VERGLEICHENDE QUALITÄTSUNTERSUCHUNGEN
AN IRANISCHEN HONIGEN
Études comparatives
surla qualité des miels iraniens
Sarkis GASSPARIAN Günther VORWOHL
Apicultural Institute
University of Esfahan,
IranUniversität Hohenheim Landesanstalt für Bienenkunde
Stuttgart-Hohenheim,
Bundesrepublik DeutschlandSUMMARY
COMPARING QUALITY TESTS OF IRANIAN HONEYS
100 Iranian honeys originating from the Khorassan district were examined with regard
to their cleanness, sediment and water contents, their diastase and invertase activities and their content of
hydroxymethylfurfural.
The dates of these investigations are compared tothose of 450-1000
samples
of German honeys. A great number of the Iranianhoneys proved
to be handled in an improper and unclean manner when harvested, to be overheated or
falsified. The diastase activity is evidently lower than in German honeys even in
samples
which were not heated. The measuring values of the two honey groups are represented in
distribution curves.
ZUSAMMENFASSUNG
Es wurden 100 iranische Honige aus dem Gebiet von Khorassan untersucht.
Geprüft
wurden Sauberkeit, Sedimentgehalt,
Wassergehalt,
Diastaseaktivität, Invertaseaktivität und Gehalt anHydroximethylfurfural.
Den an iranischen Honigen gewonnenen Werten werden die entsprechenden Meßdaten von 450-1 000 deutschenHonigproben gegenübergestellt.
Es zeigt sich, daß viele der iranischen Muster unsauber gewonnen, überhitzt oder verfälscht sind. Die Diastaseaktivität liegt offensichtlich natürlicherweise erheblich niedriger als bei
den deutschen Honigproben. Die an den beiden Honiggruppen gewonnenen Meßwerte sind in
Verteilungskurven
dargestellt.I. - EINLEITUNG
Im Iran wird vielfach
Klage
über diemangelhafte Qualität
desHonigs geführt.
Das Mißtrauen der Verbraucher istgroß,
daFälschungen
vermutetwerden. Ferner läßt die
Gewinnung
und anschließendeBehandlung
zu wün-schen
übrig.
Bemühungen,
den Mißständen zu steuern, sind imGange,
z.B. durch dieGründung
des Bieneninstituts in Esfahan.Als erster Schritt zur Dokumentation der
Qualitätsverhältnisse
auf demiranischen
Honigmarkt
wurden von Esfahan aus 100Honigproben gesammelt.
Die
Erhebung
konzentrierte sich auf dieRegion
Khorassan(Hauptstadt Meschhed)
im Nordosten des Landes. Die Proben wurden teils inEsfahan,
teils in Hohenheim untersucht.
Die
Ergebnisse
werden mit den Befundenverglichen,
die sich bei denQualitätskontrollen ergaben,
die in Hohenheim laufend an deutschenHonigen durchgeführt
werden.Eine soche
Gegenüberstellung
sollaufzeigen,
woVerbesserungsmöglich-
keiten hinsichtlich der
Honigqualität
im Iran bestehen. Sie ist aber auch unterdem
Blickpunkt
derQualitätskontrolle
in derBundesrepublik
Deutschland interessant. In Deutschland bemüht man sich seit vielenJahrzehnten
umHebung
derHonigqualität.
Zahlreichechemische, physikalische
und mikros-kopische Untersuchungsverfahren
wurden entwickelt. Seit 1930 besteht eine detaillierteVerordnung
überHonig,
die dieQualitätsnormen festlegt.
Dieimkerlichen
Organisationen
verbreiten durchVorträge,
Kurse undHonig- ausstellungen
dienotwendigen
Kenntnisse. DerHonigmarkt
wird durch die staatlichen und städtischenLebensmitteluntersuchungsämter kontrolliert,
sowie durch zusätzlicheUntersuchungsstellen
desHonigshandels
und derimkerlichen
Organisationen.
Diese Maßnahmen erfordern natürlich eine erhebliche Investition an Arbeitszeit undGeldmitteln,
und esfragt sich,
ob derErfolg
dieseAufwendungen rechtfertigt.
