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Das Industriezeitalter und seine Zivilisation (1850-1939) Einleitung

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Texte intégral

(1)

Das Industriezeitalter und seine Zivilisation (1850-1939)

Einleitung

Dokumente: Bilder Vergleich

„Das Angelusläuten“, 1859, Millet „Der Bahnhof Saint-Lazare“, 1877, Monet Diese zwei Dokumente sind Bilder, die an derselben Epoche gemalt wurden.

„Das Angelusläuten“

 Ein Paar, das bettet.

 Auf dem Land, auf einem Feld

 Ein Dorf mit einer Kirche im Hintergrund

 Wenige Ernte

 Still, lang, ruhig  Ausgeglichenheit

 Rückständiges Gemälde – Agrargesellschaft / handwerkliche Gesellschaft

„Der Bahnhof Saint-Lazare“

 Neues Gebäude

 Bahnhof mit Zügen

 Menschen viel kleiner als die Maschinen

 Schnell, stark, lärmend

 Die Modernität, die Bewegungen zeigen

 Angst vor der neuen Welt

 Der Dampf

 Industriegesellschaft Faktoren der Produktivität :

- Menschen - Tiere

- Kapital (Geld) - Maschinen

Industrialisierung :

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 Verwandlung der Wirtschaft

 Verwandlung der Mentalitäten

 Verwandlung der Arbeitsbedingungen

 Verwandlung in den Landschaften

 Verwandlung der Gesellschaft

 Verwandlung der Zivilisation

 Umbruch der Gesellschaft

Zwischen 1850 und 1939 erleben Europe und die USA zwei verschiedenen „industriellen Revolutionen“, die einer völligen Verwandlung der wirtschaftlichen Bedingungen entsprechen, sowie einer völligen Verwandlung der „Zivilisation“, nämlich Gesellschaften, Mentalitäten, und Kulturen. Es ist dann im 19. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Rede von einem Industriezeitalter, da die Zeit so stark von der Industrialisierung geprägt wurde.

Was leitete aber einen so starken Prozess ein? Was waren die Folgen dieser Industrialisierung für die Menschen und die Gesellschaften?

I – Der Industrialisierungsprozess

A – Die Faktoren der Industrialisierung Video Dokument

- Industrielle Spionage

- Technologietransfer aus Großbritannien

- Modernisierung des Bildungssystem (Polytechnische Hochschulen / chemische Labore) - Verkehrsrevolution mit dem Eisenbahn 1835

- Rohstoffe

- Verfügbarkeit von Kapital

- Infrastrukturen/Aufbau (staatlich gefördert)

- Der Staat fördert die Privatinitiative (z.B. Aktiengesellschaften einfacher zu gründen)

- 39 Einzelstaaten, die ihre eigene Währungen, Maße, Gewichte, Zollen, und Bürokratie haben.

- → Zollverein 1834 (gemeinsame äußere Grenze ; keiner Zoll mehr innerhalb des Vereins) - → Binnenmarkt

Faktoren der Industrialisierung Am Beispiel Krupp

Privatinitiative In Essen gründete Friedrich Krupp eine Gussstahlfabrik, die sein Sohn Alfred 1826 übernahm.

Verfügbarkeit an Kapital (Privatbesitzer, Aktiengesellschaften)

In Preußen vermehrten sich die Privatbanken viel früher als die Aktiengesellschaften

Bildungssystem Der Staat finanzierte chemische Labore sowie Gewerbe- und

Polytechnische Hochschulen, damit es genug Naturwissenschaftler und Ingenieure in den Firmen gibt.

Arbeitskräfte Die Arbeiterzahl stieg von 7 Arbeiter 1826 bis zu 704 im Jahre 1855. Im Jahre 1873 war die Firma Krupp mit 16 000 Arbeiter das größte Industrieunternehmen Europas.

Innovationen 1851 verkaufte Alfred Krupp neue Produkte wie Bestecke, Werkzeuge, Kanonen oder Eisenbahnteile.

Die wichtigsten Erfindungen der Firma Krupp waren die nahtlosen Reifen für Eisenbahnen.

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Grundstoffe / Rohstoffe In Essen wurden Stahl und Eisen hergestellt. Das Ruhrgebiet war eine kohlen- und erzreiche Gegend.

Verkehrsmittel 1835 wurde die erste Eisenbahnstrecke zwischen Nürnberg und Führt eingeführt. Das Eisenbahnnetz entwickelte sich dann sehr schnell: 1880 betrug das deutsche Eisenbahnnetz 33.711 Kilometer. 40 Jahre früher waren es nur 549.

Binnenmarkt/staatliche Politik (Liberalismus) Vor 1834 hatte jeder deutsche Staat in den Deutschen Bund seine Währung, seine Maße und seine eigene Bürokratie. Mit dem ersten Zollverein gab es keinen Unterschied mehr zwischen den 39 deutschen Staaten. Ein erster Binnenmarkt wurde gegründet: eine solche Zollabschaffung nennt man Liberalismus. Liberalismus regt die Exporte an.

Absatzmarkt Alfred Krupp bereiste Deutschland, Frankreich und England, um neue Kunden zu finden.

Der Aufschwung kam Mitte des 19. Jh. Vor allem durch Aufträge aus dem stark wachsenden Bergbau.

Politischer Liberalismus heißt politische Freiheiten zu fragen. Wirtschaftlicher Liberalismus heißt eher, mehr Freiheiten für die Wirtschaft zu fragen, z.B. Zollabschaffung: die Wirtschaft unabhängig des Staates.

B – Die aufeinanderfolgenden Phasen der Industrialisierung Erste Phase (1780 – 1870)

Neue Energiequellen: - Dampfmaschine + Wasser - Kohle

Neue Industriezweige: - Stahlindustrie - Textilindustrie Neue Verkehrsmittel: - Eisenbahn

- Dampfschiffe

„Hochindustrialisierung“ – Zweite Phase (1870 – 1930) Neue Energiequellen: - Elektrizität

- Erdöl

Neue Industriezweige:- Automobilindustrie

- Plastikindustrie (od. chemische) Neue Verkehrsmittel: - Autos

- Flugzeuge

Wo ist die Industrie entstanden? In welche Richtungen hat sie sich danach entwickelt?

