DROHNEN VON APIS CERANA FABR. AUF EINEM DROHNENSAMMELPLATZ
Mâles d’Apis cerana Fabr.
sur un lieu de rassemblement de mâles
Friedrich RUTTNER
Institut für Bienenkunde,
06erurselSUMMARY
DRONES OF APIS CERANA AT A CONGREGATION AREA
In one case, drones of
Apis
cerana indica werecaught
at acongregation
area near Frank-furt
together
withmellifera
drones. Theirfrequency
at thecongregation
area was about thesame as their estima!ed
frequency
in the dronepopulation
of the area.ZUSAMMENFASSUNG
Auf einem
Sammelplatz
bei FrankfurtIM
stammten 53(= 2,12 %)
von 2.599gefangenen
Drohnen aus 2 in der Nähe
aufgestellten
Völkern vonApis
cerana. Da die Zahl der Bienenvölker(Apis mel l ifica)
in derUmgebung
etwas über 100betrug, entsprach
dieser Anteil ziemlich genau derHäufigkeit
der Cerana-Drohnen in derDrohnenpopulation
des Gebietes.Drohnen (öö) der Westlichen Honigbiene (Apis mellifica L.)
versam-meln sich auf ihren Hochzeitsflügen über bestimmten Stellen im Gelände
(cc Drohnensammelplätze »). Die Entfernung zwischen dem Standort der C3
und den Sammelplätzen beträgt in der Regel 0-3 km, ein geringer Prozentsatz
der 3j eines Sammelplatzes kann aber
vonBienenständen in mehr als 6 km
Entfernung
stammen.Die Flugrichtung
zuden Sammelplätzen wird offen- sichtlich auf Grund eines spezifischen Orientierungssystems gewählt; welche
Faktoren die Tiere veranlassen, über diesen deutlich begrenzten Plätzen
zuverweilen, ist derzeit noch nicht bekannt.
Bisher konnten 33
vonsämtlichen europäischen und auch
vonafrika-
nischen Rassen (A. mellifica carnica, ligustica, mellifica, intermissa), sowie
vonselektierten Kunstrassen und
vonMutanten (aurea, cordovan! auf Sammel- plätzen festgestellt werden. Das Aufsuchen
vonSammelplätzen scheint also ein regulärer Abschnitt im Paarungsverhalten der 33
vonA. mellifica
zusein (H. und F. R UTTNER , 1972).
Es ist darum
vonInteresse, das Verhalten anderer Apis-Arten beim Hochzeitsflug
zuuntersuchen. Für Apis
ceranakonnten kürzlich die
erstenBeobachtungen über die Hochzeitsflüge der Königinnen und über die Sper- maübertragung durchgeführt werden (F. R UTT 1V ER , J. W OYKE und N. K OENI -
GER
,
1972). Im Sommer 1972 ist
esgelungen, auch über das Flugverhalten der
Drohnen Erfahrungen
zusammeln.
METHODIK
Am 15. Juni wurden in 300 m
Entfernung
von einem starkfrequentierten
Drohnen-sammelplatz
am Rande des StädtchensKronberg/Taunus
2 Völker vonApis
cerana indicaaufgestellt.
DerSammelplatz
befindet sich über der Sohle eineskleinen,
inN-S-Richtung
ziehenden
Tälchens,
über einersumpfigen
Wiese. An denbeidseitigen Hängen
des Tälchens Gärten miteinigen,
z.T. höheren Bäumen. Der Standort der cerana-33lag
südlich(talaus- wärts)
vomSammelplatz,
amWesthang
des Tälchens. Zwischen Standort undSammelplatz
befindet sich ein Bestand
alter,
hoher Edelkastanien. DieBegrenzung
desSammelplatzes
konnte in mehreren Versuchen
eindeutig
markiert werden : 100 m(in
derLängsachse
desTälchens)
X 50 m.Die beiden Völker von A, cerana waren im
Frühjahr
1971 mit freundlicherUnterstützung
von Dr. M. RASHID Kanrr durch Dr. N. KOENIGER von der
Beekeeping
Section der TarnabFarm,
Peshawar(Pakistan)
nach Oberurselgebracht
worden. DieUberwinterung erfolgte
imFlugraum
des Institutes. Zur Zeit des Versuchesbelagerten
beide Völker 6Waben,
sie besassen aber etwa ebensoviele crcr wie ein normal starkesMellifaca-Volk
um diese Zeit(je
etwa1.000).
Der
Fang
der dderfolgte
in der üblichen Weise mittelsNetzen,
nachKöderung
durch eine aneinem Ballon
befestigte Königin.