Bei derBeurteilung
dieserFrage
kann ein Land wie der
Iran,
in dem dieBemühungen
um dieHonigqualität
aus verschiedenen Grüden bescheiden blieben und bleiben
mußten,
als Ver-gleichsbasis
dienen.II. - MATERIAL
Zum Vergleich mit den 100 iranischen Honigen wurden herangezogen :
1. - Für den
Sedimentsgehalt
500 Messungen aus den Jahren 1963-1965. (In jüngerer Zeit wird die Sedimentsmessung
nur noch durchgeführt, wenn bei der
Anfertigung
und Prüfung der mikrsokopischen Präparateder Eindduck entsteht, daß die
Sedimentmenge
von der Normabweicht).
2. - Für den
Wassergehalt
1 000 Meßwerte, die in der Zeit von März 1971 bis August 1972 anfielen.
3. - Für die Invertaseaktivität
500 Meßwerte, die im Zeitraum von November 1971 bis Juli 1972 anfielen.
4. - Für die Diastaseaktivität
450 Messungen nach dem Verfahren von GONTARSKIaus der Zeit Mai 1963 bis Ende 1964.
(Später
wurde für dieroutinemäßige
Diastasebestimmung nur noch die Methode von SCHADEu. a.
benützt).
5. - Für den HMF-Gehalt
1727
Bestimmungen
aus der Zeit von Januar 1967 bis Juni 1969. Über dieAuswertung
wurde schon früher berichtet (VORWOHL,
1969).
Einziges Auswahlkriterium bei der
Zusammenstellung
des Materials war die deutsche Herkunft, die in allen Fällen auchmikroskopisch überprüft
wurde.III. - METHODEN
1. Die Sedimentbestimmung
erfolgte gemäß
den Vorschriften der Internationalen Kom- mission für Bienenbotanik (LouvEaUx, MAURIZIO, VoRWOHL,1970).
2. Die Sauberkeit wurde beurteilt, indem 100 g Honig in Wasser gelöst und durch ein
Melitta-Filter gegeben wurden. Die Beurteilung
erfolgte
nachAugenschein
nach einemSystem
in sechs Stufen
(siehe
Abb.1). ).
3. Der Wassergehalt wurde refraktometrisch bestimmt. Dabei wurde die Honigtrocken-
substanz direkt von der Saccharose-Skala des Refraktometers abgelesen. Dies Verfahren hat sich seit langen Jahren an den deutschen Bieneninstituten eingebürgert.
Gegenüber
der ’% as- sergehaltsbestimmung über den Refraktionsindex und die Tabelle von CHATAWAY fallen die Werte um ca. 1.5%
höher aus.4. Die reduktometrische Methode von GorrTnxsxi
(1957)
diente zur Messung der Inver-taseaktivität.
5. Da in Hohenheim nur kleine Proben aus dem Iran zur
Verfügung
standen, wurde zur Diastasebestimmung das Halbmikroverfahren desgleichen
Autors (1954)angewandt.
6. Die Bestimmung des
Hydroximethylfurfural-Gehalts
der Probenerfolgte
colorime-trisch nach WINKLER
(1955),
wobei die bei VORWOHL (1969) beschriebenen Kautelen einge-halten wurden.
IV. - ERGEBNISSE
1. - Sauberkeit
Die iranischen
Honige
warendurchweg
stark von feineren undgröberen
Wachsteilchen
durchsetzt,
also in der Mehrzahl der Fälle nicht oder nur unzureichendgesiebt. Vergleichbare Untersuchungsergebnisse
aus Deutschlandliegen
nicht vor. Die Verhältnisse sindjedoch
bei weitemgünstiger.
Auch beideutschen
Honigen
finden sich öfter feine Wachsteilchen an der Oberfläche derHonige,
meistbedingt
durchungeeignete
oder schadhafte Siebe undmangelhaftes
Abschäumen. Gröbere Wachsteilchen sind selten. Die Ver-schmutzungsgrade
1 und 2 dürften nur inwenigen
Fällen überschritten werden.2. -
Sedimentgehalt
Der
Sedimentgehalt
desHonigs
wird besonders durch dieGewinnungsart
beeinflußt.
Preßhonige
habendurchweg
erhöhte Sedimentwerte. Die Sedi-mentmenge hängt
davonab,
ob vor dem Pressen die Wabenabschnitte mit Bienenbrot(eingelagertem Pollen)
entfernt wurden oder nicht. Werden solche Vorsichtsmaßnahmenergriffen,
läßt sich derSedimentgehalt niedrig
halten(unter
20mm3 10
gHonig, E VE1XI US, 1958). Verschmutzungen
mit Partikelnwie Sand und
dergleichen,
deren spez. Gewicht über dem einerHoniglösung (1 : 2) liegt,
sammeln sichgleichfalls
im Sediment an und können dessenMenge
erhöhen.
