C OMPOSITIO M ATHEMATICA
W ERNER R OGOSINSKI
Über den Wertevorrat einer analytischen Funktion, von der zwei Werte vorgegeben sind
Compositio Mathematica, tome 3 (1936), p. 199-226
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von
der zwei Werte vorgegeben sind
von
Werner
Rogosinski
Kônigsberg
In zwei früheren Arbeiten
1)
habe ich den Wertevorrat eineranalytischen
Funktionuntersucht,
für die an einer Stelle ihresDefinitionsgebietes
Wert undAbleitung vorgegeben
sind. In dervorliegenden Mitteilung
behandle ich den(jene Voraussetzung
als Grenzfall
enthaltenden) allgemeineren Fall,
daB an zweiStellen Werte der Funktion bekannt sind. Obschon sich nun °
alsbald
ergeben wird,
daB sich dieserallgemeinere
Fall dochwieder in vielem auf die
Ergebnisse
der früherenMitteilungen
stützen
la.f3t,
so treten doch bei den so zugewinnenden
neuenWertevorratsaussagen gewisse gestaltliche
Besonderheitenauf,
die eine besondere
Erbrterung rechtfertigen
dürften. Die Unter-suchungsmethode
ist wie früher elementarerNatur,
verdient aber vielleichtgerade
deshalbeinige Beachtung.
§
1.Anwendung
desMajorantenprinzips
mitBeispielen.
1. Wir behandeln im
folgenden Funktionen,
die in einemeinfach
zusammenhängenden
Gebietemeromorph
und derenWerte an zwei Stellen daselbst
gegeben
sind. Das Gebiet setzen wir der Einfachheit halber als den Einheitskreis voraus.Wenn die beiden
vorgegebenen
Werte von einander verschiedensind,
kônnen wir weiter normieren und betrachten schlieBlich die Klasseffiè(’)
der Funktionen w= f(z),
die für1 z 1
1meromorph
sind und für einfestes 1
mit 0 Ç 1 der Nor-mierung
genügen. R(Ç )
bezeichne die Unterklasse der sogarregularen f(z),
1) RoGOsINSKI 1 und 2; die Nummern beziehen sich auf das Literaturverzeich- nis am Ende der Arbeit.
ms(C)
bezw.Rs(Ç)
dieanalogen
Klassenderjenigen f(z),
dieüberdies
für 1 z [
1 im Kleinen schlicht sind.Mitunter ist die
Normierung
vorteilhafter. Wir
sprechen
dann von den Klassenmè*(C)
bzw.w *
9R:(C).
Durch die Substitution w -w* gehen
sie in die Klassenw*-l g
m(C)
bzw.ms(C)
über.SchlieBlich werde mit M die Klasse der
im 1 z [
1 mero-morphen f(z)
mitbezeichnet,
wâhrend9î, ffi’ls
undN.,
eine nach demobigen
ersicht-liche
Bedeutung
haben. Diese letzteren Klassen sind in den beidengenannten
früherenAbhandlungen
untersucht worden.2. Die Funktionen
ip(z)
undO(z)
seienfür 1 z
1 mero-morph
und99(o)
=0(o).
O(z)
sei überdies im Kleinen schlicht und bilde den Kreis1 z [ i
auf das(einfachzusammenhängende)
GebietB(03A6))
überder
Zahlenkugel
ab. B braucht nicht schlicht zu sein.Wenn dann die
Majorantenrelation
gilt,
d.h. anschaulichgesprochen,
wenn sich der Wertevorrat von w =~(z) stetig
von zey= ~(O)
aus innerhalbB(03A6)
ausbreitenläBt,
oderprâzise,
wennfür 1 z [
1regular und 1 03C8(z) 1
1ist,
so liefert dieAnwendung
des Schwarzschen Lemmas
2 ) auf 03C8(z)
sofort dassogenannte Lindelöfsche Prinzip 3) (1. Majorantenprinzip):
Es sei 0 C 1.
~(03B6) liegt
indemjenigen
TeilbereichellJç(W )
von
OE(W),
der bei derAbbildung
W= 03A6(z)
demKreise [ z [ Ç entspricht.
Und~(Ç)
ist genau dann einRandpunkt
vonB03B6(03A6),
wenn
ist.
2) SenwARz, 110-111; vergl. ROGOSINSKI 1.
3) LINDELÖF.
Der
Grenzfall 03B6
- 0besagt,
dal3ist,
wobei das Gleichheitszeichen wieder genau bei den Funktionen(4)
eintritt. Hierzubenôtigt
manübrigens
nur dieCauchysche Ungleichung 11p’(O) 1 1.
3. Die
systematische negative Handhabung
des LindelbfschenPrinzips,
daB nâmlieh aus einemWiderspruch
gegen seineAussage
die
Unmôglichkeit
derMajorantenrelation (3) folgt,
istdas,
wasich das
,,zweite Majorantenprinzip"
nenne4).
Aus ihmfolgt
einepositive Aussage für ~(z),
da13 es nàmlich Werte auBerhalbB(03A6)
annehmen mul3. In diesem Sinne habe
ich,
durch einen Wider-spruch
zurUngleichung (5)
die Klassen M und 9îsystematisch
untersucht.
4. Es sei
g(z)
einefür 1 z |
1meromorphe
Funktion. Wirnennen W1 =
g(zi ), [ zi
l? einen zur"primitiven Stelle Zl
ge-hôrigen primitiven
Wert" vong(z),
wenng(z)
diesen Wert w1,,,zuerst" in zi annimmt; prâzise gesprochen,
wennist.
Auf jedem Kreise 1 z 1 = 1 Zll 1 gibt
es, wenng(z)
im Kleinenschlicht
ist 5 ), primitive Stellen,
die endlich viele"primitive Bôgen"
ausmachen,
und fürgenügend kleine 1 Zl 1
ist sogar der ganze Kreisprimitiv. Umgekehrt
kônnen zu einemgegebenen primitiven
Werte wi mehrere
(endlich viele) zugehôrige z1-Stellen (gleichen
absoluten
Betrages) gehôren.
