A NNALI DELLA
S CUOLA N ORMALE S UPERIORE DI P ISA Classe di Scienze
D. A. K APPOS
Das Dirichletsche Problem für Gebiete mit mehrfachen Randpunkten
Annali della Scuola Normale Superiore di Pisa, Classe di Scienze 2
esérie, tome 11, n
o1-2 (1942), p. 43-63
<
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MIT MEHRFACHEN RANDPUNKTEN
von D. A. KAPPOS
(Athen).
Einleitung.
Um das Dirichletsche Problem für Gebiete mit mehrfachen
Randpunkten
zu
untersuchen,
betrachtet Perkins(1)
den Rand R eines GebietesG
als eineMenge Ry
von Randelementen. Einem n fachen erreichbarenRandpunkt
ent-sprechen
n verschiedene Randelemente. Er definiert aufRy
eine Elementen funktionf(y)
und untersucht dasfolgende,
von ihmgenannte, pseudoklassische
Dirichletsche Problem.
Gegeben
sei einegleichmässig pseudostetige
und beschränkte Funktionf(y)
aufR, gesucht
wird eine auf Geindeutige
und harmonischeFunktion,
die die Randwertef(y) gleichmässig pseudostetig approximiert.
Einesolche Funktion
u(P)
nennt er dieLösung
despseudoklassischen
Dirichletschen Problems. Er beweist dann:dadurch,
dass sein Problem für ein Gebiet G eineLösung hat,
ist esnotwendig
undhinreichend,
dass auch das klassische I)iricletsche Problem für dieses Gebiet eineLösung
hat.Im
folgenden
betrachten wir dieMenge
der RandelementeRy
und die Punktevon G als Elemente eines Raumes
M--= R y + G;
dann führen wir denBegriff
der
Entfernung e*(a, 03B2)
zweier Elemente aund 03B2
von lll ein undbeweisen,
dass Mein metrischer Raum ist. Dadurch erreichen
wir,
dass wir das von Perkinsgestellte
Problem mit Mitteln untersuchenkönnen,
die uns die Theorie der metrischen Räumebietet,
ohneBenutzung
neuer Definitionen. Dann ist der Satz 9 von Perkins einbekannter,
von Tietze(2)
zuerst bewiesenerSatz,
derauch für einfach
stetige
Funktionenf(7,) gilt.
Wir heben weiter dieBedingung,
dass die
gegebene
Funktionf(y)
des Problemsgleichmässig ist, auf,
und ineiner Methode,
ähnlich wie in der klassischen Theoriebenutzt, bringen
wir erweiterte Resultate.~
(1)
F. W. PERKINS : The Dirichlet Problem for domains with multiple boundary points.Transactions of the American Math. Society, Vol. 38 (1935), S. 106.
(2)
H. HAHN: Theorie der reellen Funktionen. Berlin, 1921, S. 137 ; auch H. TIETZE J. f. Math. 145(1914),
S. 9.’ 1. KAPITEL
Enden und Randelementen.
§
1. - Mit G bezeichnen wir einbeschränktes
Gebiet in der Ebene oder im Raume(v)
und mit R seinen Rand. Wir setzenG=.R+ G.
DieTeilmenge
desRandes,
die aus Punktenbesteht,
dieHäufungspunkte
von äusseren Punkten des GebietesG sind,
bildet eineabgeschlossene Punktmenge,
die wir den äusserenRand von
G
nennen. ;Nehmen wir
jetzt irgend
eineTeilmenge
A vonG
an, die nicht identisch mit Gist,
dann bilden dieRandpunkte von A,
die nicht zu Rgehören,
mitihren
Häufungspunkten
eineabgeschlossene
und beschränktePunktmenge,
diewir den Hilfsrand von A in G nennen.
Wir werden ein beschränktes
Gebiet g
einTeilgebiet
vonG
nennen, wenn1. g
eineTeilmenge
und nicht identisch mitG ist,
2. der Rand r von g mindestenseinen Punkt von R enthält und 3. der Hilfsrand von g in
G
aus lauter äusserenRandpunkten
von g besteht(d.
h. er ist eineTeilmenge
des äusseren Randesvon
g).
_Wir schreiben
g=g+r
undnennen g
einabgeschlossenes Teilgebiet
von G.§
2. - Wir nehmenjetzt
eineTeilfolge
vonabgeschlossenen Teilgebieten
von G:die
folgende Bedingungen
erfüllt:1)
Sie ist monotonabnehmend,
alsogi+s
cUi .
2)
Die Hilfsränder vonverschiedenen gi
sindpunktfremd.
Eine solche
Folge
nennen wir eine Kette vonTeilgebieten gl, U2,....
von G.Es ist
klar,
dassjede
unendlicheTeifolge
von(2.1)
auch eine Kette vonTeilgebieten
von G ist.§
3. - Jeder Kette vonTeilgebieten
von G soll
jetzt
einBegriff zugeordnet werden,
den wir das Endeg 2 , .... I
von
G
nennenwollen,
und der durchfolgende Forderungen
axiomatisch definiertwird. ,
I. Die Ketten von
Teilgebieten
(3)
Wir führen sämtliche Betrachtungen für ein räumliches Gebietdurch,
falls da Gegenteil nicht hervorgehoben ist; sie gelten aber auch im Falle eines ebenen Gebietes.und
definieren identische Enden dann und nur
dann,
wennjedem positiven
Index nein Paar
positive Indizes j
und kentspricht, derart,
dassUi.i£g2n
und.
gelten.
Aus dieser
Forderung folgt,
dassjede
unendlicheTeilfolge
von(3.1)
dasselbeEnde
.r
von G bestimmt.II. Ist A ein
beliebiges
Gebiet(das
nichtnotwendig
einTeilgebiet
von Gist),
dann ist ein EndeF: g~, g2,.... ~
vonG
in Aenthalten,
dann und nurdann,
wenn einpositiver Index j existiert, derart,
dassgilt.
