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Regionalkomitee für Europa Sechzigste Tagung

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Academic year: 2022

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W E L T G E S U N D H E I T S O R G A N I S A T I O N • R E G I O N A L B Ü R O F Ü R E U R O P A

Scherfigsvej 8, DK-2100 Kopenhagen Ø, Dänemark Telefon: +45 39 17 17 17 Fax: +45 39 17 18 18 E-Mail: postmaster@euro.who.int Webadresse: http://www.euro.who.int

Regionalkomitee für Europa

Sechzigste Tagung

Moskau, 13.–16. September 2010

Punkt 6.1 der vorläufigen Tagesordnung EUR/RC60/16 Add.1

10. September 2010 102585 ORIGINAL: ENGLISCH

Poliomyelitis-Eradikation in der Europäischen Region der WHO: Die aktuelle Lage

Dieses Papier gibt einen Überblick über die Entwicklung des durch Einschleppung verursachten Ausbruchs der Poliomyelitis in der Europäischen Region der WHO bis zum 10. September 2010. Es ersetzt die Absätze 18–22 aus dem Dokument EUR/RC60/16 (neue Informationen in Fettdruck)

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EUR/RC60/16 Add. 1 Seite 1

Aktuelle Informationen zum Ausbruch in Tadschikistan und zur bisherigen Reaktion

18. Seit das Referenzlabor der WHO in Moskau Anfang April von einem Anstieg der Zahl der Fälle akuter schlaffer Lähmung (AFP) in Tadschikistan informiert wurde, hat es einen gro- ßen Polioausbruch bestätigt (Poliowildvirus, Typ 1, verwandt mit dem Virus aus dem indischen Bundesstaat Uttar Pradesh). Bis zum 10. September 2010 hatte Tadschikistan 705 AFP-Fälle gemeldet, von denen 456 im Labor bestätigt wurden, während bei 147 kein Poliowildvirus nachgewiesen wurde. Bei dem letzten laborbestätigten Poliofall in Tadschikistan setzten die Symptome am 4. Juli ein. Als Reaktion auf den Ausbruch entsandte die WHO ein multi- disziplinäres Expertenteam mit dem Auftrag, den Ausbruch zu untersuchen und Sofortmaßnah- men durchzuführen. Vier landesweite ergänzende Impfungen wurden durchgeführt: zwei für Kinder unter sechs Jahren und zwei für Kinder unter 15 Jahren. Eine Strategie mit zwei Zusatzdosen des monovalenten oralen Polioimpfstoffs Typ 1 (mOPV1) in kurzem Zeitabstand wurde umgesetzt, um die Immunisierung der Bevölkerung rasch zu verbes- sern und die Übertragung zu unterbrechen. Die Durchimpfungsrate für die vier Impfrun- den wurde landesweit mit über 98% angegeben. Tadschikistan wird vom 13. bis 17. Sep- tember 2010 in 34 Distrikten eine Nachimpfung mit mOPV1 durchführen und den triva- lenten oralen Polioimpfstoff (tOPV) in zwei zusätzlichen landesweiten Impfrunden einset- zen, die für die Zeiträume 4. bis 8. Oktober und 8. bis 12. November 2010 geplant sind und die empfängliche Bevölkerungsgruppe im Alter von 15 Jahren oder darunter erfassen sol- len. Vom 1. Januar bis zum 10. September 2010 wurden in der Russischen Föderation 251 AFP-Fälle gemeldet, in zwölf dieser Fälle bestätigte das Labor den Polio-Wildvirus Typ 1.

Der letzte bestätigte Polio-Fall kam bei einem zweijährigen Kind in der Republik Tsche- tschenien am 10. August 2010 zum Vorschein. Turkmenistan meldete 37 AFP-Fälle im Jahr 2010; in drei Fällen wurde das Poliowildvirus Typ 1 im Labor bestätigt, 33 Fälle wa- ren negativ. Alle drei bestätigten Fälle stammten aus der Provinz Lebap, wo die Lähmung im Juni 2010 auftrat. Zwei ergänzende Impfungen wurden landesweit durchgeführt: die erste mit tOPV für Kinder im Alter von 0 bis 5 Jahren, die zweite mit mOPV1 für Kinder bis zum Alter von 15 Jahren. Die Zielgruppe der dritten Impfrunde im September sind ebenfalls Kinder bis zum Alter von 15 Jahren.

19. Als Reaktion auf den Ausbruch alarmierte die WHO entsprechend den Internationalen Gesundheitsvorschriften alle Mitgliedstaaten und stellte über das Meldesystem regelmäßig ak- tuelle Informationen bereit. Die WHO ersuchte alle Mitgliedstaaten, die Polioüberwachung im Sinne eines rechtzeitigen Nachweises möglicher Einschleppungsfälle zu stärken, die Immunisie- rung auf subnationaler Ebene mit Schwerpunkt auf Hochrisikogebiete und -gruppen zu überprü- fen sowie im Fall einer Einschleppung für Sofortmaßnahmen bereit zu sein. Empfehlungen für Beschränkungen des internationalen Reise- und Handelsverkehrs wurden nicht abgegeben. Die WHO empfahl jedoch die Impfung von Personen, die in das von Polio betroffene Gebiet einrei- sen oder es verlassen, bis die Unterbrechung der Polioübertragung festgestellt wurde.

20. Das Regionalbüro führte auch eine zügige und umfassende Risikobewertung einschließ- lich einer Analyse von Überwachung, Labors und Immunisierung für zehn Länder durch. Auf dieser Grundlage definierte es Hochrisikogebiete und gab Empfehlungen für eine angemessene Reaktion ab.

21. Die erste Priorität ist die Beendigung des Ausbruchs in Tadschikistan, die zweite die Ver- hinderung einer weiteren Ausbreitung in der Region. Dass dieses Risiko bestand, zeigten die Einschleppungsfälle in der Russischen Föderation und in Turkmenistan. Die Nachbarlän- der haben sich entsprechend vorbereitet oder bereits zusätzliche Impfungen durchge- führt: Usbekistan (drei landesweite Impfrunden, eine Nachimpfung in sieben Distrikten in

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Surkhandarya und eine weitere landesweite Impfrunde geplant), Kirgisistan (zwei lan- desweite Impfrunden) und Kasachstan (eine landesweite Impfrunde). Danach muss in Län- dern, deren Überwachung nicht dem Zertifizierungsniveau entspricht, die AFP-Surveillance ge- stärkt werden, und die Unterbrechung der Übertragung sollte nachgewiesen werden. Dabei han- delt es sich um die kurz- und langfristigen Maßnahmen für die nächsten 12 bis 18 Monate.

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