A NNALI DELLA
S CUOLA N ORMALE S UPERIORE DI P ISA Classe di Scienze
C ONSTANTIN C ARATHÉODORY
Die homomorphieen von Somen und die Multiplikation von Inhaltsfunktionen
Annali della Scuola Normale Superiore di Pisa, Classe di Scienze 2
esérie, tome 8, n
o2 (1939), p. 105-130
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UND DIE MULTIPLIKATION VON
INHALTSFUNKTIONEN
von CONSTANTIN CARATHÉODORY
(München).
Einleitung.
Als ich mich vor
einigen
Monaten mit der Theorie der Somenbeschäftigte (1), verfolgte
ichlediglich
dieAbsicht,
einenBeitrag
für diesystematische Darstellung
der Mass- und
Integrationstheorie
zu liefern. Durch weiteres Nachdenken über diesenGegenstand
habe ich abergefunden,
dass die Theorie der Somen auch für ganz elementareFragen
dergewöhnlichen Lebesgueschen
Theorie in Euklidischen Räumen vonBedeutung
und Nutzen seinkann,
weil sieerlaubt, gewisse
Erschei-nungen, die seit vielen Jahrzehnten beobachtet worden
sind,
straffer zu erfassenund einfacher zu
erklären,
als es bisher der Fall war.Schon im Jahre 1905 hat G. VITALI die
wichtige Entdeckung gemacht,
dassjede beliebige Funktion,
wenn sie messbarist,
einer Funktionäquivalent ist,
diehöchstens der zweiten Baireschen Klasse
angehört (2),
und dieser Satz von VITALIwar nur der erste unter vielen
anderen,
bei welchen man in derLebesgueschen
Theorie von einer
Nullmenge
abzusehen hat.Man kann nun
jeder beliebigen Punktmenge
eines Euklidischen Raumes allePunktmengen zuordnen,
die sich von der ersten nur umNullmengen
unterscheiden.Dann bildet die Gesamtheit dieser
Punktmengen
eineKlasse;
und dieKlassen,
die man so
erhält, genügen
allen Axiomen der Somentheorie und können daher auch als Somen betrachtet werden. Ausserdem besitzen allePunktmengen,
die zueiner dieser Klassen
gehören,
denselbenLebesgueschen Inhalt,
der als Inhalt desentsprechenden
Somas betrachtet werden kann. Man erhält auf diese Weise einenKörper
vonSomen,
der alsTräger
desInhaltsbegriffs
von LEBESGUE besonderszweckmässig gebaut
ist.In
Verfolgung
dieses Gedankens wird man dazugeführt,
dieallgemeine
Theorieder
Homomorphieen
von Somen zuentwickeln,
die in dem erstenKapitel
dieser Arbeit behandelt wird. Insbesondere wird sich in diesem
Zusammenhang
(1) C. CARATHÉODORY : Entwurf für eine Algebraisierung des Inhaltsbegriffs. Münch.
Sitzungsber. (1938), pp. 27-68.
(2) G. VITALI : Una proprietä delle funzioni misurabili. R. Ist. Lomb. sci. e lett. Rendic.
42), 38, pp. 509-603.
’
Annali della Scuola Norm. Sup. - Pisa. 8
zeigen,
dassjeder
vollkommeneKörper
vonSomen,
auf welchem eine Mass- funktiongegeben ist, homomorph
und masstreu auf einen ebensolchenKörper abgebildet
werdenkann,
und dass insbesondere dieseAbbildung eindeutig
fest-gelegt ist,
wenn manverlangt,
dass alle Nullsomen der ersten Massfunktion dem leeren Soma des zweitenSomenkörpers entsprechen
sollen.Man wird nun den Wunsch
haben,
inmöglichst
vielen Fällen zwei Mass-funktionen,
die auf verschiedenenSomenkörpern
definiertsind,
auf diese Weise auf einen und denselbenKörper
von Somenabzubilden,
weil man dann für vieleZwecke die eine dieser Massfunktionen durch die
andere,
diemöglicherweise
einfacher
ist,
ersetzen kann. Ein sehr anschaulichesBeispiel
liefert in dieserHinsicht die klassische Kurve von PEANO.
Bekanntlich wird durch eine
derartige
Kurve eine Strecke von derLänge
Einsauf alle Punkte eines
Quadrats,
dessen Flächeninhalt ebenfallsgleich
Eins seinmöge, abgebildet.
DieseAbbildung
istallerdings
nichteineindeutig;
die Gesamtheitderjenigen
Punkte desQuadrats,
denen mehrere Punkte der Streckeentsprechen,
ist aber eine
Nullmenge
E’’ der Ebene. Ebenso bilden die Punkte derStrecke,
dieauf einen Punkt von E"
abgebildet werden,
eineMenge E’,
deren lineares Mass verschwindet.Nun kann man alle
Teilmengen
A" desQuadrats,
für welche diePiinktmenge (A" -A"E") gegeben ist,
als eineinziges
Soma A ansehen und alle linearenPunktmengen B’,
für welche(B’-B’E’) gegeben ist,
als ein Soma B. Mit Hilfe der Peanokurve kann man nun die Somen A und Beineindeutig
auf einander beziehen und hierbei habenentsprechende
Somen denselben Inhalt.In einem verwickelteren Falle hat Herr B. JESSEN eine ganz ähnliche Ab-
bildung
alsÜbertragungsprinzip
behandelt(3)
und vieleAnwendungen
diesesPrinzips
machen können. Diese Resultate von JESSEN können nichtüberraschen,
denn es wird sich
zeigen,
dassjede Inhaltsfunktion,
derenMasskörper
eineabzählbare Basis
besitzt, homomorph
und masstreu auf einenKörper
von Somenabgebildet
werdenkann,
der auch demgewöhnlichen Lebesgueschen
Inhaltauf
der
geraden
Liniehomomorph
und masstreu ist.Dieses sehr
allgemeine
Resultatist,
wie man sofortsieht,
vielerAnwendungen fähig.
