Albert zuzuweisende Ethik-kommentar basiert auf einer Vorlesung, an der auch Thomas vo n Aquino teilgenommen hat . Dieser hat möglicherweiser bei der Heraus-gabe des Werkes in der Zeit von 1250 bis 1252 mitgewirkt .
—Mineralia : Albertus Magnus, Book of Minerals, translated by
Do-rothy WYCKOFF, 1967 .
Das Werk bringt nicht nur eine Übersetzung, sondern auch eine n gründlichen Sachkommentar mit wichtigen Hinweisen auf Parallel -stellen bei anderen mittellateinischen Fachschriftstellern . Als latei-nischer Text ist die Edition von A . BORGNET (Opera omnia, V, 18go , p . i sqq.) benutzt worden, jedoch unter kritischem Aspekt, indem
41 5 bisweilen die alten Ausgaben von Venedig (1495) und Oppenhei m (1518) bevorzugt werden, worauf in Anmerkungen hingewiesen wird . In der ausführlichen Einleitung wird die Zeit von 1261 bis 1263 fü r den Abschluß derMineralia angesetzt .
—Problemata determinataXLIII, ed.J . A. WEISEEIPL iii : Mediaeval
Studies, XXII, 196o, p. 3 16-54.
Bei diesem neu entdeckten Werk handelt es sich um die Antwor t auf ein Schreiben des Dominikanergenerals Johannes von Vercelli , das dieser im April 1271 an drei berühmte Gelehrte gesandt hatte . Die kritische Ausgabe basiert auf einer Handschrift des ausgehende n 13 . Jh .s aus der Bibliothek der St . Paul's-Kathedrale in London . —Sermones, ed . B . GEYER, Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie
der Wissenschaften, Phil .-hist . Klasse, 1966, Heft 3 .
Fast alle bisher unter dem Namen Alberts des Großen edierte n Predigten haben sich als unecht erwiesen . Eine Handschrift au s Anas (Nr . 691) enthält eine Sammlung von Universitätspredigte n aus Paris, von denen vier mit Sicherheit Albert zugesprochen werde n können . Diese sind von G. kritisch herausgegeben worden .
AMADEUS VON LAUSANNE, Homiliae — Amédée de Lausanne, Huit
homélies mariales . Introduction et notes par G . BAVAUD, texte lati n par J . DESHUSSES, traduction par A. DUMAS (Sources chrétiennes ,
LXXII), 196o .
Auf der Grundlage zweier Handschriften und der Editio princep s werden acht Marienpredigten des Lausanner Bischofs (t 1159) kritisc h ediert und übersetzt, außerdem wird über dessen theologische un d mariologische Anschauungen ausführlich gehandelt .
ANNALES FULDENSES, hrsg. u . übers . von R . RAU in : Ausgewählt e Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters, VII, 196o,S . 20-177 . Text und Übertragung setzen unter Auslassung des älteren, kom-pilierten Teiles erst mit der Darstellung des Jahres 828 ein, die Fort-setzungen von Regensburg und Altaich sind einbezogen . Der latei-nische Text ist aus der Ausgabe von F . KURZE (Mon . Germ . Hist. , Script . rer . Germ ., 1891) wörtlich übernommen, die Übersetzung lehn t
sich an eine ältere Vorlage an.
ANSELM VON HAVELBERG,Di'zlogi -- Anselme de Havelberg, Dialogues ,
livre I . Texte latin, note préliminaire, traduction, notes et appendic e par G . SALET (Sources chrétiennes, CXVIII), 1966 .
116
Gegenstand des Werkes bilden die dogmatischen Streitgespräche , die A . v . H . als Gesandter in Konstantinopel um die Mitte des 12 . Jh . s geführt hat. Der lateinische Text ist nur ausMIGNE (PLCLXXXVIII ,
col . 1139-1248) abgedruckt worden ; daher liegt der Schwerpunk t mehr auf der Übersetzung mit ihren erläuternden Anmerkungen un d dem Anhang, in dem einige theologische Fragen systematisch erörter t werden .
BERN(0) VON REICHENAU, Epistolae — Die Briefe des Abtes Bern von
Reichenau, hrsg . von F .-J . SCHMALE (Veroffentlichungen der Korn-mission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg,
A 6), 1961 .
Die neue, gegenüber der Ausgabe vonMIGNE(PLCXLII,col . 11 57 -74) um einige Stücke vermehrte Edition berücksichtigt die teilweis e
weitverzweigte Überlieferung und bietet auch sachliche Anmerkun-gen, ist jedoch in ihrem Wert durch übermäßig viele Druckfehler im lateinischen Text beeinträchtigt .
—Sermones, ed . H . BARREin :EphemeridesMariologicae, XIV, 1964 , p . 50-62 .
Von den 16 bekannten Predigten Bernos, die bisher nur teilweis e durch Auszüge der Centuriatoren bekannt waren, publiziert B . vier Marienfeste betreffende Stücke in vollem Wortlaut .