Aus derDefinition
der Kettefolgt,
dass(3.4)
für alle auchgilt.
III. Das Ende gs2,
9 g13,---- ~
von G ist im EndeT2: i g2i, g22, g23,.... ~
von G
enthalten,
dann und nurdann,
wenn nach derForderung
II[1i
injedem 02i, 2, 3,....,
enthalten ist.IV. Von einem Punkt
Q
sagenwir,
dass erim Ende g1, g3,.... ~
von Genthalten
ist,
wenn er injedem gi
enthalten ist. Jetzt lässt sich leichtbeweisen,
dass ein Ende
i Oi, g2 , g3 ,.... ~ von
G mindestens einen Punkt von R enthält.Aus der Definition der Kette
folgt
nämlich da aberRg!
beschränkt ist und alle
R 9 i, i=::: 1, 2, 3,...., abgeschlossen sind,
istRgs g2 93
nicht leer. Es existiert also ein
Punkt,
der zu R und zu allengi gehört.
§
4. - Wir betrachtenjetzt
einGebiet G",
das den unendlich fernen Punktenthält,
dessenRand,
alsoR",
innerhalb einerKugel liegt.
Es kann auchvorkommen,
dassGoo
keinen äusseren Rand besitzt d. h. mit seinem Rand den ganzen Raum ausfüllt. Wir werden denBegriff
der Enden’ von solchen GebietenGoo
einführen, Wir wählen eine
Kugel K,
dieR~
in ihrem Innern enthält. Dann ist diePunktmenge Gel,
die aus allen inneren Punkten von 1~besteht,
diegleich- zeitig
innere Punkte vonsind,
ein beschränktes Gebiet. Wir denken unsjetzt
alle Enden von
d,
in welchen Punkte vonR~,
aber keine anderen Punkte des Randes von(?i (d.
h. keine Punkte derKugeloberfläche)
enthalten sind. Alle dieseEnden definieren wir als die Enden von
öoo
inBezug
auf dieKugel
K.Man sieht
leicht,
dass die Enden von03B2oo
inBezug
auf dieKugel
Endenvon in
Bezug
aufjede Kugel,
die ~enthält,
sind. Dasgilt
aber nicht immer~
für
Kugeln,
die in .K enthalten sind.§
5. - Randelemente. Fordert manjetzt
von einer Kette vonTeilgebieten:
gi, g2,....,
vonG,
’die ein Ende von Gdefiniert,
dass die Durchmesser ihrer Gebiete mit n- + co gegen 0streben,
so nennt man ein solches Ende ein Rand-element
92 ,.... ~
vonG.
’Für die so definierten Randelemente hat Perkins
(4) folgende
Sätze bewiesen : I. Einenotwendige
und hinreichendeBedingung dafür,
dass ein Ende r von Gein Randelement
sei, ist,
dass r nur einen Punkt vom Rand R und keinen anderen Punkt enthält.II. Enthält ein
Randelement y,
das Randelement y2, sosind yi
und y2 identisch.III. Jeder erreichbare
Randpunkt
ist mindestens in einem Randelement enthalten undumgekehrt
istjeder Randpunkt,
der in einem Randelement enthaltenist,
erreichbar.Wir betrachten
jetzt irgend
ein Randelementy:
von(§ 4)
in
Bezug
auf dieKugel
und eine offeneKugel
K’derart,
dassgilt,
dann ist ein Gebiet. Aus der Definition eines Randelementesfolgt,
dass eine unendliche Teilkette von(j2,.... existiert,
die eine Kette vonTeilgebieten
vonG1’ ist,
die also ein Randelement von inBezug
auf dieKugel K’ definiert.
,Satz : Im
Gegensatz
zu denEnden, hängen
die Randelemente vonGoo
nichtvon der Wahl der
Kugel
K ab.§
6. - Der metrische Raum lVl. Wir bezeichnen mitRy
dieMenge
allerRandelemente von G
(5)
und mit lVl dieMenge,
die als Elemente erstens alle RandelementeRy
und zweitens alle Punkte von G besitzt. Es is alsoM=Ry+
G.1. Wir bezeichnen mit
s(P, P’) irgend
einstetiges Kurvenstück,
das diePunkte P und P’ von G verbindet und mit L
s(P, P’)
seineLänge.
2. Wir sagen, ein
stetiges
Kurvenstücks(7, P)
verbinde das Element yE R~
mit dem Punkt P E
G,
wenn es ein Kurvenstückist,
das den PunktQ
c y mit dem Punkt P von G verbindet undausserdem,
wenn der Durchschnittgis(y, P) +
0(+ 0
nichtleer), i=1, 2, 3,....,
ist fürirgend
eine Kette vonTeilgebieten #1 , g2,....
von
G, die y
definiert.Es lässt sich leicht
beweisen,
dassP) + 0, (i=1, 2,....), gilt
füreine Kette von
Teilgebieten gl, ~2 r’" von G,
die 7definiert,
sogilt
auchgi’s(7, P)+0 (i=1, 2,...)
fürjede
andere Kette(j2’,....
vonTeilgebieten von G,
die dasselbeElement y
definiert.3. Schliesslich sagen
wir,
einstetiges
Kurvenstücks(y, y’)
verbinde zweiElemente y und
7’
vonRY,
wenns(y, y’)
ein Kurvenstückist,
das den Punkt}Q e y
mit dem PunkteQ’ c y’
verbindet und ausserdem wenn1)
der Durchschnittgi s(y, y’) ~ 0 (i=1, 2,....)
ist fürirgend
eine Kette vonTeilgebieten gi, g2,....
von G, die y
definiert und2)
der Durchschnittg2’s(y, 7’) ~ 0, i=1, 2,....,
ist fürirgend
eine Kette vonTeilgebieten #j’, gz’....
vonG,
diey’
definiert.(4)
PERKINS : 1. c. S.llo - 112. ,(5)
G ist ein Gebiet, dessen Rand R innerhalb einer Kugel liegt, Es kann also den unendlich fernen Punkt auch enthalten.Hier auch
gilt
der Satz : Wenng2 s(y, y’) ~= 0, 2,....,
ist für eine Kette vonTeilgebieten gs, g2,....
vonG, die y definiert,
dann ist ebenfallsgi"s(y, y") + 0,
il==1.