Insbesondere erlaubt es, die von HANS HAHN in dieser Zeitschriftbegrün-
dete Theorie der
Multiplikation
von Inhaltsfunktionen(4)
mitwenigen
Federstrichenzu erhalten. Trotzdem soll man nicht
glauben,
dass dieursprüngliche Methode,
(3) B. JESSEN: The theory of Integration in of an infinite number of Dimensions.
Act. Math. Vol. 63 (1934), pp. 249-323, insbes. p. 260. Bei dieser Gelegenheit möchte ich auf
die schönen Arbeiten in dänischer Sprache desselben Autors aufmerksam machen, die mir
bisher entgangen waren und die unter den Titel 1. Indhold og Maal ~2. Det bestemte Integral
3. Maengdefunktioner in Mat. Tidskr. 1934 S. 73, 1935 S. 60, 1938 S. 13 erschienen sind.
(4) HANS Über die Multiplikation total-additiver Mengenfrunldionen. Diese Ztschr. (2) 2 (1933-XI), pp. 429-452.
die HAHN benutzt
hat,
und die durch eineVervollständigung
eines Verfahrensvon M. FRÉCHET
(5)
entstandenist,
hierdurchüberflüssig geworden
sci.Diese Methode von FRECHET-HAIiN bildet nämlich das Fundament für einen . der
Hauptsätze
derSomentheorie,
auf den ich hoffe beiGelegenheit
zurück-kommen zu können.
KAPITEL I.
Homomorphieen
undIsomorphieen
von Somen.1. - Die Somen. - Wir stellen zum
späteren
Gebrauch die Axiome zusammen, denen die Somengenügen
müssen(6).
Irgendwelche
mathematischenObjekte,
für welche diefolgenden
Axiomegelten,
sollen So men
genannt
werden.Axiom 1. - Die Gesamtheit der Somen
A, B,....
bildet eineMenge
M.Für
irgend
zwei SomenA,
B soll immer bestimrnt werdenkönnen,
ob A =Boder ist. Hierbei wird durch das Gleichheitszeichen
irgendeine Beziehung ausgedrückt,
die denForderungen genügt:
Axiom 2. - Jedem Paar
A,
B von Somen wird ein dr~ittes Soma A+ B eindeutig zugeordnet,
das dieVereinigung
von A und Bgenannt
wird.Für die
Vereinigung gelten
dieRegeln :
Definition 1. - Jlan
sagt,
dass das Soma B ein Teil des Somas A ist und schreibtwenn
ist.
(5) M. FRECHET : Des familles et fonctions additives d’ensemblcs abstraits. Fund. Math., 4 (1923), pp. 329-365, 5 (1924), pp. 206-251 insbes. 5 p. 227.
(6) L. c. (1) §§ 1-3.
Axiom 3. - Sind
Ai, A2,....
abzählbar viele sogibt
es ein kleinstesdas
jedes
der Somen AlL als Teil enthält. Das S01na Y wird dieVereinigung
allerAk genannt,
und man schreibtAxiom 4. - Es
gibt
mindestens ein Soma0,
das leere das Teileines
beliebigen
Somas ist.Definition 2. - Zwei Somen
A, B,
die ausser dem leeren Soma 0 keine weiterengemeinsamen
Teilebesitzen,
heissen fremd. Sind A und Bfremd,
so schreiben wir
Axionl 5. - Ist ein Soma B frernd allen
Ai, A2,....
einerFolge,
so ist B ebenfalls fren2d der
Vereinigung
Ai1 + A2
~-.... dieser Somen.Axiom 6. - Sind A und B zwei
beliebige
sogibt
es imanermindestens ein Soma
Bi,
das denBedingungcn
gleichzeitig genügt.
Man
beweist,
dass, man fürSomen,
die denvorhergehenden
Axiomengenügen,
den Durchschnitt D=AB von zwei und den Durchschnitt von
unendlich vielen Somen bestimmen
kann,
und dass auch mitirgend
zwei SomenA,
B die Differenz A -AB existiert.Alle diese
Verknüpfungen
von Somen haben genau dieselbenEigenschaften,
wie die
analogen Bildungen
fürgewöhnliche Punktmengen.
2. -
Ringe
undKörper (1).
- EinRing R
von Somen ist eineMenge
vonSomen,
die mitje
zwei Somen A und B aus I~ sowohl dieVereinigung (A+B)
als auch den Durchschnitt AB dieser Somen enthält.
Ein von Somen ist eine
Menge
vonSomen,
die mit den Somen A und B auch die Differenzen(A -AB)
und(B-AB)
und - falls die beiden Somen fremd sind - auch ihre Summe A + B enthält.Jeder
Körper
ist einRing:
mit A und B sind AB und in K enthalten.Aber ein
Ring
braucht nicht einKörper
zu sein.Ein
Körper
von Somen heisst ein vollkonzmenerKörper K -
oder auchein
a-Körper
-, wenn er mit abzählbar vielen seiner Somen immer auch ihreVereinigung
enthält. -Ein vollkommener
Körper
K enthält auch mit abzählbar vielen seiner Somen ihren Durchschnitt.Ein
Körper
vonSomen,
der mitjedem
seiner Somen auch alle Teile dieses Somasenthält,
heisstvottständig.
e) L. c. (~), ~ 11.
Sind alle Somen eines
Körpers
K auch Somen einesKörpers Ko
und sindalle Teile eines Somas A von
K,
die zuKo gehören,
auch Somen vonK,
soheisst der
-Körper K vollständig
relativ zuKo.
Ein
Ring,
der mitjedem
Soma A auch alle Teile von Aenthält,
istnotwendig
ein
vollständiger Körper.
Denn er enthält mit A und B auch(A - AB)
alsTeil von A.
