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Andrzej S. Chankowski, L'éphébie hellénistique. Étude d'une institution civique dans les cités grecques des îles de la Mer Égée et de l'Asie Mineure. (Culture et Cité, 4.) Paris, De Boccard 2010

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© Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2012

NEUEHISTORISCHELITERATUR / BUCHBESPRECHUNGENALTERTUM 749

Andrzej S. Chankowski, L’éphébie hellénistique. Étude d’une institution civique

dans les cités grecques des îles de la Mer Égée et de l’Asie Mineure. (Culture et Cité, 4.) Paris, De Boccard 2010. 621 S., € 85,–.

// oldenbourg doi 10.1524/hzhz.2012.0576

Leonhard A. Burckhardt, Basel Im spätklassischen Athen hatte nach der Niederlage von Chaironeia 338 der damals führende Politiker Lykurg die militärische Schulung der jungen Männer auf eine neue Basis gestellt: In der herkömmlichen, von ihm aber umfassend reorganisierten Ephebie wurden die achtzehn- bis zwanzigjährigen Männer auf ihre Aufgaben im Heer vorbereitet und zugleich mit wichtigen zivilen Einrichtungen der Polis ver-traut gemacht. Diese athenische Einrichtung hat Chankowski zufolge zahlreichen Poleis auf den Ägäisinseln und Kleinasiens in hellenistischer Zeit als Vorbild ge-dient. Auf der Grundlage eines ausführlichen, kommentierten Quellenkatalogs, der nach Städten geordnet ist, behandelt der Autor die Begriffe der Ephebie, des Epheben und ihre Ableitungen, und geht den Fragen nach, welchen Status die Epheben im Gymnasion hatten, wie sich ihre militärische Ausbildung gestaltete und welche Rol-le sie bei Prozessionen und generell bei religiösen Festen wahrnahmen. In den ange-führten Quellen meint er so viele Parallelen zwischen den Einrichtungen in den di-versen Poleis erkennen zu können, dass er von einer weitgehenden Einheitlichkeit und Stabilität der Ephebie in der hellenistischen Welt spricht. Methodisch ist das nicht unproblematisch, da außer aus Athen aus keiner Stadt genug Material überlie-fert ist, um Geschichte, Ausgestaltung und Bedeutung der Ephebie detailliert rekon-struieren zu können; der Vf. extrapoliert aus den freilich immerhin über 400 ver-streuten Nachweisen eine Art ‚Normephebie‘, die für die Institution in allen Poleis modellhaft gewesen sei. Dennoch hat der bisweilen umständlich und redundant ar-gumentierende Text, der auf einer Warschauer thèse beruht und ins Französische übertragen wurde, große Verdienste. Zunächst sind die erschöpfende Sammlung und die kommentierte Zusammenschau der Quellen zur Institution als solche hilf-reich, da sie zumindest eine Ahnung von der Verbreitung und der Bedeutung der Ephebie während der hellenistischen Zeit vermitteln. Die bisher nur partiell bespro-chenen einschlägigen Inschriften oder mit der Institution verbundenen Phänomene werden in einen polisübergreifenden Kontext gestellt, so dass das Sensorium für de-ren Aussagekraft und Stellenwert deutlich gestärkt wird.

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© Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2012

750 Historische Zeitschrift // BAND 295 / 2012

begründet, er geht plausibel sowohl dem praktischen wie dem symbolischen Wert der Ephebie für die Poleis nach. Insbesondere versucht er sie als Sozialisierungspha-se der jungen Polisbürger darzustellen, die eventuell ältere Initiationsrituale erSozialisierungspha-setzt hätte; allerdings lässt sich kaum eruieren, welche gesellschaftlichen Gruppen tat-sächlich die Epheben stellten: Das Beispiel Athens legt nämlich nahe, dass im 3. u. 2.Jh. v.Chr. nur noch eine Minderheit der Bürgerschaft an der Ephebie partizipierte. Das Buch leistet insgesamt einen sehr willkommenen Beitrag zur aktuellen Diskus-sion über die Rolle und die Vitalität der griechischen Stadt in der hellenistischen Kultur.

Boris Dreyer / Peter Franz Mittag (Hrsg.), Lokale Eliten und hellenistische

Köni-ge. Zwischen Kooperation und Konfrontation. (Oikumene, Bd. 8.) Berlin, Ver-lag Antike 2011. 325 S., € 64,–. // oldenbourg doi 10.1524/hzhz.2012.0577

Kay Ehling, München Nach einer Definition des Begriffs „lokale Eliten“ (S.10) eröffnet der von B. Dreyer und G. Weber gemeinsam verfasste Beitrag „Lokale Eliten griechischer Städte und königliche Herrschaft“ (S.14–54) den Aufsatzteil. Die Autoren betonen die Mittler-stellung der Eliten zwischen den Königen einer- und der eigenen städtischen Bevöl-kerung andererseits (S.16f.). Hervorgehoben wird, dass der Übergang von der seleu-kidischen zur attalidischen Herrschaft nach dem Frieden von Apameia „durch star-ke Kontinuitätsfaktoren bestimmt gewesen zu sein“ scheint (S.24). Nachhaltig wirk-te sich jedoch der Übergang von der attalidischen zur direkwirk-ten römischen Herrschaft ab 133 v.Chr. aus. – Die umfangreichen und sehr instruktiven Beiträge von A.

Nie-bergall („Lokale Eliten unter hellenistischen Herrschern: MithradatesVI. von Pontos und die griechischen Eliten Kleinasiens und Griechenlands“, S.55–79), A. Coşkun („Annäherungen an die lokalen Eliten der Galater in hellenistischer Zeit“, S.80–104) und J. Wilker („Von Aufstandsführern zur lokalen Elite. Der Aufstieg der Makkabä-er“, S.216–252) zeigen, wie schwierig (und nicht selten unmöglich) es angesichts der heterogenen Überlieferungslage ist, das über einzelne Anführer und Herrscher hin-ausgehende Umfeld strukturell und personell wirklich zu greifen. – In dem (dank der Inschriften) relativ gut dokumentierten Mesopotamien waren die obersten Priester der wichtigsten Tempel zumeist zugleich auch die politischen Oberhäupter ihrer Stadt, wie T.Boiy und P. F. Mittag in ihrer Studie zu den lokalen Eliten Babylons

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