2,....,
fürjede
andere Kette vonTeilgebieten -9,", G,
die dasselbeElement y
definiert.Sind
jetzt
aund 03B2
zweibeliebige
Elemente vonM,
danngibt
esstetige
Kurvenstücke
s(a,
die aus lauter Punkten von Gbestehen,
ausser einem oderbeiden
Endpunkten,
falls eines oder beide Elemente imRy liegen.
DieMenge
aller dieser
stetigen
Kurvenstücke bezeichnen wir mit[s(a, 03B2)].
Jedemstetigen
Kurvenstück
s(a, 03B2)
kann man bekanntlich eineLänge,
also eine nichtnegative
Zahl oder + o,
Ls(a, 03B2)
zuordnen. Wir bezeichnen mit[Ls(a, 03B2)]
alle ZahlenLs(a, 03B2),
die allens(a, 03B2)
von[s(a, 03B2)] zugeordnet
sind.Nun ordnen wir
jeder
ZahlLs(a, 03B2)
von[Ls(a, 03B2)]
eine ZahlL*s(a, ~)
zu, durchDamit haben wir
Die Transformation
(6.1)
ist bekanntlicheindeutig umkehrbar,
d. h.Wegen (6.2)
führt die Transformation(6.1)
dieMenge [Ls(a, 03B2)]
in eine beschränkteMenge [L*s(a, 03B2)]
über undumgekehrt,
die Transformation(6.3)
dieMenge [L*s(a, ~)]
in dieMenge [Ls(a, ~)]
über.Setzen wir
jetzt :
dann
geht
durch(6.1) e(a, ~8)
über inWir bemerken nun, dass
e(a, 03B2) folgende Eigenschaften
besitzt:B.
e(a, 03B2) ? 0
und zwar=0 dann und nurdann,
wenn a identischmit
ist.C. Für
je
drei Elemente a,03B2,
y von Mgilt
dieDreiecksungleichung :
Die Transformation
(6.1)
und ihre Inverse sind aber monoton. d. h. istLi > L z
(6) HAHN,
H.: Theorie der reellen Fzcnktionen,Berlin,
1921, Satz I, S-115.(bzw. Li=L2),
so ist(bzw. Li*=L2*)
undumgekehrt. e*(a, ~8)
besitztalso dieselben
Eigenschaften
Beweis für
C*:
Wir haben
Es
gilt
aber:da
folgende
Relation aus(6.9) folgt:
oder :
e(a, y) c e(a, 03B2)
+e(03B2, y),
die bekanntlichgilt.
Aus
(6.9)
erhalten wiralso
Nun können wir
jedem
Paare von Elementena, ~
derMenge
M eine Zahle*(a, 03B2) zuordnen,
die endlich ist und dieEingenschaften A*, B*,
C*besitzt : ,
Satz :
NI stellt einen metrischen Raum mit der metrischenEntfernung e*(a, ~B)
dar.§
7. - DieMenge Ry
istabgeschlossen
inlVl,
da siejeden
ihrer zu ~Tgehörigen Häufungspunkte
enthält. IhrKomplement
G ist offen in M.M und Ry
sind aberim
eingeführten
metrischen Sinn nicht immerkompakt,
wenn wir auch G imEuklidischen Sinn beschränkt also
kompakt
vorraussetzen.Man kann im Raum von 2 und 3 Dimensionen im Euklidischen Sinne beschränkte Gebiete G
bilden,
die zu einem metrischen Raum Mführen,
dernicht
kompakt
ist. ,Nehmen wir z. Z. aus dem Innern des Rechtecks
die Punkte weg:
dann bilden die
übriggebliebenen
inneren Punkte des Rechtecks ein beschränktes Gebiet G in derEbene,
dessen Rand R aus dem Rand des Rechtecks und ausder
Punktmenge (2)
besteht.G= R + G
ist einebeschränkte Punktmenge.
JederRandpunkt aber,
für welchen~=0 ist,
ist in keinem Randelement enthalten.Bilden wir
jetzt
den metrischen RaumM,
dann sehenwir,
dass wirPunktfolgen
von inneren Punkten von
G,
also von Elementen von M findenkönnen,
die nichtkonvergieren,
da die metrischeEntfernung
zwischenje
zweibeliebigen
von diesenElementen
grösser ist,
als einekonstante, positive
Zahl.Die
Entfernung e*(P, RY)
eines Elementes a=PSG
vonRY
ist bekanntlichdefiniert == g y) ;
y ENun sei
E(Q, P)
die EuklidischeEntfernung
der beidenPunkte Q
und Pund
E(R, P)
die EuklidischeEntfernung
des PunktesPe G
vom RandR ;
siegehen
durch die Transformation dor Form(6.1)
über in die ZahlenE*(Q, P)
und
E*(R, P).
Jedem Punkt PeG
kann bekanntlich eineabgeschlossene Teilmenge R(P)
von Reindeutig zugeordnet werden,
sodassoder
ist. Die
Punktmenge R(P) liegt
auf der Oberfläche der offenenKugel K(P ; E(R, P))
und besteht aus lauter erreichbaren Punkten des Randes R.
