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Gesundheitsbeschwerden von Schülern in Luxemburg

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Academic year: 2021

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Gesundheitsbeschwerden von Schülern in Luxemburg

Zusammenfassung: In der HBSC-Studie 2014 wurden die Schüler gefragt, wie häufig sie unter acht Gesundheitsbeschwerden leiden (Kopf-, Bauch- und Rückenschmerzen, Trau- rigkeit, Gereiztheit, Nervosität, Einschlaf- schwierigkeiten und Schwindel). 41 % von ihnen haben häufig Gesundheitsbeschwer- den, d.h. sie sind von mindestens zwei der acht Beschwerden mehrmals pro Woche o- der sogar täglich betroffen. Von häufigen Gesundheitsbeschwerden sind Mädchen eher betroffen als Jungen und ältere Schüler eher als jüngere. Des Weiteren gaben Kinder aus Familien mit geringem Wohlstand häufiger Gesundheitsbeschwerden an als Kinder aus wohlhabenden Familien. Schüler des Enseig- nement secondaire technique und des Modu- laire-Zweiges sind häufiger von Gesundheits- beschwerden betroffen als Schüler des Fon- damental und des Enseignement secondaire.

Zu subjektiven Gesundheitsbeschwerden In der HBSC-Studie wurden die Schüler ge- fragt, wie häufig sie unter den folgenden acht Gesundheitsbeschwerden leiden: Kopf- schmerzen, Bauchschmerzen, Rückenschmer- zen, sich traurig fühlen, sich gereizt/schlecht gelaunt fühlen, Einschlafschwierigkeiten, Nervosität und Schwindelgefühle. Die Ant- wortvorgabe lautete „etwa täglich“, „mehr- mals pro Woche“, „ungefähr einmal pro Wo- che“, „ungefähr einmal pro Monat“ oder

„seltener oder nie“. Als Referenzzeitraum war das vergangene Halbjahr angegeben.

In den meisten HBSC-Ländern hat sich ge- zeigt, dass Mädchen häufiger von Gesund- heitsbeschwerden betroffen sind als Jungen.

Zudem steigt die Zahl der Mädchen mit häu- figen Gesundheitsbeschwerden mit höherem Alter an. Des Weiteren haben Kinder aus we- niger wohlhabenden Familien häufiger Ge- sundheitsbeschwerden als Kinder aus wohl- habenden Familien (Inchley et al, 2016, S.

79ff.). Häufige Gesundheitsbeschwerden bei Kindern und Jugendlichen können unter an- derem ein Indikator für spätere psychische Gesundheitsprobleme im Erwachsenenalter sein (Kinnunen, Laukkanen & Kylmä, 2010).

Subjektive Gesundheitsbeschwerden in Lu- xemburg und international

11,3 % der Schüler in Luxemburg berichteten, dass sie im letzten halben Jahr täglich Ein- schlafschwierigkeiten hatten (Tabelle 1). Da- mit wurden Einschlafschwierigkeiten als häu- figste tägliche Beschwerde genannt, gefolgt von Nervosität (9,3 %), Traurigkeit (8,6 %), Rückenschmerzen und Gereiztheit (je 7,9 %).

Tägliche Kopfschmerzen (6,4 %), Schwindel- gefühle (5,5 %) und Bauchschmerzen (4,1 %) wurden etwas seltener genannt.

Für die folgenden Auswertungen werden die einzelnen Gesundheitsbeschwerden zusam- mengefasst: Wir sprechen dann von „häufi- gen Gesundheitsbeschwerden“, wenn je- mand von mindestens zwei der acht Be- schwerden „mehrmals pro Woche“ oder

HBSC-Factsheets Luxemburg

Factsheet Nr. 4 vom 8. November 2017

Andreas Heinz, Matthias Robert Kern, Caroline Residori, Helmut Willems

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2

„etwa täglich“ betroffen ist, was auf 40,6 % der Schüler zutrifft.

Von den 15-jährigen Mädchen in Luxemburg haben 55 % häufige Gesundheitsbeschwer- den, im HBSC-Durchschnitt liegt der Anteil bei 50 % (Abbildung 1). In fast allen Ländern liegt der Anteil der Jungen mit

häufigen Gesundheitsbeschwerden unter dem der Mädchen (Abbildung 2). Von den 15- jährigen Jungen in Luxemburg haben 32 % häufig Gesundheitsbeschwerden und auch dieser Wert liegt über dem HBSC- Durchschnitt von 27 %.