Für eine(im Grof3en)
schlichteFunktion sind natürlich alle ihre Werte
primitiv.
5. Es sei
jetzt F(z)
eine Funktion ausms (03B6), für
die überdies1 ein zu Ç
gehôriger
Primitivwert ist. Eine solche Funktion wollen wir(aus Gründen,
die bald ersichtlichwerden) eine ,,Vergleichs- funktion",
daszugehôrige Bildgebiet B(F) ein "Vergleichsgebiet
ausm(03B6)"
nennen.4) Herr Ahlfors in seiner Besprechung meiner Arbeit 2
(Zentralblatt
7(1933))
kritisiert diese Namengebung als übeiflüssig. Obschon diese Angelegenheit
natürlich sachlich nicht wesentlich ist, halte ich doch die Trennung einer (systema- tischen) positiven von einer negativen Handhabung des Lindelôfschen Prinzips
durch eine besondere Namengebung für zweckmaGig. Ebenso wie das Lindelôfsche
Prinzip selbst (obschon eine einfache Transformation des Schwarzschen Lemmas)
als systematisches Untersuchungsprinzip mit Recht einen eigenen Namen trägt,
sollte seine systematische negative Handhabung, die in Problemstellung und Ergebnissen jenem diametral entgegengesetzt ist, besonders gekennzeichnet werden.
5) Wenn g(z ) nicht im Kleinen schlicht ist, braucht es keine primitiven Stellen auf
1 z
1 = 1 z, 1 zu geben.Wenn zu 1 mehrere
(endlich viele) primitive
Stellen’k
=’Bk’
1 ek 1 =
1gehôren,
so nennen wir die Funktionen(die
dasselbeVergleichsgebiet (Âi (F) liefern)
die "zuF(z)
kon-jugierten Vergleichsfunktionen".
Das zweite
Majorantenprinzip für
die KlasseYR(Ç) spricht
sichjetzt
in demfolgenden
Satze aus:SATZ A : Keine
Vergleichsfunktion F(z )
ausms(03B6)
kannMajorante für irgend
eine Funktionf(z) aus m (03B6) sein; f(z )
nimmt also Werteauerhalb jedes Vergleichsgebietes B(F) an.
Nur die zuF(z)
kon-jugierten Vergleichsfunktionen
sind auszunehmen.In der Tat würde aus
f(z) F(z)
nach dem LindelôfschenPrinzip folgen,
daf3(von
denf(z)
=F k(z) abgesehen)
der Wertf(C) =
1 im Inneren vonbç(F) liegen
mül3te. Dies ist aber un-môglich, da 03B6
nach Definition derVergleichsfunktion primitive
1-Stelle von
F(z)
ist.Die
Anwendung
des Satzes A zurGewinnung allgemeiner Wertevorratsaussagen
für die Klassem(03B6)
beruht natürlich auf derHeranziehung môglichst
einfacher oder aussonstigen
Gründengeeigneter Vergleichsgebiete
(B. Manbeachte, da03B2
alle so zu ge- winnendenAussagen
stetsBestaussagen
sind. Wenn dieVergleichs-
funktion
F(z)
ausRs(03B6) ist,
erhâlt manübrigens
nur für dieKlasse R(03B6)
wesentlicheAussagen.
6. Zu dem
Vergleichsgebiete O(F) gehôren (eben
nach demSatze
A)
nur die zuF(z) konjugierten Vergleichsfunktionen.
Es sei
umgekehrt
(B eineinfach zusammenhängendes
Gebiet überder
w-Kugel und jede
.Funktionf(z)
ausW1(’)
nehme Werteaufler-
halb Qj an, von
gewissen Extremalfunktionen F(z) abgesehen,
derenWertevorrat
für 1 z 1
1 beistetiger Ausbreitung
von w = 0 ausin B
bleibt,
aber mindestens einenRandpunkt
von B alsHâufungs- punkt
hat. Dann ist B einVergleichsgebiet
und dieF(z)
sind diezugehôrigen Vergleichsfunktionen.
BEWEIS :
Wegen
der Existenz derF(z) liegt
B über w 0und w = 1.
Die Funktion
F* (z)
bildeden | 1 z |
1 auf Bab, F* (0)
= 0.Durch
Normierung (Übergang
zuF*(sz))
kann man noch errei-chen,
daB 1 als Primitivwert zu einem03B6’,
003B6’
1,gehôrt.
F*(z)
ist dann alsoVergleichsfunktion
und B(â5(F*)
Ver-gleichsgebiet
ausm(03B6’).
Wir
behaupten,
daf303B6’
= 03B6 ist.Denn aus
i’ i
würdefolgen,
daBF*(fz)
zum(03B6) gehôrt.
F*(z)
müBte alsofür 1 z 1 f 1
Werte auBerhalb oder auf dem Rande von @annehmen,
was nicht der Fall ist.Wäre
aber 1’
>03B6,
so würdeF(f,z) zu M(03B6’) gehôren,
und dieExtremalfunktion
F(z)
mul3te nach Satz Afür 1 z 1
Werte auBerhalb oder auf dem Rande von G annehmen. Dann kônnte aber der Wertevorrat von
F(z) für 1 z 1
1 nicht inner- halb @ bleiben.Damit ist
bewiesen,
daB OVergleichsgebiet
àusM(03B6)
und(nach
Satz
A )
die ExtremalfunktionenF(z)
diezugehôrigen Vergleichs-
funktionen sind. Der Satz A ist also das
einzigen Mittel,
Bestaus-sagen über den Wertevorrat der Klasse
ÉR(1)
zugewinnen.
7. Es sei 0
03B61 03B6.
