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Evidenzbasierte Medizin = Evidence based medicine

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Academic year: 2021

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Internist 2008 · 49:653–654 DOI 10.1007/s00108-008-2142-8 Online publiziert: 20. April 2008 © Springer Medizin Verlag 2008 M. Battegay1 · J.F. Riemann2 1 Klinik für Infektiologie und Spitalhygiene, Universitätsspital Basel 2 Medizinische Klinik C, Klinikum der Stadt Ludwigshafen

Evidenzbasierte Medizin

Einführung zum Thema

 „Evidenzbasierte Medizin“ – dies ist heu-te ein Schlagwort für Vieles in der Medizin  und nicht nur für die gesamte Innere Me- dizin. Medizin erfuhr in den letzten Jahr-zehnten einen unglaublichen Fortschritt  und davon möchte jeder einzelne Patient  profitieren. Diagnostische und therapeu-tische Möglichkeiten haben sich in weiten  Teilen der Medizin gerade in den letzten  Jahren schnell und teilweise fundamental  weiterentwickelt. Unter anderem sind für  die Diagnose aber auch für die Therapie  mit molekularen Methoden entscheidende  Fortschritte erzielt worden. Hierbei ist die „evidenzbasierte Medi- zin“ essenziell, um zuverlässig Informati- on zu bündeln, zu bewerten und mit prak- tischer Erfahrung zu verbinden. Entspre-chend  kann  gemäß  dem  Standardwerk  „Clinical Evidence Concise“, das von der  BMJ  Publishing  Group  herausgegeben  wird, „evidenzbasierte Medizin“ wie folgt  definiert werden: Evidenzbasierte Medizin  ist der gewissenhafte, ausdrückliche und  vernünftige Gebrauch der gegenwärtig bes-ten externen, wissenschaftlichen Evidenz  für Entscheidungen in der medizinischen  Versorgung individueller Patienten. Wei- tere Aspekte, die wichtig sind, sind die Inte- gration der externen Evidenz aus systema-tischer Forschung, die sich mit individueller  klinischer Expertise verbindet, die die Ur- teilskraft, die Erfahrung und klinische Pra-xis reflektiert [1].

Voraussetzungen und Beispiele 

für Screeninguntersuchungen

Screeninguntersuchungen  können  sehr  wertvolle Mittel zur Vorbeugung oder wirk-samen  Bekämpfung  von  Erkrankungen  sein. Dieser Aspekt wird durch den Artikel  von Hoffmeister et al. beschrieben, in dem  die genauen Voraussetzungen zum Beispiel  hinsichtlich des Zeitpunkts einer Diagnose  oder der Häufigkeit von Krankheiten prä- zise erörtert wird. Gerade bei häufiger ge-wordenen Check-up-Untersuchungen ist  es wichtig, den Hintergrund solcher Scree-ninguntersuchungen zu kennen. >

Screeninguntersuchungen

auf die gefährlichsten

Krebserkrankungen sind

effektiv, einfach durchführbar

und ökonomisch

In einem 2. Artikel werden von Eickhoff et  al. Beispiele für Screeninguntersuchungen  angeführt. Das Kolonkarzinom, das Mam-makarzinom und das Prostatakarzinom  zählen in der westlichen Welt und bei uns  zu den häufigsten Erkrankungen mit hoher  Sterblichkeit und großem ökonomischen  Einfluss.  Screeninguntersuchungen  auf   diese Krebserkrankungen sind effektiv, in  der Regel einfach durchführbar und ha- ben sich durchaus als ökonomisch erwie-sen. Daher sind für diese Krebsentitäten  die entsprechenden Screeningverfahren in  die gesetzliche Krankenversicherung einge- führt. Die Beispiele zeigen den gegenwär-tigen Stellenwert, aber auch ihre Grenzen  auf.

