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Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg

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Academic year: 2022

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Texte intégral

(1)

Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg

Einleitung:

M. 5 S. 45 (Artikel von der Zeitung „Die Zeit“, von B. Ulbrich verfasst) 1. Was ist der Unterschied zwischen Erinnerung und Geschichte?

2. Was ist die Gemeinsamkeit zwischen dem Gedächtnis von rechtsextremistischen Parteien heute und dem deutschen Gedächtnis in den 60er Jahren?

3. Was versteht man dann unter Erinnerungskultur?

1.

Erinnerung / Gedächtnis Geschichte

- was die Leute erlebt haben (selbst, oder was ihre Familie gesagt hat)

- etwas Persönliches (mit Gefühlen) - manchmal übertrieben

- unterschiedlich für jeden - subjektiv, partiell

- kann umstritten sein, nicht immer wahr: Leute vergessen Sachen, verstecken sie, oder wollen sie vergessen.

- Ziel: objektiv zu sein

- sucht Beweise der Vergangenheit: die mit anderen Elementen oder Personen übereinstimmen oder nicht. (materiale Beweise, Spuren, datieren usw.) - sucht die Wahrheit, ist ein Wiederaufbau der Fakten, gliedert der Ereignisse, macht Verbindungen zwischen den Ereignissen, sucht Konsequenzen und Ursachen usw.

- stellt Hypothesen, die sich entwickeln oder verändern können (mit neuen technischen Mitteln, neuen Spuren)

2.

NPD / AfD In den 60er Jahren

Die Deutschen = Opfer, da es Bombardierungen und Vertreibungen gab. Deutschen mehr Opfer als Täter.

Die „echten“ Opfer und die Deutschen haben die AfD und die NPD auf die gleiche Stufe gestellt.

nicht austauschen können: Alle sind sich dem II. WK.

bewusst. (ist nicht mehr umstritten)

Rede der Opfer wurde nicht gehört. Oder eher unhörbar  zu schwer zu erklären, was sie erlitten haben. (und nur wenig Überlebende)

3. Erinnerungskultur: was man sich gemeinsam erinnert (für einen ganzen Staat = Staatserinnerungskultur, oder für eine größere Gruppe).

Beziehungen zwischen Gedächtnis und Geschichte:

- können sich widersetzen, auseinandersetzen. (Vorwurf, dass die Geschichte wirklichkeitsfremd ist. / Negationismus / schmerzvolle Vergangenheit (für Soldaten z.B.)

- neue Fakten entdeckt mit neuen Zeugenaussagen1 und/oder neuen technischen Mitteln (=> neue Forschungsthemen)

1 die Zeugenaussage(n) : le témoignage

(2)

Themen wie Algerienkrieg in Frankreich, die politische Fragen auslösen2 (noch heute umstritten). Noch mit Zweitem Weltkrieg, politische Fragen, sehr tiefes Trauma:

Frankreich: Niederlage 1940, militärische Besetzung, rassistische Verfolgungen, politische Säuberung, Kollaboration

Deutschland: NS-Zeit, Verantwortung?, Bombardierung, Vertreibung, Entnazifierung.

 noch heute spürbar in den Gesellschaften, meistens im politischen Leben. 2005 in Frankreich: Die Lehrer wurden gefragt den Schüler zu sagen, dass die Kolonisation Wohltaten hatte.

 Die Historiker haben viel mit Pluralgedächtnisse zu tun: Woher kommen sie? Warum? Was lernt man über die Gesellschaft? + Erinnerungsarbeit + Geschichte klar für einander

Wie haben sich Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg entwickelt? Wie arbeiten die Historiker die Gedächtnisse auf, die mit Zweitem Weltkrieg zu tun haben? Inwiefern lösen die Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg politische Fragen aus?

I. Vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis zur Mitte der 60er: ein selektives Gedächtnis

A. Eine Verdrängung der Vergangenheit

Eine Verdrängung von alles, was die Opfer erlebt haben (KZ, Vernichtungslager), von alles während der NS- Zeit, von der Kollaboration (Frankreich).

1. In der BRD

Im Labyrinth des Schweigens

Giulio Ricciarelli (2014)

Stellen Sie den Kontext vor. (politisch, sozial und wirtschaftlich)

Neue Republik, die BRD. Nachkriegszeit: 30 Jahre nach dem Ende des 2. WK. Wirtschaftswunder: vom Ende der 50er bis die Ölkrise 1973: Anfang der Konsumgesellschaft, Vollbeschäftigung (2 bis 3% Arbeitslosigkeit), sehr starkes Wachstum (siehe nächstes Thema).

Am Anfang des Kalten Krieges. Kanzler: Konrad Adenauer.

Wo liegt das Problem mit Alois Schulz?

Ehemalier Waffen-SS beim Lager Auschwitz UND Lehrer => starker Einfluss => nazistische Ideen verbreiten.

Normalerweise mit der Entnazifizierung durfte er kein Lehrer sein. Radmann weiß + gar nichts von der Amt gemacht = vom Staat bedeckt (und vermutlich für viele ehemalige Nazis).

Erklären Sie die Aussage der Amerikaner im Dokument Center: „Sie waren alle Nazis“. Was war in diesem Fall schwierig? War es dennoch die Wahrheit?

2 aus/lösen = déclencher (=/= lösen : résoudre)

(3)

Was wussten die Deutschen über Ausschwitz am Anfang des Filmes? Was waren die verfügbaren Informationen?

Viele denken, es sei ein Zurückbehaltungslager, oder sie kennen den Namen nicht. Viele denken auch, es gebe eine Überarbeitung der Geschichte von den Siegern, d.h. ein Siegerkult, oder die Siegerkultur.

Die Entnazifizierung lastete wenig und betraf wenige Leute.

Juni 1946: Gesetz, das 5 Kategorien Leute bestimmte:

- Hauptschuldigen: „Hauptnazis“

- Belastete

- Minderbelastete

- Mitläufer (nichts absichtlich gemacht, aber nichts dagegen gemacht) - Entlastete (nichts gemach + nicht einverstanden).