Ein einfaches
Beispiel
fiir einen vollkommenen undvollständigen Körper
erhält man, indem man sämtliche Somen A
nimmt,
die Teile eines fest gege- benen SomasAo
sind.Ein vollkommener
Körper
braucht nichtvollständig
zu sein: z. B. bilden die BorelschenPunktmengen
inirgend
einem Euklidischen Raume einen vollkom-menen
Körper
vonSomen,
der nichtvollständig
ist.3. - Definitian der
Homomorphieen.
-- Mit A’ bezeichnen wir einen vollkom-menen
Körper
von SomenA’, B’,....
und mitA~
einen vollkommenenKörper
vonSomen A, 8,... Jedem
Soma A’ aus A’ ordnen wir ein Somaaus
Ao
zu, es darf aber verschiedenen SomenA’,
B’ dasselbe Azugeordnet
werden.Die
Abbildung (3.1)
soll eineH01nornorphie genannt werden,
wennfolgende Bedinggungen
erfüllt sind :a)
mindestens ein Soma lvT’ aus A’ wird auf das leere Soma 0aus
Ao abgebildet;
b)
bezeichnet man mitdie
Vereinigung
von endlich oder abzählbar vielen SomenAl
aus A’ und mitden Durchschnitt von A’ mit
B’,
so kann man schreibenAus dieser Definition
folgt
zunächst derSatz 1. - Mit B’g- A’ hat man immer und mit A’ o B’ ist stets
In der Tat ist B’£A’
äquivalent
mitA’+ B’ = A’.
Nach(3.4)
ist alsound es muss daher uB’9,uA’ sein.
Ferner ist 0’ £ N’ und man hat
so dass auch ist
Ist aber A’o
B’,
so hat man A’B’= 0’ und nach(3.5)
woraus die letzte
Behauptung
des Satzes 1folgt.
wir
beweisen jetzt
denSatz 2. - Für
Homomorphieen folgt
aus C’=A’-A’B’Ferner
folgt
ausdie Relation
(3.10)
Es ist nämlich
Nach dem Satz 1 hat man nun in
Verbindung
mit(3.4)
und diese letzten Relationen sind der
Gleichung (3.8) äquivalent.
Um
(3.10)
zubeweisen,
bemerkenwir,
dass man D’folgendermassen
be-rechnen kann.
Man setze
dann ist
Wir setzen nun
und führen die neuen Somen ein
dann ist
(8) Vgl. ~1), S. 40, § 7, wo Dk’ u. D’ dieselbe Rolle spielen, wie hier EI,’ u. E’.
Andererseits haben wir nach unseren früheren Resultaten
und schliesslich
D=aD’,
eineRelation,
die mit(3.10) äquivalent
ist.Wir sehen
jetzt,
dass alleOperationen
über Somen aus A’ bei den Homo-morphieen
erhalten bleiben.Ferner,
dass die Gesamtheit der SomenA = 6A’,
dieman
erhält,
wenn A’ alle Somen aus A’durchläuft,
einen vollkommenenKörper A
bildet. ’
Wir bezeichnen mit B’ eine
Teilmenge
von Somen aus A’ und mit B dieGesamtheit der Somen die man
erhält,
wenn A’ dieMenge
B’ durchläuft.Ist dann B’ ein
Ring
oder einKörper
von SomenA’,
so muss B auch einRing
bzw. einKörper
von Somen A sein. Ist B’ ein vollkommenerKörper,
sogilt
dasselbe von B.4. - Wir bezeichnen mit N’ die Gesamtheit der Somen
N’,
für welcheist. Man
bestätigt sofort,
dass ~’ ein vollkommener undvollständiger Körper
sein muss.
Sind A’ und B’ zwei
Somen,
für welcheist,
so hat manHieraus
folgt,
dass die beiden Somendem
Körper
Nangehören.
Nunfolgt
aus(4.3)
und daher ist auch
Ist
umgekehrt
N’ ein Soma ausN’,
so hat manund hieraus
folgt,
dass dieGleichung (4.5)
die Relation(4.2)
zurFolge
hat.Satz 3. - Die Gesamtheit der Somen
N’,
für welche bei einer Homo-morphie
aN’ = 0ist,
bildet einen vollkommenen undvollständigen Körper
N’.Notwendig
und hinreichenddafür,
dass zwei Somen A’ und B’ dasselbeBild
haben,
d.h. dass aA’ = aB’sei,
ist die Existenz von zwei SomenNi’, N2’
aus
N’,
für welcheA’ + N2’ = B’ + Nt’
ist.5. -
Bildung
derallgemeinsten Honiomorphieen. -
Wir betrachten wieder einen vollkommenen Körper A’ von SomenA’, B’,....
und nehmen an, dass ein vollkommener undvollständiger Teilkörper
N’ von .A’irgendwie gegeben
ist.Ist A’ ein
beliebiges
Soma ausA’,
so bezeichnen wirmit
die Gesamt-heit der Somen B’ aus
A’,
für welche eineGleichung
von der Gestaltexistiert,
vobeiU’,
V’ Somen aus lV’ bedeuten.Die
Somenmengen
können als Klassen von Somen aus A’angesehen
werden. Sind
nämlich und
zwei solcheSomenmengen,
die mindestensein Soma C’
gemeinsam haben,
und ist D’ einbeliebiges
Somaaus B’ ~,
sogibt
es Somen
Ui’, v2’
ausN’,
für welchegilt:
Hieraus erhält man nach einander:
Da nun die beiden Sornen
zu ~’
gehören, folgt
ausdass D’ in der
Menge i A’~
enthalten ist. Ebensozeigt
man, dassjedes
Somain der
Menge i B’~
enthalten ist.Die beiden
A’ ~ und B’ ~
enthalten also keingemeinsames
Soma oder sie sind identisch.