Klinische Entscheidungsfindung

Es war uns ein Anliegen, in diesem Schwer-punktheft  zusätzlich  zu  Beispielen  von  Screeninguntersuchungen und damit Bei-spielen der „evidenzbasierten Medizin“ die  Chance wahrzunehmen, mehr auf wich- tige Hintergründe einzugehen, die praxis- relevant sind. Daher wird in 2 weiteren Ar-tikeln die klinische Entscheidungsfindung  diskutiert. Im 1. Artikel diskutieren Kunz et al. das  neue Grade-System. In einer individuali- sierten Medizin ist es aufgrund der Viel- zahl an Leitlinien notwendig zu überle- gen, wie sich Leitlinien auswirken. Ent- sprechend werden konkrete Patientenbei-spiele angeführt und begründet, warum  bei einem konkreten Patienten trotz hoch-wertiger Evidenzlage in einer bestimmten  Situation eine abgeschwächte Empfehlung  zugunsten einer Maßnahme erfolgen kann.  Was täglich intuitiv von Klinikern gemacht  wird, nämlich randomisierte Studien in ei-nen konkreten Kontext zu bringen, gewinnt  durch diesen Artikel an Kontur. Im 2. Artikel dieses Teils gehen Bucher  et al. auf die Problematik von Surrogatend- punkten ein. Nach einer stringenten Defini- tion – Surrogatendpunkte sind Ersatzmes- sparameter für die Lebensqualität, den or- ganischen Funktionszustand oder die Über-lebenswahrscheinlichkeit eines Patienten –  wird wiederum an Patientenbeispielen ge-schildert,  wann  diese  Ersatzendpunkte  nützlich oder sogar irreführend sein kön- nen. Dieser Artikel ermöglicht, wie auch al-le anderen Artikel dieses Schwerpunkts, das  verbesserte, kritische Lesen medizinischer  Literatur. Zum Beispiel wird in diesem Ar- tikel die Frage diskutiert, ob wahrschein-liche Behandlungsvorteile im Verhältnis zu  möglichen Risiken und den Kosten stehen.  Diese Fragen muss sich ein Kliniker bei je-der Intervention stellen. Medizinische Forschung besteht häufig  aus Beobachtungen und Beobachtungsstu- dien. Eine Gruppe von Forschern, Methodi- kern und Editoren entwickelten die STRO- BE- (Strengthening the Reporting of Obser- vational Studies in Epidemiology) Empfeh-lungen, um die Qualität von Publikationen  von observationellen Studien zu verbes-sern. Das bereits in mehreren exzellenten  englischsprachigen Journalen erschienene  STROBE-Statement liegt nun von Elm et  al. beschrieben in deutscher Version vor. 

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Wie im hierfür speziellen Begleitkommen-tar beschrieben, ist diese Checkliste eine  echte Hilfe für den klinisch tätigen Forscher  und für jeden klinisch tätigen Arzt, um Be-obachtungsstudien in ihrer Qualität besser  abschätzen zu können. Wir sind überzeugt, dass die zusam- mengestellten Artikel im Gebiet „evidenz- basierte Medizin“ einen wesentlichen Bei-trag für die kontinuierliche Weiterbildung  des Internisten leisten können. Wir hoffen,  dass die beiliegenden Artikel Fragen nach  den Grundlagen Ihres Handelns beantwor-ten oder kritische Fragen aufwerfen. Prof. Dr. M. Battegay Prof. Dr. J.F. Riemann

Korrespondenzadresse

Prof. Dr. M. Battegay Klinik für Infektiologie und   Spitalhygiene, Universitätsspital Basel Petersgraben 4, 4031 Basel Schweiz mbattegay@uhbs.ch Interessenkonflikt.  Der korrespondierende Autor  gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Literatur

  1.  Ollenschläger G, Bucher HC, Donner-Banzhoff N  et al. (2007) Kompendium evidenzbasierte Medi-zin. Clinical Evidence Concise. Hans Huber, Bern,  Schweiz