Jede Funktion ausM(1)
nimmt Werteauperhalb jedes Vergleichsgebietes aus m(03B6)
an.Gehôrt nâmlich
f,(z) zu 9R(’1)’
sof,(-;!Z)
zu9R(O f,(z)
nimmtalso
für 1 z 1 1
1 Werte auBerhalb oder auf demRande,
für 1 z [
1 Werte auBerhalbjedes Vergleichsgebietes
ausm(03B6)
an.Genauer erkennt man : Ist B(1) ein
Vergleichsgebiet aus M(03B61),
soist
B(1)03B61 (das den 1 z 1
bei derAbbildung
durch die zu-03B6
gehôrige Vergleichsfunktion aus m(03B61) entsprechende Teilgebiet
von
B(1))
einVergleichsgebiet aus M(03B6).
8. Die
Gewinnung
vonVergleichsgebieten
wirdpraktisch
sozu handhaben sein. Man
gehe
von einembeliebigen
einfachzusammenhängenden,
0 enthaltenden GebieteG
über der Zahlen-kugel
aus und suche eine FunktioneF(z), F(o) =
0, die den1 z [
1 aufB
abbildet. Alsdann suche man dieprimitiven
Stellen, 1 e 1 = 1,
vonF(z)
auf. Die Gebiete - sind dannVergleichsgebiete aus M(03B6)
und die Funktionen(zu konjugierten zusammengefal3t)
diezugehôrigen vergleichsfunk-
tionen aus
M(03B6).
Alle dieseVergleichsgebiete
sind von der FormeB,
und man erhâlt auf diese Weise beigegebenem
@ alle dieseVergleichsgebiete.
Manbeachte,
daB es beigegebenem
arc e mindestensein,
aber imallgemeinen
mehrere(für genügend
kleinee genau
eins)
solcheVergleichsgebiete gibt.
Bezeichnet man die
Gebiete B,
die,,Vergleichsgebiete
derF’(0)
Klasse
8R",
mit B(O) und diezu m(03B6) gehôrigen (etwa
mit 6=1gewonnenen)
mitB(03B6),
so besteht ersichtlich die RelationDie
Ergebnisse
für die Klassem(03B6)
enthalten also inder
Grenzedie für die Klasse m.
Kennt man
umgekehrt
B(0)(in
den obengenannten
beiden Ab-handlungen
wurden diewichtigsten
B(O) undzugehôrigen
Ab-bildenden
F(O)(z) bestimmt),
so kann man aus ihnen nach demObigen (indem
man sieaïs (S nimmt)
dieVergleichsgebiete
ausm(03B6)
bestimmen. Insofern kann mansich,
wie schoneingangs gesagt ist,
auf dieErgebnisse
für die Klasse M stützen.Man beachte
aber,
daB manjetzt
für dieVergleichsfunktionen F (0) (z)
aus 3R vorerst dieprimitiven
Stellen und Werte bestimmenmu13,
was ersichtlich imallgemeinen
zu erheblichenSchwierig-
keiten führen wird. Es ist nun
beachtenswert,
daB man(von
denschlichten B(O)
abgesehen)
auch ineinigen
besonderswichtigen
anderen Fällen
(z.B.
bei derModulflàche)
dieprimitiven
Stellender
F(O) (z) angeben
kann. Damitgelingt
es, dasgestaltlich
Wesent-liche an den
Wertevorratsaussagen
für die KlasseM(03B6)
zu er-kennen.
9. In
gewissen
Fällen(z.B.
bei schlichtenGebieten)
ist derÜbergang
von B(0) zu O unmittelbar ersichtlich. Wirgeben
hierein einfaches
Beispiel:
Die
lângs
derHalbgeraden w > ¼ geschlitzte
w-Ebene ist einVergleichsgebiet
B(0) für die Klasse9î,
undFIO(z):= (1 + z Z)2
(1 + z)2 ist die 1zugehôrige Vergleichsfunktion.
Also ist(F(O)(z)
istschlicht)
fürjedes e, 1 ê [ =
1,eine
Vergleichsfunktion aus ffi(C). Satz A ergibt
nun unmittelbar den SATZ 1: Es bezeichneS(03B6)
die KurveAuf jedem
Strahl durch zv = 0 nimmtjede
Funktionf(z)
ausR(03B6 )
Werte wau03B2erhalb S(03B6)
an.Auf jedem
Strahl ist eine Funk- tion(9)
auszunehmen.Insbesondere nimmt
also j edes f(z) aus R(03B6) (von
den Extrelnal-funktionen
abgesehen)
Werte w mit und solche mitan. Man beachte
noch, daB, wenn f(z)
schlicht und"in Bezug auf
zej = 0sternfôrmig" ist,
alle Werte w des Innerenvon
S(Ç)
angenommen werden.Geht man
entsprechend
vonF(O)(z)
=1 zz $
aus, so findetman den (1 +Z)2
SATZ 2: Es bezeichne
Ë*(03B6)
die KurveAuf jeder
Geraden durch w = 0 nimmtjede
Funktion ausR(C)
Werte wauflerhalb S*(Ç)
an. Zweigeeignete
Funktionensind
auf jeder
Geraden alsVergleichsfunktionen
auszunehmen.Dieser Satz verbessert insbesondere für
ungeradef(z)
den Satz 1.10. Die
folgenden Bemerkungen
sind noch für dieGewinnung
von
Vergleichsgebieten
nützlich:a. Ist
F(z)
eineVergleichsfunktion aus M(03B6),
so ist aucheine
solche, vorausgesetzt da13 C
eineprimitive
Stelle vonist. Auf diesem
Wege
bekommt man alle zu05 (F)
iihnlichenVergleichsgebiete.
b. Es
sei y ~
0. MitF(z)
ist aucheine
Vergleichsfunktion
ausm(03B6).
c. Es
sei a # b, beide e 0 und ~1, f(z)
ausm(Ç)
undDann ist mit einem
geeigneten log
wo
g(z)
ausR(03B6)
ist. DasUmgekehrte
ist auchrichtig.
Mit Ver-gleichsfunktionen G(z)
aus9t(C) gewinnt
man so Wertevorrats- aussagen für diesef(z).
Man beachte denwichtigen
Grenzfallb = oo, wo man mittels der
Beziehung
Aussagen
für dief(z) # a
ausR(03B6) gewinnt.