Tabelle 1: Subjektive Gesundheitsbeschwerden der Schüler in Luxemburg Beschwerden in letzten 6 Mona-

ten Etwa täglich Mehrmals pro

Woche Ungefähr einmal pro Woche

Ungefähr einmal pro Monat

Seltener oder nie

Kopfschmerzen 6,4% 13,2% 16,8% 24,3% 39,3%

Bauchschmerzen 4,1% 10,0% 13,7% 34,3% 39,3%

Rückenschmerzen 7,9% 10,4% 12,0% 20,0% 49,7%

Ich fühlte mich traurig 8,6% 14,2% 16,9% 23,2% 37,0%

Ich fühlte mich gereizt/schlecht

gelaunt 7,9% 19,7% 25,9% 24,7% 21,8%

Ich fühlte mich nervös 9,3% 17,3% 20,9% 23,0% 29,4%

Ich konnte schlecht einschlafen 11,3% 15,3% 16,5% 19,2% 37,7%

Ich fühlte mich schwindlig 5,5% 7,0% 8,2% 17,3% 62,1%

Häufige Gesundheitsbeschwer-

den 40,6 % haben mindestens zwei

der Beschwerden mehrmals pro Woche oder täglich Quelle: HBSC-LU 2014

Abbildung 1: Anteil der 15-jährigen Mädchen mit häufigen Gesundheitsbeschwerden im internationalen Vergleich

Quelle: Nach Daten von Inchley et al. (2016, S. 81) 0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

Austria Denmark Finland Ukraine Germany Portugal Switzerland Norway Russian Federation Spain Armenia Belgium (Flanders) Estonia Netherlands Croatia Wales Czech Republic Greenland Slovenia Hungary Iceland HBSC average Canada England Ireland Lithuania Slovakia Albania MKD Rep. Moldova Belgium (Wallonia) Poland Romania Scotland Latvia Luxembourg Greece Israel Sweden Bulgaria France Malta Italy

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3

Abbildung 2: Anteil der 15-jährigen Jungen mit häufigen Gesundheitsbeschwerden im internationalen Vergleich

Quelle: Nach Daten von Inchley et al. (2016, S. 81).

Subjektive Gesundheitsbeschwerden nach sozio-demografischen Hintergrundvariablen – Geschlecht und Alter, Wohlstand und Schultyp

Getrennt nach Alter und Geschlecht zeigen sich mehrere Trends (Abbildung 3): Erstens sind Mädchen in allen untersuchten Alters- gruppen eher von häufigen Gesundheitsbe- schwerden betroffen als Jungen. Zweitens ist der Abstand zwischen Jungen und Mädchen im Alter von 11 bis 12 geringer als bei den älteren Gruppen. Drittens steigt der Anteil bei beiden Geschlechtern von den 11–12- Jährigen zu den 13–14-Jährigen an und bleibt dann nahezu konstant.

Der international beobachtbare Zusammen- hang zwischen dem Wohlstand einer Familie und häufigen Gesundheitsbeschwerden der Kinder findet sich auch in Luxemburg: 44,2 % der Kinder aus Familien mit einem niedrigen Wohlstand haben häufig Gesundheitsbe- schwerden, wohingegen dieser Anteil bei den Kindern aus wohlhabenden Familien nur 37,9 % beträgt (Abbildung 4).

Abbildung 3: Anteil der Schüler mit häufigen Gesundheits- beschwerden nach Alter und Geschlecht

Quelle: HBSC-LU 2014, 95 %-Konfidenzintervall Abbildung 4: Anteil der Schüler mit häufigen Gesundheits- beschwerden nach Wohlstand der Familie

Quelle: HBSC-LU 2014, 95 %-Konfidenzintervall 0%

5%

10%

15%

20%

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35%

40%

45%

50%

Portugal Austria Germany Denmark Norway Netherlands Croatia Finland Slovenia Belgium (Flanders) Switzerland Ukraine Estonia Lithuania Spain Romania Canada Wales HBSC average Czech Republic England Greece Iceland Albania Greenland Hungary Ireland Latvia Rep. Moldova Russian Federation Scotland Slovakia Sweden Luxembourg MKD Armenia France Belgium (Wallonia) Bulgaria Poland Italy Israel Malta