Da beide Arten denselben Sexuallockstofl’ besitzen(BUTLER,
C ALAM
und
C ALLOW , 1967)
undCerana-Königinnen
fürMellifica-crcr
attraktiv sind - wennauch
weniger
stark wie für crcr dereigenen
Art(R UTT 1V ER
undK AISSLING , 1968)
- erschiendieses Verfahren
vertretbar,
obwohl das Verhalten der Cerana-ddgegenüber Mel l i,fica-Köni- ginnen
bisher noch nichtquantitativ
untersucht worden ist.Die
Identifizierung
der Cerana-ddgelingt
schon mit blossenAuge,
wenn auch angetöteten
Tiere nicht mit absoluter Sicherheit : Cerana-33 sind deutlich kleiner als normaleMellifica-crcr,
ganz schwarz und von charakteristischem Habitus. Da aber an sehr guten
Fangtagen
dieIdentifizierung
an Ort und Stelle nichtmöglich
ist(einmal
wurden im Verlaufe von 2 Stundenetwa 2.000 dd
gefangen),
wurden diegefangenen
dd sofortgetötet
undspäter
im Labor nach ihrer Grösse sortiert. Aus derGruppe
der kleinen T3 wurdenkleine,
in Arbeiterzellenaufgezo-
gene
Mellifica-33
mittels des Geäders amHinterflügel
bestimmt undausgeschieden.
Dieverlängerte
Radialis-Ader amHinterflügel
ist ein absolut verlässliches Merkmal für Cerana-dd(Abb. 1 ).
ERGEBNISSE
An 4 Fangtagen wurden insgesamt 2 599 33 gefangen.
Darunter
waren53 (= 2,12 %) Cerena-a’a’·
In unmittelbarer Nähe des Sammelplatzes (dh. in einer Entfernung
vonetwa
300 m) befanden sich
zudieser Zeit zwei grössere Bienenstände
mitje
etwa
50 Bienenvölkern, und in der weiteren Umgebung vermutlich einige
Stände mit wenigen Völkern,
zusammenalso mehr als 100 Bienenvölker. Die 2 Cerana-Völker hatten somit einen Anteil
von etwasweniger als 2 %
andieser Population. Wie oben erwähnt, entsprach ihr Drohnenbestand
etwadem eines normalen Volkes.
Mit 2,12 %
warenalso die Cerana-33
amSammelplatz entsprechend ihrer Häufigkeit in diesem Areal repräsentiert. Aus dieser Beobachtung kann ge- schlossen werden, dass sich die 33
vonApis
ceranaindica bei ihren Aus flügen
ähnlich verhalten wie die 33
vonApis mellifica und dass sie sich offenbar nach denselben Reizparametern orientieren wie diese.
Eingegangen
im November 1972.Regu
pourpublication
en novembre 1972.DANKSAGUNG
Dr. N. KOE1VIGER und ,T. KEFuss danke ich bestens für ihre Mitarbeit.
Die
Beschaffung
undHaltung
der Cerana-Völker wurde durch eine Beihilfe der DeutschenForschungsgemeinschaft ermöglicht.
RÉSUMÉ
On sait que les mâles
d’Apis mel l ificm (abeille occidentale)
se rassemblent en des endroits biendéterminés, éloignés parfois
deplusieurs
km de leur ruched’origine,
au moment des volsde fécondation.
Depuis
que cephénomène
est connu il a étépossible
de montrer que ce type de comportement se retrouve dans toutes les racesgéographiques européennes
etafricaines,
ycompris
chez des mutants tels que cordovan. Il était donc intéressant de chercher à savoirsi,
sur ce
point particulier,
le comportement des mâles d’une autreespèce,
en l’occurenceApis
cerana Fabr.
(Abeille orientale)
est le même que celuid’Apis mellifica.
Dans cebut,
au moisde
juin 1972,
à 300 m environ d’un lieu de rassemblement de mâles trèsfréquenté,
situé enbordure de la
petite
ville deKronberg /Taunus,
on a mis enplace
deux coloniesd’Apis
ceranaprovenant du Pakistan. Ces deux colonies étaient fortes de 6 cadres et avaient élevé un nombre de mâles aussi
important qu’une
forte colonied’Apis mel l ifica.
A l’endroit où se rassemblent les mâles on a effectué des captures de ceux-ci par la méthode des leurres
(reine encagée) suspendus
à un ballon. Les mâlespris
dans les filets ont été examinés dupoint
de vue des caractèresmorphologiques.
Une différence trèscaractéristique
entre lesmâles des deux
espèces (nervation
de l’ailepostérieure)
apermis
de faire le tri d’unefaçon
trèssûre
(Fig. 1).
Par cette méthode on a découvert que sur 2.599 mâles
capturés
53appartenaient
àl’espèce Cerana,
soit 2,12%. Étant
donné que dans les environs du lieu de rassemblement de mâles ilse trouvait au moment des
expériences
environ 100ruches,
les captures effectuées sont dans unrapport
numérique qui
prouve que les mâles des deuxespèces
se comportent, sur cepoint,
defaçon analogue.
LITERATUR
BUTLER
C.G.,
CALAMD.H.,
CALLOWR.K.,
1967. Attraction ofApis mellifera
dronesby
theodours of the queens of two other
species
ofhoneybees. Nature,
London213,
423-424.R
UTTNER
F.,
KAISSLINGK.-E.,
1968.Über
dieinterspezifische Wirkung
des Sexuallockstofiesvon
Apis mel l ifica
undApis
cerana. Z.vergl. Physiol. 59,
362-370.R UTT N
ER
F.,
WOYKEJ.,
KOENIGERN.,
1972.Reproduction
inApis
cerana.J. Apicult.
Res.11, 141-146;
12(1).
R
UTTNER
H.,
RUTTNERF.,
1972.Untersuchungen
über dieFlugaktivität
und dasPaarungs-
verhalten der Drohnen. V.