• Aucun résultat trouvé

Beschreibung der Beziehungskonstellationen

6. Beziehungskonstellationen

6.1 Beschreibung der Beziehungskonstellationen

6.1.1 Interpersonale Ebene

A. Symmetrische Konfrontationsdynamik

Die Konfrontation beinhaltet Situationen, in denen die Beteiligten gespiegelt han-deln und in denen das Ziel darin besteht, im Mittelpunkt zu stehen und den ande-ren abzudrängen oder zu dominieande-ren. Alle Beteiligten mobilisieande-ren ihre Ressour-cen, um den anderen zu dominieren und die Beziehungsmodalitäten festzulegen, ohne dass es jedoch unbedingt zu einer Eskalation kommen muss. Am häufi gsten wird die Bewältigungsstrategie Angriff-Gegenangriff eingesetzt, bei der jede Hand-lung von der anderen Seite als übergriffi g betrachtet wird. Diese Dynamik schließt Kommunikationsversuche nicht aus, doch deren Ziel ist der Erhalt des Konfron-tationslevels.

Siehe hierzu die Beschreibung der Merkmale von interpersonaler Konfl ikt

Beschuldigter

Beschwerde-führer

B. Komplementäre Dominanz-Unterwerfungs-Dynamik

DDie Dynamik ist durch die Komplementarität der beiden Positionen in der Be-ziehung gekennzeichnet: einer dominanten Position einerseits, die von einer Per-son besetzt wird, welche die Regeln der Beziehung diktiert und ihre Sichtweise aufzwingt, und einer dominierten Position andererseits, die von einer Person be-setzt wird, die sich durch bestmögliche Unterwerfung an die Anforderungen des anderen anzupassen versucht. Die Person in der dominierten Position kann ver-suchen, dem anderen physisch (durch Vermeiden usw.) oder mental auszuweichen (durch Weitermachen, als wäre nichts geschehen, Abschalten der Gedanken,

Ge-Beschuldigter

Beschwerde-führer

C. Komplementäre Dynamik einseitiger Feindseligkeit

Beziehungen mit einseitiger Feindseligkeit oder Beziehungen nach dem Muster Angriff-Verteidigung zeichnen sich dadurch aus, dass das übergriffi ge Verhalten des Beschuldigten als Reaktion Schutz, Verteidigung und Gehorsamsverweigerung hervorruft, welche jedoch keinen Gegenangriff darstellen, der dem anderen scha-den soll.

Die Person, die sich beschwert, unterwirft sich nicht, sondern ver-sucht, ihre Integrität zu wahren, in-dem sie sich ggf. gelegentlich gegen den Beschuldigten zur Wehr setzt.

Dies geht jedoch nicht so weit, dass die übergeordnete Position des Be-schuldigten im Beziehungsprozess in Frage gestellt wird, wie z. B. bei der Konfrontation. Die dominie-rende Person behält in der Bezie-hung das Sagen, die Person, die sich beschwert, reagiert lediglich, ohne den Versuch zu unternehmen, die Spielregeln der Beziehung neu zu defi nieren. Als Bewältigungsstrate-gie wird in solchen Fällen oft eine Art Widerstand geleistet.

Kijk voor de beschrijving op de fi che Primair grensoverschrijdend gedrag

6.1.2 Gruppeninterne Ebene

A. Symmetrische Konfrontationsdynamik zwischen dem Beschwerdeführer und der Gruppe

Bei einer symmetrischen Konfrontationsdynamik auf Gruppenebene stehen sich die Gruppe und das vermeintliche Opfer gegenüber; beide legen übergriffi ge Ver-haltensweisen an den Tag und setzen gleichwertige Ressourcen gegeneinander ein. Die Gruppe verhält sich übergriffi g gegenüber dem Beschwerdeführer, dieser handelt aber auch übergriffi g gegenüber der Gruppe.

Eine solche Situation kann auftreten, wenn ein Team sich mit seinem Teamleiter streitet und ihm gegenüber bestimmte übergriffi ge Verhaltensweisen an den Tag legt (Zurückhalten von Informationen, Sabotieren der Arbeit, Negieren der Au-torität, Verspotten, Isolieren etc.) und der Teamleiter ebenfalls so handelt, dass die Gewaltspirale zunimmt (kurzfristige Änderung der Arbeitsbedingungen und Arbeitszeiten, widersprüchliche Anweisungen, nicht einhaltbare Fristen etc.). Es gibt also zwei Parteien, eine Einzelperson und eine Gruppe, die sich gegenseitig aggressiv angreifen. zwi-schen der Gruppe und dem Beschwerdeführerr

In einer komplementären Dynamik zwischen einer dominanten Gruppe und einer dominierten Einzelperson verhält sich die Gruppe übergriffi g gegenüber einem Einzelnen, der nicht auf dieselbe Weise reagiert. Es geht nicht um die Zurückwei-sung oder Isolierung des Einzelnen, sondern um die Demonstration der

Über-legenheit der Gruppe. Zu den Verhaltensweisen gehören meist Schmeicheleien, das Ausüben von Druck zum Anschluss an die Gruppe oder Werbeverhalten mit anschließenden Übergriffen.

Später versucht die Gruppe, die Einzelperson in ihrer schwächeren Position zu halten, oder wen-det dieselben Mechanismen auf andere Opfer an.

Bewältigungsstrategien sind im Allgemeinen wie bei der interpersonalen Dominanz Ausweichen und Flucht oder Anpassung des Verhaltens. Die dominierte Person unterwirft sich, doch diese Unterwerfung führt dazu, dass das übergriffi ge Verhalten ihr gegenüber anhält.