Gelegentlich
kommt es auch zurErhöhung
des Sediments durch Pollen- ersatzmittel(Hefen, Sojamehl),
wenn dieseFutterteigen zugegeben
werden.Bei starker
Zuckerteigfütterung
kann etwasFutterteig
auch in denHonig gelangen
und dessenSedimentgehalt
erhöhen(VoRwoxL, 1966).
In erhitztenHonigen
vermehrt sich manchmal das Sediment durchAus flockung
bestimmterHonigbestandteile.
Abb. 2
zeigt
denSedimentgehalt
von 100 iranischen imVergleich
mitdem von 500 deutschen
Honigen.
Es scheint sich bei den iranischenHonigen
praktisch
ausschließlich umPreßhonige
zu handeln. DieSedimentmengen liegen
nicht unter 0.04 cm3(=
40MM 3 )
pro 10 gHonig.
Mit maximal 0.27 cm3Sediment pro 10 g
Honig
werden extrem hohe Werte erreicht. Betrachtet man dieVerteilungskurve
derSedimentgehalte
bei deutschenHonigen,
sozeigt
sich zwar auch ein Extremwert von 0.27
cm 3 , jedoch liegt
die Mehrheit der Proben entschiedenniedriger.
DieVerteilungskurve gleicht weitgehend
dervon ZANDER
(1935) aufgestellten Kurve,
in der dieErgebnisse
von 616 Mes-sungen aus den
Jahren
vor 1935zusammengefaßt
sind.Die
niedrigen
Werte sind bei unsgeringfügig häufiger.
Das ist abermöglicherweise
methodischbedingt,
da dasUntersuchungsverfahren
nichtbis ins Detail
genormt
ist. DieZentrifugalbeschleunigung
dürfte z.B. diePackungsdichte
derSedimentpartikal
etwas beeinflussen.Über
die Beschaf-fenheit der zu verwendenden
Zentrifugen liegen
aber keinepräzisen
Vorschrif-ten vor.
Seit der
Erfindung
derHonigschleuder galten Schleuderhonige gegenüber
den
Preßhonigen, Leckhonigen
usw. als die bessereQualität.
Das ist insofernbegründet,
alsSchleuderhonige
imflüssigen
Zustand klarererscheinen,
also schöner aussehen. StärkerePollenbeimengung
kann den Geschmack desHonigs ungünstig
beeinflussen. Pollen schmecktmehlig
herb.Vom Nährwert her
gesehen
istSchleuderhonig
eine rechteinseitige Kohlehydratnahrung.
DieBeimengung größerer Pollenmengen
kann dieseEinseitigkeit
mildern. Der besteWeg
dürfte indessensein,
weiterhin sedimen-tarmen
Schleuderhonig
zugewinnen
und fürKunden,
die auf Pollen Wertlegen,
Pollenhöschen oderHonig-Pollen-Gemische
anzubieten. Esliegt
aufder
Hand,
daßSedimenterhöhungen,
die aufSchmutzteilchen, Sojamehl
usw.beruhen, Qualitätsmängel sind,
die unter Umständen denHonig
vom Verkehrausschließen.
3. -
Wassergehalt
Der
Wassergehalt
ist entscheidend für die Haltbarkeit derHonige.
Imallgemeinen
wirkt sichniedriger Wassergehalt positiv
auf den Geschmackdes
Honigs
aus. Hinreichend reif geernteteHonige haben,
voneinigen
Aus-nahmen
abgesehen, weniger
als 20% Wassergehalt.
Die iranischenHonig- proben
habengegenüber
den deutschenHonigen
eine Tendenz zuniedrigerem Wassergehalt.
Dasliegt
sicher einmal an den klimatischen Verhältnissen.Im ariden Klima fällt den Bienen die
Eindickung
desHonigs
leichter als imgemäßigt
feuchten.Heidehonige (Calluna-Honige),
diepraktisch
immerWassergehalte
über 20% haben,
fehlen im Iran. DieErgebnisse
derverglei-
chenden
Wassergehaltsmessungen
sind in Abb. 3niedergelegt.