BERNOLD VON KONSTANZ, De veritate co9poris et sanguinis Domini , ed . R . B . C . HUYGENS in : Sacris Erudiri, XVI, 1965, p. 378-87
(Auszüge) .
Von der gegen Berengar von Tours gerichteten Streitschrift wird auf umfassender handschriftlicher Grundlage ein Ausschnitt, de r die Anklagepunkte umfaßt, mit Kommentar ediert .
BONIFATIUS, Epistulae, hrsg . u . übers . von R . RAU in : Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters, IV b, 1968, S .
24-354 .
Unter Auslassung der B . nicht betreffenden Briefe basiert der latei-nische Text auf der Edition von M . TANGL (Mon . Germ . Hist ., Epist. sel ., I, 1916), einige Abweichungen sind in den Anmerkungen ver -zeichnet . Bei der Übersetzung sind ältere Vorlagen benutzt worden . In einem Anhang (S . 359-449) werden einige Textproben aus de r Grammatik und den Gedichten des B . geboten, außerden werde n zahlreiche zeitgenössische Dokumente und Akten angeführt .
11 7 BRUNO VON MAGDEBURG, Bellum Saxonicum, hrsg . u . Tibers, von F . -J . SCHMALE in : Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte de s Mittelalters, XII, 1963, S . 192-405 .
Die neuen Erkenntnisse in der iJberlieferungsgeschichte des Werke s haben dazu geführt, daB die Ausgabe von H .-E . LOHMANN (Mon .
Germ . Hist ., Deutsches Mittelalter, II, 1937) als überholt anzusehen ist . Dem hatScH .durch entsprechende Abänderungen des lateinische n Textes Rechnung getragen .
BRUNO VON QUERFURT, Vita vel passio quinque fratrum Poloniae —
Saint Pierre Damien et Saint Bruno de Querfurt, Textes primitifs camaldules, traduits par L. A . LASSUS (Collection Les Écrits des Saints '), 1962 .
CARMEN DE BELLO SAXONICO, hrsg . u . übers . volt F .-J . SCHMALE tin : Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters, XII ,
1963, S . 144-89 .
Während der lateinische Text aus der Edition von O . HOLDER-EGGER (Mon . Germ . Hist., Script . rer. Germ ., 1889) abgedruckt ist ,
ist die Übersetzung (in Prosa) neu angefertigt worden .
CARMEN WINRICI (sine Querela maestri Treverensis), hrsg . von
L . GOMPF in : Mittellateinisches Jahrbuch, IV, 1967, S . 100-21 . Das bisher nur in der völlig unzureichenden Ausgabe von F . X . KRAUS (Bonner Jahrbücher, LELI, 1871, S . 233-47) vorliegende sati-rische Gedicht eines anonymen Trierer Lehrers aus der zweite n Hälfte des 11 . Jh .s ist von G . zuverlässig und mit Kommentar aus -gestattet ediert worden .
CARMINA BURANA, Faksimile-Ausgabe der Benediktbeurer
Liederhand-schrift, mit Einführung vonB . BISCHOFF (in Deutsch und Englisch) , 1967 .
ECBASIS CUIUSDAM CAPTIVI PER TROPOLOGIAM, Die Flucht eines Ge
-fangenen (tropologisch), Text und Übersetzung mit Einleitung un d Erläuterungen hrsg . von W . TRILLITZSCH, historisch erklärt vo n
S . HOYER, 1963 .
— An Eleventh-Century Latin Beast Epic, Introduction, Text, Transla-tion, Commentary and an Appendix by E . H . ZEYDEL (University of
North Carolina Studies in the Germanic Languages and Literatures ,
11 8
EMBRICHO VON MAINZ, Vita Mahumeti — Embricon de Mayence,
La Vie de Mahomet, éditée par G . CAMBIER (Collection Latomus ,
LII), 1962 .
Diese auf breiter Handschriftenbasis beruhende kritische Edition ersetzt die vorausgegangenen Ausgaben . Wertvoll sind die Quellen-studien, durch die erwiesen wird, daB das historisch bedeutungslos e Werk des Mainzer Domscholasters, des späteren Bischofs von Augs-burg (f 1077), nicht ein reines Phantasieprodukt ist, sondern auf byzantinische und arabische Vorlagen zurückgeht .
ENGELBERT VON ADMONT, Epistola ad Ulricum, scholasticum Viennen-sem, und Prologus in commento super psalmum 118, ed . G .-B .
Fow-LERin : Recherches de Théologie ancienne et médiévale, XXIX, 1962 ,
p . 300-12 .
ERMENRICH VON ELLWANGEN, Vita Hariolfi, hrsg . u . übers . von V .BURR
in : Ellwangen 764-1964, Beiträge und Untersuchungen zur Zwölf-hundertjahrfeier, 1964, S . 9-34.
Die Neuausgabe der die Gründung des Klosters Ellwangen schil-dernden Vita ersetzt die frühere Edition von G . H . PERTZ (Mon . Germ . Hist ., Script ., X, 1852, p . 11-14) durch Erweiterung der Über-lieferungsgrundlage und Ausstattung mit einem textkritische n Anhang .