Wir setzen nun
und wollen
beweisen,
dass dieseMengen
vonSomen,
die man auch als Restklassen der Somen aus A’ mod. N’ ansehenkann,
selbst als Somen betrachtet werden können. Wir müssen hierzu die Gleichheit und dieVereinigung
von zweiSomen A,
B definieren und dann die sechs Axiome der Somentheorie verifizieren.Selbstverständlich setzen wir
A=B,
wenn fürirgend
zweiRepraesentanten A’, B’
von A bzw. B die Relation(5.1)
besteht. Dann ist das Axiom 1bestätigt.
Wir definieren
jetzt
dieVereinigung A -~ B
durch dieGleichung
und verifizieren ohne
Mühe,
dass auch das Axiom 2 in allen seinen Teilen besteht.Ist jetzt
BC A oderso betrachten wir einen
Repraesentanten
A’ von A und einenRepraesentanten Ei’
von B. Dann ist ein
Repraesentant von A,
und man muss habenwobei
Us’, v1’
zu ,~l’gehören.
Nun istund,
da 1~’ einvollständiger
Körperist,
muss ~’ -_=( T~~’ - -4’V,’)
ein Somaaus ~%’ sein. Nun
folgt
aus(5.6)
und(5.7)
Setzt man dann
so ist B’ ein
Repraesentant von B,
der Teil von A’ ist.Es sei zweitens B’ ein
beliebiger Repraesentant
von B undA2’
einReprae-
sentant von A. Ebenso wie früber findet man
setzt man
V2’,
so ist A’ einRepraesentant
vonA,
für welchen ist.Umgekehrt folgt
ausB’9-A’,
dass B-9A sein muss, und esgilt
derSatz 4. -
Dafür,
dass B9Asei,
istnotwendig
undhinreichend,
dassmindestens ein Paar von
Repraesentanten A’,
B’ vonA,
Bexistiert,
fürwelche B’c- A’ ist. Ist dies der
Fall,
so kann manjedem Repraesentanten
A’ von A mindestens einen
Repraesentanten
B’ von B undjedem Reprae-
sentanten B’ von B mindestens einen
Repraesentanten
A’ von Azuordnen,
für welchen B’9-A’ ist.
6. - Wir
betrachten jetzt
eineFolge
von abzählbar vielen SomenA 2’, Aw’,...
und setzen
Ferner betrachten wir die Somen
Dann ist erstens
und zweitens
existieren,
wenn B ein Somabedeutet,
für welches/
ist,
nach dem Satze 4Repraesentanten Bk’ von B,
für welchesist. Ist
jetzt Bo’ irgend
einRepraesentant von B,
sogibt
es SomenVk’
aus
N’,
für welcheist. Setzt man nun
so
ist,
weil N’ einKörper
seinsollte,
U’ in N’enthalten,
und B’ist ein
Repraesentant
von B. Aus den Relationen(6.5)
bis(6.8) folgt jetzt Ak’9B’,
und es ist also auch A’ £ B’.
Aus
(6.4) folgt
also schliesslichwomit bewiesen
ist,
dass das Axiom 3 der Somentheorie für unsere SomenA, B,....
besteht.7. - Wir betrachten mit den Somen und
j03B2===~J9~
auch das SomaEs
folgt
sofort aus demFrüheren,
dass DC A und D9B ist.Andererseits sei
D= ~ E’ ~
einSoma,
für welches und EC Bgilt.
Danngibt
es zweiRepraesentanten B1’
von Abzw. B,
für welcheist. Andererseits
gibt
es zwei Somen1Ii’, U2’
ausN’,
für welche, ,
ist. Endlich ist
und U’
ist,
weil ~1I’vollständig
seinsollte,
ein Soma aus N’.Aus
(7.2)
bis(7.4) folgt jetzt
und hieraus entnehmen wir
Das Soma
(7.1)
ist also dasgrösste Soma,
für welchesgleichzeitig
D9Aund DC B
besteht,
und wir haben hiermit denBegriff
des Durchschnitts aufunsere Somen
übertragen.
8. - Wir bezeichnen mit
die
Somenmenge
ausA’,
die aus allen Somen desKörpers
N’ besteht. Fürjedes
Soma
A=(A’ §
hat man dann09-A,
sodass 0 das leere Soma darstellt.Das Axiom 4 ist hiermit verifiziert.
Die
Bedingung
A o Bbedeutet,
dass fürjedes
SomaE,
für welches EC Aund EC B
ist,
immer E= 0 sein muss.Also muss insbesondere auch
sein und dies ist
gleichbedeutend
mit derForderung
wobei U’ ein Soma aus N’ ist.
Umgekehrt folgt
aus(8.3),
dass A o B sein muss.Das Axiom 5 kann
jetzt
ohne weiteresbestätigt
werden.Ist endlich A
= A’ ~
undB= i B’ ~
und setzt manBi = B’ ~- A’B’ ~,
so erhältman die
Gleichungen (1.11),
womit auch das letzte Axiom 6bestätigt
wird. Wirhaben mithin
folgenden
Satz bewiesen.Satz 5. - Ist A’ ein vollkommener
Körper
von SomenA’, B’,....,
undist N’ ein
beliebiger
vollkommener undvollständiger Teilkörper
vonA’,
so
gibt
es eine und nur eineHomomorphie,
welche die Somen aus A’ auf Someneines Körpers
Aabbildet,
wenn dabei alle Somen aus N’ auf das leere Soma aus Aabgebildet
werden sollen.9. - Massfunktionen
(9).
- Wir definierenSomenfunktionen,
indem wirjedem
Soma A aus einem
Körper
A eine reelle Zahl zuordnen.Die Somenfunktion heisst monoton
wachsend,
wenn ausfolgt
~(B) ~(A).
Die Somenfunktion heisst
lJereinig1lngsbeschränkt,
wenn ausfolgt
Eine
nichtnegative,
monotonwachsende, vereinigungsbeschränkte
Somen-funktion heisst eine Massfunktion.
