ZUCKERABBAU UNTER DER EINWIRKUNG DER INVERTIERENDEN FERMENTE IN PHARYNXDRÜSEN UND
MITTELDARM DER HONIGBIENE (APIS MELLIFICA L.)
VI. — EINFLUSS DER FUTTERZUSAMMENSETZUNG
AUF DIE FERMENTAKTIVITÄT
Anna MAURIXIO
Liebejel d ( S uisse)
SOMMAIRE
L’auteur étudie au moyen de la
chromatographie
surpapier, l’hydrolyse
du sucrose par les invertases desglandes hypopliarvngiennes
etde
l’intestin d’abeillesencagées
recevant une nourri-ture différente. La nourriture était composée soit de candi pur. soit de candi additionné de
pollen
frais, ou depollen
fraîchement séché ou de pollen avant subi une longue conservation ou enfin de caséine. Ont été étudiés le degré de développement des glandeshvpopharyngiennes,
l’évolution dans le temps del’hydrolyse
et lesproduits
dedégradation
obtenus. Les résultats sontconsignés
dans le tableau i ainsi que sur les figures i il 3.
EI:1BLEITUXG UND FRAGESTELLUKG
Frühere
Untersuchungen
hattengezeigt,
dass bei derHonigbiene
Zusammen-hänge
zwischen Alter undErnährung,
und der Aktivität der invertierenden Fer- mente bestehen(M AURIZIO ,
1957,y 6a b,
dort weitereLiteratur).
Danacherlangen
die
Pharynxdrüsenfermente gekäfigter
Bienen ihre volle Aktivität erst nach 3-4 Wo- chen und nur beiErnährung
mitpollenhaltigem Futter,
während sie bei reiner Zuckerdiät zeitlebens schwach wirksam bleiben.Geringeren Schwankungen
ist dieWirksamkeit des Mitteldarmferments unterworfen. Offen blieb die
Frage,
welchen Einfluss Alter undBehandlung
des Pollens auf dieFermentaktivierung ausüben,
und wie sichFütterung
mit reinem Eiw-eiss auswirkt. ZurAbklärung
dieserFragen
unternahm ich
einige Versuche,
derenErgebnisse
imfolgenden besprochen
werden.BIENENMATERIAL UND METHODIK
Die Versuche wurden im
Juni
undJuli
1962mit Sommerbienen der Kyainer-Rasseausgeführt.
Die im Thermostaten aus Brutw-aben
geschlüpften Jungbienen
wurden in LiebefelderKäfigen eingeschlossen
und ad libituin mit verschieden zusammengesetztem Futter und frischem Wasser versorgt(zur Verhütung
von Nosemainfektionen enthielt das Wasser eineBeigabe
von i p. 1000 Fumidil B). Als Futter diente :i. Reiner
Zuckerteig ( 2
GewichtsteileHonig, 5 Gewichtsteile Staubzucker).
2
.
Zuckerteig
mitBeigabe
von 15 p. 100frischer,
mit der Pollenfalle in Liebefeld gesam- melter Pollenhöschen.3
.
Zuckerteig
mitBeigal>e
von i; p. ioo, mit der Pollenfalle in Montfavet(Frankreich) gesammelter
und sofort getrockneter Pollenhöschen.4
.
Zuckerteig
mitBeigabe
von i 5 p. 100, mit der Pollenfalle in Liebefeldgesammelter,
ca.4
Jahre
im Kühlschrankgelagerter Pollenhöschen.
5
,
Zuckerteig
mitBeigabe
von 2 p. 100 Casein(Nulritional
Bioche1llicalCo y po Y ation,
Cleveland, U. S.A.).
Nach der botanischen Herkunft stammte der Pollen im Futter Nr. 2 und ¢ zur
Hauptsache
von
Frühjahrs-Trachtspendern (Taraxaei<ni-.
Pirus- undSalix-Arten),
im Futter Nr. 3 fast aus-schliesslich von Cistus-Arten. Alle drei Gemische enthielten demnach
vollwertigen
undbiologisch
wirksamen Pollen. Diese
Voraussetzung
ist wichtig, weil zwischen Pollen verschiedener botanischer Herkunft Unterschiede derbiologischen
Wirksamkeit für Bienen bestehen (Meuxrzlo, r95¢ ; WAHL,19
6 3).