Dok. 1 S. 82 und Graphiken S. 83

Die Industrie ist in Großbritannien am Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden. Man sieht nämlich, dass Großbritannien schon 1850 eine Produktion von ca. 3 000 000 Tonnen Roheisen hat, während Frankreich und Deutschland nur ca. 500 000 Tonnen Roheisen hatten.

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Man kann es folgender Weise rechtfertigen: Die industrielle Produktion Großbritanniens ist viel höher als Frankreichs oder Deutschlands. Deutschland ist sogar unter Frankreich. 1840 hatte Großbritannien eine Produktion von ca. 400 Mio £, 250 Mio £ für Frankreich und 100 Mio £ für Deutschland.

Sie hat sich südöstlich verbreitet.

1830 → Frankreich, Belgien, die Niederlande usw.

1840 → Deutschland (also Deutsches Reich)

→ Ost- und Südeuropa → Japan, die USA ab 1900→ Russland

Man sieht nämlich, dass die Industrialisierung Deutschlands ab 1840 anfängt. Von 1840 bis 1870 gibt es ein sehr rasches Wachstum der deutschen Streckenlänge der Eisenbahnen: 0 bis 2000 km. Von 1860 bis 1870 gibt es eine Verdoppelung der deutschen Streckenlänge (von 1000 bis 2000 km). Dazu trifft Deutschland Großbritannien ab 1870 gegenüber der Streckenlänge der Eisenbahnen über. Deutschland hat auch ab ungefähr 1865 Frankreich überschritten:

Gegenüber seiner Roheisenproduktion überstieg Deutschland ab 1865 mit ca. 100 000 Tonnen Frankreich.

Noch ab 1865 trifft Deutschland Frankreich mit seiner industriellen Produktion, die gleich ca. 450 Mio £ war.

Welche Regionen können in Deutschland und in Frankreich 1930 als Industriegebiete bezeichnet werden?

Welche Faktoren haben die Industriegebiete gefördert und warum?

Gebiete:

- Nord-Frankreich - Massif-Central - Elsass

- Bremen und Hamburg - Ruhr

- Sachsen - Bayern - Schlesien - Marseille - Le Creusot Faktoren:

- In der Nähe von Häfen, Küsten → Rohstoffe importieren

 Hamburg, Bremen, Marseille

- Starke Bevölkerung → Arbeitskräfte

 Paris, London, Lyon

- Rohstoffvorkommen

 Nord-Frankreich (Kohle), Elsass (Salz)

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Was sind die Auswirkungen der Industrialisierung auf den Landschaften?

- Kleine Stadt, die sich verbreitet hat. Kein Land mehr. Landschaften völlig verändert.

→ Umwandlung der Landschaften

- Die Stadt ist größer geworden (2000 → 300 000 mit 100 Jahren, durch 75 vermehrt)

- Es gibt Firmen, Unternehmen, Fabriken und Hochöfen (in den Kohle und Eisen verarbeitet wurden).

C – Die Veränderung der Arbeitsmethoden

Beschreiben Sie das Fabrikssystem, das sich während der ersten Phase der Industrialisierung entwickelt hat.

Inwieweit hat die Fabrik die Arbeitsbedingungen verändert? Welche Folgen hat diese Entwicklung für die Arbeiter gehabt?

Dok. 3 S. 87

Das ist ein Gemälde von Adolf Menzel, das 1875 gemalt wurde. Es ist am Ende der ersten Phase.

Viele Arbeiter, die Eisen bearbeiten. Es gibt sehr viele Maschinen: Hochöfen, Eisenwalzwerk. Man kann sehen, dass diese Arbeit sehr schwer ist, und der Ofen muss sehr heiß sein: die Hitze könnte ad hoc 500 Grad erreichen. Es ist sehr ungesund, es gibt Dampf, Rauch, viel Lärm aber keine Licht oder Luft, und somit Krankheiten. Die Leute werden also schneller alter (Rückenschmerzen). Sie lebten nicht sehr lang. Es ist also klar, dass es Risiken von Unfällen und Verbrennungen gab. Es gibt sehr wählerische Arbeitsbedingungen (sehr anstrengend).

Hier gibt es keine handwerkliche Arbeit mehr.

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Mit dem Text:

Die Arbeitstage waren sehr lang, zwischen 12 und 15 Stunden pro Tag, mit nur einer Stunde pro Tag, um zu essen, und um aufs Klo zu gehen. Es gab auch keine Ferien. Die Arbeiter wurden sehr streng bestraft, wenn es Verspätung gab, wenn sie nicht schnell genug arbeiteten, und wenn sie fünfmal zu spät kamen. Sie werden auch entlassen, wenn sie eine Krankheit haben, oder wenn sie nicht genug zu den Befehlen gehorchten. Wenn man krank war, war es gefährlich, weil man keinen Lohn bekam, und so viel Geld verlor.

Die wissenschaftlichen Arbeitsmethoden: Fordismus und Taylorismus (Anfang des 20. Jh.) Dok. 1+2+5+6 S. 91

Henry Ford hatte eine besondere Einstellung zu seinen Beschäftigten. Sie hatten einen 8-Stunden Arbeitstag und bekamen 1913 bereits einen Lohn von 5$ pro Tag – deutlich über dem damals üblichen Niveau. Während der Spitzenproduktion des Modell T um 1918 erhöhte sich dieser Betrag sogar noch auf 6$. Dass die Löhne bei Ford das bin Übliche um mehrere hundert Prozent übergestiegen, war er nach Fords eigener wiederholter Aussage wirtschaftliches Kalkül: er wollte nicht die persönliche Situation seiner Arbeiter verbessern, sondern die Kaufkraft der Arbeiterschaft massiv stärken, um den Absatz seiner Autos zu gewährleisten. Damit schluf Ford die Grundlagen der Konsumgesellschaft.

Auch die Freizeit der Arbeiter sollte der Nachfrage nach Produkten dienen.

Aus Wikipedia.de: Henry Ford Stellen Sie die Ziele und Methoden des „Taylorismus“ und des „Fordismus“ dar. Arbeiten Sie jeweils die Vorteile und Nachteile heraus.

Ford:

Ford ist ein Unternehmer von einer Autofirma.

- Erhöhung der Löhne seiner Arbeiter (5$ pro Tag, zweimal das übliche Niveau). Sein Ziel ist nicht, dass sie besser leben, sondern dass sie T-Autos kaufen, das heißt, was sie anfertigen.