11. Für das
Majorantenprinzip
vonallgemeiner Bedeutung
istdas
folgende Vergleichsgebiet:
Es
sei j |t |
M. Die FunktionL(sz; M, i), 1 si =
1, mitL (z)
ausbildet den
Einheitskreis 1 z 1
1 auf den,,in T logarithmischen"
(d.h.
auf der Riemannschen Flache vonlog (zv-c) gelegenen unendlichblattrigen) Kreis 1 w 1
M soab,
daùL(0; M, T) = 0
wird. Die
primitiven
Stellen vonL(z)
sind ersichtlich durch dieUngleichung
gekennzeichnet.
Bestimmt man also T =
r(M)
ausso ist
L(ez; M, c)
eineVergleichsfunktion aus R(03B6)
und derzugehôrige logarithmische
Kreis einVergleichsgebiet.
Die
gestaltliche
Diskussion der(in
Parameterform mit e alsParameter) gegebenen "Kurve" T(M)
aus(16),
insbesonderebezüglich Doppelpunkten
undZerfallen,
erforderteinige
Mühe.Diese
Betrachtung
führen wirim §
3 durch. Hier sei nurbemerkt,
daB
zu jedem Kurvenpunkte T
imallgemeinen
genau ein Para- meterwert Bgehôrt.
Nur wenn es Punktegibt,
für die in(16)
rechts das Gleichheitszeichen erforderlich
wird, gehôren
zu diesenzwei
konjugierte
B- Werte. Solche Punkte T* müssen sicherlichDoppelpunkte
der Kurve in derParameterdarstellung
sein.Es sei
jetzt f(z)
eine Funktion ausR(03B6)
mitz 1
(Da z Vergleichsfunktion ist, mue
sicherM > 1 sein. )
NachSatz A muB dann
f(z)
alle WerteT(M’)
mit M’ > M annehmen.Für jeden Kurvenpunkt -c(M)
ist diezugehôrige Vergleichsfunktion L(Ez; M, r) (für
die ev. r* die beidenkonjugierten Vergleichs- funktionen)
auszunehmen.Unter
Benutzung
derDiskussionsergebnisse aus §
3 erhaltenwir so zunâchst als weiteres
Bespiel
denSATZ 3 : Für die Funktion w
= f(z) aus R(03B6) gelte f(z) [
M .Dann
gibt
es eine,,Kurve" srç(M) (durch (16) definiert),
sodap f(z)
alle Werte w des
abgeschlossenen,
0 und 1 enthaltenden Inneren vonsr annimmt.
% hat
,,lemniskatenartige"
Gestalt. Je nachdem obist,
besteht Z aus einem oder zwei zur reellen Achsesymmetrischen geschlossenen Zügen,
welche(bis auf
die im letzteren Falle dieSchlieflung bewerkstelligenden ,,Doppelpunkte") doppelpunktfrei
sind. Im Falle des Gleichheitszeichens
sto,6en
die beidenZüge schleifenartig
in einemDoppelpunkte
zusammen.(Figuren 1.)
Fig. la. Fig. lb.
Für
ieden
Punkt T von%,
der keinDoppelpunkt ist, mu03B2
die-jenige
Funktionaus R(03B6)
ausgenommenwerden,
welche den Ein- heitskreisauf
den in zlogarithmischen Kreis 1 w 1
M abbildet.Für einen
Doppelpunkt gibt
es zwei(konjugierte)
solche Ausnahme-funktionen.
ANMERKUNG: Wenn M
von 1/03B6
nach oowachst,
zieht sich die.
03B6
1 ..
Kurve
I03B6(M)
von dem Kreise1
w1 = 1/03B6
schließlich zerfallend auf die beiden Punkte 0 und 1 zusammen. Undwenn 03B6 von 1
bis 1
wachst,
so findet dasGleiche, ausgehend
vom KreiseIwl = M,
statt.(Vergl. 7.)
Das
obige Ergebnis
istübrigens
dieVerallgemeinerung
einesentsprechenden Satzes,
welchen HerrLandau 6)
fürdie 1 f(z) [
Maus 9î bewiesen hat.
6) LANDAU 2, 620; ROGOSINSKI 1, 12, Satz IV.
12. Um den
obigen
Satzallgemeiner
anwenden zukônnen,
formulieren wir ihn zunâchst für die
Voraussetzungen
des Schwarz- schen Lemmas um:SATZ 3a: Die Funktion w =
1p(z)
seifür [ z 1 1 regulâr,
unddort sei
Dann
gibt es eine ,,Kurve"
so
da03B2 03C8(z)
alle Werte w desabgeschlossenen,
0 und Wo enthaltendenInneren von S
annimmt.
Für
jeden Punkt y
von S istdiejenige (19) genügende
Funktion03C803B3(z)
=Py(z;
zo,wo) auszunehmen,
die denEinheitskreis [ z 1
1auf
den in ylogarithmischen Einheitskreis 1 w 1
1 abbildet. WennS
zerfiillt (siehe
Satz3!),
existierenfür
die beidenDoppelpunkte je
zwei(konjugierte)
solcheAusnahmefunktionen.
Zum Beweise beachte man,
da13,
mit Zo= | 1 Z0 1 ë,
die Funktionf(z) = 03C8(ze)
Wozu ffi(1 Zo 1) gehôrt,
unddal3 1 f(z) 1 1 Iwo | |
ist.Das Gestaltliche von S
geht
aus denAngaben
in 11 hervor.Wir bemerken
noch,
daB bei festem y und Zo diezugehôrigen
Wo als die
primitiven
Werte der FunktionL(z;
1,y)
aus 11 auf1 z |
= Zo sich bestimmen.13. Es
gelte jetzt,
wie in2,
dieMajorantenrelation 99(z) 03A6(z)
und es sei
Dann muf3 nach Satz 3a
(von
den Funktionen03C8y(z;
Zo,wo)
abgesehen) 03A8(z)
alle Werte des vonS1 Zo 1 (wo) begrenzten
Be-reiches annehmen. Wir haben also den
folgenden
ZUSATZ ZUM LINDELÕFSCHEN PRINZIP : Wenn
~(z) in 1 z 1
1die
Majorante 03A6(z)
besitzt und Wo =cJ>-l(p(ZO)) ist,
so nimmt es alle Werte desvon 0 ( SI 1 z,, 1 (wo)) auf B(03A6) begrenzten
Bereiches an.Bei den
Randpunkten 03A6(y)
ist von denFunktionen 03A6(03A8y(z;
zo,zvo))
abzusehen.