Nach einem
dreiwöchigen
Aufenthalt imKäfig,
d. h. zu einemZeitpunkt,
in welchem nach früherenBeobachtungen
die invertierenden Fermente aktiviert sind (Mnuxizio, 1962b),
wurdendie Bienen entnommen,
Pharynxdrüsen
und Mitteldarmherauspräpariert
und zuwässrigen
Extrak-ten verarbeitet
(im
Verhältnis von 10Bienen = 20Drüsen, resp. 2Mitteldärmen aufje
i ml Wasser - Einzelheiten derExtraktherstellung (S.
MAURIZIO, 1957,19 6 1 ). Gleichzeitig
wurde derEntwicklungs;
zustand der
Pharynxdrüsen eingeschätzt
(Tinzelheiten derPräparierung
undEinschätzung
derPharynxdrüsen (S.
MnuRizio, 1954).Die Extrakte wurden sodann mit einer
20 -prozentigen
Lösung chemisch reiner Saccharosegemischt (im
Verhältnis von 0,5 ml Extrakt und i mlZuckerlösung),
dieLösungen
im 1’hermo- staten( 30 °C) gehalten
und ingewissen
Zeitabständen aufChromatographiepapier (Whatmam gebracht.
ZurVerhinderung
vonSchimmelbitdung
enthielt die Saccharoselösung eineBeigabe
voni p. 1000
Nipagin.
Da die Versuche vor allem einenVergleich
der Fermentaktivität bei verschieden ernährten Bienen bezweckten, blieben sie auf eine Zuckerart-Saccharose-beschränkt.Die
quantitative papierchromatographische Verarbeitung erfolgte
wie in den früheren Unter-suchungen (MA U xizio,
1961, 1962a,b).
Als’frennungsmittel
diente dasn-Butanol-Eisessig-Wasser- gemisch ( 4 : 1 : 1 )
imabsteigenden
Verfahren, Die Chromatogramme wurden mit eineri-prozentigen
alkoholischen Lösung von
p _!nisidin-Hy·drochlorid besprüht,
in einem elektrischen Heizofen bei 120°C entwickelt und die Zuckerflecke
photometrisch (Leukometermethode
nachSuLS!x)
gemessen.Die
Galvanometerablesungen (Mittelwerte
ausje
8 Ablesungen von 4Flecken) wurden inugJPipetten-
volumen berechnet und in Prozenten des Gesamtzuckers
(d,
h. der Summe aller gemessenen Zucker-arten) dargestellt.
Einzelheiten der verwendetenpapierchromatographischen
Methode S. MAURIZIO,1957, 1961 SULSER,
Die
papierchromatographischen
Arbeiten wurden von Frau 11. l3adertscher-Schmitz, diephotographischen
Aufnahmen von HerrnJ.
Hättenschwilerausgeführt.
Beiden möchte ich hier für ihre Mitarbeit bestens danken.ERGEBNISSE
Die Versuche umfassen einerseits das
Hydrolysierungsvernlögen
von Extraktenaus verschieden ernährten Bienen
gegenüber Saccharose,
anderseits die während derHydrolyse
entstehendenAbbauprodukte
und ihrgegenseitiges Mengenverhältnis.
Die Resultate sind in der
nachfolgenden
Tabelle und denAbbildungen
1-3 zusam-mengestellt.
i. Zeitlicher
A blaut
derc,,’accharoschl’drolyse
Wie schon aus früheren
Untersuchungen
bekannt war, bestehen zwischen den invertierenden Fermenten inPharynxdrüsen
und Mitteldarm der Biene Unterschiede desHydrolysierungsvermögens gegenüber
Saccharose. In derRegel
wirkenPharynx-
drüsenextrakte schneller und führen zumvölligen
Abbau desvorgelegten Zuckers,
während bei Mitteldarmextrakten dieHydrolyse verlangsamt ist,
und oftgewisse Mengen
Saccharose bis zum Versuchsabschluss nachweisbar bleiben.Diese
Erscheinung
ist auch in denvorliegenden
Versuchen zubeobachten,
ausserdem aber treten zwischen den einzelnen Serien zeitliche Unterschiede des
Hydrolyseverlaufes auf,
die offenbar mit der unterschiedlichenErnährung
derBienen
zusammenhängen.