- Arbeiter werden Verbraucher (Ford bildet sich selbst einen Absatzmarkt).

- Höhere Leistungsfähigkeit durch die Erhöhung der Löhne.

- Weniger Abdankung von Arbeitern.

- Standardisierung: die Autos wurden billiger.

Standardisierung:

- Kostenreduzierung der Produktion durch den Massenverkauf (Rabatt auf die Rohstoffe) - Einfachere, billigere Rohstoffe

- Höhere Leistungsfähigkeit Taylor:

Fließbandarbeit: die Arbeiter stellen die verschiedenen Stücke auf dem Fließband zusammen, während die Montagemeister die Zeit misst. Jeder Arbeiter hatte einen einzelnen Griff.

 Arbeiter, die nicht schnell genug waren, wurden einfach entlassen.

Horizontale Abtrennung der Arbeit: ein Griff pro Arbeiter

Vertikale Abtrennung der Arbeit: Nur die Zusammenbauen für die Arbeiter, und die Gestaltung für die Ingenieure und den Chef.

Vorteile für die Arbeiter:

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- Keine besondere Ausbildung; ganz einfache Arbeit - Höhere Löhne

- Weniger Unfälle, Krankheiten, sauberere Arbeitsbedingungen - 8 Stunden pro Tag (3 Teams pro Tag) : kürzere Arbeitstage - Erhöhung der Kaufkraft -> Verbraucher

 Anfang der Konsumgesellschaft (1950 in Europa) Nachteile für die Arbeiter:

- Langweilige Arbeit (dieselbe Griffen zu machen) - Anstrengend, schwer (Rhythmus)

Vorteile für die Arbeitgeber:

- Mehr Leistungsfähigkeit -> Profit - Mehr mögliche Investitionen

Analyse eines Films: „Moderne Zeiten“ von Charlie Chaplin

6) Der Untertitel des Films lautete „Moderne Zeiten. Eine Geschichte der Industrie, des privaten

Unternehmertums, des Kreuzzugs der Menschheit bei ihrem Streben nach Glück“, was können Sie darüber sagen?

Korrektur des Aufsatzes von Frau Meissner:

1936 beschrieb Charlie Chaplin seinen Film « Moderne Zeiten » als « eine Geschichte der Industrie, des privaten Unternehmertums, des Kreuzzugs der Menschheit bei ihrem Streben nach Glück ». Laut ihm handelt es sich dann im Film um Arbeiter, die im Namen der Konsumgesellschaft ihre eigene Identität vergessen, um im Endeffekt einen Chef reich zu machen. Inwiefern kann man dann diese Behauptung rechtfertigen und so einen entmenschlichenden Kapitalismus im Film beobachten?

In diesem Film ist es die Rede von einer Fabrik, in der die sogenannten wissenschaftlichen Arbeitsmethoden, Fordismus und Taylorismus, benutzt werden. Nun aber ist Charlie Chaplin sehr kritisch dem gegenüber und stellt diese Methoden als entmenschlichend dar. Zunächst sieht man im Film viele Szenen, wo die Menschen am Fließband arbeiten, ohne an der Gestaltung der Waren teilnehmen zu dürfen. Sie leisten dann auch immer dieselben Handgriffen, dieselben Bewegungen, ohne irgendwann darüber denken zu dürfen. Diese Arbeit wird schließlich so abstumpfend, dass manche von ihnen wie Charlot die Schraubenmutter weiter anschrauben, wenn sie auch schon längst mit der Arbeit fertig sind.

Damit verlieren sie auch völlig ihre Selbstständigkeit. Diese Handwerker werden übrigens nie genannt. Sie sind alle gleich mit Ausnahme von Charlot, der vielleicht noch als Einziger eine vollwertige Einzelperson ist, weil er sich dieser Fließbandarbeit nicht anpasst. Halten wir eben fest, dass Chaplin diese Arbeiter mit Schafe vergleicht, die schnell zum Schlachthaus laufen.

Dennoch denkt Chaplin nicht, dass diese Arbeiter- also auch sein Publikum- intelligenzlos sind. Im Gegenteil ! Diese Arbeitskräfte sind sogar zielgerichtet. Sie suchen nach ihrem Glück, sie « (s)treben » nach ihrem Glück laut Chaplins Wörter. Es ist dann nicht ahnungslos, wenn dieses Wort eine quasi religiöse Konnotation hier hat. Die Werktätigen wollen unbedingt zur Konsumgesellschaft gelangen, auch wenn es bedeutet, stundenlang und emotionslos in einer Fabrik zu arbeiten. Ausgerechnet diesen Widerspruch denunziert Chaplin. wie kann man ein solches Leben wählen, auch mit einem Lohn von 5 $ pro Tag als Gegenleistung? Der Filmregisseur zeigt im Film den Wahnsinn der Menschen, die gleichzeitig mit der Fließbandarbeit verrückt werden, und auch dazu irrsinnig sind, weil sie solche Arbeitsbedingungen im Namen eines trügerischen Ziel akzeptieren. Es handelt sich dann um Leute, die sich irren und, die nur für das Glück eines Einzelnen entfremdet werden. Es kommt nur dem Chef zugute...

Der Arbeitgeber ist also der Einzige, der diese Situation ausnutzt. Er arbeitet nie selbst. Er spielt mit Puzzeln, trinkt, wenn er keine Zeitung liest. Er ist derjenige, der immer mehr Leistungsfähigkeit von seinen Mitarbeiter will. Er ist aber derjenige,

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der überhaupt gar nicht leistungsorientiert ist! Dieser Chef ist selbstverständlich für Chaplin der Urtyp des Großkapitalisten: sicher hat er sein Geld in die Firma investiert, aber er will dann, dass seine Mitarbeiter sich für ihn bemühen. Am Wichtigsten sind Profite! Es ist ihm egal, Beziehungen oder Kontakte zu seinem Personal herzustellen. Er betrachtet nie seine Mitarbeiter als Menschen: er läutet, um den Montagemeister herzubestellen. Ihm genügt er, auf seine Beschäftigte mit einem Bildkontrollempfänger aufzupassen. Nie würde er irgendwelchen direkten Kontakt mit ihnen haben. Geschweige denn mit ihnen arbeiten. Er will sie nur ausbeuten wie die Kreuzfahrer es akzeptierten, sich oder andere Personen für die Religion zu opfern. Für Chaplin handelt sich es also um eine Ideologie wie viele andere...