Satz 1. - Jedem Punkt
Q e R(P)
ist ein und nur ein Randelementy E RY zugeordnet,
das denfolgenden Bedingungen genügt:
I. y
enthält den PunktQ.
-II. Ist
Oi, ~2 ~’". irgend
eine Kette vonTeilgebieten
vonG,
die7 definiert,
soist der Durchschnitt
Beweis :
Wir nehmen auf dem RadiusPQ
die PunktePi, P2,....
an, sodassE( Q, Pn) = )
Länge nQP
>n = 1, 2,....
> >gilt ;
dann ist der DurchschnittGK(Q; E(Q, Pn n=1, 2,....,
nichtleer,
also eine offenePunktmenge;
sie bestehtdemgemäss
ausendlich oder abzählbar unendlich vielen
paarweise
fremden Gebieten. Unter diesen Gebieten existiert aber sicher ein gn, das den Durchschnittenthält,
da(7.5)
ein Gebietist,
das inE( Q,
enthalten ist. Jetzt bilden wir dieFolge
von
Teilgebieten
von G.Jedes gn
enthält den RadiusQPn
und besitzt als Hilfsrand eineabgeschlossene Teilmenge
derKugel K((Q, E(Q, Pn).
DieFolge (7.6) genügt
also den
Bedingungen
I. und II.(§ 2)
einer Kette vonTeilgebieten
vonG,
unddie Durchmesser ihrer
Teilgebiete
streben gegen0,
sie definiert also einElement §
von
Ry, y genügt
denBedingungen
I. und II. unseres Satzes. Istjetzt y’ : ( §1’, 92 ... ~ irgend
ein anderesRandelement,
das denBedingungen
I. und II.unseres Satzes
genügt,
dann enthält sicher dieKugel K(Q, E( Q, Pn))
also auchdas Gebiet gn, alle
gl, ~/.~....
von einemIndex j ab, y’
ist also identisch mity.
Unser Satz ist also bewiesen.
Wir bezeichnen mit
Ry(P)
dieTeilmenge
vonRY,
die derMenge R(P)
durchdie
Zuordnung
des Satzes I.entspricht,
und sagen, dieRandelemente y e Ry(P)
seien auf der
abgeschlossenen Kugel K(P; E(R, P) gelegen.
Nun bemerken
wir,
dass der RadiusPQ
einstetiges
Kurvenstückist,
das den Punkt P mit
Q E y verbindet;
wir haben also:wenn y auf K(P; E(R, P)) gelegen
ist. Istjetzt y’
nicht aufK(P; E(R,P»
gelegen,
so haben wirL PQ=e(P, y’)
alsowenn
y’
nicht aufK(P ; E(R, P)) gelegen
ist.Aus der Definition von
e*(P, RY)
und den letzten Relationen(7.7)
und(7.8~
folgt also,
dassgilt
oder.Satz 2. - Jedem Punkt P von G ist
eindeutig
eineabgeschlossene Menge
von Randelementen
RY(P) zugeordnet,
derenElemente y
derGleichung
genügen
und auf derKugel K(P; E(R, P)) gelegen
sind.§
8. - Wir betrachten dieTeilmenge
vonG,
deren Punkte lauter rationale Koordinaten inirgend
einem KartesischenKoordinatensystem
des Raumes besitzen.Diese
Teilmenge
ist bekanntlich abzählbarund
liegt
offenbar metrisch überall dicht in G. Nun nehmen wir injeder
~==1, 2,....,
ein Element y2. Die Gesamtheit dieser Elemente bildet eine abzählbareTeilmenge i y" y8 ?.... ~
vonRy
und man sieht leichtein, dass y2,...~
metrisch überall dicht in
Ry liegt.
Der metrische Raum wie auch die
Menge
der Randelemente.RY
sindseparabel.
§
9. - Nun definieren wir aufM,
wie auch aufjeder Teilmenge
von M Funk-tionen
f(a)
d. h.jedem
Element a s lVl ordnen wireindeutig
eine reelle Zahlf(a)
zu. Eine solche Funktion ist bekanntliche*(a, ~), wenn
konstantbleibt und a auf einer
Menge
variiert und zwar ist sie eine metrischstetige
Funktion von a aufMo ~ M. e* (a, Ry)
ist auch einestetige
Funktion von aauf
Satz : Ist
jetzt
eine Funktionf(y) gegeben,
die aufRY
definiert undstetig ist,
dann kann man f aufG
sodefinieren,
dass man eine auf ganz Mstetige (7)
Funktion erhält
(8).
Wir beweisen hier den Satz nach einer einfachen
Methode,
die RichardRado
(9)
zuerst benutzt hat um einen ähnlichen Satz in Euklidischen Raumzu beweisen.
Wir betrachten eine abzählbare
Teilmenge
vonRY
die überall dicht in
Ry liegt
und setzendann hat
yi) folgende Eigenschaften :
I.
yi)
ist einestetige
Funktion von P eG
aufwie auch
e*(P, yi) stetig
sind.Aus der Definition von
e*(P, RY)
entnehmen wir nämliche*(P, RY) c e* (P, y)
für alle y e also 2
e* ( P, jR,) -~(P, y)
~e*(P, .RY) ~
1.(7)
Unter « stetige » verstehen wir im « metrischen Sinne stetig » falls nichts andereshervorgehoben wird.
(8)
H. HAHN : 1. c. S. 137 Satz VIII. Der Satz wurde allgemein zuerst von H. TIETZE,J. f. Math. 145 (1914) für metrische Räume bewiesen. *
(9)
RICHARD RADO: Ueber stetige Fortsetzung reellerFunktionen,
Sitz. Ber. d. Bayer.Ak. Mat. Nat. - Abteilung, 1931.