Besondersauffällig
sind sie bei denPharynxdrüsen-
Extrakten(Tabelle,
Abb.i).
In den Serien 2 und 3, in welchen die Bienen frischen oder sofort nach der Ernte
getrockneten
Pollen im Futtererhielten,
ist dieSaccharose-Hydrolyse
10Stun-den nach
Versuchsbeginn praktisch abgeschlossen (r,S
resp.3 .8
p. 100Saccharose, Tabelle,
Abb.i) ;
nach 24Stunden fanden sich in beidenLösungen
keine messbarenMengen unabgebauter
Saccharose mehr. Einen etwasweniger
aktiven Extrakt lieferten die mitaltem,
4Jahre
im Kühlschrankgelagertem
Pollengefütterten
Bienen
(Serie 4 ). Anfangs
verlief dieHydrolyse
ziemlichschnell,
so dass nach10Stunden nur noch
S,z
p. 100Saccharose vorhanden war, dannverlangsamte sie sich,
und war nach 35
Tagen
noch nicht ganzbeendigt (Tabelle,
Abb.z).
Noch stärkerverlangsamt
ist der Saccharose-Abbau in der Serie 5(Caseinfutter).
Hierist,
10Stun-den nach
Versuchsbeginn
noch 40p. 100, nach 35Tagen rund
p. 100unabgebauter
Saccharose zu finden. Am schwächsten wirkten die Extrakte aus Bienen, die auf reiner Zuckerdiät
gehalten
wurden(Serie r).
DieLösung
enthielt 10Stunden nachVersuchsbeginn
über 70 p. IOOunabgebauter
Saccharose und noch nach 100Tagen
fanden sich messbare
Saccharosemengen.
Aehnlich,
wenn auchweniger ausgeprägt,
ist der Verlauf der Abbaukurven mit Mitteldarmextrakten. Auch hier hatten die Extrakte 2 und 3(frischer
und frischgetrockneter Pollen)
die stärksteWirkung.
In beiden Serien ist dievorgelegte
Sac-charose 10 Stunden nach
Versuchsbeginn
bis auf ca. 10p. 100abgebaut.
An zweiterStelle steht unter den Darmextrakten die Serie 5
(Caseinfutter),
in welcher nach10Stunden 1 p. ioo
unabgebauter
Saccharose zu finden war. Wesentlichlangsamer
istder Verlauf der
Hydrolyse
in den Serien i und 4(Zuckerdiät
und alterPollen),
inwelchen sich zum
gleichen Zeitpunkt
rund 50°, ö der vorgelegten
Saccharose nachwei-sen liess
(Tabelle,
Abb.i).
Der weitere Verlauf der Kurven ist inallen Serien ähnlich,
d. h. der Gehalt anunabgebauter
Saccharoseliegt
bis zum Versuchsabschluss(nach
ca. 7Monaten)
zwischen 3 und 10 p. Ioo oder darüber.Vergleicht
man denphysiologischen
Zustand der Bienen(beurteilt
nach demEntwicklungsgrad
derPharynxdrüsen)
mit dem Verlauf desSaccharoseabbaus,
sozeigen
sichgewisse Zusammenhänge.
Den höchsten Mittelwerten derPharynxdrü-
senentwicklung (Serien
2 und 3, mit 3,70 und3 , 75 ) entsprechen
die akti!!sten Ex-trakte,
denniedrigen
Mittelwerten(Serien
1, 4, 5, mit1 , 05 - 1 , 15 )
einverlangsamter
Saccharoseabbau(Tabelle,
Abb.r).
Dieser Befundbestätigt
die früheren Beobach-tungen,
wonach beigekäfigten
BienenPollenernährung unbedingt nötig
ist zur Akti-vierung
desPharynxdrüsenferments (M AURIZI O,
1952b,
dort weitereLiteratur).