4. - Invertaseaktivität
Die Invertase
(= Saccharase)
ist ein natürlicher Bestandteil des Bienen-honigs. Niedrige
Invertaseaktivität kann ein Hinweis sein :a)
aufVerfälschungen
desHonigs,
weil Zusätze zumHonig,
die nichtvon der Biene verarbeitet
wurden,
imallgemeinen
keine Invertaseaktivitäthaben,
b)
auf intensiveFlüssigfütterung
mitZucker,
c)
aufErhitzung
oderlängere
warmeLagerung
desHonigs.
Die
Ergebnisse
dervergleichenden Messungen
sind in Abb. 4dargestellt.
Die
überwiegende
Mehrheit der einheimischenHonige zeigt
Aktivitätenvon mehr als 10
GoNTAxsxr-Einheiten,
nur 70Honige
von 500liegen
darunter.Als Ursachen sind neben
gelegentlicher
natürlicher Fermentschwäche Wärme-
und/oder Lagereinflüsse
zu nennen. StärkereVerfälschungen
könnenweitgehend ausgeschlossen
werden.Bei den iranischen
Honigen liegt
indessen die Mehrheit der Meßwerte zwischen 0 und 2. Maximal werden24,1
Einheiten gemessen. Die maximalen Werte in deutschenHonigen
werden nicht erreicht. Immerhin sind24,1
Einheiten - der Höchstwert bei denKhorassan-Honigen
- bereits eine recht beachtliche Aktivität. Durch das reichliche Vorkommen vonHonigtau-
Honigen
schneiden dieHonige
derBundesrepublik insgesamt
besondersgünstig
ab. Die Haltbarkeit der Invertase ist inHonigtau-Honigen
besser alsin
Blütenhonigen. Einige Honigtau-Honige,
z.B. derWeißtannen-Honig, zeigen gehäuft
sehr hohe Aktivitäten. Schließlich sind auch dieTemperatur-
verhältnisse in der
Bundesrepublik vorteilhaft,
weilLagerschäden
sich nurlangsam
entwickeln.5. - Diastaseaktivität
Niedrige
Diastaseaktivitäten lassen sich wieniedrige
Invertaseaktivitäteninterpretieren,
wobei zu beachtenist,
daß die Diastaseweniger wärmeemp-
findlich ist als die Invertase.
Die Abb. 5
zeigt
die Diastaseaktivität deutscher und iranischerHonige
im
Vergleich.
Die deutschen
Honige zeigen
mehrheitlich über 60%
Abbau. Die GorrTaRSm-Methode arbeitet mit einer sehrgeringen Substratmenge,
dahererreicht eine beträchtliche Zahl der Proben 100
%
oder annähernd 100% Abbau,
sodaß sich eineVerteilung ergibt,
die ingrober Annäherung
einerhalbierten Glockenkurve
entspricht.
Derniedrigste
Wertliegt
bei 25%
Stärkeabbau. Die
niedrigen
Werte beruhen fast alle auf natürlicher Ferment-schwäche,
weit seltener aufWärme-Schäden,
was durch Heranziehen des HMF-Werts und der Invertaseaktivität beurteilt werden kann. Auchgröbere
Verfälschung
durchZuckerfütterung,
Zuckerzusatz kannweitgehend
ausge- schlossen werden(Sinnenprüfung,
elektrischeLeitfähigkeit, Pollengehalt).
-
Interessant sind nun die Werte der
Honige
aus Khorassan. Etwa 1/4
desMaterials hat kaum
Diastase,
ist also entwedergrob
erhitzt odergrob
ver-fälscht.
Merkwürdig
istindessen,
daß dieHonige
Khorassansinsgesamt
eineDiastaseaktivität von 55
%
nach GONTARSKI nicht überschreiten. Stellt man alleHonige
zusammen, deren Invertase über 10 Einheiten nach GONTARSKIliegt
und deren HMF-Gehalt unter1,5
mg% bleibt,
bei denen also Wärmeein- flüsse undgrobe Verfälschungen ausgeschlossen
werdenkönnen,
soergibt
sich eine durchschnittliche Diastaseaktivität von 33
% (siehe
Tab.1).
