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Evidenzbasierte Anästhesiologie: Wissenstransfer aus der Forschung in die klinische Praxis

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Academic year: 2022

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Evidenzbasierte Anästhesiologie: Wissenstransfer aus der Forschung in die klinische Praxis

GROBE, H R, et al.

Abstract

In the interest of patients evidence-based healthcare should be provided and is increasingly being demanded worldwide. In the daily medical practice however, healthcare based on proven scientific findings has not yet become firmly established. There are several causes for this. Problems occur at the level of knowledge generation, knowledge transfer from research into practice and also at the individual level of the treating healthcare professional. Nowadays, with a rapidly growing amount of knowledge it is almost impossible for the individual to quickly filter out the relevant facts. This article aims to shed light on the various aspects of the process of knowledge transfer from a clinical trial to evidence-based guidelines. It will make the reader aware of potential problems during this process and show some feasible approaches to solving them. Wherever possible, the field of anesthesiology will be used as the reference point. Evidence-based information sources will be presented and advice on how to use them will be given.

GROBE, H R, et al . Evidenzbasierte Anästhesiologie: Wissenstransfer aus der Forschung in die klinische Praxis. Der Anaesthesist , 2011, vol. 60, no. 5, p. 407-10,412-3

DOI : 10.1007/s00101-011-1895-y PMID : 21562896

Available at:

http://archive-ouverte.unige.ch/unige:25646

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Anaesthesist 2011 · 60:407–413 DOI 10.1007/s00101-011-1895-y Online publiziert: 13. Mai 2011

© Springer-Verlag 2011

H.R. Grobe1, 2 · F. Kunath1, 3 · M.R. Tramèr4 · B. Lang1 · J.J. Meerpohl1, 5

1  Deutsches Cochrane Zentrum, Institut für Medizinische Biometrie und Medizinische  Informatik, Abt. Med. Biometrie und Statistik, Universitätsklinikum Freiburg

2  Abteilung für Allgemein- & Viszeralchirurgie, Universitätsklinikum Freiburg

3  Klinik für Urologie, Universitätsklinikum Erlangen

4  Klinik für Anästhesie, Universitätsklinikum Genf

5  Pädiatrische Hämatologie & Onkologie, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin,  Universitätsklinikum Freiburg

Evidenzbasierte Anästhesiologie

Wissenstransfer aus der Forschung  in die klinische Praxis

Ziel der evidenzbasierten Medizin ist es, die gegenwärtig beste exter- ne, wissenschaftliche Evidenz für Ent- scheidungen in der medizinischen Versorgung individueller Patienten zu verwenden [28]. In der Praxis be- inhaltet dies die Verknüpfung klini- scher Expertise und individueller Pa- tientenpräferenzen mit der besten verfügbaren externen Evidenz aus systematischer Forschung. Der hier- für notwendige Transfer von Wissen aus der Forschung in die klinische Praxis („knowledge translation“) ist ein vielschichtiger Prozess, bei dem Probleme ganz unterschiedlicher Art und Weise auftreten können.

Evidenzbasierte Medizin heute

Bereits in den neunziger Jahren wurde ge- zeigt, dass oft ca. 10–15 Jahre vergehen, bis neues medizinischen Wissen in die prak- tische Routine eingeht [24]. Auf der an- deren Seite erfolgt die Einführung neu- er Verfahren häufig überstürzt und ohne ausreichende Nutzen- und Risikoprüfung.

Zusätzlich geraten bereits ausreichend validierte Ergebnisse in Vergessenheit;

dies führt zu redundanten Studien, die aus ethischer Sicht nicht vertretbar sind [9]. Daneben existiert das Problem der

Veralterung der Evidenz in der Medizin.

In einer Analyse von Poynard et al. [27]

wurden zwischen 1945 und 1999 publizier- te Originalarbeiten zur Leberzirrhose mit dem Wissensstand des Jahres 2000 vergli- chen. Als zum Zeitpunkt der Analyse im- mer noch zutreffend wurden 60% der Er- gebnisse, als zutreffend, aber mittlerweile obsolet 19% und als inkorrekt 21% einge- stuft. Die Halbwertszeit des Wahrheitsge- halts betrug 45 Jahre.