Um bestimmt zu sein erfüllten die Deutschen ein Bogen. Die Kategorien waren aber nicht präzis: Viele, die als Entlastete bestimmt wurden, haben eine „Persil“-Bescheinigung für 100 DM den Opfern gekauft (Die Opfer sagen, sie seien unschuldig).

Unter den 70 Mio Deutschen: 8.5 Mio Mitglieder der NSDAP 1945. Nur 3.6 Mio Deutschen mit Bogen überprüft bis 1949 und weniger als 3% als Hauptschuldige und Belastete betrachtet. Fast eine Hälfte der Leute als Mitläufer bezeichnet. (Verdrängung der Vergangenheit).

Lutz Niethammer hat die Entnazifizierung 1982 in Bayern studiert und nennt sie eine Mitläufersfabrik. Es ergibt sich dann die Frage der kollektiven Schuld.

- März 1948: Leute als Belastete betrachtete wurden automatisch als Mitläufer ernannt. (konnten dann wieder frei arbeiten). Zu viel Arbeit für die Justiz.

- 1947/1949/1954: Gesetze für Amnestie: Für jedes Verbrechen deren Gefängnisstrafe kürzer als drei Jahre war.

- 15. Dezember 1950: Entnazifizierung offiziell zum Ende.

=> für Deutschen werden die von Natur aus nazistischen Organisationen als schuldigen Organisationen betrachtet (SS, Gestapo z.B.)

Einfache Beamter werden aus ihren Verantwortungen entlassen, weil es das Führerprinzip gab.

Führerprinzip: Unterordnung an Hitler, galt als Art Patriotismus. Jeder erwartet, dass der nächste etwas handelt. Es gehört zum Totalitarismus.

Die Widerstandskämpfer wurden bis in den 50er Jahren als Feiglinge Leute betrachtet (die nicht Deutschland lieben) bis in den 60er, in den sie anerkannt werden.

Wie wird die Verdeckung der Vergangenheit erklärt und legitimiert?

Durch den Staat Mangel an Arbeitskräfte, an Beamten (im Rahmen eines neuen Staats): 1951 waren 94% der Richter und Staatsanwälte in Bayern ehemalige Mitglieder der NSDAP.

Die Taten in der NS-Zeit: militärischer Befehl, auch für Beamte.

(4)

Wille, einen Strich auf die Vergangenheit zu ziehen:

- die nationale Einheit erlangen3 ( => kein starker Konflikt im Volk) Durch die Deutschen Siegerkult: Geschichte von den Siegern wieder geschrieben, nicht so sicher,

dass es wahr ist. (nur um den Sieg zu legitimieren).

Durch die Amerikaner - Neuer Kontext: mehr als die ehemaligen Nazis, die neuen Feinde sind die Russen (Anfang des Kalten Kriegs).

Viele von ehemaligen Nazis -künstlern, -wissenschaften, -beamte sind von den USA eingesammelt: das Volk einigen, sonst könnten sie den Feind bedienen. (Bonn, 1946, 112 Ärzte, darunter 102 ehemaliger Nazis).

- „Alle Nazis“: kollektive Schuld? Zu lang, um Prozesse gegen alle ehemaligen Nazis (und die die nazistischen Ideen hatten) zu führen. Dazu ist die

Verantwortung sehr schwer zu bemessen (im Rahmen eines totalitären Regimes)

- „Banalität des Bösens“ (H. Arendt, Philosophin und Journalistin): Sehr kritisierte These. Banalität = erster Sinn: Die Shoah ist unwichtig. Zweiter und echter Sinn: Die Nazis sind einfache Leute, die man nicht erkennen kann.

Jeder kann etwas Schreckliches machen, wenn er auf seine Verantwortungen nicht aufpasst.

1 Mio Deutschen (Widerstandskämpfer) wurden von der Gestapo deportiert.

Durch den Journalisten Leute wollen es nicht, es zu wissen. Sie wollen nicht Salz in die Wunde streuen.

Durch die Opfer - noch Nazis => Bedrohungen (Todes-) - zu schmerzhaft

- diese Probleme: Wie kann man es erklären? Keiner Spur von Millionen Menschen. Wie kann man sich so etwas vorstellen?

- Trauma.

=> das wird gar nichts verändern (deshalb vergessen sie es lieber)

=> Verdächtigungsklima: werden sie geglaubt?

=> Zeit des Wirtschaftswunder: wollen leben (Nachkriegszeit) + später als der Wiederaufbau + neue wirtschaftliche Möglichkeiten. Sie wollen noch an Positivismus glauben.

Wer ist der Generalstaatsanwalt im Film? Ist er eine fiktive Figur?

Was waren die Schwierigkeiten der Justiz mit den in den KZ begangenen Verbrechen?

Wie wurden die in den KZ und in den Vernichtungslagern verübten Verbrechen durch die Nazis verborgen?

Stellen Sie eine List der Probleme auf, die in der Untersuchung vorgekommen sind.

Was ist das besondere Problem der Schuld im totalitären Regime?

3 erlangen : erhalten, bekommen

(5)

1961 nahm Hannah Arendt als Reporterin am Prozess gegen Adolf Eichmann in Jerusalem teil. Sie schrieb ein Buch, Eichmann in Jerusalem, mit dem Untertitel Ein Bericht von der Banalität des Bösens.

Erklären Sie, warum dieser Titel in der Zeit schockieren konnte, und was sie damit meinen konnte. Gibt es dafür auch im Film Beispiele.

Was ist aus den ehemaligen NS-Beauftragten geworden, die in den Nürnberger Prozessen nicht angeklagt wurden?

Warum hat Fritz Bauer ausgerechnet Herrn Radmann für die Beweisaufnahme gewählt?

Was war am Endeffekt das Ziel des Frankfurter Prozesses für den Journalisten Gnielka?

Wie verteidigen sich die Angeklagten?

2. In der DDR und in Frankreich

Verdrängung der Vergangenheit + Mythos des Resistancialismus (These von Henry Rousso. Laut dieser These bezeichnet Resistancialismus den Mythos von einem einstimmigen Widerstand; jeder war ein Widerstandskämpfer seit Anfang des Krieges; in den 50er in Frankreich und in der DDR erzählt).