—Vita Sualonis, hrsg . u. übers . von A .BAUCHin : Quellen zur Geschichte der Diözese Eichstätt, I, 1862, S . 196-239 .
Der lateinische Text ist aus der Edition von O . IIOLDER-EGGE R
(Mon . Germ . Hist., Script ., XV,1887, p . 153-63) übernommen worden , während die Übersetzung von B . erstellt ist. Angefügt ist ein Sach-kommentar.
FRIEDRICH H . (KAISER),De arte venandi cumavibus de l ' empereur Fré-déric II de Hohenstaufen . Traduction en vieux français, édition cri-tique du second livre d'après tous les manuscrits par H . HOLMÉ R
(Studia Romanica Holmensia, IV), 196o .
Die Teilausgabe der am Ende des 13 . Jh .s entstandenen altfranzö-sischen Übersetzung ist deshalb auch für den Latinisten von Wich-tigkeit, weil in dem ausführlichen Wortindex zahlreiche Fachausdrücke unter Anführung der lateinischen Entsprechungen erklärt werden .
11 9 — Über die Kunst mit Vögeln zu jagen, übers . von C . A . WILLEMSEN ,
2 Bände, 1964 .
GERHOH VON REICHERSBERG, Tractatus de eo, quod persona sit in persona und Tractatus contra eum, qui dixit, quod divinitas non sit Deus, ed .N . M . HARING in : Archives d ' Histoire doctrinale et littéraire
du moyen âge, XL, 1965, p . 127-67 .
Beide Traktate zeigen, wie der Herausgeber ausführlich nachweist, zahlreiche Verbindungen mit Gerhohs theologischen Anschauunge n und Formulierungen, so daß seine Verfasserschaft sehr wahrscheinlic h ist . Gerichtet sind siegegen Petrus von Wien, einen Schüler Gilberts von Poitiers .
GERTRUD VON HELFTA, Exercitia spiritualia — Gertrude d'Helfta , CEuvres spirituelles, Tome I, Les Exercices . Texte latin, introduction , traduction et notes parJ .HOURLIERetA .SCHMITT(Sources chrétiennes ,
CXXVII), 1967 .
HAGIOGRAPHIE (anonym) : Sermo de s . Marso, hrsg . u . übers . vo n
K . HONSELMANN in : Westfälische Zeitschrift, CX, 1960, S . 208-21 . Die Predigt wurde in Essen anläßlich der Überführung des Heiligen bald nach 864 aufgezeichnet .
— Translatio s . Annonis et miracula, hrsg . u . übers . von M . MITTLER
(Siegburger Studien, III), 1966 .
Während der bereits von R . KOEPKE edierte Translationsbericht
(Mon . Germ . Hist., Script ., XI, 18 54, p. 514-18) in verbesserter Form
vorgelegt wird, handelt es sich bei den Miracula um eine Erstpubli-kation nach dem Autograph (zunächst Buch I und II) .
— Vita s . Magni, ed . M . COENS in : Analecta Bollandiana, LXXXI , 1 963, p. 326-32 .
Diese Lebensbeschreibung des Füssener Heiligen ist als stilistisch e Überarbeitung einer älteren Fassung historisch ohne Bedeutung . HEIMO VON BAMBERG, Chronographia, hrsg . von Anna-Dorothee
VON DEN BRINCKENin : Deutsches Archiv fair Erforschung des Mittel -alters, XVI, 196o, S . 171-94 (Auszüge) .
Von den Schriften des Heimo hat sich offenbar nur seine in zwe i Fassungen überlieferte Chronographia, eine unter komputistische n
Gesichtspunkten verfaßte Chronik, erhalten, von der einige die Zeit-rechnung betreffende Auszüge ediert werden .
120
HEINRICH IV . (KAISER),EEistolae : The Letters of Henry IV, translated
by Th . E . MOMMSEN and K . F . MORRISON in : Imperial Lives an d Letters of the Eleventh Century (Records of Civilization, Sources an d
Studies, LXVII), 1962, p . 138-200.
—Die Briefe König Heinrichs IV, hrsg . u . übers . von F .-J . SCHMAL E
in : Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters,
XII, 1963, S . 52-141 .
Während der lateinische Text mit geringen, in den Fußnoten ver -merkten Änderungen der Ausgabe von C . ERDMANN (Mon . Germ . Hist., Deutsches Mittelalter, I, 1937) entnommen ist, ist die fber-setzung neu erstellt worden .
HEINRICH VON LETTLAND, Chronicon Livoniae — The Chronicle of Henry of Livonia, a Translation with Introduction and Notes by
J . A . BRUNDAGE (The University of Wisconsin Press), 1961 .
HELMOLD VON BOSAU, Chronica Slavorum, hrsg . u . übers . von H .STOO B
(Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters, XIX) ,
1963 .
