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Die Rolle von Bewegungsparallaxe und Stereopsis für die Tiefenwahrnehmung an Stereobildschirmen

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Academic year: 2021

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Texte intégral

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Die Rolle von Bewegungsparallaxe und Stereopsis für die

Tiefenwahrnehmung an Stereobildschirmen

B. Baumle*, A. von Buol*, M. Menozzi*

^Institut für Elektronik / * Institut für Hygiene und Arbeitsphysiologie Zentrum, 8092 Zürich, Schweiz

Einleitung

Bewegungsparallaxe und Stereopsis sind zwei visu-elle Informationsquvisu-ellen, die zur Wahrnehmung der Raumtiefe beitragen. In einem gemeinsamen Projekt versuchen das IfE*und das IHA*die Bedeutung dieser beiden und weiterer Faktoren für die Tiefenwahrneh-mung an Stereobildschirmen zu quantifizieren.

Vorangehende Arbeiten [1] ergaben, dass die Stereop-sis alleine die wahrgenommene Raummetrik verzerrt und dass die Bewegungsparallaxe (z.B. bei Kopfbewe-gungen stattfindende RelativbeweKopfbewe-gungen der auf die Netzhaut abgebildeten Sehobjekte) hilft, diese Verzer-rung zu reduzieren. Ziel unseres Forschungsprojektes ist die Bestimmung des Einflusses von Bildauflösung, Bildrate, Latenzzeit (von der Erfassung der Kopfpo-sition bis zur Darstellung des gerechneten Bildpaa-res) und Bildqualität (Komplexität der Szene, Schat-tierung etc) auf die Geometrie des wahrgenommenen Raumes.

l Versuchsaufbau

Der Versuchsaufbau besteht im Wesentlichen aus fol-genden Komponenten:

• Grafiksystem zur Generierung der synthetischen Stereobildpaare.

• Stereobildschirm (mit "Polarizer" und dazu pas-sende, passiv polarisierende Brille).

• Zwei optische 2D-Positionssensoren zur Bestim-mung der SD-Position mehrerer infrarot-LEDs. • Steuerrechner (PC)

Als Grafikrechner wird der am IfE entwickelte Paral-lelrechner MUSIC ("Multiprocessor System with In-telligent Communication") eingesetzt [2], wodurch ei-ne hohe Grafikleistung und grösstmögliche Flexibilität gewährleistet ist.

Der verwendete Stereobildschirm von Tektronix ar-beitet bei 120 Hz Bildfrequenz wobei die Bilder für das linke und rechte Auge abwechslungsweise darge-stellt werden. Synchron dazu wird eine Flüssigkristall-Polarisierungsschicht unmittelbar vor dem Monitor

Positions-sensoren IR-LEDs Tek Stereo· monitor r

V

K.

| PC

\

"MUSIC" Grafiksystem

Abbildung 1: Versuchsaufbau: Erfassung des Beob-achterstandpunktes mittels IR-LEDs, Positionssen-soren und PC. Übertragung der Beobachterkoordi-naten an das "M US IC"-Grafiksystem zur Berech-nung des Stereobildpaares.

umgeschaltet, so dass durch die unterschiedlich po-larisierenden Brillengläser jedes Auge das für es be-stimmte Bild wahrnimmt. Die Vorteile gegenüber den weitverbreiteten Shutter-Brillen besteht im geringeren Übersprechen der Bilder und im geringeren Gewicht der Brille.

Das System zur Bestimmung der Beobachterpositi-on ist eine Eingenentwicklung der beiden Institute für dieses Projekt. Die Positionen mehrerer infrarot-LEDs, die an der Brille (oder einem leichten Helm) befestigt sind, werden optisch von zwei "Kameras" erfasst, so dass durch einfache Triangulation auf ih-re 3D-Position geschlossen werden kann. Handelsübli-che optisHandelsübli-che Positionserfassungssysteme arbeiten mit CCD-Kameras mit einer maximalen Samplingrate von ca. 30 Hz. Problematisch ist dabei der Umstand, dass ohne Zeitmultiplexing die Zuordnung der Lichtpunkte nicht immer eindeutig (und/oder mit hohem Rechen-aufwand verbunden) ist. Deshalb werden hier anstelle der CCD-Chips analoge 2D-Positionssensoren ("Sei-spot" von United Detector Technology, USA) einge-setzt, die bei einer Samplingfrequenz von 10 kHz ar-beiten. Dies erlaubt das Zeitmultiplexing der LEDs und kürzere Latenzzeiten bei der Darstellung des Ste-reobildpaares.

(2)

Eckdaten:

Grafiksystem / Parallelrechner MUSIC:

• 10 Prozessoren (iMOTOROLA DSP 96000) mit je 60 MFlops. Maximal 63 Proz./3.7 G Flops.