In den USA und den Niederlanden werden schätzungsweise 30–45% der Pa- tien ten nicht entsprechend dem besten ak- tuellen Wissen aus klinischer Forschung, also evidenzbasiert, versorgt. Hierbei han- delt es sich bei 20–25% der Behandlun- gen um unnötige oder potenziell gefähr- dende Überversorgung. Nach Schätzun- gen am Beispiel der Krebstherapie könn- te durch konsequente Anwendung des ak- tuellen medizinischen Wissens das The- rapieergebnis um ca. 30% verbessert und die Mortalität um mindestens 10% ge- senkt werden [10].

Auch wenn es sich bei den oben ge- nannten Beispielen nur um vorsichti- ge Schätzungen handelt, ist der theore- tische Nutzen der evidenzbasierten Me- dizin zum heutigen Zeitpunkt unbestrit- ten. In praxi hängt der Nutzen von evi- denzbasierten Empfehlungen jedoch von

einer Vielzahl von Faktoren ab. Diese sol- len im Folgenden diskutiert und mögli- che Lösungsansätze für Probleme präsen- tiert werden.

Die Studie: Studienqualität, unzureichende Berichterstattung und Publikationsbias

Für die Interpretation von Ergebnissen aus der Forschung für die ärztliche Praxis hat die methodische Qualität einer Studie einen herausragenden Stellenwert. Ver- schiedenste systematische Fehler („bia- ses“) können die Validität von Studien- ergebnissen stark beeinträchtigen. Eine Evaluation von in China durchgeführ- ten klinischen Studien zeigte z. B., dass von den als „randomisiert“ bezeichneten Untersuchungen 93% nicht bzw. nicht ad- äquat randomisiert waren [34]. Verschie- dene Untersuchungen aus Anästhesie [5], Notfallmedizin [17] und Intensivmedizin [6] haben belegt, dass auch systematische Übersichtsarbeiten, die maßgebend für Therapieempfehlungen sind, häufig me- thodische Schwächen aufweisen. Darü- ber hinaus entstehen offensichtliche Pro- bleme, wenn Studienergebnisse gefälscht werden, wie dies z. B. einem amerikani- schen Anästhesisten bei Studien zu selek- tiven Zyklooxygenase- (COX-) 2-Hem- Redaktion

B. Zwißler, München

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mern nachgewiesen werden konnte [20].

Interessant ist diesbezüglich auch der Ausgang des Verfahrens zur „Feststellung eines sehr gravierenden wissenschaftli- chen Fehlverhaltens“ bei Studien zur „An- wendung von Hydroxyethylstärke zu the- rapeutischen Zwecken“ in der Volumener- satztherapie, die maßgebliche Berücksich- tigung bei der Erstellung der entsprechen- den Leitlinien gefunden haben [15].

Neben methodischen Schwächen einer Studie spielt auch die Qualität der Bericht- erstattung eine wichtige Rolle. Selbst her- vorragend geplante und gut durchgeführ- te Studien sind nur eingeschränkt inter- pretierbar, wenn sie nicht transparent und vollständig berichtet werden; es kommt zum „reporting bias“. Darunter versteht man eine Gruppe systematischer Fehler, die aufgrund inadäquater Berichterstat- tung zu einer Verzerrung der Datenla- ge führen. Der bekannteste Vertreter, der Publikationsbias („publication bias“), entsteht aufgrund einer selektiven Publi- kationspraxis, bei der Studien mit positi- ven und signifikanten Ergebnissen eine größere Chance haben publiziert zu wer- den als Studien mit negativen oder nicht- signifikanten Resultaten [8]. Weitere häu- fige Probleme sind das selektive, unvoll- ständige Berichten von Studienergebnis- sen („outcome reporting bias“, [26]), die schnellere Publikation von Studien mit si- gnifikanten Ergebnissen („time lag bias“, [14]) und die Doppelpublikation von Stu- dienergebnissen („duplicate publication bias“, [32]). In der Summe können diese verschiedenen Biasformen zu einer Über- schätzung der Vorteile einer untersuchten Intervention führen. Aktuell zeigt sich dies für den Neuramidasehemmer Osel- tamivir (Tamiflu). Erst nach erheblichem öffentlichem Druck wurden bisher unver- öffentlichte Daten vom Sponsor zur Ver- fügung gestellt, die die bisherige Nutzen- einschätzung infrage stellen [16].