Für den lateinischen Text ist bis auf geringfügige, im Apparat verzeichnete Änderungen die Ausgabe von B . SCHMEIDLER (Mon . Germ . Hist., Script . rer . Germ ., 1937) zugrunde gelegt, während deren sachliche Anmerkungen grundlegend überarbeitet worden sind . — Chroniken des Mittelalters, Widukind, Otto von Freising, Hel
-mold, aus dem Lateinischen übertragen von E . METELMANN (Samm-lung `Die Fundgrube'), 1964 (Teilübertragung) .
HERMANN VON KÖLN (HERMANNUS QUONDAM IUDAEUS),Deconversion e
sua, hrsg . von Gerlinde NIEMEYER (Mon . Germ . Hist ., Quellen zur Geistesgeschichte des Mittelalters, IV), 1963 .
Die autobiographische Bekehrungsgeschichte des in Köln behei-mateten Juden Juda ben David ha-Levi, bei der Taufe Herman n genannt, hat nunmehr eine ihrer literarischen Bedeutung angemessen e kritische Ausgabe mit ausführlicher Einleitung und mit Register n erhalten . Das mehrfach überlieferte Werk hat zwei Überarbeitungen , die erste vielleicht durch den Autor selbst, erfahren .
121. HERMANN VON REICHENAU, Chronicon, hrsg . u . unter Benützung de r Übersetzung von X . NOBBE neu bearbeitet von R . BUCHNER in Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters, XI ,
1861, S . 628-707 .
Text und Übersetzung beginnen unter Verzicht auf den kompilierte n Teil mit dem Jahre901 . Zugrunde gelegt ist mit wenigen Änderungen , auf die jeweils hingewiesen wird, die Ausgabe von G . H . PERTZ
(Mon . Germ . Hist., Script., V, 18 44, p. 74-133) . Von Bedeutung is t die literarische und historische Einleitung .
HILDEGARD VON BINGEN, Epistolae : H . v . B ., Briefwechsel, nach den ältesten Handschriften übersetzt und nach den Quellen erläutert vo n
Adelgundis FÜHRHÖTTER O .S .B ., 1965 .
Von den rund 300 überlieferten und als echt erwiesenen Briefen der H . v . B . ist eine geschickte Auswahl getroffen worden, durc h welche die Persönlichkeit der Verfasserin ' von möglichst vielen Seiten beleuchtet werden ' soll . Bemerkenswert ist, daB auch einig e bisher noch unpublizierte Stücke in die Sammlung aufgenomme n worden sind .
— Liberdivinorum operum sive De operatione Dei : H . v . B ., Welt un d Mensch, Das Buch De operatione Dei aus dem Genter Kodex übersetzt und erläutert von H . SCHIPPERGES, 1965 .
Dem Übersetzer, dem bekannten Heidelberger Medizinhistoriker , ist es gelungen, für die schwierige Materie eine angemessene deutsch e Form zu finden . Die Benutzung eines mittelalterlichen Codex als Grundlage hat es ermöglicht, auf S . 343-45 eine Liste wichtiger Ver-besserungen des Migne-Textes zu bringen .
HROTSVIT VON GANDERSHEIM, Opera : H . v . G ., Sämtliche Dichtungen , übers . von O . BAUMHAUER, J . BENDIXEN und Th . G. PFUND
(Sammlung ' Die Fundgrube '), 1866 .
HUGEBURC VON HEIDENHEIM, Vita Willibaldi et Vita Wynnebaldi, hrsg . u . übers . von A . BAUCH in : Quellen zur Geschichte der Diözes e Eichstätt, I, 1962, S . 22-87, 134-81 .
Während der lateinische Text aus der Ausgabe von O . HOLDER-EGGER(Mon . Germ . Hist ., Script .,
XV,
1887, p . 86-117) unter Auslas -sung des kritischen Apparats übernommen ist, sind die Übersetzun g und der Kommentar Eigenleistungen von B .122
HUGO VON HONAU, Liber de diversitate naturae et personae, ed . N . M . HARING in : Archives d'Histoire doctrinale et littéraire du moyen âge ,
XXXVII, 1962, p . 120-216 .
Liber de homoysion et homoeysion, ed . N . M . HARING in : Archives d ' Histoire doctrinale etlittéraire du moyen âge,XLIII,1968,p . 132-253 . Der bisher wening bekannte Autor aus dem Kloster Honau (Ober-rhein) war Diakon am Hofe des Kaisers Friedrich Barbarossa, in dessen Auftrag er zweimal als Gesandter nach Konstantinopel ging . Seine Schriften stehen im Zusammenhang hiermit und behandeln theologisch e Fragen, die in der griechischen Patristik eine große Rolle spielten . KAROLUS MAGNUSETLEO PAPA, ein Paderborner Epos vom Jahre 799 ,
mit Beiträgen von H . BEUMANN, F. BRUNHÖLZL, W . WINKELMAN N
(Studien und Quellen zur westfälischen Geschichte, VIII), 1966 . In dem ersten Teil des Buches handelt H . BEUMANN ausführlich über Entstehungszeit und -ort der Dichtung, um sie dann für di e Zeitgeschichte, besonders für die Kaiseridee Karls des Großen , auszuwerten . Sodann gibt F . BRUNHÖLZL den Text mit einer di e Überlieferung, Sprache und Editionsprinzipien behandelnden Ein-leitung und mit einer Übersetzung neu heraus, wobei er die früh-karolingischen Vulgarismen beibehält . Den Abschluß bildet ein e archäologisch-historische Studie über den ` Schauplatz ' von W . WIN-KELMANN .