Dasist ein extrem
niedriger
Wert. VoRwoHL(1968)
hatfestgestellt,
daß dieHonige
von zwei
Apis
cerana-Völkern von Oberursel nur etwa halb so viel Diastase enthielten wieHonige
von A. mellifica-Völkern vomgleichen
Standort. Die Invertaseaktivitäten waren annäherndgleich. Über
die Rasse bzw. Art-Zugehörigkeit
der Bienen Khorassans ist noch nichts bekannt. Es wäre inte-ressant zu
klären,
ob in Khorassan die Ceranavorkommt,
oder ob die evtl.dort vorkommenden
Honigbienen
derMellifica-Spezies
in dieser Hinsicht derCerana ähnlich sind. Auf
jeden
Fall müßte bei derFestlegung
vonQualitäts-
normen für
Honige
des Irans der TatsacheRechnung getragen werden,
daßim Lande offensichtlich
Honige
mit natürlicherweiseniedrigen
Diastaseak- tivitäten vorkommen.6. -
Vergleich
derHydroximethylfurfural-Werte
Der HMF-Gehalt liefert Indizien für die
Verfälschung
und für Wärme —und
Lagereinflüsse. Kunsthonig, Melasse, Rübenkraut,
auch manche Futter-teige zeigen
hohen HMF-Gehalt. Unverfälschte frischgeerntete
und frischgehaltene Honige zeigen niedrige
HMF-Werte zwischen 0 und0,5
mg%.
Erhitzte
Honige
enthalten nachMaßgabe
desTemperatureinflusses
mehr.Zuckerfütterung
an die Bienen beeinflußt den HMF-Wert nicht. KünstlicherInvertzucker,
der durch fermentativeSpaltung
des Rohrzuckers entstandenist,
enthält imallgemeinen wenig
HMF.Von den deutschen
Honigen liegen
93.8%
unter 1.5 mg%
und 99.2%
unter 4 mg
%,
nur 0.8% liegen
höher. Die Werte über 6 mg%
sind zusam-mengefaßt.
Von den iranischen
Honigen liegen
45 über 4 mg%
und nur 37 unter1.5 mg
%.
Beachtlich sind extrem hohe Werte bis zu 168 mg%,
die für Ver-fälschungen
mitKunsthonig sprechen.
Die
Ergebnisse
derHMF-Messung
bei iranischen und deutschenHonigen
sind in Abb. 6
niedergelegt.
7. - Das
Honigaroma,
obwohl einausschlaggebender
Faktor bei derQualitätsbeurteilung,
entzieht sich leiderweitgehend
einerobjektiven
ver-gleichenden Darstellung.
Selbst wenneingeübte
und aufeinanderabgestimmte
Prüfer zu
gleichen
Resultatenkommen,
fehlt dieMöglichkeit
zur anschaulichenBeschreibung
und zuquantitativen Vergleichen.
Deshalb wird hier auf dieseFrage
nicht nähereingegangen.
8. -
Zusammenfccssende Qualitätsbeurteilung
Bei
Berücksichtigung
der Diastase - und Invertase-Aktivität und des HMF-Gehalts und unterZugrundelegung
der deutschenBeurteilungspraxis entsprechen
40 der khorassanischenHonige
nicht denAnforderungen
fürSpeisehonig.
Von den restlichen 58Honigen,
die alsSpeisehonige
bezeichnetwerden
können,
erfüllen 21 dieAnforderungen
für fermentreicheHonige gemäß
den Richtlinien des DIB(HMF 1.5,
Invertase10).
Esergibt
sich alsoein Zahlenverhältnis von 40 : 37
(2) :
21(2
Muster sindzweifelhaft,
weilparallel niedriger
HMF -, Diastase - und Invertase-Gehaltvorliegt,
sie sind sehrwahrscheinlich
verfälscht).
Nach dem
Ergebnis
der HMF-Statistik(V ORWOHL , 1969) entsprechen
bei deutschen
Honigen
etwa 1% nicht
mehr denAnforderungen
der Verord- nung fürSpeisehonig.
Von den verbleibenden 99%
erfüllen 96%
die Anfor-derungen
für besonderssorgfältig
gewonnenen fermentreichenHonig.
DasZahlenverhältnis
liegt
also bei 1 : 5 : 96. BeiZugrundelegung
der Diastase fallen 3%
aus dem fürSpeisehonig gesetzten
Rahmen. Bezieht man sich auf dieInvertase, genügen
84%
der Proben denAnforderungen
für besonderssorgfältig
gewonnenen fermentreichenHonig.