Die
negative Fassung
diesesPrinzips
führt nun wieder zu all-gemeinen positiven Wertevorratsaussagen 7).
7) Vergl. RoGOStNSm 1, 13. 1
Es sei
etwa f(z) aus R(03B6)
undFi )
einefür 1 z 1
1schlichte,
den Pol y besitzende Funktion mit
F(o)
= 0. Soll dieMajoranten-
relation
bestehen,
so darf mit(von
den FunktionenrifPy(z; 03B6, wo) abgesehen)
der Punkt y nichtauf
(£ç:(wo) liegen. Umgekehrt
formuliert entsteht so derSATZ B:
F(z)
seieine für 1 z 1 1 schlichte,
den Pol y besitzende Funktion mitF(O)
= 0.Bestimmt man die
zu 03B6
und ygehôrigen
Wogemä03B2
derBemerkung
nach Satz 3a und setzt e
F(wo) ,
so nimmtjede Funktion f(z)
ausR(03B6)
Werteau,6erhalb éB(F)
an.Auszunehmen sind die
zu R(Ç) gehôrigen
Funktionen(oF (1Jfy(Z; " zvo)) ,
welche den1 z 1
1auf
das(in
einem Punkteau03B2erhalb eB) logarithmische
GebietQG(F)
abbilden.Die
Bedeutung
dieses Satzes für das zweiteMajorantenprinzip liegt
inFolgendem:
Ist etwa die
obige
FunktionF(z)
eine schlichteVergleichs-
funktion aus
m(Ç),
also(M(F)
ein schlichtesVergleichsgebiet,
soist die nach Satz A fur die Funktionen aus
M(03B6) folgende
Werte-vorratsaussage
keineBestaussage
für die UnterklasseR(03B6).
Der Satz B
gestattet
nun einen zu demobigen
iihnlichen Werte- vorratsbereich zukonstruieren,
der diegesuchte Bestaussage
fürdie
Klasse R(03B6)
liefert. DieserWeg ist,
wenn man von der Gestalt dergesuchten Vergleichsgebiete ausgeht,
ersichtlich der unter10,
cgegebenen Môglichkeit praktisch
vorzuziehen.14. Wir bemerkten schon in
1,
daB dieBehandlung
der KlasseIDl*(C)
sich durch die Substitution unmittelbar auf die der Klassem(03B6)
zurückführen läBt. Es ist aber nicht immerzweckmäBig,
diesenWeg
zugehen,
da diegeWünschte
Gestaltder
Wertevorratsaussage
bei dieser Substitutionweniger
einfachwerden kann.
Vielmehr bleibt der Satz A ersichtlich
sinngemâfl
auchfür
dieKlasse
m* (03B6)
bestehen.Man
hat jetzt
unter einerVergleichsfunktion F(z)
ausM*(03B6)
eine solche im Kleinen schlichte Funktion dieser Klasse zu ver-
stehen,
fürdie e
ein"primitiver
Pol" ist(d.h. F(z) für 1 z 1 03B6 regulär ). B(F)
ist daszugehôrige Vergleichsgebiet
ausm*(Ç).
14
Die
konjugierten Vergleichsfunktionen
sindsinngemäB
wie frühererklart.
Man
beachte, daß
hier mitF(z)
auchjede
FunktionQF(z),
e # 0,
Vergleichsfunktion
und alsoeB(F) Vergleichsgebiet
ausm*(03B6)
ist.Beispiel:
Die Funktionensind
Vergleichsfunktionen
aus m*(03B6);
daszugehôrige Vergleichs- gebiet B( Fe)
ist dasÄuBere
einesKreises,
dessenMittelpunkt
C und Radius R durch
bestimmt sind. Es
gilt
daher derfolgende
einfacheSATZ 4: Es sei
C =1=-
0. Jede Funktion ausm*(03B6)
nimmt einenWert w der Kreisscheibe
an. Die Funktion
(21) mit e == C . (1-’2) Íst auszunehmen.
Wenn die Funktion
F ()
ausm*(Ç)
schlichtist,
so ist sie sicherVergleichsfunktion
ausm*(Ç).
Man kann dann den Satz Bmit y
= 03B6 anwenden. Die wo =wo(’)
sind hier nach(16)
durchbestimmt.
Mit (! = F(o)
F (wo) ist dann das"schlichte"
Gebieté B(F)
einVergleichsgebiet für m*(03B6),
das"logarithmische" dagegen
ein sol-ches
für R(C).
DieWertevorratsaussage
ist in beiden Fàllen diegleiche.
15. In 1 waren die beiden
vorgegebenen
Werte als von ein-ander verschieden
vorausgesetzt.
Dies ist auchsinnvoll,
da beigleichen
Werten(wie
dasBeispiel
der Konstantenzeigt) jeden-
falls in
Richtung
des zweitenMajorantenprinzips
keine nicht- trivialenWertevorratsaussagen môglich
sind.Dagegen liegt
dieAufgabe nahe,
unsereErgebnisse
dahin zuverfeinern,
daB man für die zu untersuchenden Funktionen Wertean weiteren Stellen
vorgibt.
Dies kommt im wesentlichen daraufhinaus,
das Schwarzsche Lemma selbst für denentsprechenden
Fall zu
verallgemeinern.
DieseVerallgemeinerung
ist bekannt8).
8) PICK; R. NEVANLINNA.