Ist eine
gegebene Massfunktion,
so heisst das Soma A messbar fürg(A),
wenn für
jedes
Soma W(1) L. c. (1), kap. II.
ist. Ist also A nicht messbar für so
gibt
es mindestens ein SomaW,
für welches ist.
Man
beweist,
dass die Gesamtheit der messbaren Somen einer Massfunktion immer einen vollkommenenKörper
K bilden - denMasskörper
der Mass-funktion - der aber eventuell auch leer sein kann.
Eine
Massfunktion,
derenMasskörper
unendlich viele Somenenthält,
nennenwir eine norrnale Massfunktion.
Normale Massfunktionen bezeichnen wir mit
griechischen
Buchstahenv*A,....
und für messbare S01nen lassen wir den Stern weg und schreibenu.4, vA,....
Für normale Massfunktionen ist das leere Soma 0 immer messbar undSomen, U, P~....
für welchefl U = 0 ist,
nennt man die Nullso1Jzen der Mass-funktion ;
sie sind immer messbar und ihre Gesamtheit bildet einen vollkom-menen und
vollständigen Körper Ko
vonSomen,
denNullkörper
der Mass-funktion.
10. - Wir betrachten Somen
A’, B’,....
aus einem vollkommenenKörper
A’und eine normale Massfunktion
p*A’,
die für diese Somen erklärt ist. Es sei K’der
Masskörper
undKo’
derNullkörper
vonp*A’.
Ferner sei lV’ ein vollkom-mener und
vollständiger Körper
vonSomen,
der einTeilkörper
vonKo’
ist.Wir betrachten die
Homomorphie A==JA’~,
für welche alle SomenU’,
V’aus N’ auf das leere Soma 0
abgebildet
werden. Sind dannA’, B’
zweibeliebige Repraesentanten
eines SomasA,
sogibt
es nachdem §
5 zwei SomenU’,
V’aus
N’,
für welcheist. Nun hat man
(10.2)
woraus
folgt
und ebenso beweist man, dass
ist. Hieraus
folgt
aber und man kannjedem
Bildsoma Aeindeutig
eine Zahl
zuordnen,
die wir mitp*A
bezeichnen wollen und die durch dieGleichung
definiert wird.
Durch die
Gleichung (10.5)
wird also auf demKörper
A der Somen A eine Somenfunktion definiert. MitBenutzung
des Satzesdes §
5 und des Resultatesdes §
6überzeugt
mansich,
dass die nichtnegative
Somenfunktion monoton wachsend undvereinigungsbeschränkt
ist.Es sei das Soma A’ nicht messbar für dann
gibt
es ein Soma W’ mitSetzt man nun .
und daher
folgt
aus(10.5)
und(10.6)
d.h. A ist nicht messbar für Genau ebenso sieht man, dass
jedes
SomaA’,
das für
u*A’
messbarist, abgebildet
wird auf ein SomaA= ~ A’ ~,
das fürmessbar ist.
Wir schliessen
hieraus,
dass erstens dieHomomorphie A = ~ A’ ~
ist,
weil(10.5) gilt.
Zweitens dass dieMasskörper
K’ und K der beiden Mass-funktionen
y*A’
und durch dieHomomorphie
auf einanderabgebildet
werden und dass die
Nullkörper Ko’
undKo
dieselbeEigenschaft
haben.Eine
spezielle
masstreueHomomorphie
erhält man, indem manN’=Ko’
wählt. Dann hat die Massfunktion u*A die
Eigenschaft,
kein Nullsoma zubesitzen,
das vom leeren Soma 0 verschieden ist.
Sind also in diesem Falle insbesondere A und B zwei verschiedene
Somen,
so kann nicht
gleichzeitig
sein. Denn man hätte sonst A -AB= 0 und B-AB=O und
folglich entgegen
der
Voraussetzung
A == B.Satz 6. - Jeder normalen Massfunktion
u*A’ entspricht
eine Homo-morphie A=aA’,
die diirchfolgende Eigenschaften eindeutig
definiert ist.Erstens wird durch die
Gleichung
auf dem
Körper
der Bildsomen A eine normale Massfunktionbestimmt,
und zweitens ist immer
A = B,
wenn die Somen A - AB und B- AB Null-somen dieser letzten Massfunktion sind.
KAPITEL II.
Masstreue
Abbildung
undMultiplikation
von Inhaltsfunktionen.11. - Inhaltsfunktionen. - In diesem
Kapitel
werden wir nicht dieallge-
meinsten Inhaltsfunktionen
betrachten,
dieim §
21 meiner unter(1)
zitiertenArbeit definiert worden
sind,
sondern nursolche,
derenMasskörper
eine abzählbareBasis besitzen. Die
Lebesgueschen
Masse und dieLebesgue-Stieltjesschen
Inte-grale
in Euklidischen oder in Hilbertschen Räumen fallenbeispielsweise
unterdiese
Kategorie.
Es sei
eine abzählbare
Menge
von Somen,. wir betrachten dieMenge
AderSomen A,
die Teile der
Vereinigung
aller Sonlen(11.1)
sind. Ferner bezeichnen wir mit M den kleinsten abzählbarenKörper
vonSomen,
der alle Somen(11.1)
enthält(10),
mit
Ma
die Gesamtheit derSomen,
die man alsVereinigung
von endlich oderabzählbar vielen Somen aus M darstellen
kann,
und schliesslich nlitM,3
dieGesamtheit der
Somen,
die man als Durchschnitt von endlich oder abzählbar vielen Somen ausM,
darstellen kann. Jedes Soma aus M ist dann ein Somavon
Ma
undjedes
Soma ausM,
ein Soma vonMao.
Wir betrachten Massfunktionen die auf dem
Körper
A definiertsind,
und nehmen ferner an, dass alle
Uj
messbar für sind und dass alle endliche Werte haben. Alle Somen ausMao
sind dann imMasskörper
,I~ von,u*A
enthalten. Die Massfunktion
fl* A
heisat eineInhaltsfunktion,
wennjedem
Soma Amindestens eine
massgleiche
Hülle A auszugeordnet
werden kann.Es soll also erstens A9A sein und zweitens sein.