III. Für
jeden
PeG gibt
es mindestensein yi
von(9.1),
sodasse(P, yz) > 0
ist.Nach dem Satz
2. §
7 haben wir in der TatIst
nun y
in(9.1) enthalten,
dann haben wir2 e*(P, y) > 0,
worausdie
Behauptung folgt.
Istaber -
nicht in(9.1) enthalten,
dannist y ein Haufungs- punkt
von(9.1);
es existiert also mindestens ein von(9.1),
so dassgilt.
Wir habenjetzt
nach C*Aus
(9.3)
und(9.4) folgt
daher:Nun wählen wir Zahlen
0,
so dass die Reihenkonvergieren.
Wir wählen z. B.und setzen
Der Nenner von
(9.6)
ist wegen derEigenschaft
III und der Wahl vonnie Null.
_
Wir betrachten
jetzt
einekompakte
undabgeschlossene Teilmenge M1
vondann ist wegen II für
Psmi.
da aber beide
(9.5) konvergieren,
sindauf der
Punktmenge M1 gleichmässig konvergierende
Reihen und zwar wegen I.solche von
stetigen
Funktionen auf Sie stellen also wieder aufjeder Mi stetige
Funktionendar,
d. h. der Nenner und Zähler von(9.6)
sindstetige
Funktionen von P
auf jeder Mi
von also aufM-Ry selbst,
dann istaber
F(P)
einestetige
Funktion von P aufWir definieren
jetzt
eine Funktionf(a)
auf M und zwarDie Funktion
f(a)
ist erstensstetig
aufRy,
wenn man sie nur aufRy betrachtet,
und zweitens
stetig
aufM-Ry .
Um zuzeigen,
dass sie überall auf Mstetig ist, genügt
es zuzeigen,
dass fürirgend
eineFolge i =-- 1, 2,....,
diegegen yo c
Ry konvergiert, 2~(jP/) ~ i=1, 2,....
gegenf(yo) konvergiert,
oder andersgesagt:
Wenn
ist,
dann istAus der Definition
(9.2)
vonyn) folgt,
dassfür
diejenigen
yn a(9.1) ist,
die derBeziehung
genügen.
Fürjeden
PunktjP/
also haben wir eineTeilmenge y~, y2,.... ~
von(9.1),
die der
Bedingung (B) genügt.
Für alleyyz E (9.1),
diezu i rf, yz,.... ~
nichtgehören,
ist
~(Pi’, yn)
Null.Wir bemerken nun, dass die
/~ ~.... ~
in einerUmgebung
von 1’0auf
Ry,
z. B. in der durchdefinierten
Umgebung,
enthaltenist,
denn wir haben für7,2 * Y .... ~
nach C*und wegen
(B)
Andrerseits können wir schreiben:
wobei jedes aij)
mit derentsprechenden
Zahl unter ai, a2,.... in(9.6)
identisch ist.
Folglich
haben wirErsetzen wir
jetzt
injedem
Summanden des Zählers die Differenz[f(y§) -f(yo)]
durch die obere Grenze von allen
[f(y§) -f(70)], (j=1, 2,....)
dann haben wirDie
Menge 17’, ; y2,.... ~
ist aber in derUmgebung (9.11)
enthalten und wennwir z~ ao also streben
lassen,
dann wird in(9.11) e*(Pi’, yo) beliebig klein,
also auch2e*(Pi’, Ru),
dae*(Pi’, Ry)
ce*(P/, yo)
ist.Die 17’, y2,.... ~
rückenalso mit wachsendem i in immer engere
Umgebungen
von yo und wegen derStetigkeit
vonf(y)
in yo strebt das zweite Glied von(9.14)
gegen Null also auch das erste. MitPi’--
yo haben wir alsowomit unsere
Behauptung
bewiesen ist.Satz 1. - Ist eine Funktion
f(7) stetig
aufRy gegeben,
danngibt
es immerFunktionen
F(P),
die auf G definiertsind, derart,
dass die Funktionstetig
aufM:~ G + Ry
ist.Wir nennen die Funktion
F(P)
einestetige Fortsetzung
vonf(y)
auf G.a)
Betrachten wirjetzt I’(P)
als eine nur aufG
definierteFunktion,
dannkönnen wir
jedem
Punkt PE G einekugelförmige Umgebung K(P, e), R) zuordnen;
wir haben aber fürjeden
PunktP’e K(P, e)
die Relalione(P, P’) ==
=E(P, P’)
alsoe*(P, P’) =E*(P, P’).
Die FunktionF(P)
ist also Euklidischstetig
in G.Die Euklidisch
stetige
FunktionF(P)
in G nähert sich also metrischstetig
den
gegebenen
Wertenb)
Denken wir unsjetzt
eine auf dem Rand R vonG
Euklidischstetige
Funktion und eine auf
G
Euklidischstetige Fortsetzung derselben,
und betrachten wir eine Funktionf(y),
die so aufRY
definiertist,
dassdann ist offenbar
f(y)
metrischstetige
aufRy
und eine metrischstetige Fortsetzung
vonf(y)
aufG.
c)
Man kann aber durchBeispiele zeigen,
dass Euklidischestetige
Funk-tionen auf R zu metrisch
stetigen
Funktionenf(7)=--(p(Q)
führen und zwar zuFunktionen,
die ihre obere oder untere oder beide Grenzen inRy
nicht erreichen.Diese Funktionen
f(y)
können endlich auch in aber nicht beschränkt sein.Der
folgendene
Satz lässt sich leicht beweisen.Satz
2. - SindFs(P)
undF2(P)
zwei verschiedene metrischstetige
Fortset-zungen von
f(y)
auf so ist die Funktionmetrisch
stetig
auf M.d)
SeiF(P)
eine metrischstetige Fortsetzung
von einer Funktionf(y).
die auf R metrisch
stetig ist,
dann definieren wir auf derabgeschlossenen Kugel E(R, Po», Po
sG,
diefolgende
FunktionWir erkennen
jetzt leicht,
dassYf(P)
eine Euklidischstetige
Funktion von Pauf I~ ist.