KONRADVON EBERBACH, Exordium magnum Cisterciense sive Narrati o de initio Cisterciensis Ordinis auctore Conrado, rec . B . GRIESSER
(Series scriptorum s . Ordinis Cisterciensis, II), 1961 .
Das für die Frühgeschichte des Zisterzienserordens wichtige Werk hat nunmehr eine seiner Bedeutung entsprechende kritische Ausgabe, der umfangreiche Handschriftenstudien mit Aufstellung eines kom-plizierten Stemmas vorausgeschickt sind, erhalten .
KONRAD VON HIRSAU,Dialogus de mundi contemptu vel amore, attribué à Conrad d'Hirsau . Extraits de l'Allocutio ad Deum et du De veritatis inquisitione . Textes inédits introduits par R . BULTOT (Analect a Mediaevalia Namurcensia, XIX), 1966 .
Von dem umfangreichen literarischen Nachlaß des Hirsauer Lehrers ist bisher nur wenig publiziert worden . Um so mehr ist diese kritisch e und mit einer ausführlichen Vorrede ausgestattete Edition, der am
12 3 Schluß Exzerpte aus zwei weiteren theologischen Traktaten beigefügt sind, zu begrüßen.
MARIANUS SCOTUS, Chronicon, hrsg . von Anna-Dorothee VON DE N BRINCKEN in : Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters ,
XVII, 1961, S . 208-31 (Auszüge) .
Der aus Irland stammende M . verfaßte als Inkluse in Fulda und Mainz eine Chronik in der Absicht, die Zeitrechnung des Dionysiu s Exiguus zu korrigieren . Von diesem Werk sind nunmehr auch die komputistischen Teile nach dem Autograph unter Berücksichtigun g eines weiteren, orthographisch und grammatisch geglätteten Codex vom Ende des II . Jh .s ediert worden .
METELLUS VON TEGERNSEE, Quirinalia —Die Quirinalien des M. v . T. , Untersuchungen zur Dichtkunst und kritische Textausgabe von P . Ch .
JACOBSEN (Mittellateinische Studien und Texte, I), 1965 .
Etwa der halbe Umfang des Werkes wird von gründlichen Unter-suchungen über Quellen und literarische Vorbilder, über Leistun g und Person des Dichters, die ` weiterhin noch in pseudonyme Dun-kelheit gehüllt ' bleibt, sowie über Textgeschichte und Überlieferung der Dichtung eingenommen . Dem sorgfältig edierten lateinischen Text folgen eine Aufstellung der verwendeten Metra sowie ein Namen -und ein Wortindex .
NOTKER BALBULUS, Gesta Karoli, hrsg . u. ubers . von R . RAU in : Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters, VII ,
1960, S . 322-427 .
Dem lateinischen Text liegt mit geringen Änderungen die Ausgab e von H . F . HAEFELE (Mon . Germ . Hist ., Script . rer . Germ ., N . S .
XII ,
1959) zugrunde, auch die Übersetzung lehnt sich an eine ältere Vorlage an .
OTLOH VON ST . EMMERAN, VitaMagni, ed . R . P. COENS in : Analecta Bollandiana, LXXXI, 1963, p . 184-22 7 .
Die bisher nur in Auszügen bekannt gewesene Vita, die 0 . gege n Io68, eine ältere Vorlage stilistisch hebend, abgefaßt hat, wird nun-mehr vollständig und kritisch auf der Basis zweier Handschrifte n vorgelegt .
12 4
OTTO VON FREISING, Chronica sive Historia de duabus civitatibus , hrsg . von W . LAMMERS, übers . von A . SCHMIDT (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters, XVI), 1g6o .
Der lateinische Text ist aus der Edition von A . HOFMEISTER
(Mon . Germ . Hist ., Script . rer . Germ ., 1912) übernommen worden , während die Übersetzung neu angefertigt und durch philologisch e Bemerkungen (S . 682-703) ergänzt ist .
--- Chroniken des Mittelalters, Widukind, Otto von Freising, Hel -mold, aus dem Lateinischen übertragen von E . METELMANN
(Samm-lung ' Die Fundgrube '), 1964 (Buch 6 und 7) .
— Gesta Friderici, hrsg . von F .-J . SCHMALE, übers . von A . SCHMIDT
(Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters, XVII) , 1965 (mit Fortsetzung RAHEWINS) .
Dem lateinischen Text ist im Gegensatz zu früheren Ausgabe n die Fassung des Kaiser Friedrich gewidmeten Exemplars zugrund e gelegt worden, was in der ausführlichen Einleitung begründet wird . Die Übersetzung ist neu erstellt worden .