Gewissermaßen zeigt Chaplin in seinem Film wie die Menschen am Anfang des 20. Jahrhunderts es akzeptieren, sich für eine neue Lebensweise aufzuopfern. Er schildert auch eine neue Gesellschaftsordnung, wo aber die Bourgeois sich einen neuen Platz schaffen...

D – Die Verwandlung der Mentalitäten

Nachfrage hoch <=> viele Kunden

Angebot <=> was die Firma zu verkaufen hat

E – Die Krise von 1929; vorübergehenden Misserfolg oder Scheitern des Kapitalismus?

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Normalerweise muss es diesem Modell zufolge einen dauerhaften Wirtschaftsaufschwung geben.

Dieses statistische Dokument ist ein Graphik, das die Index der industriellen Produktion (in 100 Grundlage im Juni 1925) und der Börsenkurse (in 100 Grundlage im Juli 1926) vergleicht. Es stammt aus „La Grande Dépression 1926-1934“ von L. Robbins, 1935 veröffentlicht.

Von 1926 bis 1929 gibt es Spekulation mit den Aktien, das heißt, dass die Aktienbesitzer wetten, dass der reale Wert der Aktien sich erhöhen wird: da erhöhen sie den Wert der Aktien. So geht es bis ca. 1927, wo der Wert der Aktien nicht der Wahre ist. Dennoch geht es weiter bis 1929, wo die Firmen keinen Absatz mehr haben: der Absatzmarkt wird überlastet. Die Firmen machen weniger Profit, haben eine Überproduktion, sollen also die Preise vermindern: die Dividende nehmen also ab. Die Aktien gelten viel mehr als die Realität:

niemand will die Aktien mehr kaufen, viele verkaufen ihre Aktien: das ist ein Börsencrasch/Börsenkrach. Viele Leute haben Geld ausleiht, um Aktien zu kaufen. Die Banken haben das Geld der Sparer verwendet, um diese Ausleihungen zu gewähren. Alles schrumpft, stürzt: die Preise, die Löhne usw.

Die Krise von 1929: ein Teufelskreis

Eine Spekulation ist eine Überwertung der Aktien.

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od. Theorie der langen Wellen

Die Ausbreitung der Krise in der Welt

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1932 wurde Franklin D. Roosevelt in den Vereinigten Staaten aus Amerika gewählt. Am 4. März 1933 stellte er seine Politik in seiner Antrittsrede dar (Dok. 2 S. 96).

Roosevelt hat die Politik des „New Deal“ geschafft. Das heißt eine Wiederbelebungspolitik.

Roosevelts Baupolitik

1929 1933 1939 Bruttonationaleinkommen (Index) 100 69 103 Industrie (Produktionsindex) 100 63 100 Erwerbstätige Bevölkerung (Mio) 46.7 38.8 45.8

Arbeitslosen (Mio) 1.6 12 9.5

Arbeitslosenquote (%) 3.2 24 17.2

Ich habe meine Analyse mit den Anzahlen am Anfang der Krise und nach der Krise getan.

Hat Roosevelt sein Ziel erreicht? Begründen Sie ihre Antwort

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Anfang der Krise waren die Indexe um 100 (1929); es gab 1.6 Mio Arbeitslosen, eine Quote von 3.2%. Am Höhepunkt der Krise, das heißt im Jahre 1933, sind der Index des Bruttonationaleinkommens bis zu 69, und der Produktionsindex der Industrie bis zu 63 gesunken. Die Anzahl der Arbeitslosen hat sich viel erhöht: 12 Mio Arbeitslosen, einen Rate von 24% (mit 8 multipliziert). 1932 wurde Franklin D. Roosevelt gewählt. Ab 1933 richtet er seine Baupolitik ein. Sechs Jahre später ist der Index des Bruttonationaleinkommens höher als im Jahre 1929 (103), der Produktionsindex der Industrie gleicht diesen von 1929 (100). Die Anzahl der Arbeitslosen hat sich aber nur ein bisschen vermindert (9.5 Mio): ein bisschen mehr als ein Fünftel verteilt. Mit der Rückkehr der Industrie und dem wirtschaftlichen Wachstum kann man sagen, dass Roosevelts Politik teilweise funktioniert hat.

Dok. 3 S. 95 – Zeigen Sie, dass die Krise von 1929 unerwarteten Konsequenzen gehabt hat.

Diese Krise hat Massenarbeitslosigkeit bereitet: dazu gibt es die Banken, die das Geld der Sparer zu anderen Zwecken verwendet haben, der Sturz der Preise und der Löhne bis zum Tiefstand. Leute sind einfach verzweifelt, suchen Arbeit, verbringen tagelang anstehend vor dem Arbeitsamt, in der Hoffnung, Arbeit oder mindestens eine Lösung zu finden.

Dazu erscheint also ein Gefühl von Überdruss: die Leute wollen eine neue Politik, und interessieren sich für Extremparteien wie die NSDAP.

1932: 6 Millionen Arbeitslosen (heute 10/2017: ~3Mio in Frankreich) 1896: Erscheinung des Worts „Arbeitslosigkeit“

II – Die Industrialisierung verändert die Gesellschaft

A – Ein sprunghaftes Wachstum der Bevölkerung Bevölkerungsentwicklung in Millionen

1750 1800 1850 1900

England 6.5 9 18 32.5

Frankreich 20 27 36.5 40.5

Deutschland 20 23 35 56

Bevölkerungsentwicklung

1750 -> 1800 1800 -> 1850 1850 -> 1900 1750 -> 1900

England 39% 100% 81% 400%

Frankreich 63% 35% 11% 103%

Deutschland 15% 52% 60% 180%

Man kann durch diese statistische Daten sehen, dass es ein sehr rasches Wachstum der Bevölkerung in Europa gab. Dieses Wachstum wurde am stärksten in England (400%). Dieses Wachstum beginnt in England und in Frankreich und ein bisschen später in Deutschland. Der gemeinsame Grund ist die Industrialisierung, die später in Deutschland stattgefunden hat.