II. KAPITEL
Das Dirichletsche Problem.
§
10. - Sei G einbeliebiges Gebiet,
dessen Rand R beschränkt istund RY
dieMenge
aller Randelemente vonG ;
dann stellen wir unsfolgendes Problem,
daswir das M-Dirichletsche Problem nennen.
Problem :
Gegeben
sei eine metrischstetige
Funktionf(y)
aufR".
Gesuchtist eine harmonische Funktion
u(P) auf G,
derart dass die Funktionmetrisch
stetig
überall auf G ist.Wir
wissen,
dass der Wert dergesuchten harmonischen
Funktionu(P)
inirgend
einem PunktPo
s 0gleich
dem arithmetischen Mittel der Werte vonu(P)
auf der Oberfläche co,
irgend
einerKugel R),
seinsoll,
d. h.die
Bedingung,
dass diesogenannte
Mittelwertrelationan allen Punkten
Po E G
und fürR) gilt,
ist für die Funktionu(P) notwendig.
Nun werden wir beweisen: Satz 1. - Ist
u(P)
eine metrischstetige
Fort-setzung
vonf(y)
aufG,
so ist dieBedingung (10.2)
hinreichend dafür.Nach §
9d)
ist die FunktionEuklidisch
stetig
überall auf derKugel K(Po, E(R, Po));
ausserdemgenügt
sienach unserer
Voraussetzung
inirgend
einemPunkt P,
der im Inneren derKugel k(Po, E(R, Po)) liegt,
undfür jedes
Entfernung
des Punktes P von derOberfläche QE(R,
Po) derKugel KiPo, E(R, Po))]
der
Mittelwertrelation;
sie ist also harmonisch innerhalb derKugel E(R, Po))
d. h.
u(P)
ist harmonisch injeder Umgebung K(P, E(R, P)),
PeG;
also überallauf G.
Satz 2. - Wir setzen voraus, G sei ein beschränktes Gebiet und die
Lösung
des metrischen Dirichletschen Problems auf G für einevorgegebene
metrisch
stetige
Funktionf(y)
aufRr.
Wir bezeichnen mitB=G i f(y);
und mit Dann
behaupten wir,
dassgilt.
Istu(P)
keine konstanteFunktion,
sogilt
’
Beweis :
Ist B= + 00 dann ist von selbstu(P):5-:-~ B;
wir setzen also voraus, B sei eine endliche Zahl und nehmen an, esgäbe
einen PunktPo
eG,
so dassDann ist Die Funktion aber
ist metrisch
stetig
inirgend
einem Element y sRy
aufM=Ry+ G
und zwarendlich in M. Es
gibt
also zujedem E > 0
insbesondere zu> 0
eine2
Zahl
ö(y) > 0, derart,
dass fürjedes
a s M wofürist,
dieUngleichung
bestehtalso auch
Bezeichnet man
jetzt
mit dieMenge
aller Elemente a von.M,
die der Re- lation(10.7) genügen,
so ist eineUmgebung
von 7 inM,
also eine offeneMenge
auf M(1°),
die y als inneres Element enthält. Wir haben alsojedem
Element y der
separablen Menge Ry
eineMenge 03B2(y) zugeordnet,
von der y inneres Element ist. Nach demverallgemeinerten
Borelschen(Lindelöfschen)
Satz
(11)
alsogibt
es unter denMengen 03B2(y)
abzählbar vieledie
Ry überdecken,
so dassjedes
Element vonRy
innerer Punkt mindestens einer derMengen (10.9)
ist.Die
Vereinigung a(y2) +
.... =1~ ist eine offeneMenge
in ~VI(Hahn
S.63).
Dann ist aber
abgeschlossen
inM,
nichtleer,
da sie mindestens den ,Punkt
Po
enthält und eineTeilmenge
von G. Wir haben alsoNun ist aber die
Menge Ao
aller Elemente von,~Il,
in denenist, abgeschlossen
in M.(Hahn,
Satz VI S.129)
und zwar eineTeilmenge
von Gund von A. Die Funktion
u(P)
ist Euklidischstetig
in G. G ist aber Euklidischin sich dicht. Nach
Caratheodory (12)
ist aber diePunktmenge Ao
aller PunkteH. HAHN, 1. c. S. 65-66 und 71.
H. HAHN, 1. c. S. 91.
(12)
C. CARATHEODORY : Reelle Funktionen, Berlin 1918, Satz 4 S. 138.von
G,
in denenist,
offen inG
und nichtleer,
da sie denPunkt
Po
enthält. besteht also aus einer abzählbarenMenge
vonpaarweise
fremden Gebieten. Wir nennen
Go
dasGebiet,
das den PunktP°
enthält. DerRand von
G° liegt
inA°,
also ganz in G. Nun ist aber unsere Funktionu(P)
auf dem Rand von
G°
konstantgleich
da sie aber inGo
harmonisch ist und aufG° stetig,
muss sie überall aufGo
konstantgleich sein,
dann haben wir aber auch für
P°
2 oder Die letzteGleichung
aberwiderspricht
derUngleichung (10.5). u(P°)
darf alsonicht >B
sein. Aehnlich beweist man, dassu(P0) nicht b
sein darf.Eindeutigkeit
derLösung :
Unter denVoraussetzungen
des Satzes2,
nehmen wir an, es
gäbe
eine andere harmonische Funktion~’(P),
die dieLösung
des metrischen Dirichletschen Problems auf G für dievorgegebene
metrisch
stetige
Funktionf(y)
auf7~ ist,
dann istu(P)-u’(P)
harmonischauf G. Aus dem Satz
2 §
9 und der Relation(10.4) folgt aber,
dassauf G ist. Es existiert also entweder keine oder nur eine
Lösung
unseres Problems.§
11. - Wir bezeichnen mitS(P)
einesuperharmonische
und mits(P)
einesubharmonische
Funktion,
die beide in G definiert sind(13).