Ausserdem
zeigen
aber die neuenVersuche,
dass dasHydrolysierungsvermögen
derPharynxdrüsen
nicht nur durch einePollenbeigabe
zumFutter,
sondern auch durchdie
Qualität
dieserBeigabe
beeinflusstwird,
ähnlich wie das für dieAktivierung
der
Pharynxdrüsen
selbst der Fall ist( 3 1: YURI zIO,
1954 ; !!’!Ht&dquo;19 0 3 ).
Besondersinteressant
ist,
dass dieQualität
des I’ollenfutters sich auch auf dasHydrolysierungs- vermögen
der Mitteldarmfermente auswirkt.Es lässt sich daraus
schliessen,
dass dieQualität
des Pollen-(bzw-. Eiweiss-)
Futters bei der
Honigbiene,
sowohl für dieEntwicklung
derPharynxdrüsen,
wie für dieAktivierung
der invertierenden Fermente eine entscheidende Rollespielt.
2, .Spektrum
der während derHydrolyse gebildeten Abbauprodukte
Aus früheren
Untersuchungen
warbekannt,
dass zwischen denPhar y nxdrüsen-
und Mitteldarmfermenten
ausgesprochene
Unterschiede bestehen inbezug
aufdie Produkte der
Saccharosehydrolyse
und ihrgegenseitiges Mengenverhältnis (M
AUR
izio 19 6 1 , 19 6 2
a,b). Geringen
Einfluss auf dasSpektrum
derAbbauprodukte
scheinen
dagegen
Alter undErnährung
der Bienen zu haben(M AURIZI (-) 19 6 2 b).
Es stellte sich deshalb die
Frage,
ob und wiew-eit dieHydrolyseprodukte
durch Füt-terung
der Bienen mit verschieden behandeltemPollen,
resp. reinem Casein beein- flusst werden. DasSpektrum
derSaccharose-Abbauprodukte
in denvorliegenden
Versuchen ist aus der Tabelle und den
Abbildungen
2 und 3 ersichtlich.In den
Chromatogrammen
der Serien mitPharynxdrüsenextrakten
erschienneben Hexosen
(Fruktose
undGlukose),
alseinziges
messbaresSpaltprodukt
Fruk-tomaltose
(a-Maltosyl β-D-fructofuranoside
nach U’HiTn undMÄHER),
ein währendder
Saccharosehydrolyse
durch Bienenextraktegebildetes
und auch fürHonig
charakteristisches Trisaccharid
(Abb.
2 und3 ).
AndereZucker,
darunter vor allem Maltose blieben unter der messbaren Grenze. Die zwischen den einzelnen Serien auftretenden Unterschiede sindquantitativer
Natur und stehen offenbar in Zu-sammenhang
mit dem verschieden schnellen Ablauf derSaccharosespaltung.
Soenthalten die
Chromatogramme
der Serien 2 und 3 schon innerhalb der ersten 4 Stunden nachVersuchsbeginn
60-80 p. 100 Hexosen und messbareMengen
vonFruktomaltose,
diegleichzeitig
mit demendgültigen
Abbau der Saccharose ausdem Zuckerbild verschwindet. In den Serien mit
verzögertem
Saccharoseabbau(Serien
1, 4 und5 )
nimmt der Anteil der Hexosenlangsamer
zu, die Fruktomaltose aber bleibt bis zu 2Tagen
in messbarenMengen
erhalten. Das Erscheinen und Verschwindendieses,
alsZwischenprodukt synthetisierten
Zuckers ist offenbar aufsengste
mit dem zeitlichen Ablauf derSaccharosehydrolyse
verbunden.Das
Mengenverhältnis
der Hexosen blieb in allen 5 Serien im Rahmen der in früheren Versuchengefundenen
Werte. Esliegt
in derRegel knapp
über oderunter 1,0
( 0 ,8- 1 , 4 )
und erreicht nur vereinzelt höhere Werte( 1 , 5 - 2 ,6, Tabelle).