Frankreich

Die Gaullisten haben diese Idee verbreitet, da sie ihren Chef legitimiert hat. Laut ihrer Rede wurde De Gaulle der Erste gewesen sein, der die Nazis gekämpft hat. (mit seinem Appel des 18. Juni 1940). De Gaulle sagt es selbst: am 25. Juli 1944 erklärt er, dass Paris befreit ist, und das sie durch ganzes Frankreich befreit wurde. In Wirklichkeit sind nur 2% der Franzosen als Widerstandskämpfer erkannt. „kämpfende Frankreich“ war „das einziges, wahres, ewiges Frankreich“.

Für ihn war das einzige Frankreich das Freie Frankreich (Franzosen, die De Gaulle und Jean Moulin gehorcht haben + die, die in London waren).

Erstes Gesetz der GPRF: alle Gesetze, die das Vichy-Regime verkündet haben, sind „null und nichtig“. (haben nie existiert). Diese Zeit wurde einfach ausgeklammert. Das Vichy-Syndrom: These von Henry Rousso:

Schwierigkeiten der Franzosen um zu besprechen, was in der Zeit des Vichy-Regimes passiert ist:

Kollaboration + militärische Besetzung.

(6)

Der Mythos wurde auch von den Kommunisten verbreitet. Sie fördern es, die ersten Widerstandskämpfer zu sein. Sie nennen sich die Partei der 75 000 Erschossenen. (von der Miliz4 oder dem NS-Regime erschossen).

 ~4 500 für politische Aktivitäten erschossen.

Jedenfalls wollten sie sich legitimieren, und die Kommunisten vergessen die Deutsch-Sowjetisch- Nichtangriffspakt (1939-1941, militärischer Allianz zwischen Stalin und Hitler)

Gaullisten: die nationale Einheit = damit das Freie Frankreich als Sieger des Kriegs anerkannt wird. (geklappt hat, denn die UNO)

Kommunisten: Beweis der Klassenkampf. Das Proletariat waren Widerstandskämpfer gegen das Bürgertum (die in Frankreich kollaboriert hatten, die Nazis in der DDR waren).

Analyse der Dokumente:

Plakat der kommunistischen Partei Frankreichs, um die Leute zu überzeugen, die Kommunistische Partei ist die beste für Frankreich.

Traumhafte Familie, fast die perfekte Familie => jedeR kann sich drin erkennen.

Schwarz und weiß: wichtiges Moment, das ist eine Weise zu sagen, dass es ein fast geschichtliches Moment ist, und dass es für die Zukunft wichtig ist.

 Dank Kommunisten wird Frankreich wieder leben.

Klassenkampf: Diktatur des Proletariats -> haben schon für uns gekämpft.

Abstufung: Dunkel blau (=Tod mit Kreuzen) -> hell -> weiß (=Wiedergeburt)

kein Rot, denn es ist Frühnachkriegszeit, Erleichterung wird gebraucht.

Kritik: politisches Dokument, die anderen politischen Ströme sind weg.

Mann auf der Plakat = jeder darstellt. Er ist weiß = Symbol der Reinheit. Er fällt dramatisch, mit geschnitten Hemd = Heldenkult. Er schützt Frankreich mit seinem Körper. Sein Schatten ist auf Frankreich = seine Seele bleibt für Frankreich, und er stellt alle dar. Die Namen sind Beispiele, damit sie nie vergessen werden. => Sie haben, alle, sich für Frankreich geopfert.

4 die Miliz : Offizielle Gruppe in Frankreich, die absichtlich mit dem Vichy-Regime gekämpft hat, und die die Kollaboration vertiefen wollte.

(7)

Analyse der Rede von Malraux für den Eintritt Jean Moulins in Pantheon:

Einleitung: Rede von Malraux (Kulturminister) 1964 über Jean Moulin und seine Pantheonisierung.

Kontext: Anfang der Fünften Republik – Mandat/Amt von Charles de Gaulles(seit 6 Jahren bis 1969). Zweiter Weltkrieg: viele Leute schwiegen noch (Opfer oder Täter); Nachkriegszeit.

Resistancialismus:

1. Abschnitt: Jean Moulin als Verkörperung des Wiederstands 2. Abschnitt: Ein Held unter Leitung des Général de Gaulles

3. Abschnitt: Das tragische Ende der Widerstandskämpfer. Jean Moulin verkörpert alle Opfer/Widerstandskämpfer.

4. Abschnitt: Erinnerung an einen Helden.

1. Der Widerstand vor Jean Moulin hat gar nicht existiert. Dank ihn hat es existiert (1. Satz). Fast wie im Kino:

viele Bilder = wir sehen ihn, fast wie Gott.

Heroenkult so stark = Gott

Nicht ganz wahr: Jean Moulin hat die kleinen Gruppen vereinigt (also gab’s schon ein Widerstand!!!): Er hat Sie eine politische Bildung und Waffen gegeben: Der Widerstand wurde viel stärker = Organisation ist wichtig.

Die Widerstandskämpfer:

- waren den Alliierten treu (2. Satz): Malraux sagt nicht konkret, was sie gemacht haben, als ob sie passiv gewesen wären.

- brauchten einen Chef (3. Satz), (oder erwarteten einen Chef = Gaullistische Idee), fast wie ein Gott.

Jean Moulin verkörperte also den Widerstand.

- Kollaboration wird nicht gesprochen, als ob alle Franzosen Widerstandskämpfer gewesen wären = Resistancialismus.

2. Jean Moulin brauchte einen Chef = De Gaulles. De Gaulles hat sich selbst den Widerstand geschaffen. Ohne De Gaulles -> keine Befreiung, er verkörpert also den Widerstand „einzig und allein“ (aber Jean Moulin wurde pantheonisiert). Malraux sagt es, da De Gaulles sein Chef ist. (nicht Chef von Natur aus + war nicht bekannt) + gehört zum Gaullismus. Widerstand: mehrere Ströme.

Es gab nur einige Leute, die den Appell gehört haben (nicht sehr viel).