25,2%

31,4% 31,7% 32,9%

35,4%

52,5% 53,2% 55,9%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

11-12 13-14 15-16 17-18

Jungen Mädchen

44,1% 40,4% 37,9%

0%5%

10%15%

20%25%

30%

35%40%

45%50%

Kinder aus Familien mit

niedrigem Wohlstand

Kinder aus Familien mit

mittlerem Wohlstand

Kinder aus Familien mit hohem Wohlstand

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4 Häufige Gesundheitsbeschwerden sind je

nach Schulform unterschiedlich verbreitet:

Schüler des Fondamental sind seltener be- troffen als Schüler des Enseignement se- condaire und diese wiederum sind seltener betroffen als Schüler des Enseignement se- condaire technique. Innerhalb des Enseigne- ment secondaire technique unterscheiden sich die Schüler des Modulaire-Zweiges nicht wesentlich von den anderen Schülern des Enseignement secondaire technique.

Abbildung 5: Anteil der Schüler mit häufigen Gesundheits- beschwerden nach Schultyp

Quelle: HBSC-LU 2014, 95 %-Konfidenzintervall

Literatur:

Inchley, J., Currie, D., Young, T., Samdal, O., Torsheim, T., Augustson, L., . . . Barnekow, V.

(Hrsg.). (2016). Growing up unequal: gender and socioeconomic differences in young peo- ple's health and well-being. Health Behaviour in School-aged Children (HBSC) study: inter- national report from the 2013/2014 survey (Health Policy for Children and Adolescents, No. 7). Copenhagen: WHO Regional Office for Europe.

Kinnunen, P., Laukkanen, E., & Kylmä, J.

(2010). Associations between psychosomatic symptoms in adolescence and mental health symptoms in early adulthood. International Journal of Nursing Practice, 16(1), 43-50. doi:

10.1111/j.1440-172X.2009.01782.x.

Methoden

Daten: Für die vorliegende Auswertung wur- den 7 233 Jugendliche im Alter von 11 bis 18 Jahren im Frühjahr/Sommer 2014 zu ihrer Gesundheit befragt. Die Befragung fand in zufällig ausgewählten Schulen statt, die nach dem luxemburgischen Curriculum unterrich- ten.

Ausführlich wird die Methodik der internati- onalen und der luxemburgischen HBSC- Befragung im Factsheet Nr. 1 erläutert:

http://orbilu.uni.lu/handle/10993/32864.

Konfidenzintervalle: Da die HBSC-Daten aus einer Zufallsstichprobe stammen, müssen die ausgewiesenen Unterschiede zwischen Grup- pen nicht immer auf Unterschiede in der Grundgesamtheit der Schüler in Luxemburg hinweisen. Stattdessen können diese Unter- schiede auch auf zufällige Schwankungen der gezogenen Stichprobe zurückzuführen sein.

Aus diesem Grund weisen wir neben den Anteilswerten i.d.R. auch die zugehörigen 95 %-Konfidenzintervalle aus, die die Präzisi- on der Anteilswerte anzeigen: Je kürzer die schwarzen Striche sind, die über die Balken in den Diagrammen hinausragen, desto genauer ist die Angabe. Wenn sich die Konfidenzinter- valle zweier Gruppen überlappen, dann ist davon auszugehen, dass die Unterschiede auf Zufall beruhen und es keine Unterschiede in der Grundgesamtheit gibt. Wenn sich die Konfidenzintervalle jedoch nicht überlappen, so ist mit einer hohen Wahrscheinlichkeit von systematischen Unterschieden auszugehen, die auch in der Grundgesamtheit zu finden sind und nicht mit zufälligen Schwankungen erklärt werden können.

Der Wohlstand der Familie wurde mit der

„Family Affluence Scale (FAS III)“ gemessen.

Dazu wird erhoben, wie viele Wohlstandsgü- ter eine Familie besitzt. Zur genauen Kon- struktion siehe Inchley et al. 2016: 17.

Links

HBSC-Studie international: www.hbsc.org HBSC-Luxembourg:

https://hbsc-luxembourg.uni.lu/

30,8% 39,1% 45,6% 47,5%

0%

10%

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50%

60%

Fondamental Enseignement

secondaire Enseignement secondaire

technique

Enseignement secondaire

technique modulaire

Références

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