Ist A selbst ein messbares
Soma,
also ein Soma vonK,
so muss manhaben d.h.
jedes
messbare Soma unterscheidet sichlediglich
umein Nullsoma von einem
geeignet gewählten
Soma ausMao.
12. - wir nehmen nun an, wir hätten eine
derartige
Inhaltsfunktion voruns, die für einen
Körper
von Somen A’ definiertist,
so dass die Basis ihresMasskörpers
nicht durch dieFolge (11.1),
sondern durch dieFolge
gebildet
wird.Wir betrachten die
Homomorphie
(11) L. c. (1), § 12.
durch welche alle Nullsomen der Inhaltsfunktion
u*A’
auf das leere Soma 0abgebildet
werden. Durch dieseHomomorphie
wird derMasskörper
K’ derursprünglichen
Inhaltsfunktion auf denMasskörper
K der transformierten Inhaltsfunktionabgebildet.
Ebenso wird der abzählbareKörper
1~’ in denkleinsten abzählbaren
Körper
Mübergeführt,
der alle Somen dertransformierten Basis
enthält,
und dieSomenmengen gehen
inM~,
über. Nach der
Bemerkung
am Ende des letztenParagraphen entspricht jedem
Soma aus Es mindestens ein Soma aus welches auf dasselbe Somaabgebildet wird,
und hierausfolgt,
dasssein muss.
Durch unsere
Homomorphie wird
also unsere Inhaltsfunktion wieder in eine Inhaltsfunktiontransformiert,
aber in einesolche,
für welche die Somen desMasskörpers
K aus den Somen der Basis durch höchstens zweiGrenzübergänge
gewonnen werden. Solche
Inhaltsfunktionen,
die ausser dem leeren Soma kein Nullsomabesitzen,
wollen wir reditzierte Inhaltsfunktionen nennen.13. -
Darstellung
desMasskörpers
einer reduzierten Inhaltsfunktion durch linearePunktinengen. -
Um den kleinsten abzählbarenKörper
zuerhalten,
derdie Somen der Basis
(11.1) enthält,
bilden wireine Folge
von Somen diedenselben
Körper
M erzeugen, nachfolgender
Vorschrift:Wenn wir also die Anzahl der auf diese Weise
gebildeten
SomenUki’
mit nk
bezeichnen,
so hat manHat man die
(2k-1)
Somenbestimmt,
so berechnet man die(27c+i - 2)
ersten Somen durch dieGleichungen
und hierauf das letzte Soma dieser Reihe durch die Formel
Die Somen
Ukj
habenfolgende Eigenschaften: irgend
zwei unter diesenSomen,
falls sie nicht leer
sind,
sind entweder einanderfremd,
oder das eine ist Teil des anderen. Ist endlich ein echter Teil vonUrs,
so kann man die DifferenzUrs - Upq
als Summe von endlich vielenpaarweise
fremden SomenUkj
darstellen.Die Gesamtheit
derjenigen
SomenU,
die man auf letztere Weise darstellenkann,
bildet den kleinsten abzählbarenKörper M,
der sämtliche SomenUj
unsererBasis enthält
(11).
14. - Für
jedes
Somalhfj,
das vom leeren Soma 0 verschiedenist,
mussimmer
sein,
weil die Massfunktion,u* A
eine reduzierte Inhaltsfunktionist;
einem solchen Soma ordnen wir auf der
positiven
Achse x > 0 ein Intervall Ukj zu.Die
Länge
einesjeden
dieser Intervalle wird durch dieGleichung
definiert. Für
jeden
Wert von k werden die Intervalleinsofern sie
existieren,
hintereinander und lückenlosaneinandergereiht
undso, dass der
Anfangspunkt
des ersten nicht verschwindenden Intervalls(14.2)
immer der Punkt z=0 sein muss.
Man
bemerke,
dass immergilt
selbst wenn
einige
dieser Somen leer sind. Aus der Messbarkeit der SomenTTIJ folgt
also nach derobigen Konstruktion,
dassjedes
Intervall Ukj entweder in die zwei Teilintervalle u~k+1~(~;_,~ und U(lt+i)2,jzerlegt wird,
oder dass es mit einem dieser Intervallezusammenfällt,
wenn das andere leer ist(12).
Sind ferner und Urs zwei nicht leere
Somen,
denen die Intervalle up"und
entsprechen,
so hat man immergleichzeitig
und
desgleichen folgt jede
der Relationenund
aus der anderen.
,
(11) L. e. (1), § 12.
(12) Man beachte, dass die den Gleichungen (14.3) entsprechenden Gleichungen für die Intervalle Ukj nicht richtig sind. Man könnte allerdings das Analogon der Gleichung (14.3) auch für diese Intervalle erzwingen, indem man die offenen Intervalle durch halbgeschlos-
sene ersetzt. Dies würde aber die Theorie nur komplizierter machen und keine Vorteile bieten.
15. - Wir betrachten ein
beliebiges
Soma U ausM~,
das somit alsVereinigung
von abzählbar vielenangesehen
werden kann. Selbstverständlich kann man - wir werden sogar weiter unten eine besonders einfache Konstruktion hierfürgeben -
das Soma Ugleich
der Summe vonpaarweise
fremdenUkj
setzen. Die offene lineare
Punktmenge u,
diegleich
der Summe derentsprechenden
Intervalle Ukj
ist,
wollenwir,
um uns kurz zufassen,
eineDarstellung
von Unennen. Die
Gleichung (14.3) zeigt dann,
dassjedem
Soma U ausM03B2
auf dieseWeise unendlich viele
Darstellungen u zugeordnet
werden können. Fürjede
dieserDarstellungen
ist aberimmer,
wegen(14.1),
Es
gelten
nunfolgende
Sätze :Satz 1. - Sind u, v zwei
Darstellungen
von SomenU,
V ausMa,
so istauch der Durchschnitt uv eine
Darstellung
des Durchschnitts Uv.Die
Darstellungen
2~, ventsprechen
denZerlegungen
der
entsprechenden
Somen. Dann hat manund in dieser letzten Summe ist
jedes Glied,
das vom leeren Soma verschiedenist,
immergleich
dem einen seiner Faktorenupiqi
oder Also ist.eine
Darstellung
von Uv.Satz 2. - Bezeichnet man mit Vi, v2,....
beliebige Darstellungen
der So-men
Vi, V2,...
ausMG
und setzt man.so ist
eine
Darstellung
von V.Die
gegebene Darstellung vk
des Somas Vkentspricht
einerZerleg.ung
von Vkin endlich oder abzählbar viele Somen
Uij.