→ Der demografische Übergang

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Phase 1: Geburten- und Sterberaten sind stabil und hoch

 Fast keine Bevölkerungszunahme (0‰ -> 4‰)

 Sehr kleine Steigerung der Bevölkerung

Anfang der Kurve: Höhepunkt des Sterberates -> Bevölkerungsanzahl sinkt.

Phase 2: Geburtenrate ist stabil – Sterberate sinkt rasch

 Stärkste Bevölkerungszunahme (40‰) Phase 3: Sterberate ist stabil – Geburtenrate sinkt

 Gleichgewicht am Ende

 Bevölkerungszunahme sinkt (10‰)

Phase 4: Geburten- und Sterberaten sind stabil und schwach/niedrig

 Fast Gleichgewicht

 Kaum eine Bevölkerungszunahme (2‰ - 3‰): dieselbe als die in der ersten Phase

Faktoren des demografischen Übergangs:

Phase 1:

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Sterberate:

- Krankheiten / Epidemien (die durch die Armee verbreitet wurde) - Kriege

- Nahrungsmittelmangel  Hungersnöte (Soldaten, welche die Ernte verbrennen, um einen Waffenstillstand zu erzielen | Bauer, die zum Krieg gingen)

die 3 Katastrophen Geburtenrate:

- Keine Verhüttungsmittel (wegen der Religion) - Kinder  Arbeitskräfte für die Eltern

- Sterblichkeit der Neugeborenen

- Rentensystem (Kinder kümmern sich um die Eltern, wenn sie nicht mehr fähig sind) Phase 2: Rückgang der Sterblichkeit

- Medizinische Fortschritte (Impfung gegen Cholera und Typhus)

Die Pasteur Revolution (Anfang des 20. Jh.)

- Verbesserung der Hygiene: mehr Politik, die von Hygienikern beeinflusst werden (wie Hr. Poubelle).

Bau von Latrinen innerhalb der Häuser (im Garten), Verbot, der Abfall auf die Straße zu werfen.

- Ab 1750: keine Hungersnöte mehr in Frankreich

Königliche Pflasterstraßen (Stern): Austausche (Einfuhr) zwischen den Gebieten

Fortschritte in der Landwirtschaft (Düngemittel)

 höhere Lebenserwartung

1810 betrug die Lebenserwartung 30 Jahre in Fr.

1939 betrug sie 50 Jahre im Durchschnitt

Reiche Familie: Heizung, Kleidungen mit hellen Farben, Arzt, Fenster (unter Napoleon wurden die Steuer mit dem Anzahl der Fenster gerechnet), dicke Mauer (keine Tapete) – Dienstpersonal? – Tiere (Hunde + Katze).

Wir befinden uns wahrscheinlich in der Phase 2. Der Geburtenrate ist hoch, und die Sterblichkeit ist schwach (wegen der Impfung und medizinischer Fortschritte): man kann viele Kinder im Babyalter sehen, die überlebt haben.

„Inoculation contre la variole à Paris“, 1807, Louis Boilly, Öl auf Stoff Phase 3: Rückgang der Geburtenrate

- Malthusianịsmus

Lehre des engl. Sozialforschers Th.R. Malthus (1766-1834), der meinte, die Welt werde an Hunger zugrunde gehen, weil die Erdbevölkerung schnellerzunehme als der Bodenertrag, u. der daher drastische Mittel empfahl, das Bevölkerungswachstum zu hemmen.

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Malthus war ein Pfarrer, und hat in der zweiten Phase gelebt. Seine Lösungen waren:

Die Abstinenz

Spätere Heirat (eine Frau = ein Baby jedes 2. Jahr) - Veränderung der Mentalitäten

 Feststellung des Sinkens der Sterblichkeit der Kinder: alle Kinder oder fast überleben

 Ein Kind = eine Arbeitskraft = ein Kosten

B – Eine Konsequenz des demografischen Übergangs Die Auswanderungen von Europa nach Amerika, besonders in die USA Anfang ca. 1880: 60 Mio Auswanderer

1890 + 1910: zwei Spitzen der Auswanderungen

Es gab viele Geburten und weniger Tode = Überbevölkerung = II. Phase und Anfang der III. Phase

Faktoren der Auswanderungen:

- Mangel von Nahrungsmitteln (mit Notjahren. Beispiel: 1848 gab es in Irland eine riesige Knappheit: 1 Mio Menschen gestorben + 2 Mio Menschen haben ausgewandert = die Hälfte der Irren ; zur diesen Zeit war die Kartoffeln das Hauptnahrungsmittel (+ das Brot in Frankreich)

- Arbeitslosigkeit; Wort erschienen im Jahre 1896

- Elend (stärker als Armut): wirtschaftliche Krise von 1873 und 1896

- Mythen, wie das „self-made man“ (jemand, der alles von nichts geschafft hat) - Das Goldfieber (Hoffnung, Gold in den USA zu finden)

- Verfolgung der politischen Gegner unter der Herrschaft von Napoleon III od. Wilhelm I. ; am meistens Mittelschichten und unteren Schichten

- Verfolgung der Juden = Antisemitismus in Russland und Osteuropa. (Pogrom)

- Auswanderungskette: jemanden, der man schon kennt, einholen; viel einfacher auszuwandern, wenn man schon jemanden kennt, der ausgewandert ist. (für die Sprache, das Geld usw.)

- Verbesserung der Verkehrsmittel: die Eisenbahn + die Dampfschiffe (viel Platz = sehr schwache Preise) - Werbungen in den Herkunftsländern, um die Auswanderungen zu begünstigen. (z.B. in Ontario

(Kanada) wurden Felder sehr billig vorgeschlagen)

½ der Auswandern -> USA; der Rest nach Argentinien, od. Brasilien.

Neue Länder: Unabhängige Länder Amerikas und Ozeaniens, die im Vergleich zum dicht bewohnten und wirtschaftlich genutzten „alten Kontinent“ Europa im 19. Jh. dünn besiedelt waren.

Der außerordentlich hohe Arbeitskräftebedarf im Ruhrgebiet löste von der Jahrhundertmitte an eine Binnenwanderung aus. Hundertausende zogen aus den Dörfern Ost- und Westpreußens, Posens, Schlesiens und Sloweniens ins Ruhrgebiet.