REGINO VON PRÜM, Chronicon, hrsg . u . übers . von R. RAU in : Aus-gewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters, VII, 196o ,
S . 180-319 .
Unter Auslassung des kompilierten Teiles setzen der aus der Edition von F . KURZE (Mon . Germ . Hist ., Script. rer . Germ ., 18go) übernom-mene lateinische Text und die sich an eine ältere Vorlage anlehnende Übersetzung erst mit der Darstellung des Jahres 813 ein .
RIMBERT, Vita Anskarii, hrsg. u . übers . von W . TRILLMICHin : Ausge-wählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters, XI, 1961 , S . 16-133 .
Der lateinische Text ist aus der Edition von G .WAITZ (Mon . Germ . Hist ., Script . rer . Germ ., 1884) abgedruckt worden, während die Über-setzung neu angefertigt worden ist .
—Das Leben des heiligen Ansgar von seinem Nachfolger Rimbert , übers, und eingeleitet von W. SCHAMONI (Sammlung ' Heilige der ungeteilten Christenheit '), 1865 (mit Vita Rimberti) .
125
RuODLIEB : The R ., the First Medieval Epic of Chivalry . . ., translate d with an Introduction by G. F . FORD, 1965 .
— The R ., Linguistic Introduction, Latin Text and Glossary by G. B . FoRD, 1966 .
Die sprachliche Einführung und das Glossar bieten nicht mehr, als schon in der alten Ausgabe von F . SEILER (1882) zu finden war, RUPERT VON DEUTZ,De incendio Tuitiensi, hrsg . von H . GRUNDMANN
in : Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters, XXII, 1966 , S . 441-71 .
Durch diese auf handschriftlicher Basis fundierte Ausgabe werde n alle früheren, auf dem Erstdruck beruhenden Editionen ersetzt . —De operibus spirites sancti : Les Ouvres du Saint-Esprit, Tome I .
(Livres I et II), Introduction et notes par J . GRIBOMONT, Texte établi et traduit parElisabeth SoLMS (Sources chrétiennes, CXXXI) , 1967 .
Für den lateinischen Text ist ein Codex aus dem Jahre 1182 (Paris . lat . 16729) zugrunde gelegt worden . Beachtenswert ist die ausführ-liche sachausführ-liche Einleitung.
— Liber de divinis officiis, ed . Hr . HAACKE (Corpus christianorum , Continuatio mediaevalis, VII), 1967 .
Das bekannte Werk über die liturgischen Institutionen hat nun-mehr unter Benutzung von nun-mehr als 50 Handschriften eine allen Ansprüchen genügende Edition gefunden .
THEOPHILUS PRESBYTER, De diversis artibus, translated from Latin
with Introduction and Notes by C . R . DODWELL (Nelson ' s Medieval Texts), 1961 .
Das Werk enthält nicht nur eine Übersetzung, sondern auch ein e kritische Edition, wodurch die Ausgabe von A . ILG (1874) vollständig ersetzt wird .
—On Divers Arts, the Treatise of Th ., translated by J . G . HAWTHORN E
and C . St . SMITH (The University of Chicago Press), 1963 .
VITA HEINRICI IV . IMPERATORIS, The Life of the Emperor Henry IV , translated by Th . E . MOMMSEN and K . F . MORRISON in : Imperial Lives and Letters of the Eleventh Century (Records of Civilization , Sources and Studies, LXVII), 1962, p . 101-37 .
126
— hrsg. von F .-J . SCHMALE, übers . von
I.
SCHMALE-OTT Aus-gewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters, XII ,1963, S . 408-67 .
Dem lateinischen Text liegt die Ausgabe von W . EBERHARD (Mon . Germ . Hist ., Script . rer . Germ., 1899) mit geringen, in den Anmerkun-gen verzeichneten AbweichunAnmerkun-gen zugrunde, während die tYbersetzun g im wesentlichen neu gefasst ist .
WALTHER VON SPEYER, Vita et passio Christophori martyris metrica
(lib . I) — Der Libellus Scolasticus des W . v . Sp ., ein Schulbericht aus dem Jahre 984, von P . VOSSEN, 1962 .
Der lateinische Text ist im wesentlichen der Ausgabe von K . STREC-KER(Mon . Germ . Hist ., Poet ., V,1937, p . 16-26) entnommen, die
Über-setzung ist von V . angefertigt worden . Der Wert des Werkes beruh t vor allem auf dem vorzüglichen Sachkommentar .
WIDUKIND VON CORVEY,Res gestae Saxonicae —Chroniken des
Mittel-alters, Widukind, Otto von Freising, Helmold, aus dem Lateinischen übertragen von E .METELMANN(Sammlung ' Die Fundgrube '),1964 . WILLIBALD, Vita Bonifatii, hrsg . u . übers . von R . RAU in : Aus -gewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters, IV b , 1968, S . 454-525 .
Der lateinische Text beruht auf der Ausgabe von W .LEVISON (Mon . Germ . Hist ., Script . rer . Germ ., 1905), die Übersetzung ist aus der Sammlung ' Geschichtsschreiber der deutschen Vorzeit ' übernomme n worden .