Wir schreiben alle diese abzählbar vielenUij
für alleVi, Y2,.... in
eine Reiheauf,
deren Glieder wir mitWi, W2,....
bezeichnen und erhalten
Annali della Scuola Norm. Sup. - Pisa. 9
Man
beachte,
dassjedem
SomaU.,
nur endlich viele verschiedene SomenUrs zugeordnet
werdenkönnen,
für welcheUrs
ist. Injeder
derFolgen
gibt
es also ein erstes Somaderart,
dass für alle Somen der Reihe(15.8)
ausW~.~~ ? Wp folgt W~+m ~
°Wir setzen dann
und erhalten
Vergleichen
wir nun einbeliebiges
SomaW~’
mit einem dervorherge-
henden
Wk’ (kp),
so ist entweder oderWk’.
Es ist also immer auch
Wir streichen alle
W,’
weg, für welche das zweite der Fallist,
und führenfür die
übrig
bleibendenW,’
dieursprünglichen Bezeichnungen
wieder ein. Wir erhalten auf diese Weised.h. eine
Zerlegung
des SomasV,
der dieDarstellung
entspricht.
Selbstverständlich ist nach dieser KonstruktionAndererseits ist
jedes
der Intervalle das in einer derDarstellungen
v~vorkommt, Teilmenge
von mindestens einem der IntervalleW1n.
Es ist alsoauch und daher
- -
was
ja gerade
bewiesen werden sollte.Satz 3. - Einer monoton abnehmenden
Folge
von Somen Yk aus
Ma
kann manDarstellungen
Vkzuordnen,
die ebenfalls eine monoton abnehmendeFolge
bilden.
Jedem Vk ordnen wir eine
beliebige Darstellung
zu, die wir mit Vk’ bezeichnen.Dann ist nach Satz 2 die
Punktmenge
ebenfalls eine
Darstellung
wonYk
und für dieseDarstellung gilt (15.16).
16. - Es sei nun A ein
beliebiges
Soma aus demMasskörper
unsererreduzierten
Inhaltsfunktion ;
wir setzen ausserdem voraus, dass~uA
+ 00 seinmöge.
Esgibt
dann monoton abnehmendeFolgen
von Somen Vic aus für welche
ist. Jedem Soma Yh ordnen wir mit
Benutzung
des letzten Satzes eine Darstel-lung vk
zu, für welche(15.16) gilt.
Wir bezeichnen mit a den Durchschnitt aller dieser vk und nennen diese messbare lineare
Punktmenge a
eineDarstellung
von A. Man hatjedenfalls
Einem zweiten Soma B aus K ordnen wir in
gleicher
Weise eine monoton abnehmendeFolge
von Somen Wk ausM(1
zu, die gegen Bkonvergiert.
Fernerordnen wir der
Folge Wk
eine monoton abnehmendeFolge
vonDarstellungen
wk zu, die gegen eine
Darstellung
b von Bkonvergiert.
Bemerkt man nun, dass einerseits die Durchschnitte Vn Wn gegen AB und die Durchschnitte vnwn gegen ab
konvergieren,
dass andererseits aber nachdem §
15 diePunktmengen
vnwnDarstellungen
vonsind,
sofolgt,
dassdie
Punktmenge
ab eineDarstellung
des Somas AB ist. Man hat also insbesondere.Nun sind die
Somen A, B
und diePunktmengen a,
bmessbar,
und aus(16.4) folgt
17. - Es seien
~~ A2,.... beliebige
Somen aus K und ai, a2,....Darstellungen
dieser Somen.
Wir setzen
und nehmen an, dass ist.
Es
gibt
dann Somenaus
M~
mit denDarstellungen
für welche
gilt (17.5)
und ausserdem
(17.6)
Setzt man dann
so ist Wm ? V und
wm ? v
und ausserdemAus
(17.6)
und(17.9) folgt
nunund genau ebenso findet man
Aus
(17.10) folgt
nun, dass der Durchschnitt allerWm gleich
Y sein muss, weil die InhaltsfunktionpA
eine reduzierte Inhaltsfunktion ist. Ausserdem ist nachdem §
15 diePunktmenge
Wm eineDarstellung
vonW;n
und der Durchschnitt waller wm ist mithin eine
Darstellung
von V. Endlich hat man, wenn man(17.11) berücksichtigt
18. - Ist die
Punktmenge a
eineDarstellung
des Somas A aus dem Mass-körper
K und ist,uA + o~o,
sofolgt
ausdem § 16,
dass für alle SomenUkj
und die ihnen
entsprechenden
Intervalle ukj immer auch diePunktmenge
a1lkj eineDarstellung
des Somas sein muss. Wir führenjetzt folgende
Defi-nition ein :
Definition. - Ist A ein
beliebiges
Soma desMasskörpers K,
also auchmöglicherweise
einsolches,
für welches,uA=
+ 00ist,
sosoll
diePunktmenge
a eine
Darstellung
von Agenannt werden,
wenn für allezugeordneten
Somenund
Punktmengen
immer diePunktmenge
ukja eineDarstellung
des Somas
UkjA
nach der Definition des,9
16 ist.Mit dieser Definition
gelten dann,
nach den Resultaten der beiden letztenParagraphen,
die Sätze :Satz 4. - Sind A und B zwei
beliebige
Somen desMasskörpers
K undsind a und b zwei
Darstellungen
dieserSomen,
so ist der Durchschnitt ab eineDarstellung
des Somas AB.Satz 5. - Sind ak
(k =1, 2....) Darstellungen
vonbeliebigen
SomenAk
aus K und setzt man
so
gibt
es eineDarstellung
w des SomasY,
für welche die Relationengleichzeitig
bestehen.19. - Der
Körper
k von linearenPunktmengen. -
Wir bezeichnen mit e die abzählbar vielenEndpunkte
der Intervalle uki, dieim §
14 definiert wordensind,
und mit e dieabgeschlossene
Hülle von e.Ferner sei o) die obere Grenze aller Punkte von e. Falls (JJ = + 3c
ist,
bezeichnenwir mit S~ die Gesamtheit der Punkte x ?