Entsprechende Beispiele für Reporting bias existieren auch in der Anästhesie: Die Auswertung einer Metaanalyse zur Prä- vention von „postoperative nausea and vomiting“ (PONV) mithilfe der P6-Aku- punkturstimulation aus dem Jahr 2005 zeigte, dass zumindest für den Teilbereich der Nausea schon bei einem angenomme- nen moderat ausgeprägten Publikations- bias die Ergebnisse nicht mehr signifikant

wären [18]. In einer Veröffentlichung im Canadian Journal of Anaesthesia aus 2007 wurden Protokolle abgeschlossener Stu- dien der größten Ethikkommission Ost- kanadas (Halifax) der Jahre 1995/1996 aus- gewertet und auf ihre spätere Publikation hin geprüft. Bei den 190 gefundenen Stu- dien betrug die Publikationsrate lediglich 44% bei einer durchschnittlichen Publika- tionszeit von ca. 33 Monaten [11]. Mit an- deren Worten: Es haben 56% der Studien mehr als 10 Jahre nach ihrem Abschluss nicht den Weg in eine Publikation gefun- den.

Gegenmaßnahmen:

Studienregistrierung und Leitlinien für Forschungsberichte

Ein wichtiger Ansatz, dem Phänomen der verzögerten oder unterbleibenden Publikation abgeschlossener Studien ent- gegenzuwirken, ist die prospektive Stu- dienregistrierung. Eine vorab durchge- führte systematische Registrierung aller Studien führt zu einer deutlichen Erhö- hung der Transparenz und hilft, nicht- veröffentlichte Studien zu identifizieren und den Ursachen dafür auf den Grund zu gehen. Dies spiegelt sich in der Forde- rung nach prospektiver Studienregistrie- rung des International Committee of Me- dical Journal Editors (ICMJE, http://www.

icmje.org) wider, der sich mittlerweile ca.

900 wissenschaftliche Zeitschriften ange- schlossen haben (Stand 30.11.2010). Das weltweit größte Register, mit aktuell über 90.000 Einträgen, ist das von der US- amerikanischen National Library of Me- dicine gegründete ClinicalTrials.gov. In Deutschland wurde 2008 das Deutsche Register Klinischer Studien (DRKS) an der Universitätsklinik Freiburg gegrün- det. Beide Register sind von der World Health Organization (WHO) anerkannt und werden in der International Clinical Trials Registry Platform (ICTRP), dem Registernetzwerk der WHO, geführt. Da- neben existieren weitere kleinere, fach- spezifische Studienregister. Seit 2005 gibt es in Deutschland eine Selbstverpflich- tung der forschenden Arzneimittelher- steller, alle Zulassungsstudien an Patien- ten prospektiv zu registrieren und deren Ergebnisse spätestens ein Jahr nach Zu- lassung zu veröffentlichen.

Um die Qualität von Studienberichten zu verbessern, wurden Konsensusrichtli- nien zum adäquaten Berichten u. a. von randomisierten Studien [22], Metaanaly- sen [23] oder Beobachtungsstudien [33]

entwickelt. Deutsche Übersetzungen sind online kostenlos verfügbar [Dtsch Med Wochenschr 2011 136(8):e1–23 http://

www.thieme-connect.com/ejournals/toc/

dmw/104011]. Unterstützt von der briti- schen Regierung wurde 2008 das inter- nationale Netzwerk Enhancing the Qua- lity and Transparency of Health Research (EQUATOR) gegründet. Ziel ist es, durch eine übergeordnete Zusammenführung und Präsentation dieser Leitlinien die wis- senschaftliche Berichterstattung zu ver- bessern [2]. Die Empfehlungen sind auf der Internetpräsenz des Netzwerks zu- gänglich (http://www.equator-network.

org). Obwohl ein positiver Effekt die- ser Leitlinien belegt werden konnte [25], werden sie in der publizistischen Praxis noch unzureichend umgesetzt: In einer Auswertung von pädiatrischen Journa- len empfahlen nur 6–23% der Zeitschrif- ten die Anwendung dieser Leitlinien [21].

Für den Fachbereich der Allgemeinmedi- zin konnten Hopewell et al. [13] demons- trieren, dass lediglich 37% der untersuch- ten Zeitschriften die Einhaltung der Leit- linien fordern. Im Journal Annals of Emer- gency haben Schriger et al. [29] publiziert, dass weniger als die Hälfte der 166 unter- suchten Fachzeitschriften Hilfestellungen zu methodischen Aspekten der Manu- skripterstellung in ihren Autorenhinwei- sen gab. Der Anteil der Zeitschriften mit konkreten Verweisen auf entsprechende methodische Standards oder Leitlinien war geringer.