Ist
S(P)
einesuperharmonische
Funktion in dem beschränkten Gebiet G und ausserdem die metrischstetige Fortsetzung
einer aufRy
definierten metrischstetigen
FunktionA(y),
so lässt sich wie bei Satz2 § 10,
beweisenund falls
S(P)
keine konstante Funktionist,
Aehnlich haben wir für eine subharmonische Funktion
s(P)
inG,
die die metrischstetige Fortsetzung
einer metrischstetigen
Funktion~(y), y
eR ist"-
und falls
s(P)
keine konstante Funktion ist:(13)
Wir betrachten imfolgenden
nur diestetigen
superharmonischen und subharmonischen Funktionen. Siehe ihre Definition Caratheodory. On Dirichlet’s Problem. American Journal of Mathematics vol. LIX (1937) S. 709.Wir betrachten
jetzt
ein beschränktes GebietG
und eine metrischstetige
Funktion
f(y)
aufRY,
wir schreibenund wir setzen voraus, das B und b endliche Zahlen
sind,
alsof(y)
eine be-schränkte Funktion in
Ry
ist.Wir bezeichnen
mit
dieMenge
aller metrischstetigen
Funktioneuin
M = G + Ry,
die derBedingung
genügen
und mit(§(a))
dieMenge
aller metrischstetigen
Funktionen in die derBedingung
genügen.
Dann nennenwir S(a) ~
dieMenge
aller Oberfunktionen vonf(y)
in ~VIund (§(a))
dieMenge
aller Unterfunktionen vonf(y)
in M(14).
wieauch (§(a))
sind nichtleer,
dajede
konst 2::: Bzu S(a) ~ gehört
undjede
konst b
zu
Wir haben ausserdem nach
(11.4)
und(11.5)
Die
superharmonische
FunktionS(P)-s(P)
ist also die metrischstetige
Fort-setzung
von einer nichtnegativen
Funktion(11.6). Wegen (11.1) gilt
also füralle a c M die Relation
Jetzt ist es
klar,
dass auchgelten.
DieMenge S(a) ~
ist also fürjedes
Element a s M nach unten beschränkt und besitzt eine endliche untere Grenzeü(a),
die mit der oberen Grenze derMenge
die nach oben beschränktist,
für dasselbe Element wegen~11.7)
zusammenfällt und zwargilt
wegen(11.8)
(14)
0. PERRON: Eine neue Behandlung der ersten Randwertaufgabe für du = 0. Math.Zeitschr. Bd. 18 (1923) S. 42.
Schreibt man
jetzt
für so beweist man(15)
dassu(P)
harmonisch in G ist.
§
12. - Nun werden wiruntersuchen,
unter welchenBedingungen
die be-rechnete harmonische Funktion
u(P),
die metrischstetige Fortsetzung
vonf(y)
in G
ist,
d. h. unter welchenBedingungen
das Gebiet G metrischregulär (normal)
ist. Offenbar soll ein metrischreguläres
Gebiet ein Euklidischreguläres
Gebiet sein d. h. ein
Gebiet,
für welches das Euklidisch klassische Dirichletsche Problem lösbar ist.Wir führen zuerst mit
Lebesgue (16)
eine FunktionV(yo, a) ein,
die wireine Barriere für
G
an dem Randelementyo sRy
nennen und diefolgende Eigenschaften
besitzt :I. Sie ist
superharmonisch
in G und metrischstetig
in M.II. Ausserhalb
jeder Punktmenge e)
d. h. ausserhalbjeder Punktmenget
die aus allen Elementen a E lVl
besteht,
die der Relatione*(yo, a) e genügen,
besitzt sie in M eine
positive
untere Grenze.III. Ist
Pi, P2,....
einePunktfolge
aufG,
die der Relation lime*(Pn, /o)===0
n==m
genügt,
so ist limV(Yo, P")==0
andersgesagt: yo)=0.
n=oo
Satz 1. - Eine
notwendige
und hinreichendeBedingung dafür,
dass G einmetrisch
reguläres
Gebietist,
d. h. dassu(P)
die metrischstetige Fortsetzung
von
f(y)
auf Gist, ist,
dass es eine BarriereY(y, a)
für G anjedem
Rande-lement
gibt.
a)
DieBedingung
istnotwendig :
Sei G metrischregulär,
dann betrachtenwir für ein Randelement yo die Funktion
e*(yo, 1’)
von yERY;
sie ist metrischstetig
aufRy,
es existiert also eine harmonische FunktionP)
inG,
diedie metrisch
stetige Fortsetzung
vone*(yo, 7)
auf 0 ist. Dann besitzt die Funktiondie
Eigenschaften
I. und III. einer Barriere. Ausserdem iste*(yo, y)>0
füralle
y s Ry
ausser und keine konstante Funktion. Wir haben also nach Satz2 §
10Y(yo , P} > 0
für alle,
(15)
0. Perron 1. c. §§ 2 und 3. Caratheodory 1. c. § 18. Der Beweis von Caratheodorykann in unserem Falle unverändert übertragen werden, da u(P) an jedem Punkt Pe G die
untere Grenze von allen
S(a) = S(P), ist. ~ S(P) )
sind aber superharmonisch undausserdem Euklidisch stetig in G. Die Randwerte
spielen,
indem die Menge{ S(P) ~
kons-truiert wurde, im
Beweise,
keine Rolle mehr. u(P) ist nach Caratheodory harmonisch injeder Kugel, die mit ihrem Rand innerhalb G liegt, sie ist also überall in G harmonisch.