0;
und falls c~ endlichist,
soll S~ dasabgeschlossene
Intervall 0z m sein. Es kann nun diePunktmenge
e überalldicht auf S~
liegen
und man hat dann Imallgemeinen
ist aber diePunktmenge
eine offene
Punktmenge,
diegleich
einer Summe vonpaarweise
fremdenIntervallen
bk, gesetzt
werden kann. Nunliegt
keinEndpunkt
einesbeliebigen
in A. Jede
Darstellung u
eines Somas U ausMG
wirdfolglich
als Summevon Intervallen immer dass ganze Intervall
~, entlialten,
sobald sie diesem Intervall nicht fremd ist. Und dasselbe wird daher auch fürjede Darstellung a
eines
beliebigen
Somas A aus K der Fall sein. Die Teilintervalleöp
der offenenPunktmenge
A müssen daher alsunzerlegbare
Stückeangesehen werden,
dieim
Tiegel
unsererGrenzprozesse
nichteingeschmolzen
werden können und höch- stens als Ganzesausgeschieden
werden.Wir bezeichnen
jetzt
mit l~ die Gesamtheit der linearenTeilmengen von Q,
die als Summe von endlich oder unendlich vielen
b.
mit einer nachLebesgue
messbaren
Teilmenge
vongebildet
werden.Man verifiziert
unmittelbar,
dass k ein vollkommenerKörper
von linearenPunktmengen
ist.Jede
Darstellung
eines Somas A aus Kgehört,
wie wir soebensahen,
demKörper
l~ an. Wir wollen aber auch allePunktmengen
aus küberhaupt -
alsoauch
diejenigen,
die keineDarstellungen
von Somen A sind - auf Somen desMasskörpers
K abbilden.20. - Es sei a eine
beliebige Punktmenge,
die zumKörper
kgehört,
und vonder wir
vorläufig annehmen,
dass + 00 .ist.Wir bezeichnen mit f die höchstens abzählbar vielen
Endpunkte
der Inter-valle
~1, b2 ...
die alle in e enthaltensind,
und setzenMan hat dann
Und man
kann,
wenn e einebeliebige positive
Zahlbedeutet,
eineUmgebung
von ao
finden,
die man als Summe .von
paarweise
fremden Intervallen darstellenkann,
für welcheist.
Es sei das Intervall Ist
zufällig
derAnfangspunkt Xq/
diesesIntervalls in 4
enthalten,
also z.B. ein Punkt des Teilintervalls(Jp,
so darf diesesletzte Intervall keinen Punkt von ao enthalten; denn es enthält den Punkt
Xq’,
der nicht zu ao
gehört.
Man kannalso,
ohne einen Punkt von ao zuverlieren,
ein Stück von
17"’ abschneiden,
indem durch den rechtenEndpunkt
von
öp
ersetzt.Ähnlich
kann man mitx~"
verfahren und nachdem man dieseOperation
für alleqq’ ausgeführt hat,
erhält man neue Intervalle ’fj2,...., für welche einerseits immer nochgilt,
andererseits aber(20.4)
ist.
Die
Endpunkte ~~’, ~q"
dieser neuenÜberdeckungsintervalle
qq sind nun alle in e enthalten und sind also Punkte oderHäufungspunkte
von e.Wir konstruieren nun neue Intervalle nach
folgender
Vorschrift:Liegt
im
abgeschlossenen
Intervallmindestens ein Punkt von e, so ersetzen wir
~q’
durch einen dieser Punkte.Sonst behalten wir
~q’
bei.Ähnlich
verfahren wir mit dem anderenEndpunkt ~~.
Dann ist
jedentalls
Jeder
Endpunkt
einesIntervalls ~"
ist entweder ein Punkt von eselbst,
oderein
Häufungspunkt
von Punkten von e, die im Innerenvon lq liegen.
Sind diebeiden
Endpunkte
einesIntervalls ~"
Punkte von e, so kann manlqao
mitendlich vielen Intervallen uli
überdecken,
die durchZerschneidung von (q
gewonnen werden. Sonst kann man dasselbe mit abzählbar vielen Uki erreichen.
Die
Vereinigung
aller dieser Teilintervalle von~1, ~2,....
bildet eine offene Punkt- menge u" die man alsDarstellung
eines Somas UE ausM,
ansehenkann,
undfür welche
ist. Lässt man
jetzt 8
durch abzählbar viele Schritte gegen Nullkonvergieren,
so erhält man als Durchschnitt aller 1-te eine lineare
Punktmenge b,
die die Dar-stellung
eines Somas Aist,
und für welche dieBeziehungen
gleichzeitig bestehen,
und es ist dann auch21. - Die Konstruktion des
vorigen Paragraphen
kann auf unendlich viele Weisendurchgeführt
werden. Hat man aber eineDarstellung
b1 eines Somas Aigefunden,
für welcheist,
sofolgt
aus(20.10)
Nach