In der Tagebuchnotiz der jung verheirateten Franziska Powilke aus Westpreußen vom 11. März 1869 spiegeln sich Hoffnungen und Befürchtungen der Zuwanderer. Es ist mir eine Beruhigung, dass unsere Ziege Klärchen und die vier Legehühner jetzt mit in das ferne Gelsenkirchen fahren, wo mein Robert schon seine Arbeit auf der Kohlenzeche zugesprochenj bekommen hat. Ich weiß ja nicht, was und in dem Kohlengebiet erwartet, von dem man manches Gute hört vom Geldverdienen, aber auch manches, was einem Angst macht. Und ich werde ja ganze Tage allein sein, wenn

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Robert zur Zeche muss. Auf den Feldern vom Baron haben wir meistens zusammen gearbeitet. Aber Frauen nehmen sie ja auf der Kohlenzeche nicht an. Da habe ich wenigstens Klärchen und die Hühner und ein bisschen Zuhause.

Nach : Christoph Kleßmann, Kaiser Wilhelms Gastarbeiter, in : Lutz Niethammer u. a., « Die Menschen machen ihre Geschichte nicht aus freien Stücke, aber sie machen sie selbst », Berlin/Bonn, S. 105

Koloniale Herrschaft der Europäer:

Siedlungskolonien: Kolonien, die besiedelt wurden. Europäer. Traditionen wurden respektiert (das heißt die Religion, die Kultur usw.). Die Auswanderer mischen sich mit den Einheimischen: das heißt ein „melting-pot“:

die Ankunfts- und Herkunftskulturen werden vermischt.

Plünderungskolonien: Kolonien, die für die Rohstoffe bewirtschaftet wurden.

Schwierigkeiten beim Auswandern:

- Eintrittsbedingungen in den USA: schwach bis 1890, ab 1890 = Ellis Island

- Ellis Island: Leute wurden behandelt, überprüft (keine Krankheiten, wenigstens Geld (30-40$)); eine Insel vermeidet die Verbreitung der Krankheiten, die Flucht

- Fahrt: Von Deutschland = Von Bremen od. Hamburg; in die USA: 1850 = 3/4 Wochen; Ende des 19. = 1 Woche

Starke Landflucht + Starke Auswanderungen in Europa

Deutsches Reich : 1871 36% der Bevölkerung in den Städten 1910 60% //

Die Stadtbevölkerung überragte die Landbevölkerung im Jahre 1931 in Frankreich.

Binnenwanderung: Wanderung innerhalb Deutschlands Dokumentsuntersuchungsmethode

C – Die soziale Ungleichheiten

 Zeigen Sie, dass der Fall Franziska Powilke und ihres Mannes der wirtschaftlichen Wandel in Deutschland und in ganz Europa entspricht. (Mit Hilfe des Dok. 5 S. 103)

Deutschland: Der Anteil an Erwerbstätigen, die im primären Sektor arbeiten, ist von 48 % 1880 bis zum 26 % 1940 abgenommen. Der Anteil an Erwerbstätigen, die im sekundären Sektor arbeiten, ist von 18 % 1880 bis zum 42 % 1940 zugenommen. Der Anteil an Erwerbstätigen, die im tertiären Sektor arbeiten, ist von 35 % 1880 bis zum 30 % 1940 abgenommen (Spitze 1920 mit 40 %)

Im Allgemein gibt es einen Rückgang des primären Sektors, ein Wachstum des sekundären Sektors des tertiären Sektors.

Primärer Sektor: Die Landwirtschaft Sekundärer Sektor: Die Industrie

Tertiärer Sektor: Die Dienstleistungen

Es gibt weniger Bauer, mehr Arbeiter und Angestellte. Es gibt also eine Tertiärisierung der Wirtschaft.

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Franziska und ihr Mann arbeiteten im primären Sektor: „Auf den Feldern vom Baron haben wir meistens zusammen gearbeitet.“ Sie sind dann ausgewandert. Und jetzt arbeitet der Mann „auf der Kohlenzeche“.

Erklärung der Auswanderungen: Stadt höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen, Verkehrsmittel, usw.

Die Arbeiterklasse

Das Kleinbürgertum

Das Großbürgertum

Die Aristokratie

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(Stich von Lavielle in der Zeitung „L’Illlustration“, 1845, Bibliothèque des arts décoratifs, Paris“) Die Arbeiterklasse (das Proletariat ab der Industrialisierung):

Merkmale & Indiz: Löcher im Dach, Kleidungen, keine Möbel, kleines Bett, keine Heizung, kleine und enge Wohnung auf einem selben Stock (maximal 10 m²), ohne Fenster (oder fast), kein Badezimmer.

Werte: keine Hygiene (keine Möglichkeit), betrunken, verrückt, wie Tiere betrachtet. Die sind oft Dienstpersonal, od. Putzfrauen, od. Künstler. Keine sozialen Kontakte mit den anderen Schichten.

Das Kleinbürgertum:

Merkmale: größere Wohnung (zwei auf einem selben Stock), Licht, wärmer, mit Fenstern. Bett, Möbel (Kommode), Vorhänge, Gemälde mit Rahmen  dekoriert, Katze (wirtschaftlich unnötiges Tier), hell Kleidungen (+ Jacke).

Werte: soziale Kontakte mit den anderen Schichten.

Das Großbürgertum:

Merkmale: Licht, größere Wohnung (eine auf einem selben Stock, 30 m²), Möbel, Spiegel, Vorhänge, größeres Bett, mehrere Räume, Spielzeuge, Malereien (+ Rahmen).

Werte: Liebespaar. Sie haben Gefühle und sie zeigen sie. Der Ruf ist nicht so wichtig. Sie brauchen noch zu arbeiten.

Die Aristokratie:

Merkmale: Spiegel, Heizung, Teppichboden, Vorhänge, Kleidungen, Gold, Hängelampe, Porträts.

Werte: komplett getrennt. Sie sitzen, sie langweilen sich, sie arbeiten nicht: Sie warten auf Besuch. Die Frau trägt Handschuhe, damit ihre Haut weiß bleibt. Sie zeigen auf keinen Fall ihre Gefühle. Die Aristokraten heiraten je nach ihren Gefühlen, sondern nach ihrem Vermögen. Sie hatten keine Kinder wegen des Heiratsgutes. Sie sind prahlerisch.