Siehe hierzu die Beschreibung der Merkmale von Machteinfl uss der Gruppe oder Aufnahmerituale.

legenheit der Gruppe. Zu den Verhaltensweisen gehören meist Schmeicheleien, das Ausüben von Druck zum Anschluss an die Gruppe oder Werbeverhalten mit anschließenden Übergriffen.

Später versucht die Gruppe, die Einzelperson in ihrer schwächeren Position zu halten, oder wen-det dieselben Mechanismen auf andere Opfer an.

Bewältigungsstrategien sind im Allgemeinen wie bei der interpersonalen Dominanz Ausweichen und Flucht oder Anpassung des Verhaltens. Die dominierte Person unterwirft sich, doch diese Unterwerfung führt dazu, dass das übergriffi ge Verhalten ihr gegenüber anhält.

Siehe hierzu die Beschreibung der Merkmale von Machteinfl uss der Gruppe oder Aufnahmerituale.

Beschuldigte Gruppe

Beschwerde-führer

C. Komplementäre Dynamik der einseitigen Feindseligkeit zwi-schen der Gruppe und dem Beschwerdeführer

Wie im vorherigen Fall handelt es sich dabei um eine komplementäre Dynamik zwischen einer Gruppe und einem Einzelnen, bei der sich die Gruppe übergriffi g verhält und der Einzelne nicht.

Die Feindseligkeit der Gruppe äußert sich in ihrem Verhalten ge-genüber dem Beschwerdeführer, der isoliert, zurückgewiesen oder geschnitten wird. Diese Verhaltens-weisen können durch das Gefühl der Gruppe ausgelöst werden, dass der Beschwerdeführer „anders“

ist oder Eigenschaften aufweist, welche die Gruppe nicht wert-schätzt. Der Betroffene versucht sich zu verteidigen, aber nicht die Beziehungsdynamik zu ändern.

Siehe hierzu die Beschreibung der Merkmale von Sündenbock

6.1.3 Organisationsinterne Ebene

A. Symmetrische Konfrontationsdynamik zwischen dem Beschwerdeführer und der Organisation

Bei dieser Dynamik verhalten sich der Beschwerdeführer und die Organisation je-weils übergriffi g zueinander. Diese Situation setzt die Mobilisierung gleichwertiger Ressourcen voraus und kommt daher weniger häufi g vor, denn nur selten kann ein Arbeitnehmer genauso viele Ressourcen mobilisieren wie die Organisation, vor allem bei einer großen Organisation.

Doch auch wenn solche Situationen außergewöhnlich sind, sind sie nicht rein hypothetisch. In kleinen oder mittleren Unternehmen treten zum Beispiel Kon-fl ikte zwischen einem Gewerkschaftsvertreter und seinem Unternehmen auf, die in einem Übergriff ausarten können.

Die Gewalt der Einzelperson gegenüber der Organisation kann sich in Form von Sabotage oder im Extremfall in der Geiselnahme von Mitgliedern des Manage-ments äußern.

B. Komplementäre Dominanz-Unterwerfungs-Dynamik zwischen der Organisation und dem Beschwerdeführer

Das Beziehungsmuster von Dominanz und Unterwerfung kann auch zwischen dem Beschwerdeführer und der Organisation auftreten. Die Organisation ver-sucht, ihre Machtposition gegenüber dem Betroffenen zu erhalten, um sich seiner Loyalität oder Ergebenheit zu versichern. So bringt sie den Betroffenen in eine Situation, in der die an ihn gerichteten Erwartungen Übergriffe darstellen können,

C. Komplementäre Dynamik der einseitigen Feindseligkeit zwi-schen der Organisation und dem Beschwerdeführer

Eine komplementäre Dynamik zwischen der Organisation und dem Beschwer-deführer kann auf dieselbe Weise auftreten wie bei einer interpersonalen oder gruppeninternen Dynamik. Eine oder mehrere Personen, welche die Organisati-on vertreten oder vOrganisati-on ihr beauftragt wurden, legen gegenüber einem Einzelnen übergriffi ge Verhaltensweisen an den Tag, der nicht auf dieselbe Weise reagiert. Die Kriterien, die auf ein übergriffi ges Verhalten der Organisation hindeuten, wurden im ersten Teil des vorliegenden Leitfadens beschrieben, wobei die Organisation immer durch bestimmte Personen verkörpert wird.

Der Beschwerdeführer glaubt, dass die Organisation sich ihm gegenüber bewusst übergriffi g verhält, um bestimmte Ziele der Organisation zu erreichen (Profi t, Leistung oder das Arbeiten unter unmöglichen Bedingungen verlangt wird.

Diese Art der Dominanz der Organisation wird zur Rechtfertigung der Erwartungen häufi g un-ter dem Verweis auf Werte, Ideale oder Glau-bensgrundsätze der Organisation ausgeübt. Die erwartete Konformität mit diesen Werten und den damit verbundenen Verhaltensweisen kann so weit gehen, dass das Privatleben des Betrof-fenen ignoriert oder vernachlässigt wird.

Siehe hierzu die Beschreibung der Merkmale von Machteinfl uss der Organisation.

Kündigung des Beschwerdeführers, Verleiten zu Fehlern etc.). Diese bewusst übergriffi gen Strategien können sich gegen ganze Gruppen von Arbeitnehmern (nach Funkti-on, Alter, Geschlecht) richten, de-nen der Beschwerdeführer ange-hört.

Bei dieser Art von Dynamik lassen sich Phänomene beobachten, die als Fehlverhalten des Managements (vgl. Abschnitt „Indirekter Bezie-hungshintergrund, S. 65 und 69) oder organisationsinterne Mob-bing-Strategien bezeichnet werden können.

Siehe hierzu die Beschreibung der Merkmale von Fehlverhalten des Managements.

6.2 Unterscheidungskriterien für ähnliche