• 20 Dreiecke pro Sekunde und Prozessor. • Nahezu 200 Dreiecke/sec bei 10 Prozessoren. • Auflösung bis 1280x1024 (24-Bit RGB).

Posi t ionserfassungssy stem:

• Positionssensoren "Seispot" von UDT.

• 10 kHz Samplingfrequenz (100 sec pro LED). • Genauigkeit: 1mm auf Im3 Arbeitsvolumen.

2 Methoden

Mit dem beschriebenen System, wird der Einfluss von Bildauflösung, Bildrate, Latenzzeit und Detailreich-tum von Stereobildern am Bildschirm auf die wahrge-nommene Raumgeometrie erforscht. Für dieses Vorha-ben wird auf Techniken der Psychophysik [3] zurück-gegriffen. Prinzip des Versuches ist die Erfassung sys-tematischer und zufälliger Fehler mittels eines Ex-perimentes, bei dem eine auf dem Stereobildschirm vorgegebene geometrische Grosse an einem beliebi-gen Ort im stereoskopisch auf dem Bildschirm dar-gestellten Raum wiederhergestellt wird. Das einfach-ste Experiment umfasst die Vorgabe eines Abstandes (s. Abb. 2 Referenzabstand) in einer frontoparallelen Ebene und die Nachbildung desselben Abstandes ent-lang einer beliebig ausgerichteten Gerade im stereo-skopischen Raum (s. Abb. 2 Testabstand). Bei Vorver-suchen hat sich gezeigt, dass der mit dieser Methode erzeugte Raum nicht euklidisch wahrgenommen wird. Wie gezeigt [1], lässt sich durch Zufügen der Be-wegungsparallaxe als Tiefeninformation, die wahrge-nommene Raumgeometrie derart verbessern, dass

Stereobildschirm-Ebene

Referenzabstand

Testabstand

Stereomonitor

Abbildung 2: Prinzip des Versuches zur Bestim-mung der wahrgenommenen Raumgeometrie. Nach-bildung eines in der Bildschirmebene (frontoparal-lel) vorgegebenen Abstandes (Referenzabstand) ent-lang einer beliebigen Gerade im stereoskopischen Raum (Testabstand).

z [mm]

20 -H —H-20

[mm]

70cm

Abbildung 3: Resultate des Versuches aus Abb. 2. Punkte = Endpunkte aller Einstellungen des Testabstandes in der horizontalen Ebene. (Abge-änderte Wiedergabe aus [1]).

sie der euklidschen Geometrie nahe kommt. In Zu-kunft wird untersucht, wie die obengenannten Ein-flussgrössen die Geometrie der Resultate aus Abb. 3 zu verändern vermögen. Als erste Parameter werden die Latenzzeit für die Bildgenerierung und die Objekt-komplexität variiert. Dank des Einsatzes des MUSIC-Rechners kann die Latenzzeit auf Grössenordnungen verkürzt werden, die für die Wahrnehmung nicht mehr erfassbar sind. Die hohe Rechenleistung erlaubt zudem die Durchführung der Versuche mit weitaus komple-xeren Objekten.

3 Zusammenfassung

Die wahrgenommene Raumgeometrie wird durch Zufügen der Bewegungsparallaxe verbessert. Für die Nutzung dieser Erkenntniss bei der Darstellung von Objekten am Stereobildschirm, muss die dafür erfor-derliche Rechenleistung zur Verfügung stehen. Diese kann bei Anwendung der Bewegungsparallaxe bis ca. das 100 fache dessen betragen, was eine Darstellung statischer Stereobildpaare erfordert. Durch die quan-titative Erfassung des Beitrages verschiedener für die Tiefen Wahrnehmung wichtiger Faktoren, werden die Ergebnisse dieses Projektes ermöglichen, die Rechen-leistung effizienter zu nutzen, ohne die ArbeitsRechen-leistung des Sehsystems des Menschen zu reduzieren.

Literatur

[1] A. Geiser: "Ergonomische Grundlagen für das

Raumsehen mit 3D Anzeigen". DISS.

Nr. 10656, Zürich 1994.

[2] B. Baumle, P. Kohler, A. Gunzinger:

"Interactive Parallel Rendering on a Multipro-cessor System with Intelligent Communication Controllers". 1995 Parallel Rendering Symp.,

Oct. 30-31, Atlanta, pp. 89-95.

[3] Gescheider G.G.: Psychophysics. Lawerence Erlbaum Assoc., Hillsdale etc. 1985, 2nd Ed.

Figure

Abbildung 1: Versuchsaufbau: Erfassung des Beob- Beob-achterstandpunktes mittels IR-LEDs,  Positionssen-soren und PC
Abbildung 2: Prinzip des Versuches zur Bestim- Bestim-mung der wahrgenommenen Raumgeometrie

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