3. Leclerc hat Paris befreit (2. Weltkrieg) => als Held betrachtet + dargestellt. Wieder Heroenkult: viele Bilder.

Resistancialismus: Mit Jean Moulin pantheonisiert man alle Widerstandskämpfer. Rede der Folter

- sagt nur, dass es Widerstandskämpfer gab: kein Worte über Leute die kollaboriert od. denunziert haben

- die Opfer der Vernichtungslager wurden vergessen. Hier werden nur von den deportierten politischen Häftlingen gesprochen. Keine Juden, keine Zigauner, keine Homosexuellen, keine Behinderte usw.

Verdrängung der Opfergedächtnis.

Nacht und Nebel: politische Gegner / Orden der Nacht = Widerstandskämpfer, die mit Jean Moulin pantheonisiert wurden. „Brüder“ = Resistancialismus. Die Widerstandskämpfer haben die Nacht erlebt; wieder ans Licht gebracht.

Widerstand = Frankreich -> Resistancialismus

 Beweis dafür: Situation viel komplizierter

(8)

Jean Moulin wurde denunziert -> Widerstandskämpfer haben gesprochen

Jean Moulin wurde in Lyon verhaftet. Es gab eine Versammlung der CNR („Conseil National de la Résistance“:

Widerstandskämpfer, die die Zukunft vorbereiteten) bei einem Arzt. Die Versammlung fand am ersten Stock statt, und die Patienten wurden in den Warteraum geleitet Es gab einen Fehler: Jean Moulin wurde im Warteraum geleitet. Aber die Polizei ist gekommen, und hat alle verhaftet, sogar die Patienten.

Normalerweise kommt keiner wieder, der Widerstandskämpfer war, und der von der Gestapo einmal verhaftet wurde Es gab also einen Verräter.

Dieses Beispiel zeigt, dass Konflikte existiert haben, dass die Lage viel komplexer als in der Rede war.

Das Gedächtnis an das Vichy-Regime wurde komplett verschleiert (versteckt). Säuberungsphase in den ersten Monaten (siehe Begriff Ende des Unterrichts)

Gesetzte für Amnestie wurden früh genehmigt: 1946,1947,1951,1953. Sekundäre Strafen wurden betroffen, und dann die Verbrechen:

1947: 27 000 der 40 000 Gefangenen (für Kollaboration) freigelassen

1951, 1953: die Anderen wurden freigelassen -> Offizielles Ende der Entnazifizierung in Frankreich

 Konflikt:

o Rechtsparteien: wollten diese Gesetze

o Linksparteien: haben diese Gesetzte in Frage gestellt

Versuche, den Vichy-Staat zu rehabilitieren:

ABER :

- die französische Polizei hat selbst und allein Listen ausgearbeitet, und Leute einberufen.

- Razzia5 von 16./17.07.1942, von Vel’d’Hiv: Niemand von der Gestapo, alle waren aus der französischen Polizei

These der Schutz der Juden durch Frankreich:

-> 28% der Leute aus jüdischer Herkunft wurden 1939 verhaftet und deportiert.

0.9% in Dänemark, 0.35% in Finnland -> Institutionen wie die Miliz

~180 000 Deportierte in Frankreich: darunter 15 000 Zigeuner, 86 000 politische Gegner, 76 000 jüdische Gläubige | 80 000 erschossen

 Die These von Aron und Arendt bleibt einen Bezug bis Anfang der 70er Jahren.

Malgré-nous: Franzosen in Elsass oder in Lothringen, die zum SS gezwungen wurden. Problem für das französische Gedächtnis:

5 Die Razzia(en) = die Massenverhaftung

(9)

Oradour-sur-Glance = Märtyrerdorf; es wurde am 10.06.1944 von der II. Kompagnie der SS „Das Reich“ verbrannt. 64 Zivilisten fanden den Tod und das Dorf wurde wiedergebrannt => um Terror zu schaffen (möglichste aktuelle Hypothese), wurde vor 3 Tagen geplant. Die Zivilisten wurden in der Kirche gebracht, Feuer wurde angezündet, Schießer fanden sich an der Türschwelle…

Symbol: ruhiges, gewöhnliches, unbekanntes Dorf.

Heute noch die Ruinen: Erinnerungsdorf. Beispiel des Gedächtniskonflikts.

Prozess in Bordeaux 1953 gegen 21 SS, darunter 14 Malgré-nous.

Überlebende haben gezeugt, sie wurden verurteilt aber fast sofort begnadigt. (sehr sehr starke Reaktion in Elsass).

Diese Bemerkung wurde im Dorf gar nicht akzeptiert. Keine politischen Obrigkeiten sind bis 1999 im Dorf eingeladen worden. 2013: Deutsch-französisches Feuer mit Anwesenheit von Joachim Gauck (deutscher Präsident).

B. Verdrängte Gedächtnisse

Völkermord, Genozid: juristisches Wort. Es wurde für die Nürnberger Prozesse geschaffen.

Holocaust: sehr viel in den USA benutzt. Ist aber doppelseitig: religiöser Sinn: was man verbrannt, als Geschenk für Gott.

Shoah: am häufigsten: „Katastrophe“ in Hebräisch. Es hat einen Sinn für die Leute jüdischer Herkunft und wurde mit dem Film von Claude Lanzmann 1985 verbreitet: Dieser Film zeigt die Eigenarten der Verbrechen, und dass die Spuren der Verbrechen abwesend sein können.

Begriffe am Ende des Unterrichts Verdrängte Gedächtnisse:

- Gedächtnis der Opfer: 2 500 aus den KZ oder den Vernichtungslagern zurückkamen. (nur wenige Zeugen).

o Schwer zu erklären (Alltagsleben im KZ): Die Verfolgungen (in Gärten nicht mehr sein zu dürfen), ungläubig (kaum Spuren (Körper und teilweise Listen verbrannt)), Häftlinge trugen ein Nummer (keine Identifizierung)

Beispiel von Simone Veil: Überlebende des Konzentrationslagers Auschwitz. In ihrer Biographie „Une Vie“, 1951 erzählt sie, dass es Ihr gefragt wurde, ob sein Matrikelnummer ein Nummer für eine Garderobe war, und dazu von einem Beamten einer französischen Botschaft.