Obwohl also theoretisch die
genannte Aufgabe
keine wesentlichenSchwierigkeiten bietet,
dürfte diepraktische Anwendung
hier zuWertevorratsaussagen
von zukomplizierter
Natur führen.Von Interesse ist aber vielleicht der besondere
Fall,
daB weitereNullstellen
vorgegeben
sind:Es seien
cp(z) und (j)(z)
zwei Funktionen wie in 2, von denenlP(z)
nur in z = 0,p(z) dagegen
an den Stellenverschwinden
môgen.
Besteht dann dieMajorantenrelation (3),
soverschwindet die Funktion
1p(z)
=f/J-l (cp(z))
ebenfalls an denStellen
(24).
Wendet man sodann das Schwarzsche Lemma in bekannter Weise auf die Funktionan, so modifiziert sich das Lindelôfsche
Prinzip
dahin, daB in seinerAussage
der BereichB03B6
durch den Bereichdie Extremalfunktionen durch
und
zu ersetzen sind. An den Nullstellen selbst
ergibt
sich eine Ab-schätzung
derAbleitung;
etwa in z, wirdwo das Gleichsheitszeichen wieder nur bei den Funktionen
(26)
eintritt. Den Satz A des zweiten
Majorantenprinzipes
kann manjetzt
so verbessern:SATZ C:
F(z)
sei eineVergleichsfunktion
ausdie nur
für z
= 0 verschwindet. Sie kann dann keineMajorante für irgend
eine Funktionf(z) aus 9(e) sein,
die an den Stellen(24)
verschwindet. Nur die Funktionensind
auszunehmen,
wobei die Bk zueinander(nach 5) ,,konjugiert"
sind.
Man erhâlt schliel3lich
Ergebnisse
inRichtung
auf den bekann- ten Blaschkeschen Satz9),
wenn man zu einerFolge vorgegebener
Nullstellen
zÀ’ 1 zÀ 1 -> 1, übergeht.
Wenn namlich das Produkt00
C-z
TI Â oder,
was unschwer alsdamit âquivalent
erkanntÀ=lCz;.-l
qwird,
wenn das Blaschkesche Produktwird,
so ist nach demObigen überhaupt
keineMajorisierung
durchirgend
einefür 1 z C
1meromorphe,
im Kleinenschlichte,
nurin z = 0 verschwindende Funktion
F(z) môglich. f(z)
nimmt dannz.B. Werte
auf jedem
noch so kleinenvorgegebenen
Kurvenstückchen der Ebene an.(F(z)
ist diezugehôrige Schlitzabbildende.)
§
2. WeitereBeispiele.
1. Die Funktionen
Fy(z) = ,yz z + 1
ausID1,
die als schlichte Funktionen nurprimitive
z-Stellenhaben,
liefern(gemäB
der’Anleitung in §
1,8)
alsVergleichsfunktionen
ausm(Ç)
die Kreis-abbildenden ;
Es sei zunâchst
03B3 = e, 1 eu =1.
DasVergleichsgebiet B(Fe)
ist eine Halbebene. Der
FuBpunkt
des Lotes von W = 0 auf diebegrenzende
Gerade ist der PunktSATZ 5: Es
sei 1 el =
1. Jede Funktion ausR(C)
nimmt einen Wert w der Halbebenean. Die Funktion
(30)
mit y = e ist auszunehmen.Bei variablem e
durchlâuft
derFu03B2punkt
p des Lotes von 0auf
die
Begrenzungsgeraden
dieser Halbebenen den Insbesondere werden stets Werte w mitangenommen.
Der Satz 5 ist
übrigens,
alsnegative Fassung,
mit den bekannten9) BLASCHKE.
Carathéodoryschen Ungleichungen 11)
für Funktionenpositiven
Realteils
âquivalent.
2. Es
sei jetzt 1 y 1 =F l, Y == 1 y 1 B. Für 1 y [
1 ist das Ver-gleichsgebiet B(Fy)
dasInnere,
für1 y 1 > 1
dasÄuBere
einesKreises,
dessenMittelpunkt
C und Radius R sich ausbestimmt. Die elementare Elimination von y aus
(a)
liefert den SATZ 6: JedeFunktion f(z)
ausm(03B6)
nimmt beibeliebig gegebenem
C einen Wert w der Kreisscheibe
und wenn
C #
0, # 1ist,
einen Wert w der Kreisscheibean. Dabei sind
R21
bzw.R22
diegrö03B2ere
bzw. kleinere der beiden Wurzeln vonIn
jedem
Falle ist diezugehörige
Kreisabbildende(30)
auszu-nehmen.
Es
ist R1(C»ICI und R2(C) 1 C 1;
fernerR1(0 ) = R1(1 ) ---- 1,
R2(C) --> 0
für C -> 0 und C -> 1.Wenn 03B6
von 1 bis 0fällt,
sowachst
(vergl. §
1,7) R1(C) von P
= Max(1 C 1, 1 - C 1)
bis oo ,wâhrend
R2(C) von u
= Min(j CI,
1-1 CI)
bis 0 abnimmt.Besitzt
f(z)
dieNullstellen (24),
so kann man nach Satz C inn 1 Se 1
den
Bestimmungsstücken
von Satz 5 und6 03B6durch
ersetzen.
Eine Funktion aus
m(Ç)
mitdivergentem Nullstellenprodukt
kommt
jedem
Wert Cbeliebig
nahe(vergl. §
1,15).