Schluss: Dieses Bild sehr ein bisschen moralistisch, malthusianistisch aus. Es gibt hier eine direkte Kritik am Proletariat (mit nur zwei Kindern, ganz oben des Bilds).

Ein Flugblatt der Deutschkonservativen forderte 1876

3. Wir legen auf politischem Gebiete entscheidendes Gewicht auf die monarchischen Grundlagen unseres Staatslebens und eine kräftige obrigkeitliche Gewalt.

4. Das religiöse Leben unseres Volkes, die Erhaltung und Wiedererstärkung der christlichen und kirchlichen Einrichtungen, vor allem die konfessionelle christliche Volksschule, erachten wir für die Grundlage jeder gesunden Entwicklung.

5. Gegenüber der schrankenlosen Freiheit nach liberaler Theorie wollen wir im Erwerbsleben eine geordnete wirtschaftliche Freiheit…

1. Warum waren alle bisherigen Gesellschaften konfliktgeladen? Ist die industrielle Gesellschaft noch konfliktgeladener oder nicht? Warum? (Dok. 2 S. 67)

(19)

Es gab einen Klassenkampf, der zu einer Revolution führen würde. Das Bürgertum hat das Kapital, aber es ist eine Minderheit und das Proletariat hat seine körperliche Kraft aber es ist die Mehrheit.

2. Welche Kritik wird von den verschiedenen Autoren am Kapitalismus geübt? (Dok. 2 S. 67, Flugblatt).

Der Kapitalismus verhindert ein besseres Leben für das Proletariat, und die „geordneten wirtschaftlichen Freiheiten“ sind einfach keine Freiheiten.

3. Was schlagen Marx, Smith und die Konservative vor, um die Probleme der industriellen Gesellschaft zu lösen? (Dok. 2 S. 67, 2 S. 85 und Flugblatt)

Marx: Gleichberechtigung der Bürger, Verstaatlichung der Produktion und der Güter. Alles gehört dem Volk:

keine soziale Ungleichheiten.

Smith: Kapitalist, wenn alle Bürger Profit machen, dann der Staat auch, durch die Steuer.

Die Konservativen: Sie wollen eine Gesellschaft, die ein Bild der Natur ist. Das heißt, dass sie eine Gesellschaft wollen, „wie Gott sie will“: mit einer sozialen Ordnung, die niemand verändern darf. (weil von Gott gewollt) Jaurès: er gehörte zum SFIO (PS ab den 80er). Jeder Arbeiter kann nichts allein bekommen, sie müssen sich vereinigen (die Gruppe ist stärker als der Einzelne), um bessere Lebensbedingungen zu bekommen. (gegen den Kapitalismus).

4. Welche Gemeinsamkeit und welcher Unterschied fallen zwischen Marx und Jaurès auf? (Dok. 2 S. 65, 2 S.

67)

Politisch der Kapitalismus Verändererung

Marx: Kommunist ganz abschaffen neue G. durch Aufstände und Revolte

Jaurès: Sozialist nicht komplett abschaffen Keine Gewalt, durch Vereinigung der Arbeiter (Reformen)

Modell einer Gesellschaft, kommunistisch gesehen (nach Marx) Gesellschaft

Unterdrücker (Besitzer)

Unterdrückten (Proletariat, Sklaven, Arbeiter)

Jeder Mensch ist ein Teil einer Klasse. Die Unterdrückten sind den Unterdrücker untergeworfen.

Unterdrücker: Geld, politische Macht, legale Gewalt Unterdrückten: die Mehrheit (Anzahl der Menschen)

Nach einem Klassenkampf muss es eine Diktatur des Proletariats geben (mit Räten), soweit es Unterdrücker gibt. Nur danach kann es eine demokratische Regierung geben.

Für Marx ist es der Sinn der Geschichte: Der Klassenkampf verbreitet sich.

 Klassenlose Gesellschaft:

Druck

Klassenkampf: um die Unterdrückte zu befreien.

(20)

Jaurès: durch die Demokratie, legale Mittel Marx: durch Aufstände, und eine Diktatur

D – Eine soziale Tabelle der Gesellschaft im 19. Jahrhundert Etat von drei französischen Familien am Anfang des 20. Jh.

Bürgertum Angestellte Arbeiter

Einkommen (pro Jahr) 25.000 F 6.000 F Vater : 1.200 F

Ältester Sohn: 1.000 F Jüngster Sohn: 150 F

Ausgabe 25.000 F 6.000 F 2.350 F

Lebensmittel 6.250 F 2.400 F 1.800 F

Miete 3.750 F 900 F 200 F

Heizung / Licht 1.250 F 300 F 80 F

Kleidung 3.250 F 780 F 262 F

Kindererziehung 2.500 F 420 F ---

Krankheiten (Arzt) 500 F 60 F ---

Dienstpersonal 700 F 360 F ---

Freizeit 3.300 F 420 F ---

Diverse 1.500 F 120 F 8 F

Spargeld und Almosen 2.000 F 240 F ---

Gehören zu der Arbeiterklasse Leute, die nicht ersparen können.

Bürgertum Mittelklasse Arbeiterklasse

Werte -Familie (nicht viele Kinder, damit das Kapital nicht verteilt wird)

-Arbeit (Unterschied zum Adel) -Bildung (unterschiedlich für Jungen und Mädchen), Erziehung

-Komfort (kein Luxus, Wohnung ist groß und dekoriert, aber nicht luxuriös) -Privateigentum (Fabrik, Haus)

-Ordnung, keine Nachlässigkeit (Wohnung aufgeräumt, gut gekleidet)

-Arbeit

-Privateigentum (Zeichen, dass sie Geld haben)

-Ordnung (Wohnung und Geschäft ganz sorgfältig aufgeräumt)

-Familie (viele Kinder, damit sie Geld verdienen)

-Arbeit, damit die Familie überlebt.

Lebensstandard -60% des Etats für den Basisbedarf (Wohnung, Heizung, Essen, Kleidung) -Geld für Kindererziehung, Dienstpersonal, Ärzte

-Freizeit (Reisen usw.) -Spargeld und Almosen

-75% des Etats für den Basisbedarf

-Geld für Kindererziehung (Grundschule), und Putzfrau -Spargeld (weniger als das Bürgertum)

-fast 100% des Etats für den Basisbedarf

(Einzimmerwohnung) -keine Ausbildung (bis zum Ende des 19. Jh.)

