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Musik, musikalische Bildung und musikalische Überlieferung

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Academic year: 2021

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116 REZENSIONEN // Bücher // ÖMZ 1 2018

Rhode-Jüchtern) schließlich lassen uns schmerz- voll an die hiesige Unterdotierung des Musik- unterrichts denken; auch hier wäre ein Not lage- Appell »ein verzweifelter Kraftakt«.

Die Arbeiten schlagen den Bogen zu einem weiteren Schwerpunkt, den Beiträgen über den bedeutenden Musikpädagogen und Kulturpoliti- ker Leo Kestenberg, der wie der von ihm nach Berlin berufene Arnold Schönberg ins Exil fliehen musste. Wilfried Gruhn untersucht »das Verhält- nis Leo Kestenbergs zu Friedrich Nietzsche« und ortet bei dem Sozialdemokraten Kestenberg eine Begeisterung für den »hymnischen Zarathustra- Ton«, der das Leitbild eines »neuen Menschen«

prägte. Briefe Kestenbergs an Ferruccio Busoni stellt Dietmar Schenk vor, Wien-Bezüge gibt es wieder in einem Beitrag über die »deutschböhmi- sche Musikausstellung« von 1906 (Elke Szczepani- ak) sowie in einem über »Leopold Kraft (1810–

1859) und seine Lehrer« (Hermann Ullrich).

Wichtige musikhistorische Beiträge stammen schließlich von Ulrich Konrad, der das Wort- Ton- Verhältnis in Kompositionen des 16. und frühen 17. Jahrhunderts in den Blick nimmt, und von Da- mien Sagrillo, der Haydns Bearbeitungen schotti- scher Lieder unter dem Aspekt der »Interkultura- lität« betrachtet. Lesen ! //Hartmut Krones

Musik, musikalische Bildung und musikalische Überlieferung.

Festschrift zum 65. Geburtstag von Friedhelm Brusniak

Damien Sagrillo (Hg.)

Die Festschrift für den Professor für Musikpäda- gogik an der Universität Würzburg, Wissenschaft- lichen Leiter des Forschungszentrums des Deut- schen Chorwesens, Vorsitzenden der Leo-Kesten- berg-Gesellschaft und langjährigen Präsidenten der Deutschen Mozart-Gesellschaft bereichert dessen Forschungsschwerpunkte durch Autoren aus zehn Ländern. Die Chorforschung wird von einer Arbeit zur Geschichte des Nürnberger Sän- germuseums angeführt (Alexander Arlt), die für die österreichische Musikgeschichte von hohem Interesse ist. Wichtige Ergebnisse bringt auch der Artikel »›Militair-Chöre‹ – Chorkunst versus Solda- tengesang« (Manfred Heidler), der u. a. Gesänge zur preußischen »Militärliturgie« betrachtet und auch Skurriles vorstellt. Und der blendend recher- chierte Beitrag zum »Lutherlied als klingende Pre- digt« (Ute Jung-Kaiser) spannt einen beklemmen- den Bogen vom 16. Jahrhundert in die Zeit des Nationalsozialismus.

Der Situation der Musikpädagogik verpflich- tet sind Beiträge von Ulrich Mahlert, Theda Weber-Lucks (»Experimentelle Musikpädagogik«) oder Katarina Zadnik (»The Slovenian Basic Music School Education«), Facetten des Musiklebens beleuchtet Christoph Richter (»Komponisten und ihre Kunden«). Einen brisanten aktuellen Beitrag lieferte der 2017 verstorbene Karl Heinrich Ehren- forth: »Was gewesen ist, ist gewesen? Geschichts- vergessenheit als Problem des kulturellen Ge- dächtnisses«. Die aufgezeigte historische Ah- nungslosigkeit der Jugend sollte uns aufrütteln, und die Kritik an infantilem »neuen Liedgut«,

»stolz versehen mit ach zwei Synkopen«, ist gülti- ger denn je. Die beiden Artikel »Der Appell ›Zur Notlage der Musikerziehung und Musikpflege‹

von 1953« (Andreas Eschen und Anna-Christine

Weikersheim, Margraf 2017, 404 S., € 42,80 [D]

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