DieBeurteilung aufgrund
desHMF-Werts allein fällt also etwas
günstiger
aus. Natürlich fermentschwacheHonige
wurden nichtgesondert gezählt, gelten
also als beanstandet.Die
Messung verhältnismäßig weniger
Größenbestätigt
also nur zu sehrdie Bedenken gegen die
Qualität
der iranischenHonige. Lediglich
bei denWassergehalten
kann schonjetzt
bei denKhorassan-Honigen
von einemguten
Niveaugesprochen
werden.Die
Besserung
der Verhältnisse bietet noch ein weites Feld. DieQualität
der in der BRD
produzierten Honige liegt
wessentlichgünstiger,
sie ist abernoch nicht in allen Punkten ideal. Die
Erfahrung
derJahre zeigt allerdings,
daß offenbar ein
gewisser
kleiner Prozentsatz vonMängeln
schwer ausrottbar ist.Eingegangen
im Februar 1974.Re V
u pour publication en fevrier 1974.
RÉSUMÉ
Cent miels iraniens provenant de la région de KHORASSANont été examinés dans le but de montrer une voie vers l’amélioration de la qualité. On a étudié la propreté, la teneur en sédiment, la teneur en eau, l’activité
diastasique (amylase
et invertase) ainsi que la teneur enhydroxy-méthyl-furfural.
Les résultats sont comparés aux données résultant de l’examen de 450 à 1 000 miels allemands.Compte tenu de la teneur élevée en sédiment les miels iraniens sont à classer parmi les
miels de presse. Les miels allemands présentent pour la teneur en sédiment à peu près les mêmes
valeurs que celles déjà indiquées par ZANDER (1935).
Les teneurs en eau des miels iraniens sont un peu plus basses que celles des échantillons allemands. On peut y voir l’influence du climat plus chaud et
plus
sec de larégion
de Kxo-RASSAN.
Les teneurs en
hydroxy-méthyl-furfural
des miels iraniensatteignent
en partie des valeurs très élevées. L’activité de l’invertase est, dans laplupart
des cas très basse. Ces faits indiquentune détérioration par la chaleur ou un long stockage à température élevée mais aussi, en partie,
des falsifications. L’activité de l’amylase est, elle aussi, très faible. Toutefois cette particularité
n’est pas à attribuer à la chaleur ou à des falsifications mais constitue certainement une pro-
priété naturelle des miels de la région de KxoRASSAN. En effet, certains miels ayant une faible
teneur en HMF et une activité de l’invertase normale ou élevée, donc non détériorés par la chaleur, montrent une activité de l’amylase qui est en moyenne de 33
%
selon GONTARSKI,ce qui correspond à une valeur inférieure à 8 dans l’échelle de SCHADE.
Les valeurs collectives dans les deux groupes de miels sont représentées graphiquement.
Les présentes recherches montrent que le travail intensif pour l’amélioration de la qualité
du miel, poursuivi depuis des années dans la République Fédérale Allemande, a été couronné de succès.
LITERATUR
EvErmus ,J., 1958,
Pollenanalyse
undBegutachtung
von sedimentreichen Honigen. Ann.Abeille 2, 77-88.
G
ONTARSKI H., 1954, Eine elektrophotometrische Halbmikromethode zur quantitativen
Diastasebestimmung
im Bienenhonig, Z. Lebensmitt. unters. Forsch. 98(3),
205-213.G
ONTARSKI H., 1957, Eine Halbmikromethode zur quantitativen Bestimmung der Invertase
im
Bienenhonig,
Z. Bienenforsch. 4 (2), 41-4!5.LO
UVEAUX J., MAURIZIO, Anna und Voawoxt G., 1970, Methodik der
Melissopalynologie,
Apidologie
1, (2), 193-209.Nuxsnn K., GASSPARIAN S., Über die Qualität von Khorassan-Honigen, Diplomarbeit der
Universität Esfahan, 1973. In Persisch.
V
ORWOHL G., 1966. Das mikroskopische Bild der Pollenersatzmittel und des Sediments von
Futterteigen, Z. Bienenforsch. 8, 222-228.
V
ORWOHL G., 1968, Natürliche Diastaseschwäche der Honige von Apis cerena Fabr., Z. Bie- nenforsch. 9, 232-236.
V
ORWOHLG., 1969, Der
Hydroxymethylfurfurolgehalt
in deutschen Honigen, Z. Bienenforsch.9, 504-508.
W
INKLER 0., 1955, Beitrag zum Nachweis und zur Bestimmung von
Oxymethylfurfurol,
Z. Unters. Lebensmittel 102, 165-167.
Z
ANDER E., 1935, Beiträge zur Herkunftsbestimmung bei Honig, Bd. 1