Englisch oder Deutsch? Sprachbias und resultierende Probleme

Eine Verzerrung der Datenlage kann ebenfalls aus schlecht zugänglichen Pu- blikationen resultieren. Häufig existieren Kurzbeiträge von Kongressen und Arti- kel in regionalen Journalen in den jewei- ligen Landessprachen, ohne englischspra- chige Zusammenfassungen. Es muss da- von ausgegangen werden, dass signifikan- te (d. h. „interessante“) Ergebnisse häufi- ger in englischsprachigen Journalen ver- öffentlicht werden („language bias“). Da-

Leitthema

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zu kommt die oft fehlende oder unvoll- ständige Anbindung nichtenglischspra- chiger oder kleinerer Journale an inter- nationale Datenbanken wie Medline oder Embase, sodass das Auffinden die- ser Publikationen erschwert ist („retrie- val bias“). Abhilfe kann eine manuelle Su- che (sog. Handsuche) in Fachzeitschrif- ten und Kongressbeiträgen schaffen. Eine Arbeitsgruppe des Deutschen Cochrane Zentrums hat deutschsprachige Journa- le durchsucht und insgesamt 21.296 klini- sche Studien identifiziert, von denen nur 8952 in Medline gelistet waren. Allein in der Zeitschrift Der Anaesthesist fanden sich 59 klinisch kontrollierte und 102 ran- domisierte Studien, die nicht in Medli- ne auffindbar waren (Stand: Dezember 2010, http://www.cochrane.de/de/hand- searching-project-freiburg). Vergleich- bare Anstrengungen wurden z. B. auch in Bahrain unternommen; dort wurden 33 Studien aus dem arabischen und asia- tischen Raum identifiziert, von denen 16 aus dem Fachgebiet Anästhesie waren [1].

Evidenzsynthese:

systematische Übersichtsarbeit und darüber hinaus

Die evidenzbasierte Medizin ist u. a.

durch ein methodisches Instrumentarium charakterisiert, dass dem Nutzer hilft, kli- nisches Wissen zu filtern, zu interpretie- ren und zu bewerten. Ziel ist es hierbei, den Brückenschlag von Wissensgenerie- rung zu Wissensnutzung zu verbessern.

Denn durch die enorme Informations- flut an Publikationen und medizinischem Wissen ist der Nutzer in der Regel nicht mehr in der Lage, die für ihn relevanten Ergebnisse ohne großen Zeitaufwand zu finden [4]. Für die praktische Anwendung sind Datenbanken notwendig, die ein an- gemessenes Verhältnis aus Relevanz und Validität bieten [30]. Evidenzbasierte In- formationsquellen und Datenbanken bie- ten die Möglichkeit, eine Zusammenfas- sung von medizinischem Wissen schnell verfügbar zu machen. Systematische Übersichtsarbeiten und „Health-techno- logy-assessments“- (HTA-) Berichte ha- ben hierbei einen besonderen Stellenwert, da sie zu einer bestimmten Fragestellung durch eine umfangreiche Literatursuche, sorgfältige methodische Arbeit und kri-

Anaesthesist 2011 · 60:407–413   DOI 10.1007/s00101-011-1895-y

© Springer-Verlag 2011

H.R. Grobe · F. Kunath · M.R. Tramèr · B. Lang · J.J. Meerpohl

Evidenzbasierte Anästhesiologie.

Wissenstransfer aus der Forschung in die klinische Praxis

Zusammenfassung

Eine evidenzbasierte Patientenversorgung  sollte im Interesse der Betroffenen gewähr- leistet sein. Dies wird weltweit zunehmend  gefordert. Dennoch ist die medizinische Ver- sorgung auf Basis fundierter wissenschaft- licher Erkenntnisse in der praktischen Rou- tine häufig noch nicht vollständig etabliert. 