Für die Klasse
m*(03B6)
siehe den Satz 4in §
1, 14.3. Die Kreise
(33 ) geben
nur für die Klassem(03B6)
eine Bestaus- sage. Wir wollensie jetzt
für dieUnterklasse R(03B6)
verbessern.Dabei werde in dieser Nr. die
in §
1, 10(Formel (13a) angedeutete
Methode
benutzt,
die hier wohl amzweckmäBigsten
ist.Es sei also
f(z)
ausR(Ç) und # C, C ~
0, ~ 1. Die Funktion11) Vergl. L. BlEBERBACH, Lehrbuch der Funktionentheorie (Leipzig, 1927) I1,
117.
g(z)
aus(13a) (a
ist durch C zuersetzen !)
nimmt nach Satz 5,von der Extremalfunktion
Fe(z)
aus(30) abgesehen,
einen Wertw mit
f,an. Wir bestimmen e aus
Mit 8 = cos J
+ i
sin I undfindet man
und schlieBlich nach Elimination von e
Nach
(a)
nimmt also einen Wert w* mitan. Was auch der
_
sei,
dieAussage (f)
bleibt sicherrichtig,
wenn man v durch seinen absolut kleinsten Wert mod 2n, denlog
also durch seinenHauptwert
ersetzt.Wir erhalten so den
SATZ 7: Jede
Funktion f(z) aus R(03B6)
nimmt beibeliebig gegebenem C ~:
0, ~ 1 einen Wert w der Kreisscheibean. Dabei bedeutet der
log
seinenHauptwert.
ist als
Extremalfunktion
auszunehmen. Sie bildet den Einheits-kreis 1 z 1
C 1auf
das(in
Clogarithmische) Äu03B2ere
des Kreises(35)
ab.Der Radius des Kreises
(35 )
ist natürlich kleiner als der RadiusR2(C)
aus(33).
Auch ernimmt, wenn 03B6
von 1 bis 0fällt,
vonu = Min (1 CI, IC-11) )
bis 0 ab.- Diesen
Radius beigegebenen
Nullstellen(24)
zuverbessern,
dürfte
schwieriger
sein.4. Um die
Anwendung
des Satzes B zuillustrieren, geben
wirnoch einen Beweis für den Satz 7:
Es sei 0 oc 1. Die Funktion bildet den Ein- heitskreis
B1 z 1
1 auf dasÄuBere
des Kreisesab,
dessen Mittel-punkt
C* und Radius R* ausbestimmt sind.
Nach Satz B hat die
gesuchte
Kreisscheibe denMittelpunkt
C =
eC*
und Radius R= 1 e 1 R*,
wo nach Satz Bist. Es
folgt
Mit wird
woraus zunâchst wegen der
Ungleichung
in(b) 1 v 1 n
ge-schlossen wird. Für den
log
ist also derHauptwert
zu nehmen.Weiter wird
und schlieBlich
was genau den Radius R der Kreisscheibe
(35) ergibt.
5. Bestimmt man G statt wie in
3(b)
durchso findet * man
ahnlich,
dal3log C el. g(z)
einen Wert w* mitRw*
> 2 annimmt,
woist. Das
ergibt
denSATZ 8: Es sei
C =f::-
0, # 1. Jede Funktionf(z)
# C ausR(C)
nimmt einen Wert zv der Kreisscheibe
an. Dabei bedeutet der
log
seinenHauptwert.
Die Funktion
(36)
mit e aus(a)
ist auszunehnien.Der Radius des Kreises
(37)
ist natürlichgrÕ13er
als der RadiusR1(C)
aus(32). Wenn Ç
von 1 bis 0falIt,
wâehst auch er vonp
= Max(1 CI, 1 C-1 1) )
bis oo.6. Es
sei 03BC
=1= 0. Wir suchen dielângs
einer Streckevon (X
nach 03B2, 1 03B1 1 -- 1 03B2 1,
,geschlitzte
Ebene alsVergleichsgebiet
OE* aus
M*(03B6)
zu bestimmen. O.B.d.A. sei,u > 0.
Nach der Substitution s= W W fJ geht
B* in dielângs
derHalbgeraden
8 - fJ ex ex geschlitzte
Ebene B’über,
und B’ muB dannVergleichsgebiet
ausR(03B6)
sein. Nach Satz 1 ist alsoSATZ 9 : Es sei ,u
# 0.
JedeFunktion f(z)
ausm*(C)
nimmt einzej der Strecke
an. Von den
zugehôrigen Schlitzabbildenden
ist abzusehen.7.
Entsprechende Vergleichsschlitzgebiete
für die Klassem(Ç)
sindweniger
einfachangebbar.
Ist B ein solches zu derSchlitzstrecke
6(a) gehôriges Gebiet,
sogeht
es durch die Sub- stitution in dielângs
derHalbgeraden
geschlitzte
Ebeneüber, die jetzt Vergleichsgebiet für 8t(Ç)
seinmul3. Wieder nach Satz 1 ist daher für ein
geeignetes
e,1 e -
1,Hieraus ist zunâchst E
= e(fl)
und sodann oc =oc(p)
bestimmt.Beispiele:
a. Es sei ,u > 1, alsoP
> 1. Esfolgt
a = 1, und d ist als diepositive
Wurzel von Jbestimmt.
b. Es sei
0,u1, also f3
1. Esfolgt 8
---- - l, und d ist diepositive
Wurzel Min(,u, 1 -,u)
vonc. Es
sei y
o. Es ist s= - 1,
und d ist diepositive
Wurzelvon
Auf
allen diesen Streckenmuß jede
Funktion ausYR(Ç) (von
den
zugehôrigen
Schlitzabbildendenabgesehen)
Werte annehmen.8. Von besonderem Interesse
ist,
wie immer in diesem Ideen-kreise,
dieHeranziehung
einerelliptischen
Modulfunktion alsVergleichsfunktion.
Es sei d das(nullwinklige) in +
1 und iauf dem Einheitskreise
orthogonale Kreisbogendreieck, 4
seinSpiegeldreieck
an der reellen Achse.(Figur 2.)
Die Funktion W =
M(z)
bilde L1 auf die obere HalbebeneS(W)
> 0 soab,
daßdabei z =: -1-
1 und z = i resp. in W = + 1 und W = ooübergehen. M(z)
bildet dann bekanntlich den Ein-heitskreis 1 z 1
1 auf diein -4-
1 und ooverzweigte
Modulfh,che ab. 4geht
insbesondere in eine untere Halbebene über.M(z)
istungerade
und alsoM(0 )
= 0.Die
primitiven
Stellen vonM(z)
machen dasabgeschlossene Kreisbogenviereck [A
-T-4]
aus. Ist nâmlich e einauf z 1
- 1orthogonaler
Kreis undspiegelt
man einen Punkt zaus 1 z 1
1,der nicht in e
liegt,
anR,
so nimmt dessen absoluterBetrag
1 z 1
nicht ab. Dies ist unmittelbarelementargeometrisch
ersicht-lich. Jetzt
folgt
aber dieBehauptung
aus dem bekannten Auto-morphismus
der FunktionM(z).
i
Fig. 2.
