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Was hat die Politik mit dem guten Sterben zu tun? Auch Sinnfragen angesichts des Todes. Das sozialethische Stichwort

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Academic year: 2021

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nur haben sich in den letzten Jahren die typi-schen Sterbeverläufe verändert, die Versor-gung beispielweise im Bereich der Palliative Care angepasst, sondern auch die grundle-genden Ansichten darüber, wie ein gutes Ster-ben aussehen könnte, welche Bedeutung da-bei Patientenverfügungen haben sollten und was der Staat gesetzlich erlauben, was hinge-gen verbieten sollte.

Auch die hohen Kos-ten für die gesund-heitliche Versorgung von Patientinnen und Patienten am Lebensende sind ein Thema, das beispiels-weise politische Par-teien und die kanto-nalen Gesundheitsdi-rektoren umtreibt. Die meisten Men-schen in der Schweiz sterben heute im ho-hen Alter. In vielen Fällen werden medi-zinische Entschei-dungen gefällt, die

den Verlauf des Sterbens beeinflussen. Dabei steht offensichtlich häufig nicht mehr der Kampf gegen den nahenden Tod, sondern die Sicherstellung eines «guten Sterbens» im Zen-trum. Daher erstaunt es wenig, dass die De-batten über das Sterben sich mit der Regulie-rung der letzten Lebensmonate befassen. Wel-che Formen des Sterbens, der Sterbehilfe und Strebebegleitung sollen erlaubt sein? Welche Massnahmen sind angesichts des Todes sinn-voll und notwendig? Wie lässt sich über eine gerechte Verteilung der angesichts des medi-zinischen Fortschritts forcierten knappen Ressourcen sagen?

Aus der Sicht einer christlichen Sozialethik ist wichtig, dass mit den Sterbenden nicht selten besonders verletzliche Menschen betroffen

sind. Und das sind lange nicht nur Menschen im hohen Alter, die beispielsweise aufgrund einer Demenz nicht mehr urteilsfähig sind, sondern auch Neugeborene ohne Überle-benschance, Kinder und Jugendliche mit un-heilbaren Tumorerkrankungen, ja sogar Fö-ten, die bereits im Mutterleib sterben. Alle diese Gruppen werden in

Forschungsprojek-ten thematisiert. Nicht zu vergessen ist zudem die Frage, wer angesichts der zunehmenden Berufstätigkeit der Frauen in Zukunft die Menschen im Sterben pflegen und begleiten soll. Hier ist es aus sozialethischer Sicht wich-tig, neue Modelle der Vereinbarkeit von Pfle-ge und Beruf zu entwerfen.

Nicht zuletzt ist auch das spirituelle Leiden zu erkunden, Sinnfragen und religiöse Fragen, die sich angesichts des Todes stellen. Was be-deutet es, wenn ein Mensch sich den Tod her-beisehnt? Auch das ist Gegenstand einer Stu-die, die im Uni-Spital Lausanne durchgeführt wird. Nicht nur deren Ergebnisse dürfen wir mit einiger Spannung erwarten. Es sind wich-tige Fragen, die auch eine politische Tragwei-te haben. Der Bundesrat hat das erkannt. <

> Das sozialethische Stichwort

Auch Sinnfragen angesichts des Todes

Vor knapp zwei Jahren hat der Schweizer Bundesrat einem Nationales Forschungspro-gramm zum Thema «Lebensende» zuge-stimmt. Er stellte 15 Millionen Franken zur Verfügung, damit während fünf Jahren das Sterben in der Schweiz wissenschaftlich er-forscht werden kann. Das Programm heisst abgekürzt NFP 67. Seine Ziele sind: Die Ver-sorgungssituation in der Schweiz zu erkun-den und dabei Lücken und Probleme zu ierkun-den- iden-tifizieren; mehr über Entscheidungen, die am Lebensende getroffen werden, zu wissen; rechtliche Regelungen und ethische Diskus-sionen zu entwickeln und nicht zuletzt gesell-schaftliche Ideale von einem guten und ge-lungenen Sterben besser zu verstehen. Lässt sich das Sterben tatsächlich wissen-schaftlich erforschen? Ist das Lebensende nicht ein viel zu intimer, persönlicher Le-bensabschnitt, der bei jedem Menschen ganz verschieden verläuft? Ist es tatsächlich mög-lich und sinnvoll, allgemeine und politisch re-levante Aussagen darüber zu treffen, Bedürf-nisse, Wünsche und Ideale der Menschen am Lebensende zu erkunden?

Ein Blick auf die inzwischen ausgewählten 27 Forschungsprojekte, die im Rahmen des Pro-gramms durchgeführt werden und ihre Arbeit im Spätsommer beginnen, zeigt, dass dies tat-sächlich der Fall ist (www.nfp67.ch). Nicht

Was hat die Politik mit

dem

gu-ten Sterben

zu tun?

Die sozialethische Ant-wort gibt Markus

Zim-mermann-Acklin. Er

lehrt und forscht am Departement für Mo-raltheologie und Ethik an der Theologischen Fakultät der Universität Fribourg.

Bild: Georgette Baumgartner-Krieg

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