(16)
LEBESGUE: Sur le probleme de Dirichlet. Compt. Rendus 154(1912),
S. 335 oder KELLOG: Foundations of Potential Theory. Berlin 1929, S. 327.F(/o a)
besitzt also auch dieEigenschaft II.,
sie ist also eine Barriere.b)
DieBedingung
isthinreichend:
SeiV(Yo, a)
eine Barriere für Gan
irgend
einem Elementyo s Ry.
Bedeutet dann e einepositive Zahl,
sogibt
es wegen der metrischen
Stetigkeit
der Funktiont’(y)
aufRy
eine Zahlb,
sodass mit auch
gilt.
Wir bezeichnenjetzt
mit~(8»
dieTeilmenge
vonM,
die der Relatione*(ro, a) b genügt,
und setzen wira(yo, 0),
dann besitztV(ro, a)
wegen der
Eigenschaft
II. einepositive
untere Grenze inÖ(8»,
diewir mit
ft(8)
bezeichnen.Nun setzen wir
dann erkennen wir
leicht,
dassSo(a) E ~ i S(a) ~
undso(a) s s(a) ~
fürbeliebige
E>0
ist.Wegen Eigenschaft
III. der BarriereV(yo, a)
haben wirSo(a)
wie auchso(a)
sind aber metrischstetige
Funktionen in yo aufM, jeder gegebenen Zahl E > 0 entspricht
also eine Zahl~’ > 0, derart,
dass mite*(P, ’)’0)
ö’gelten.
Bezeichnen wir mit0’)
diePunktmenge,
die der Relatione*(P, yo) ~’, genügt,
so haben wir aus(12.4)
und(12.5)
dann ist aber sicher
also
Ist also
2E > 0 vorgegeben,
sogibt
es eine Zahl.8" > 0 derart,
dass für alle PunkteP,
die derBedingung e*(yo, P) ~" genügen
ist.
u(P)
nähert sich also metrischstetig
dem Randwertef(yo)
und da es fürjedes
Randelement 7"gilt,
istu(P)
die metrischstetige Fortsetzung
der Funktionf(y)
aufG.
§
13. - SeiG
ein Euklidischreguläres Gebiet,
danngibt
es anjedem Randpunkt Qo
aufG
eine EuklidischeBarriere,
d. h. eine FunktionW(Qo, P)
diestetig
aufG
und harmonisch in
G ist,
die an dem PunktQo
verschwindet und an allen anderenRandpunkten positiv
ist(17).
Eine solche Barriere ist z. B. die harmo- nische FunktionW( Qo, P)
inG,
die die RandwerteE* ( Qo , P),
P s R annimmt.Wir betrachten
jetzt
ein Randelement 70 und eineFolge
vonTeilgebieten Ui, U2,....
von G,
die das Element yo definiert und bezeichnenmit ii
die EuklidischeEntfernung
des Punktes vom Hilfsrand desGebietes gi
und mitU(70,
die
Teilmenge
von die aus allen Elementen abesteht,
die der Relationgenügen.
Wir bildenjetzt
einePunktmenge Ai),
die diefolgenden
Punkteenthält: 1. alle P=a s
Ga(yo, Ai*)
und 2. alle P=Q
c y sRra(yo, ii
Wir erkennen
leicht,
dass~( Qo , Ai) c Ui
ist. SeiAi)
dieabgeschlossene
Hülle von
~( Qo , Ai)
aufgi,
dann besitzt die FunktionW( Qo , P)
auf der ab-geschlossenen
Hülle vonAi)
einpositives Minimum,
das wir mit jui bezeichnen. Offenbar ist lim Nun definieren wir eine Funktion~201300
So ist
V(yo, a)
an allen Elementen von lVleindeutig definiert,
sie ist metrischstetig
auf Mundsuperharmonisch
in G. Wir wählenjetzt positive
Zahlen an,(n =1, 2,....) derart,
dass die Reihekonvergiert,
z.B. n
und schreiben2"
offenbar ist
~17)
Caratheodory 1. c. § 19.also
Die Reihe
(13.3)
der Funktionena" Vi(y", a),
die metrischstetig
in Mund super- harmonisch in Gsind, konvergiert
alsogleichmässig
anjedem kompakten
undabgeschlossenen
Teil vonM,
sie stellt also eine metrischstetige
FunktionV(yo, a)
auf M und eine
superharmonische
in Gdar, V(yo, a)
besitzt also dieEigenschaft
I.einer Barriere. Wir erkennen
leicht,
dassa)
dieEigenschaft
III. einer Barriere auch besitzt. Istjetzt
einepositive
Zahl 1* =’
l -{- Agegeben, so
könnenwir j
sowählen,
dass,* > ,i*
füri=j j+1,.... gilt,
also03B2( yo , :D a(yo, ii*)
für
~=~~+1~...
auchgilt;
dann haben wir inNI - 03B2(yo , l*)
d. h.
V(yo, a)
besitzt dieEigenschaft
II. einer Barriere.V(yo, a)
ist also eine Barriere auf G an dem Element yo.Da aber yo
beliebig gewählt wurde, gibt
es eine Barriere auf G anjedem
Hiernach haben wir :
Satz 1. - Jedes Euklidisch
reguläre Gebiet
ist auch ein metrischreguläres
Gebiet.
Anders
gesagt,
da dieUmkehrung
des Satzes I. auchgilt,
Satz 2. - Das
in §
10gestellte
M-Dirichletsche Problem besitzt eineLösung
und selbstverständlich nur eine
Lösung,
für ein Gebiet G und für einebeliebige
beschränkte metrisch
stetige
Funktionf(y)
aufRy,
dann und nurdann,
wenndas Euklidisch Dirichletsche Problem für das Gebiet G lösbar ist.