Die Gründe hierfür sind vielfältig. Proble- me entstehen auf der Ebene der Wissensge- nerierung, des Wissenstransfers aus der For- schung in die klinische Praxis, aber auch bei  der Anwendung auf individueller Ebene des  Therapeuten. Bei der enormen Wissensflut  der heutigen Zeit ist es dem Einzelnen kaum  noch möglich, das für ihn relevante Wissen  mit einem angemessenen Zeitaufwand zu fil-

tern. Dieser Beitrag beleuchtet den Prozess  des Wissenstransfers von der klinischen Stu- die bis hin zur evidenzbasierten Leitlinie. Er  soll den Leser für die dabei auftretenden Pro- bleme sensibilisieren und mögliche Lösungs- ansätze aufzeigen. Wo möglich, wird Bezug  zu dem Fachbereich Anästhesie genommen. 

Dem Leser werden evidenzbasierte Informa- tionsquellen vorgestellt und Hinweise zu de- ren Nutzung gegeben.

Schlüsselwörter

Evidenzbasierte Medizin · Bias ·   Medizinische Informatik ·  

Entscheidungshilfetechniken · Leitlinien

Evidence-based anesthesiology.

Knowledge transfer from research into clinical practice

Abstract

In the interest of patients evidence-based  healthcare should be provided and is in- creasingly being demanded worldwide. In  the daily medical practice however, health- care based on proven scientific findings has  not yet become firmly established. There are  several causes for this. Problems occur at the  level of knowledge generation, knowledge  transfer from research into practice and also  at the individual level of the treating health- care professional. Nowadays, with a rapid- ly growing amount of knowledge it is almost  impossible for the individual to quickly fil- ter out the relevant facts. This article aims to  shed light on the various aspects of the pro-

cess of knowledge transfer from a clinical tri- al to evidence-based guidelines. It will make  the reader aware of potential problems dur- ing this process and show some feasible ap- proaches to solving them. Wherever possible,  the field of anesthesiology will be used as the  reference point. Evidence-based information  sources will be presented and advice on how  to use them will be given.

Keywords

Evidence-based medicine · Bias · Decision  support techniques · Medical informatics ·  Practice guidelines

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tische Evidenzbewertung eine Einschät- zung des momentanen Wissensstands bieten und vorhandene Wissenslücken aufdecken bzw. Themengebiete als ausrei- chend erforscht einschätzen können [3].

Die Arbeitsgruppe um Alba DiCenso und Brian Haynes hat eine sog. Evidenz- pyramide entwickelt, mit zur Spitze zu- nehmenden Stufen der Evidenzsynthese (6S-Hierarchie, . Abb. 1). Von der Basis, den Originalarbeiten, über systematische Übersichtsarbeiten und Leitlinien wird die Spitze von Evidenzsystemen als com- puterbasierte Entscheidungshilfen gebil- det, die individuelle Patientenmerkmale automatisch mit der verfügbaren Evidenz verknüpfen [7].

Konkrete evidenzbasierte Angebote

Eine Auswahl an evidenzbasierten Infor- mationsquellen bietet . Tab. 1. Bei den einzelnen Anbietern handelt es sich einer- seits um öffentliche, andererseits geschütz- te, nur für registrierte Benutzer zugängli- che Informationsquellen. Der folgende Abschnitt stellt exemplarisch die Cochra- ne Library vor, eine der größten Datenban- ken für evidenzbasiertes Wissen.

Die Cochrane Library ist das wichtigs- te Produkt der internationalen Cochrane

Collaboration. Sie beinhaltet verschiedene monatlich aktualisierte Datenbanken, die online durchsucht werden können (http://

www.thecochranelibrary.com). Enthalten in der Cochrane Library sind unter ande- ren folgende Datenbanken (http://www.

cochrane.org, Stand Januar 2011):

a) Die „Cochrane Database of Systema- tic Reviews“ ist das Herzstück der Cochrane Library. Die aktuelle Aus- gabe (2011) enthält 6500 Publikatio- nen, davon 4515 systematische Über- sichtsarbeiten, die gemäß den stren- gen Vorgaben der Cochrane Collabo- ration erstellt wurden (Cochrane-Re- views) und 1985 Protokolle von Coch- rane Reviews.

b) Die „Database of Abstracts and Re- views“ enthält 14.018 strukturier- te und qualitätskontrollierte Kurzzu- sammenfassungen von Nicht-Coch- rane-Reviews.

c) Das „Cochrane Central Register of Controlled Trials“ ist mit 641.406 Ein- tragungen die weltweit größte Daten- bank kontrollierter (randomisierter und nichtrandomisierter kontrollier- ter) Studien. Diese wird durch sys- tematische Datenbankrecherchen (Medline, Embase u. a.) und Handsu- che von Zeitschriften und Kongress- bänden generiert.

d) Das „Cochrane Methodology Regis- ter“ enthält 14.095 Referenzen zu me- thodischen Artikeln über alle Aspek- te kon trollierter Studien und der Re- view-Erstellung. Es spiegelt damit den aktuellen methodologischen Wissens- stand wider.

e) Die „Health Technology Assessment Database“ enthält 9393 Studien zu medizinischen, sozialen, ethischen und ökonomischen Auswirkungen von Interventio nen im Gesundheits- wesen mit dem Ziel der Verbesserung der Kosteneffektivität.