WILLIRAM VON EBERSBERG, Expositio in Cantica Canticorum, A Cri -tical Edition by E . H . BARTELMEZ (Memoirs of the American Philo-sophical Society, Philadelphia, LXIX), 1967 .
In dieser aufwendigen Ausgabe (37 Seiten Text und 505 Seiten textkritische Bemerkungen !) ist außer dem bekannten althochdeut-schen Kommentar auch die lateinische Version, die bisher nur i n alten Editionen schwer zugänglich war, auf handschriftlicher Grund-lage neu ediert worden .
WiPo, GestaChuonradi H. imperatoris, hrsg . u . übers . v . W .TRILLMIC H
in : Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters ,
12 7
Während der lateinische Text aus der Edition von H . BRESSLAU
(Mon . Germ . Hist., Script . rev . Germ ., 1915) unverändert übernommen ist, ist die Übertragung neu erstellt worden .
— The Deeds of Conrad II, translated by Th . E . MOMMSEN an d
K . F . MORRISON in : Imperial Lives and Letters of the Elevent h Century (Records of Civilization, Sources and Studies, LXVII) , 1962, p . 52-100 .
WOLFHARD VON HERRIEDEN, Miracula Waldburgis, hrsg . u . übers . von A . BAUCH in : Quellen zur Geschichte der Diözese Eichstätt,
I,
1962, S . 254-69 (Auszüge) .Comptes-rendus
Medium Aevum Romanicum, Festschrift für Hans Rheinfelder,
heraus-gegeben von Heinrich BIHLER und Alfred NOYER-WEIDNER, Mün-chen, Max Hueber, 1963, XX-411 S .
Die dem bekannten Münchener Romanisten zu seinem 65 . Geburts-tag gewidmete Festschrift enthält, den vielseitigen Interessen un d Publikationen des Jubilars entsprechend, Beiträge aus verschiedene n Bereichen der Romanistik, die jedoch alle auf das Mittelalter ausge-richtet sind . Aus dem Gebiet des Sprachlichen verdient die erstmalig e Veröffentlichung eines Glossars (S . 49ff . : B .BISCHOFFund H .-G . BEcx ,
Das italienisch-griechische Glossar der Handschrift e 14 (127) de r Biblioteca Capitolare in Monza) die größte Beachtung, und zwa r
deshalb, weil es sich um ein sehr frühes Zeugnis für das Italienische handelt . Die aus rund sechzig Wortgleichungen bestehende List e ist etwa am Anfang des
io.
Jh .s auf dem freien Raum des letzte n Blattes einer Kirchenvätertexte und -exzerpte enthaltenden und mit einem Hraban zugeschriebenen Weihnachtslied schließenden Hand-schrift eingetragen worden und hat praktischen Zwecken, nämlich der sprachlichen Verständigung in einem fremden Land, gedient . Die schlechte Lesbarkeit des Blattes und die schwierige Deutung der mit lateinischen Buchstaben transkribierten vulgärgriechischen Glos-sen haben zu zwei weiteren Editionen und Kommentierungen geführt , deren Ergebnisse im folgenden berücksichtigt sind (F . SABATINI in :Atti della Accademia delle Scienze di Torino, 98, 1963-64, S . I ff . ; O . PARLANGÉLI in : Atti dell'Accademia Pontaniana, N . S . 15, 1966 , S . 3 ff.) .
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Die einzelnen Glossen betreffen vorwiegend Dinge des täglichen Lebens, z . B . Körperteile, Kleidung, Tiere, Essen und Trinken , Himmelserscheinungen, Namen der Wochentage . Einige Teemini aus der sakralen Sphäre lassen einen Geistlichen als Verfasser vermu-ten . Die Substantiva sind, was ein untrügliches Kennzeichen fü r ihre Zuweisung zum Romanischen ist, durchweg in der auf lateinische n Obliquus zurückgehenden Form angesetzt worden, wozu auch die auf -a auslautenden Fälle der ersten Deklination zu rechnen sind . Ebenso zeigt die Schreibweise volkstümliche Züge, wenn auch dies e durch Einwirkung des korrekten Lateins teilweise verdeckt sei n mögen . Eine ausgesprochene Vulgärform begegnet in fledemeri o
ausphlebotomarius, ein Wort germanischen Ursprungs ist osa, typisch italienisch ist die Junktur paramento da missa . Dialektisch beeinflußt sind nachSABATINI (S . 8, 21, 29) cabiso (< capitium), coglari (< *coci-larium), sati (' drappo vellutato '), ebenso die Wochentagsname n
louis, marti, nnercor, < i )obi g , veneria . Unter den Verben fallen durc h
vulgäre Schreibweise bevereundmandegareauf . Auf Grund eingehende r Dialektstudien kommen SABATINI und PARLANGÌ?LI zu dem Ergebnis , daß das Entstehungsgebiet des Glossars am Mittellauf des Pos zu suchen ist .