Alazin Resnais in seinem Film „Nacht und Nebel“, 1956:

- macht keine Unterschiede zw. Konzentrationslager und Vernichtungslager

- zeigt nur politische Häftlinge (kein Jude, kein Homosexuelle, kein Behinderte, kein Zigeuner) =>

Gedächtnis verdrängt

- Zensur: der französische Polizist wurde zensiert (mit seinem Käppi erkennbar): Verschleierung der Rolle Frankreichs

(10)

- Gedächtnisse der Zwangsarbeiter der STO („Service de Travail Obligatoire“): Sie betrachteten sich als Arbeitshäftlinge. Meistens haben in den Widerstand geflohen, als sie einberufen wurden.

II. Das Erwachen der Gedächtnisse (Mitte der 60

er

– 90

er

)

Wie kann man erklären, dass die Bevölkerung ihre Vergangenheit neu interpretiert hat?

A. Das Ende des Resistancialismus-Mythos (Mitte der 60

er

)

Veränderung der Generationen: In den 60er haben viele Erwachsene den Krieg nicht gekannt, oder nur als Kind: Sie stelle ihren Eltern viele Fragen.

Beispiel der Väterliteratur: Martin Walser mit seinem Stück „Der schwarzen= Schwan“, 1964. Ein Mann entdeckt, dass sein Vater in der NS-Zeit medizinische Versuche gemacht hat. Er stellt sich dann viele Fragen, ob sein Vater etwas Gutes ist, ob er sich schuldig fühlen soll.

Diese Generation will auf jeden Fall wissen, was geschehen ist.

+ Mai 68: neuer Kontext, die jungen Leute wollten sagen, was sie denken, und wollten die Welt verändern.

De Gaulle kündigt 1969. Es hilft, den Resistancialismus zu beenden. Dazu stirbt er 1970. Die gaullistischen und kommunistischen Ideen wurden schwächer.

Rolle des Kinos:

 „Le chagrin et la pitié“ : sehr zensierter Film (heute noch in Mitte Nacht auf France 3 gesendet). Clermont-Ferrand (eine Stadt wie andere): Viele haben an der Kollaboration teilgenommen und kaum an den Widerstand.

Es gab einen deutschen General, der viele Beziehungen mit der Bevölkerung hatte. Nur ein Mann erkannte, dass er kollaboriert hat, und dass er diese Ideen hatte. Eine Zahnärztin wurde denunziert (für Kollaboration): Sie sagt, dass es die Kommunisten ist, dass es nur ein politischer Prozess ist. („Ja diese Terroristen“).

 „Lacombe Lucien“: Mann in der Miliz, weil er sich in eine Frau verliebt hatte. Er zeigt, dass die Franzosen keine starken politischen Ideen hatten.

Rolle der Historiker:

Robert Paxton (1932-): Er kommt aus den USA, und hat 1973 ein Buch mit dem Namen „La France de Vichy“

veröffentlicht. Er zeigt, dass die These des Schwerts und des Schilds komplett falsch ist: Die Kollaboration wurde Frankreich vorgeschlagen, und Frankreich hat sie vertieft. Der Historiker ist ziemlich jung, hat keine europäische Herkunft: Er fühlte sich ganz frei, hat keine Vorurteile.

 Ende des Mythos in Frankreich sowie in Deutschland (nur BRD). (Für die DDR gilt der Resistancialismus bis die Wende).

(11)

B. Das Aufwachen des jüdischen Gedächtnis

Bis Mitte der 60er: Verdrängung der Opfergedächtnisse (darunter der Jüdische-)

Simone Veil: Sie fühlten sich nicht wie Helden. In dieser Zeit wollten sie nur die Rede der Helden hören. Die Opfer dachten sich als passive (Verfolgungen) + Gefühl, dass sie nicht gehört werden + wollen nicht gehört werden (dachten, dass sie etwas Falsches gemacht haben). -> Tiefes Trauma: Bücher, die es erklärt, werden nicht bekannt (auch wenn sie schon in den 50er veröffentlicht wurden).

Der Eichmann-Prozess: 1961 in Jerusalem. Er ist wichtig, denn viele Zeugen haben ihre Geschichte selbst erzählt. Dazu gab’s viele Journalisten, und Hannah Arendt. Eichmann ist der Mann, der die Endlösung organisiert hatte, und der nicht in den Nürnberger Prozessen war. (war in Argentinien geflohen (viele flohen in den Diktaturen in Südamerika)). Er wurde von dem Mossad (Geheimdienst Israels) gejagt, und in Jerusalem zum Tod verurteilt. Vor diesem Prozess gab es eine Beweisaufnahme, und eine Art Übung der Zeugen.

In Deutschland wurde 1958 die « zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen » in Ludwigsburg gegründet. Neue Prozesse wie die Frankfurter Prozesse werden ermöglicht, da Mitarbeiter die Informationen über ehemaligen Nazis sammeln und den verschiedenen Bundesländern zur Verfügung stellen.

Die Frankfurter Prozesse dank den Generalstaatsanwalt Fritz Bauer: 22 ehemalige SS des Vernichtungslagers Auschwitz wurden verurteilt. Hauptinteresse: zeigen und beweisen, wie Auschwitz funktionierte (die Frage der Verantwortung) + 250 Zeugen + auf pädagogischem Gebiet interessant (pädagogische Besichtigungen von Schülern.

In Frankreich sowie in BRD sind die Rollen von Beate und Serge Klarsfeld zu betonen:

Serge war Franzose und Beate Deutsche und haben sich engagiert, damit es nie vergisst wird (Serges Vater deportiert)

- 7.11.1968: Beate ohrfeigte den Bundeskanzler Kurt Kiesinger (von Willy Brandt begnadigt denn verurteilt)

- 1986: die Waldheim-Affäre (Begriff S.32).

- 1987: Klaus Barbie (Chef der Geheimen Staatspolizei in Lyon: hat Jean Moulin gefoltert, die 44 Kinder von Izieux verhaftet hat — insgesamt 843 Opfer) Verein für die Kinder, die im Krieg für Kinder jüdischer Herkunft benützt wird. Keine hat davon überlebt (auch die Erwachsene).