Anästhesie, Schmerztherapie und In- tensivmedizin sind innerhalb der Coch- rane Library gut vertreten. Aufgrund der Ordnung der Gruppen nach Organsys- temen und Erkrankungen bestehen z. T.

fachliche Überschneidungen, sodass an- ästhesiologische Fragestellungen u. a. in den folgenden Review-Gruppen anzu- treffen sind.

a) Die „Cochrane Anaesthesia Review Group“ ist zuständig für Anästhesie, perioperative Medizin, Intensivme- dizin, Notfall- und Rettungsmedizin.

Insgesamt ist sie mit 135 Einträgen aus Reviews oder Protokollen vertreten.

b) Die „Cochrane Pain, Palliative and Supportive Care Review Group“. Der

Systeme

Zusammenfassungen

Synopsen der Synthesen

Synopsen der Studien Synthesen

Studien

Beispiele der Quellen

Computerbasierte Entscheidungshilfesysteme

Evidenzbasierte klinische Praxisleitlinien Evidenzbasierte Lehrbücher

Evidenzbasierte Abstraction journals Database of Abstracts of Reviews of Effects (DARE, http://health-evidence.ca) Evidenzbasierte "abstraction journals"

Systematische Reviews (z. B. Cochrane Library)

Originalbeiträge, publiziert in Journalen 6S-Hierarchie der vorbewerteten Evidenz

Abb. 1 9 Evidenzpyramide  nach DiCenso et al. (Repro- duziert aus [7], mit Geneh- migung der BMJ Publishing  Group Ltd)

Leitthema

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Fokus dieser Gruppe liegt auf den Be- reichen Schmerz- und Palliativme- dizin; sie ist mit 203 Einträgen in der Cochrane Library vertreten.

c) Daneben werden in der „Cochrane Heart Group“ und der „Cochrane Air- ways Group“ spezielle kardiorespi- ratorische Probleme beleuchtet, teils mit Bezug zur Intensivmedizin. In der primär chirurgischen Gruppe „Coch- rane Bone, Joint and Muscle Trauma Group“ werden ebenfalls anästhesio- logische Fragestellungen zu entspre- chenden perioperativen oder notfall- medizinischen Themengebieten be- handelt.

Problem fehlender Nutzung vorhandener Angebote

Laut einer Evaluation in Deutschland verwendet lediglich ein geringer Teil der Ärzte englischsprachige Literatur zur Fortbildung. Dabei sind sprachliche Schwierigkeiten und ein zeitlicher Mehr- aufwand die meistgenannten Gründe [12]. Deutschsprachige Informations- quellen und Datenbanken mit verläss- licher Evidenz, wie z. B. das Suchportal

„Arztbibliothek“ der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der Bundesärz- tekammer (http://www.arztbibliothek.

de) sowie die Therapieempfehlungen der

Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftli- chen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF, http://www.awmf.org) kön- nen helfen, den Wissenstransfer aus der Forschung in die Routine zu verbessern.

Die AWMF unternimmt momentan gro- ße Anstrengungen, den Prozentsatz der evidenzbasierten S3-Leitlinien zu erhö- hen, da bisher viele der Empfehlungen primär bloß konsensus- und nicht wirk- lich evidenzbasiert sind. Insgesamt ist die Auswahl an evidenzbasierten Infor- mationsquellen in deutscher Sprache ge- ring, und die Nutzung englischsprachi- ger Datenbanken erscheint derzeit un- umgänglich.