Eine gewisse linguistische Bedeutung für das Latein haben in de r Festschrift außerdem noch die Beiträge von E . GAMILLSCHEG (S . 12off . : Über Präposition und Adverb im Spanischen) und H . WEIN -REICH (S . 389 ff . : Zur Etymologie von frz . félon 'treulos ') ; in dem ersten wird bei Erörterung der Wechselbeziehungen zwischen Präpositionen und Adverbien im Spanischen oft auf das vulgäre und spät -antike Latein zurückgegriffen, in dem zweiten wird als Etymologi e fürfélon lateinischfel angesetzt .
Alf ÖNNERFORS, Hystoria Tartarorum C . de Bridia monachi, edidit e t annotationibus instruxit A . Ó . (Kleine Texte far Vorlesungen un d Übungen, 186) . Berlin, Walter de Gruyter und Co, 1967, X-44 S . , 1 Faltkarte .
DieHystoria Tartarorumhatte zunächst dadurch die Aufmerksam-keit auf sich gelenkt, daß sie, erst 1965 aus einem von der Yale Uni-versity erworbenen, um 1440 geschriebenenCodexbekannt geworden , mit einer Weltkarte zusammengebunden war, in die bereits vor de r Entdeckung durch Columbus Nordamerika als Vinlanda Insul a
eingetragen war . Wenn auch die Echtheit der Karte umstritten ist , so unterliegt die der Tatarengeschichte keinem Zweifel . Das Werk wurde im Jahre 1247 von dem Franziskaner C . de Bridia, dessen
12 9 Persönlichkeit und Herkunft nicht näher zu ermitteln ist, verfaßt , und zwar unter dem nachhaltigen Eindruck der Mongoleninvasion von 1241 und im Zusammenhang mit der Rückkehr einer Gesandtschaft von drei Franziskanern, die von Papst Innozenz IV . nach Innerasien geschickt worden war . Seine Informationen scheint C . de Bridia eher aus mündlichen Berichten oder aus Tagebuchnotizen der Gesandte n als aus der ausführlichen Reisebeschreibung des Johannes de Plan o Carpini,eines der Teilnehmer an der Gesandtschaft, bezogen zu haben . Kurz nach ihrem Bekanntwerden war die Hystoria Tartarorum
von G . D. PAINTER (The Vinland Map and the Tartar Relation, Yale
University Press, 1965) mit englischer Übersetzung ediert worden , jedoch, wie A . Ö. überzeugend nachgewiesen hat (Mittellateinische s Jahrbuch, III, 1966, S . 228 ff .), völlig unzureichend, so daß eine Neu-ausgabe ihre volle Berechtigung hat . Die Hauptschwierigkeit für einen Editor dieses Werkes besteht darin, daß zwischen dessen Abfas-sungszeit und dem Codex rund zweihundert Jahre Distanz liege n und der Text in seiner überlieferten Gestalt mit zahlreichen Fehlern durchsetzt ist . In dem erwähnten Aufsatz hat A . Ú . scharfsinnig zahlreiche Korruptelen geheilt, wie er auch versucht hat, die Ortho-graphie auf die Gepflogenheiten des 13 . Jh .s abzustimmen . Unnötig
dürfte die Änderungprestinuminpristinur(11,6) sein, da die Schreib -weise mite,vermutlich unter .Einfluß des Präfixes trae-, auch anderswo im Mittellatein belegt ist . Grammatische Eigentümlichkeiten sin d in der Einleitung kurz zusammengefaßt und in den Anmerkunge n sowie im Index herausgehoben worden ; bezweifeln läßt sich, ob be i der häufigen Entstellung der Deklinationsendungen dem Autor eine Verbindung von admit dem Dativ (30,77 f .ad . . . stacioni)zuzutrauen
ist . Zu den Entlehnungen aus der Bibel läßt sich noch erexit vexillum triumphale(22,76 f . ; vgl . Vulg . Ireg.15,12quad . . . erexisset sibi fornicem
triumphalem) hinzufügen .
Der Index verborum ermöglicht einen schnellen Überblick über das Auffällige im Wortschatz des Werkes . Als rein mittellateinisch e Wörter sind hervorzuheben : aptodiare, brodium, bukeranum, filtrum , impocionare, morsellum, soldanus, stre,a, subducticius, totaliter, trufa ,
wozu noch als ausgesprochene Rarität das aus dem Griechische n stammende orismum ` begrenzender Rand ' kommt . Vermißt werden als mittellateinische Neologismen decamillenarius (27,92), iumentinu s
(24,21 . 28,16 . 29,49 ; auffälligerweise an allen drei Stellen durch Kon-jektur aus iument(um) hergestellt), peroptime (34,71) und terrenicus (3,15) . Die Lehnwörter aus dem Tatarischen sind nicht in dem Inde x enthalten, wie auch ein Verzeichnis der Eigennamen nicht vorhande n ist .
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Die Ausgabe darf, was Textgestaltung und Kommentierung betrifft , als wohlgelungen angesehen werden und ist besonders als Stoff fü r Universitätsübungen sehr geeignet .
Munich