- Nazi-jäger: Rene Bousquet (gestorben vor seinem Prozess), Maurice Papon, Paul Touvier' (Chef der Miliz in Lyon) S.39. Die Karsfeld waren auch Nazi-jäger, sie suchten, wo die Leuten sich versteckten, und machten alles, damit es berühmt wird. Klaus Barbie hatte sich in Bolivien versteckt, und hatte Unterrichte über Folter gegeben.

Paul Touvier war Chef der Miliz in Lyon, wurde verurteilt aber 1972 vom Präsident begnadigt. Das wurde veröffentlicht, und die Öffentlichkeit wurde schockiert und wollte, dass er wieder verurteilt wird: Polizei und Staat haben ihn versteckt (sie wissen nicht wo er sich befindet). Die Klarsfeld haben dazu beigetragen, dass es berühmt wird.

Papon: In den 90er verurteilt. Er war „Secrétaire général à la question juive“ in Bordeaux. Er hat

„Büroverbrechen“ begangen (Befehl unterzeichnet, die erlaubten, Leute zu verhaften, zu deportieren usw.). => Frage der Verantwortung (Milgram-Erfahrung).

(12)

- 1978: Veröffentlichung des Mémorial des déportés juifs de France — 1979: Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes Liste von jedem französischen Häftlingen, dasselbe in BRD (Klarsfeld).

 Das Gedächtnis der jüdischen Opfer wird beleuchtet und auch militant, weil es schon in der Zeit Negationismus gab (Ausdruck von Henry Rousso, 1987)

Negationismus oder Holocaustleugnung: Als Holocaustleugnung bezeichnet Man das Bestreiten oder weitgehende Verharmlosen des Holocausts. Dabei wird gegen gesichertes historisches Tatsachenwissen behauptet, der geplante, systematische, auf Ausrottung zielende Völkermord an etwa sechs Millionen europäischen Juden habe nicht stattgefunden oder er sei nur ein Massenmord oder Massensterben ohne historische Besonderheiten gewesen. Dies betrifft auch den Genozid an den Roma (genannt Porajmos), den Holocaustleugner meist nicht ausdrücklich erwähnen.

 Louis Darquier de Pellepoix. In Gaskammern gab es nur Läuse; JM Le Pen 1987 „ein Detail der Geschichte", Faurisson

 Achtung! Sie nennen sich Revisionisten, was in Deutschland gar nicht dasselbe bedeutet. (S. Begriff S.

33)

Die Rolle des Fernsehe: Holocaust (1978- S. 34), Shoah (1985), später noch die Schindlers Liste

Debatte zwischen Historiker gab es noch am Ende der 80er sowie den Historikerstreit (1986-1989). Begriff S.43

 Ernst Nolte in einem Artikel „die Vergangenheit, die nicht vergehen will“: die Shoah wäre eine Antwort und Rache zu den russischen Revolutionen + Vergleich mit den Verbrechen unter Stalin

 Habermas: es sei eine Relativierung der Verbrechen, deren Ernst abgeschwächt sein würde.

 Problem: keine Wahrheit, es ist dazu eine Weise, die NS-Verbrechen zu legitimieren. Und das Ziel der Kommunisten war die Welt zu verbessern (=/= NS-Ideologie).

III. Seit den 90

er

Jahren: zwischen offizieller Anerkennung und Erinnerungspflicht?

A. Die Prozesse in den 90

er

Die Prozesse von Touvier (1984), und von Papon (1998) zeigen eine Mittäterschaft des Staates und, dass die beiden immer noch unterstützt wurden (Pompidou, 1972: „Ist es nicht an der Zeit den Schleier des Vergessens über diese Zeiten zu werfen, in denen sich die Franzosen nicht mochten?“)

B. Die offiziellen Anerkennungen der Verbrechen

In Frankreich

1993 wurde durch der Präsident Fr. Mitterrand ein Tag des Gedenkens an die „rassistischen und antisemitischen Verbrechen des französischen Staates“ (16. Juli: Razzia von Vel‘d'Hiv) eingeführt. Seine Vergangenheit war aber selbst befangen. Außerdem versagt er es, die Verantwortung des Staates zu erkennen. (s. S. 40, Dok 3)

 Das Vichy-Syndrom ist noch nicht komplett zu Ende.

Am 16. Juli 1995 kommt die erste offizielle Anerkennung der Verantwortung Frankreichs für die Verbrechen (s. S. 41, Dok 4 — ein Zitat sich auswählen) 2005 fand auch unter der Präsidentschaft von Jacques Chirac eine Gedenkfeier für die „Gerechten unter den Nationen“ im Pantheon statt.

Gerechte unter den Nationen: Ehrentitel für alle nicht-jüdischen Personen, die unter Einsatz ihres Lebens Juden das Leben gerettet haben. Der Titel vergibt nur das Memorial Yad Vashem. Heute werden 25 271 Personen als „gerechte unter den Nationen“ erkannt (darunter 4 065 Franzosen).

(13)

In Deutschland

7. Dezember 1970: der Kniefall von Warschau: Anerkennung der Verantwortung der Deutschen durch Willy Brandt für die Verbrechen im Ghetto + Bitte um Vergebung- auch Anerkennung der Oder-Neisse Grenzen zwischen Polen und Deutschland.

1990 erkannte Michail Gorbatschow offiziell das Massaker von Katyn an. In DDR selbst gab es keine Veränderung.

Die Internationalisierung der Erinnerung an den Sieg und an die Verbrechen Oradour-sur-Glane, 2013; Landung der Alliierten seit 2004

Selbst Unternehmen wie die SNCF wurden verurteilt und haben ihre Rolle erkannt — eine Gedenkstätte in Bobigny.