Der persönliche Umgang mit existie- renden Therapieempfehlungen und man- gelnde Fortbildung bei Ärzten können den Wissenstransfer im individuellen Bereich behindern. Lehrmann et al. [19]

haben den Verbreitungsgrad einer The- rapieleitlinie zur Hypertension („Ameri- can College of Emergency Physicians Po- licy To Hypertension“) in der Notaufnah- me von zwei akademischen Krankenhäu- sern evaluiert. Das Ergebnis ist ernüch- ternd, da die Kenntnis über vorhandene Leitlinien zu keiner Verhaltensänderung bei den Ärzten geführt hat. Auch Leit- linien zur Verwendung von Computer- tomographieuntersuchungen in Kanada bei Patienten mit leichten Kopfverletzun-

gen („Canadian CT Head Rule“) konnten deren Verordnung in der Notaufnahme nicht verringern [31]. Hier ist neben der Erarbeitung von evidenzbasierten Leitli- nien auch eine Verhaltensänderung des behandelnden Personals gefragt.

Fazit für die Praxis

Das Gesundheitswesen steht unter enor- men Druck. Einerseits wird versucht, die  entstehenden Kosten in den Griff zu be- kommen und neue Techniken, Verfahren  und Medikamente in die Praxis einzufüh- ren. Andererseits darf nicht jede neue  Therapie kritiklos übernommen wer- den, wenn der Vorteil nicht eindeutig ist  oder nur eine unbedeutende Überlegen- heit bei deutlicher Kostensteigerung im  Vergleich zur Standardtherapie erwar- tet werden kann. Auch gilt es, die alther- gebrachten Standardtherapien auf Wirk- samkeit, Effektivität und Risiko zu über- prüfen und ggf. auf alternative Behand- lungskonzepte auszuweichen. Die He- rausfilterung des entsprechenden Wis- sens ist für den einzelnen Mitarbeiter des  Gesundheitswesens mit einem erhebli- chen Aufwand verbunden und in der täg- lichen Routine häufig nicht möglich. Vor- aussetzung für die konsequente Anwen- dung evidenzbasierter Therapien im Ge- sundheitswesen ist die Generierung von  Tab. 1  Auswahl evidenzbasierter Informationsquellen

Zugang Kosten Sprache

Evidenzbasierte Textbücher

American College of Physicians (Pier) http://wwwpier.acponline.org Frei Englisch

BestBETS http://www.bestbets.org Frei Englisch

Clinical Evidence http://wwwclinicalevidence.bmj.com Kostenpflichtig Englisch

DynaMed http://www.ebscohost.com/dynamed Kostenpflichtig Englisch

eMedicine http://www.emedicine.medscape.com Frei Englisch

UpToDate http://www.uptodate.com Kostenpflichtig Englisch

Leitlinien/Empfehlungen/Evidenzübersichten

Arztbibliothek der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und Bundesärztekammer http://www.arztbibliothek.de Frei Deutsch Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. http://www.awmf.org Frei Deutsch

Agency for Healthcare Research and Quality, USA http://www.ahrq.gov Frei Englisch

American Society of Anesthesiologists, USA http://www.asahq.org Frei Englisch

American Society of PeriAnesthesia Nurses, USA http://www.aspan.org Frei Englisch

National Guideline Clearinghouse, USA http://www.guidelines.gov Frei Englisch

National Institute for Health and Clinical Excellence, UK http://www.nice.org.uk Frei Englisch

Evidenzbasierte Datenbanken

The Cochrane Library http://www.thecochranelibrary.org Kostenpflichtig Englisch

Turning Research Into Practice (TRIP) http://www.tripdatabase.com Frei Englisch

Leitthema

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zugänglich gemacht werden sollte. Dies  ist für eine breite Nutzung und damit  auch für ein Umdenken seitens des be- handelnden Personals unerlässlich. Die  bereits unternommenen Anstrengungen  zum Erreichen dieser Ziele sollten weiter  intensiviert werden. Für die anästhesio- logische Praxis existiert ein breites Ange- bot evidenzbasierter Informationsquel- len, die in vorliegender Arbeit dargestellt  werden. Aufgrund ihrer Diversität bie- ten diese Anhaltspunkte für eine Vielzahl  unterschiedlicher Fragestellungen.

Korrespondenzadresse

H.R. Grobe

Deutsches Cochrane Zentrum, Institut für   Medizinische Biometrie und Medizinische   Informatik, Abt. Med. Biometrie und Statistik,  Universitätsklinikum Freiburg

Berliner Allee 29, 79110 Freiburg grobe@cochrane.de

Interessenkonflikt.  Der korrespondierende Autor  gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Literatur

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