Beachtet man schliel3lich
noch, daß,
wennf(z)
eine Funktionaus 8t(Ç ) und Ç
r 1ist, f(rz ) zu 9î(-,Î) gehôrt,
soergibt
sichder
folgende
SATZ 10: Jede Funktion ze? =
f(z)
ausR(C)
nimmt vonjedem Wertepaar :::t:
zv des von der,Kurve"
berandeten Bereiches mindestens einen Wert an.
In
jedem Punktepaar +
À der Kurve selbst ist diezugehôrige elliptische Modulfunktion (in
den ev.Doppelpunkten von i3(C),
diezu den
sC
des Randes von[4
+4] gehôren, gibt
es zweikonjugierte
solche
Funktionen)
auszunehmen.
Die
Kurve £(03B6) liegt symmetrisch
zu beiden Achsen der BÀ-Ebene.Für 0 Ç
y2 -
1 besteht sie aus einemgeschlossenen doppel- punktfreien,
+ 1 und 0einschlie03B2enden Zuge, für V2 -
1 Ç 1aus drei
Zügen,
die resp. --f- 1, - 1 und 0einschlie,6en
undje
einenbzw. zwei
schliepende Doppelpunkte
haben. Für Ç =y2 -
1stopen
diese dreiZüge schleifenartig
aneinander.(Figuren 3.)
Wenn Ç
von 0 bis 1wachst, schrumpft £(Ç),
aus dem Unend-lichen
kommend,
schliel3lich in dreiZüge
zerfallend in die Punkte+ 1
und 0 zusammen.Wir formulieren noch als besonders einfachen
Spezialfall
denSATZ 10a: Jede
ungerade
Funktionaus R(03B6)
nimmt alle Werteu des
von L(03B6) begrenzten
Bereiches an. Für dieRandpunkte
von£(03B6)
sind die Funktionen(40)
auszunehmen.Nach der
Anleitung in §
1, 10, a kannman jetzt
leicht auch alleübrigen
Modulfunktionenfinden,
dieVergleichsfunktionen
aus
R(03B6)
sind. Alle so erhaltenen Satzes sind im wesentlichen mit dem bekanntenSchottkyschen
Satze12 )
aus demsogenannten
Picardschen Ideenkreise
âquivalent.
Sieverallgemeinern
die vonFig. 3a. Fig. 3b.
mir für die Klasse 91
gegebenen entsprechenden
Sâtze13),
dieihrerseits im wesentlichen dem bekannten Landauschen Satze
14) équivalent
sind.SchlieBlich bietet auch die
Angabe derjenigen Modulfunktionen,
die als
Vergleichsfunktionen
für die KlassenM(03B6)
undm*(03B6)
dienen
kônnen,
keinerleiSchwierigkeiten.
Wir verzichten auf dieFormulierung
derentsprechenden
Satzes.§
3. Diskussion der KurveI03B6(M).
1.
(Vergl. §
1,11. )
Es seiM > 1,
und wir betrachten die KurveI03B6(M)
ausSetzt man
12) SenoTrKy.
13) ROGOSINSKI 1, § 4.
14) LANDAU 2.
so
wird 1 v 1 n
und(vergl. §
2,4)
Die Formel
(16) geht
inüber,
und esfolgt
weiteroder
Hierdurch wird in
der u,
v-Ebene eine Kurvebestimmt,
die zu beiden Achsensymmetrisch liegt.
Da für uns nur1 v 1
i inFrage kommt, genügt
esalso,
diese Kurve im Halb- streifenzu
verfolgen.
Wir werdenzeigen, da03B2 sie Sj in
einemeinzigen doppelpunktfreien Bogen
durchsetzt.2. Zunâchst werde der Schnitt mit den Geraden u = Const.
aus
b,
betrachtet. Mitwird
03C8(v)
nimmt in 0, n > monoton ab. Jetzt sind zwei Fällezu unterscheiden:
I :
03C8 (0 )
0. Dann ist~(v)
0 für unsere v > 0,~(v)
nimmtmonoton
ab,
besitzt also hôchstens eine Nullstelle.II :
y(o)
> 0.~ (v )
besitzt hôchstens eine Nullstelle. Ist also~(o)
> 0, so besitztwieder q(v)
hôchstens eine Nullstelle.Der Fall
99 (0)
0 ist nun nichtmôglich.
Erbesagt
nâmliehoder
Mit ist nun
Wegen -
so dal3aus
(d)
d.i.
V(0)
0folgt.
Wir fassen zusammen: Die Kurve U schneidet
innerhalb b
nurdie Geraden u = Const. mit
99 (n)
0~(0),
d.i.und zwar in genau einem Punkte.
3. Es sollen
jetzt
die Schnitte von 5l(innerhalb b
mit denGeraden v = Const. untersucht werden.
Zunâchst besitzt
(41)
für v = 0, d.i.genau eine
Lôsung
U > 0.In der Tat wird mit
und
so daß
A(u)
0,Â. (U) > 0
wirdund Â(u)
2 vonÂ(O)= ’ M
Ç n-- bisÂ(00)
= + cc monoton wachst.Nach
(42) folgt übrigens, da03B2 auf 21 in S)
stets u U ist.Es sei
jetzt 0 v n 15).
Wirgehen
von der Lommelschen Formel16)
aus, in der
Iv(x)
die Besselsche Funktion erster Art derOrdnung
v bezeichnet. Mit x = v und
wird
hieraus,
unterBeachtung
vonso daB
(41)
in der Formgeschrieben
werden kann.15) Den nachfolgenden Beweis verdanke ich Herrn G. Szegô; eine elementare Diskussion ist mir nicht geglückt.
16) Vergl. etwa E. PASCAL, Repertorium der hôheren Mathematik (1929), 1. 3,
S. 1439, Formel (71).