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David-Sackett-Preis 2008

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte  Medizin zeichnet Wissenschaftler aus Für ihre Leistungen auf dem Gebiet der  evidenzbasierten Medizin und Gesund- heitsversorgung sind die beiden Wis-senschaftler Dr. Erik von Elm und Günter  Egidi mit dem erstmals vergebenen  David-Sackett-Preis bzw. dem Förderpreis  zum David-Sackett-Preis ausgezeichnet  worden. Der Vorsitzende des DNEbM, Prof.  Dr. Edmund Neugebauer, überreichte die  Auszeichnungen im Rahmen der 9. Jahres-tagung des Netzwerkes in Witten. Den David-Sackett-Preis 2008 erhielt  Dr. Erik von Elm stellvertretend für die  STROBE-Group (STROBE „Strengthening  the Reporting of Observational Studies  in Epidemiology“) und ihre „Guidelines  for Reporting Observational Studies“. Die  internationale STROBE-Gruppe hat eine  Checkliste mit 22 Punkten ausgearbeitet,  die von Studiendesign und -methoden bis  zum Umgang mit quantitativen Variablen  reicht. Die STROBE-Checkliste wendet sich  in erster Linie an Autoren, Zeitschriften-herausgeber und -gutachter. Sie soll eine  Hilfestellung sein, um sicherzugehen, dass  Publikationen gewisse inhaltliche Min-destanforderungen erfüllen. Erik von Elm  ist Mitarbeiter der Universität Bern, Institut  für Sozial- und Präventivmedizin (ISPM)  und des Deutschen Cochrane Zentrums,  Universität Freiburg. Quelle Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e.V., www.ebm-netzwerk.de

Nachwuchsstipendium

(Forßmann-Stipendium) auf

dem Gebiet der Prävention

oder Therapie kardiovaskulärer

Erkrankungen

Die Medizinische Fakultät der Ruhr-Univer-sität Bochum vergibt aus der „Stiftung  Kardiologie 2000“ zum vierten Mal für  herausragende wissenschaftliche Leis- tungen ein Nachwuchsstipendium (Forß-mann-Stipendium) auf dem Gebiet der  Prävention oder Therapie kardiovaskulärer  Erkrankungen. Das Stipendium ist nach dem Pionier der  Herzkathetertechnik und Nobelpreisträger  Prof. Dr. Werner Forßmann benannt. Sein  Name steht für Unbeirrbarkeit, Wagnis und  Durchsetzungsvermögen bei der Entwick-lung eines grundlegenden medizinischen  Verfahrens unter schwierigen äußeren  Umständen. Das Stipendium ist mit 6.000,– Euro   dotiert. Bewerbungsschluss:  01. August 2008  F Teilnahmebedingungen: Bewerben  können sich junge Wissenschaftler unter  35 Jahren mit Wohnsitz in Deutschland.  Einzureichen sind innovative wissenschaft-liche Arbeiten oder Promotionsarbeiten,  die wissenschaftlich weiter verfolgt wer-den sollen. In der Bewerbung muss das  Ziel der Weiterbildung oder Vervollständi-gung dieser Arbeit dargelegt werden. Das  Preisgeld soll für die wis-senschaftliche  Weiterbildung eingesetzt werden und  kann bei Begründung verlängert werden. F Bewerbungsverfahren: Komplette  Bewerbungsunterlagen (Manuskript mit  Zusammenfassung, evtl. Projektbeschrei- bung, kurz gefasster Werdegang und Dar-legung von evtl. Forschungszielen) bitte in  8-facher Ausfertigung senden an:  Prof. Dr. med. G. Muhr Dekan der Medizinischen Fakultät  Ruhr-Universität Bochum Universitätsstraße 150,   D – 44780 Bochum  Stichwort: Nachwuchsstipendium F Preisvergabe: Über die Preisvergabe  entscheidet das Kuratorium der „Stiftung  Kardiologie 2000“. Die Preisvergabe findet  im Herbst 2008 im Herz- und Diabetes-zentrum NRW in Bad Oeynhausen statt.

Quelle: Ruhr Universität Bochum Stiftung Kardiologie 2000

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