Die Orte der Erinnerung (S. 36)

 Die Shoah-Gedenkstätte (Memorial de la Shoah) in Paris mit einer Mauer der Namen

• Erinnerungs- und pädagogischen Ort (mit dem Geld der Deportierten)

• Seit 2012 das Projekt „ein Gesicht für jedes Opfer“ (18 000 über 76 000 Opfer, Idee von Klarsfeld)

• Auch eine Krypta (keinen Friedhof für die Mehrheit)

 Das Mahnmal in Berlin zum Trotz Demonstrationen von Neonazis (gegen den Bau)

 Seit den 90er spricht man immer häufiger von einer Erinnerungspflicht. Erinnerungs- und pädagogischen Ort

C. Erinnerungspflicht und die heutigen Probleme

Die Erinnerungspflicht ist ein Ausdruck, die in den 90er erschienen ist. Sie bezeichnet eine morale Pflicht, sich um ein traumatisierendes Ereignis zu erinnern, um die Opfer zu ehren.

o von den Vereinigungen und Erinnerungsgruppen unterstützt. Die Historiker befürchten einen politischen Druck, der nicht mit Geschichte zu tun hat.

Die heutigen Probleme:

- in Frankreich: der politische Druck + ein Wettbewerb der Gedächtnisse

2007 wollte der französische. Präsident Sarkozy, dass der letzte Brief von Guy Môquet gelesen wird. Er galt dann als eine Inkarnation des Widerstandes. Das Problem ist, dass Môquet für politische Aktivitäten aber nicht für Widerstand verhaftet wurde + ein Brief mit Gefühlen aber mit keiner politischen Argumentation = nur ein Gedächtnis, das keine Geschichte ist. Der Präsident wollte auch das Ende der „Reue“ und viel mehr über den französischen Widerstand sprechen...

Außerdem wollte er jedem Schüler von CM2 die Erinnerung eines Opfers übertragen...

Seit dem Gesetz Gayssot ist die Verneinung der Shoah verboten. Aber vielleicht ein Risiko (Bsp. Türkei; Risiko der „offiziellen“ Geschichte: nur was der Staat erkannt hat (od. erkennen will)).

Immer noch Gedächtnisse, die vergessen werden ... (Zigeuner z.B.)

Ein Wettbewerb zwischen Gedächtnissen (für Erinnerungsorte, Gedenkstage, Beispiel der ehemaligen algerischen Soldaten in Hilfstruppen der französischen Armee unter Präsidentschaft Macron, wenn er erkennt, dass der Staat den Separatist Maurice Audin getötet hat. => immer noch Konflikte und ein Bedürfnis der Anerkennung)

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- in Deutschland: müssen sich die Deutschen noch schuldig fühlen? (Dok 2 S. 43, 3 S. 44) + die Verbreitung der Ideen der Rechtsextremen ist aber heute eine Antwort dazu.

Schluss:

- Zwei sehr unterschiedliche Perioden mit einem Hauptqedächtnis:

Erstens Resistancialismus und Verdrängung des Gedächtnis der Opfer, dann die Erinnerung an der Shoah und eine Anerkennung der Verantwortungen

Die Historiker wollen aber immer weiter betonen, dass der wissenschaftliche Wiederaufbau der Fakten ist eine lange, komplexe Arbeit, die unterschiedlich von der Erinnerungspflicht oder dem Gedächtnis ist.

„Geschichte berücksichtigt das Gedächtnis, ist aber nicht darauf beschränkt“ (Zitat aus einem

Artikel, der 2005 von einer Gruppe Historiker in einem Konflikt mit dem Präsident Sarkozy

(gegenüber den Wirkungen der Kolonialherrschaft) veröffentlicht wurde)

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Begriffe des Buchs:

Die Entnazifizierung: Maßnahmen der Alliierten in Deutschland zur möglichst raschen Entfernung von Nationalsozialisten aus Schlüsselstellungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. (siehe S. 26 und 42) Der Revisionismus: In Frankreich bezeichnet dieser Begriff den Versuch, die Existenz der Gaskammern und den an den Juden begangenen Genozid zu leugnen (Synonym für Negationsimus). In Deutschland zählen seit den 1960er –Jahren diejenigen Historiker zu den „Revisionisten“, die eine „Revision“, das heißt eine Überprüfung der traditionellen Geschichtsschreibung über das Dritte Reich vorschlagen; es besteht keinerlei Verbindung zum Negationismus. (siehe S. 32)

Der Genozid: Bezeichnet der UNO zufolge den „Vorsatz, eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe vollständig oder teilweise zu vernichten“ (siehe S. 34)

Das Verbrechen gegen die Menschlichkeit: Im Zusammenhang mit den Nürnberger Prozessen entstandener völkerrechtlicher Begriff, der den Tatbestand der „unmenschlichen Handlungen an der Zivilbevölkerung aus politischen, rassischen oder religiösen Gründen schafft“ (siehe S. 14 und S. 30, M1)

Die Säuberungen (franz. Epuration): Entfernung derjenigen, die mit der deutschen Besatzungsmacht und dem Vichy-Regime kollaboriert hatten, aus öffentlichen Ämtern. Der legalen Phase ging eine Phase der Selbstjustiz der Bevölkerung voraus. (siehe S. 22).

Die Shoah, od. der Holocaust: Während des Eichmann-Prozesses übersetzten die Israelis selbst den Begriff Shoah mit Holocaust. Von da an setzte sich das Wort Holocaust in den Vereinigten Staaten ebenso wie in Deutschland als Synonym für den Genozid an den Juden durch. Dieser Begriff war zunächst umstritten, da er in der Bibel zur Bezeichnung des Objekts einer religiösen Opferung verwendet wird. Das Wort Shoah, aus dem Hebräischen „Katastrophe“, schien angemessener, um die Besonderheit des Genozids an den Juden zu verdeutlichen. (siehe S. 134).

Das Vichy-Regime: Bezeichnung für die von Marschall Pétain zwischen 1940 und 1944 in Frankreich ohne jegliche legale Grundlage ausgeübte Macht. (siehe S. 32).

Das „Vichy-Syndrom“: Dem Historiker Henry Rousso zufolge ein Begriff, der die Gesamtheit der Symptome und Äußerungen bezeichnet, die im politischen, sozialen, und kulturellen Leben die durch die Erinnerung an das Vichy-Regime ausgelösten inneren Konflikte ans Tageslicht bringen. (siehe S. 38)

Die Waldheim-Affäre: Kontroverse um die Vergangenheit von Kurt Waldheim, ehemaliger Wehrmachtsoffizier, von 1972 bis 1981 UNO-Generalsekretär und von 1987 bis 1992 Bundespräsident der Republik Österreich.