-fast keine Freizeit außer der

Kneipe (wegen

Verzweiflung) sozial beherrschende Lage Versuch, das Bürgertum

nachzuahmen

unterste Schicht der Gesellschaft

(21)

Dieses Foto wurde 1900 gemacht, und stellt eine Arbeiterfamilie in Deutschland dar. Auf dem Foto befindet sich eine Familie mit zwei Eltern und neun Kindern. Der Raum ist hoch aber eher eng, es gibt fast keine Möbel, die Wände sind nicht dekoriert, es gibt nur das Nötige (Grundbedürfnissen).

Sie sind Leute, die überleben. Sie gehören zur Arbeiterklasse. Sie haben so kein Spargeld. Sie sind wahrscheinlich Arbeiter (Bergarbeiter, od. in Werke). Da es neun Kinder gibt, kann man vermuten, dass dieses Foto während der zweiten Phase des demografischen Übergangs gemacht wurde (hoher Geburtenrate, schwache Sterblichkeit). Wir sind auch in einer großen Stadt (z.B. Berlin). In den Städten gab es viele Arbeitsplätze und Menge von Leuten, die schon in die Städte eingewandert waren: Binnenwanderung.

Angst vor den Städten: Im 19. Jh. wohnten die Arbeiter in den Vororten der Städte. Die Stäte haben sich verbreitet: Veränderung der Landschaften + viel mehr Armut: Vorurteile gegen Städte. Die Städte sind potenzielle Orte für Aufstände geworden (wegen der Sozialisten). Die Städte sind auch schwarz geworden, sie wurden von der Luftverschmutzung geprägt.

Schluss: Die Industrialisierung war eher eine Zeit der wirtschaftlichen Veränderung, wo die Agrargesellschaft verschwunden ist, und wo die Industriegesellschaft entstanden ist, aber viel kräftiger einen gesellschaftlichen Umbruch mit einer Veränderung der Werten, wo aristokratische Werten durch bürgerliche Werten ersetzt worden sind, wo auch die Landschaften und die Denkweisen von der Industrialisierung geprägt haben im Sinne, dass die Arbeiterklasse sich bewusst gemacht hat, dass sie eine kräftige Macht hatte, dass sie nötig für die Wirtschaft war, dass sie die Mehrheit der Stadtbewohner darstellte, und dass sie vielleicht das politische Regime und ihre Lebensbedingungen langfristig verändern konnten.

Vokabeln:

das Industriezeitalter : l’ère/l‘âge industrielle

rückständig : rétrograde, arriéré

die Ausgeglichenheit : équilibre, sérénité der Dampf : vapeur

die Verwandlung(en) : changement der Umbruch(¨e) : boulversement

etw. + Dativ entsprechen : correspondre à prägen : frapper, marquer

ein/leiten : marquer le début de

der Rohstoff(e) : matière première/brute die Verfügbarkeit : disponibilité

die Währung(en) : monnaie das Maß(e) : mesure

das Gewicht(e) : le poids der Zoll(¨e) : la douane

aufeinanderfolgend : successif entstehen : naître, se constituer die Eisenbahn : le train, chemin de fer die Kohle(n) : charbon

der Stahl(¨e) : acier die Elektrizität das Erdöl(e) : pétrole vermehren : multiplier

das Unternehmen(-) : entreprise der Unternehmer(-) : entrepreneur die Firma(en) : entreprise, firme der Binnenmarkt : marché intérieur

(22)

der Absatzmarkt : marché, débouché an/regen : stimuler, inciter, ouvrir herstellen : fabriquer

handwerklich : artisanal das Erz(e) : minerai die Gegend(en) : région der Aufschwung : élan, essor

der Auftrag(¨e) : commande, tâche, mission der Bergbau(k.Pl.) : industrie minière betragen(ä-u-a) : s’élever

beständig : constant, stable an/fertigen : fabriquer

die Umwandlung(en) : transformation die Auswirkung(en) : effet

der (Hoch)Öfen(-) : (haut-)four(neau) ad hoc : in diesem Fall

wählerisch : difficile, exigeant somit : par conséquent üblich : usuel, habituel

der Verbraucher(-) : consommateur die Leistungsfähigkeit(en) : productivité die Abdankung(en) : démission

die Fließbandarbeit : travail à la chaîne messen(i-a-e) : mesurer

der Griff(en) : geste

die Kaufkraft : pouvoir d’achat der Arbeitgeber(-) : employeur kennzeichnen : caractériser vorig : dernière, passé

die Nachfrage : demande (éco) das Angebot : offre (éco) die Einfuhr(en) : importation aus/geben (i-a-e): dépenser die Verschuldung : endettement die Entschuldung : désendettement die Einnahmen : recette

der Rückgang : recul, baisse der Konsum : consommation das Darlehen(-) : emprunt

aus/leihen (ie-ie) : prêter, emprunter die Überwertung : surestimation der Bankrott(e) : faillite, banqueroute die Aktie(n) : action

die Börse(n) : bourse

der Kurs(e) : cours (éco)

der Tiefstand : niveau plancher

der Abschwung : récession, dépréciation sprunghaft : brutal

der demografische Übergang : transition démographique

der Rate(n) : taux

die Hungersnot(¨e) : la famine

das Verhüttungsmittel : moyen de contraception

die Rente : la retraite

die Lebenserwartung(en) : espérance de vie die Auswanderung(en) : émigration

die Einwanderung(en) : immigration der Strom(¨e) : courant

das Elend(k.Pl.) : misère das Goldfieber : fièvre de l’or die Schicht : classe sociale begünstigen : favoriser besiedeln : peupler/coloniser der Einheimische : indigène prahlerisch : vantard

der Erwerbstätige (wie Adj.) : actif (éco) die Tertiärisierung : tertiarisation (éco) der Anteil an + Dat : la part de das Vermögen : la fortune, les biens der Etat(s) : budget

prägen : frapper, marquer das Proletariat(e) : prolétariat das Bürgertum : la bourgeoisie der Angestellte (wie Adj) : employé der Klassenkampf : lutte des classes die Vororte (pl.) : banlieue

langfristig : à long terme

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