Das CNR (Conseil National de la Résistance): National Widerstandsrat, gegründet am 27. Mai 1943. Er vereinte acht verschiedene Widerstandsgruppen, sechs politische Parteien, sowie zwei Gewerkschaften.

Die Razzia von Vel’d’Hiv: Am 16. und 17. Juli 1942 wurden im Großraum Paris 13 152 Juden ausländischer Herkunft von der französischen Polizei verhaftet und im Vélodrome d’Hiver und in Drancy versammelt, von wo aus sie nach Auschwitz deportiert wurden.

Die „Malgré-nous“: Bezeichnung für die 130 000 Elsässer und Lothringer, die ab 1942 in die Wehrmacht und die Eliteeinheiten der Waffen-SS zwangsrekrutiert wurden. Deserteure wurden erschossen, andere, die der Einberufung nicht Folge leisteten, in Konzentrationslagern interniert; ihre Familie wurde enteignet.

Der Historikerstreit: 1986 unter deutschen Historikern und Intellektuellen entbrannter Streite über die Bewertung und Einordnung des Nationalsozialismus innerhalb der deutschen Zeitgeschichte und über den Vergleich zwischen den Verbrechen des Nationalsozialismus und denen des Stalinismus.

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Die Erinnerungspflicht: Ausdruck, der in den 90er erschienen ist. Sie bezeichnet eine morale Pflicht, sich um ein traumatisierendes Ereignis zu erinnern, um die Opfer zu ehren.

Gerechte unter den Nationen: Ehrentitel für alle nicht-jüdischen Personen, die unter Einsatz ihres Lebens Juden das Leben gerettet haben. Der Titel vergibt nur das Memorial Yad Vashem. Heute werden 25 271 Personen als „gerechte unter den Nationen“ erkannt (darunter 4 065 Franzosen).

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Chronologische Einordnung der Ereignisse:

18.06.1940: Appell vom General De Gaulle in London 16-17.07.1942: Razzia von Vel’d’Hiv

10.06.1944: Verbrennung von Oradour-sur-Glane

25.08.1944 : Befreiung von Paris durch die Alliierten + Erklärung des Generals De Gaulle (Resistancialismus) Juni 1946: Bestimmung der Leute in 5 Kategorien (für die Taten im 2. WK), Gesetz

1946: Gesetz für Amnestie (Frankreich) 1947: Anfang des Kalten Krieges

1947: Gesetz für Amnestie (Deutschland): jedes Verbrechen mit weniger als 3 Jahren Strafe freigelassen 1947: Gesetz für Amnestie (Frankreich): 27 000 der 40 000 Gefangenen freigelassen

März 1948: Alle Belastete als Mitläufer betrachtet (zu viel Arbeit für die Justiz) 1949: Gründung der BRD und DDR

1949: Gesetz für Amnestie (BRD)

15.12.1950: offizielles Ende der Entnazifizierung in Deutschland.

1951: Gesetz für Amnestie (Frankreich) 1951 : „Une Vie“, Simone Veil

1953: Gesetz für Amnestie (Frankreich)

1953: offizielles Ende der Säuberungen in Frankreich

1953 : Prozess von Bordeaux (für die Verbrennung des Märtyrerdorfs Oradour-sur-Glane) 1954: Gesetz für Amnestie (BRD)

1956: Film „Nacht und Nebel“, von Resnais

1958: „zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen“

gegründet.

1961: Eichmann-Prozess in Jerusalem 1963: Anfang der Frankfurter Prozesse

1964: Rede von Malraux für die Pantheonisierung Jean Moulins 1964: „Der schwarze Schwan“, Martin Walser (Väterliteratur) 1968: Pariser Mai (Studentenprotesten -> Generalstreik) 1968: Beate Klarsfeld ohrfeigte den Bundeskanzler Kiesinger 1969: Kündigung De Gaulle

1970: Tod des Generals De Gaulle

7.12.1970: Kniefall von Warschau, offizielle Anerkennung der Verantwortung Deutschlands (von Willy Brandt, der Kniefall von Warschau)

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1973: Ende des Wirtschaftswunders (Ölkrise) 1973: „La France de Vichy“, Robert Paxton

1978 : Veröffentlichung des Mémorial des déportés juifs de France

1983 : Prozess von Klaus Barbie (Chef der Geheimpolizei in Lyon, Folterer von Jean Moulin) 1984 : Prozess von Touvier (Chef der Miliz in Lyon)

1985: Shoah von Claude Lanzmann, Film 1986-1989: Historikerstreit + Waldheim-Affäre

1987: „ein Detail der Geschichte“, J.M. Le Pen über die Shoah 1990: Gayssot-Gesetz (Verbot der Leugnung der Shoah)

1990: Anerkennung der Verantwortung UdSSR für die Verbrechen (Gorbatschow)

1993: Tag des Gedenkens an die „rassistischen antisemitischen Verbrechen des französischen Staates“ von Mitterand

16.07.1995: offizielle Anerkennung Frankreichs seiner Verantwortung für die Verbrechen (Jacques Chirac) 1998: Prozess von Papon („Secrétaire Général à la question juive“, Büroverbrechen)

2004: Landung der Alliierten auf Oradour-sur-Glane 2007: Idee von Sarkozy sehr schlecht

2012: „ein Gesicht für ein Opfer“ Projekt

2013: Oradour-sur-Glane: offizielle internationale Anerkennung (Kommen des deutschen Präsidenten Joachim Gauck)

Historiker:

Henry Rousso, Historiker: „Vichy-Syndrom“

Hannah Arendt, Journalistin: „Eichmann in Jerusalem“, Ein Bericht von der Banalität des Bösens Fritz Bauer, Generalstaatsanwalt: hat die Frankfurter Prozesse geführt

Serge und Beate Klarsfeld: Nazis-jäger

Malraux, Kultuminister: Rede über Jean Moulin, Resistancialismus

Robert Paxton, amerikanischer Historiker: „La France de Vichy“, These vom Schwert und Schilds Quatsch Willy Brandt, Bundeskanzler der BRD: viel für die Anerkennung

Lutz Niethammer, hat die Entnazifizierung in Bayern studiert

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