Wesentlich
mannigfaltiger ist,
wie schon in früheren Versuchen das Zucker-spektrum
in denChromatogramnten
der Mitteldarmextrakte. Neben Hexosen er-scheinen hier stets messbare
Mengen
von Zuckern derMaltosegruppe (nicht
näherbekanntes,
zwischen Saccharose und Maltose lokalisiertesDisaccharid,
Maltose undIsomaltose), Fruktomaltose,
ein als cc Trisaccharid b »bezeichneter,
auf der Höhe der Raffinose erscheinender Zucker undhöhermolekulare,
oberhalb derRaffinose
lokalisierte,
als «Oligosaccharide
»zusammengefasste
Zuckerarten(Ta- belle,
Abb. 2 und3 ).
Charakteristisch für die Mitteldarmextrakte ist auch das men-genmässige
Vorherrschen von Fruktosegegenüber
Glukose(Fr;’C!l-!’erh.
in derRegel
1,5-4,0, in extremen Fällen 20-50 mal mehr Fruktose als Glukose oder aus-schliesslich Fruktose in messbaren
Mengen, Tabelle).
Auch in den Serien mit Mitteldarmextrakten sind keine
auffallenden,
mit der Beschaffenheit des Futters verbundenen Unterschiede des Zuckerbildes festzu- stellen. Die bestehendenUnterschiede,
z. B. ein früheres Auftreten der Zucker derMaltosegruppe
und derOligosaccharide
in den Serien 2 und 3, dürfte mit dem etwas schnelleren Ablauf derSaccharosehydrolyse zusammenhängen
und kann nicht alscharakteristisches
Merkmalgewertet
werden(Tabelle,
Abb. 2 und3 ).
Es lässt sich daraus
schliessen,
dass die unterschiedlicheErnährung
der Bienenkeinen direkten Einfluss auf die während der
enzymatischen
Saccharose-spaltung gebildeten Abbauprodukte
hat.ZUSAMMENFASSUNG UXD DISKUSSION DER ERGEBNISSE
In der
vorliegenden Untersuchung
wurde der Einfluss der Futterzusammen-setzung
auf dasHydrolysierungsvermögen
der invertierenden Fermente in Pharvnx- drüsen und Mitteldarm derHonigbiene geprüft.
Das Futter bestand aus reinemZuckerteig
undZuckerteig
mitBeigaben
vonfrischem,
frischgetrocknetem
undlängere
Zeitgelagertem Pollen,
und von Casein. Alsvorgelegter
Zucker diente che-ntisch reine
Saccharose,
derenHydrolyse
in verschiedenlangen
Zeitabständen mit Hilfe derquantitativen Papierchromatographie verfolgt
wurde. Untersuchtwurden der
Entwicklungsgrad
derPharynxdrüsen,
der zeitliche Verlauf derHy- drolyse
und die dabei entstehendenAbbauprodukte.
DieErgebnisse
sind aus derTabelle und den
Abbildungen
z-3 ersichtlich.Ergebnisse
.-1
. Die
L’nt 1 ,’icklung
derPharynxdriisen
wurde am stärkstenangeregt
durchBeigaben
von frischem und frischgetrocknetem
Pollen zum Futter(Serien
2und 3, mit Mittelwerten von 3,70und
3,! j).
In denübrigen
Serien blieb sie schwach(Mittelwerte 1,05-1,15).
2
. Im zeitlichen
Verlauf
derHydrolyse
ist vor allem in den Serien mitPharynx-
drüsenextrakten ein deutlicher Einfluss der Futterbeschaffenheit festzustellen.Die Extrakte aus Bienen, die frischen und frisch
getrockneten
Pollen im Futtererhielten,
sind deutlich aktiver als dieübrigen.
Am schwächsten wirkte der Extraktaus den auf reiner Zuckerdiät
gehaltenen
Bienen. Diegleiche Erscheinung zeigen
die Serien mit Mitteldarmextrakten. Die
futterbedingten
Unterschiede tretenjedoch weniger
klarhervor,
weil der Saccharoseabbau imallgemeinen langsamer
verläuft.3
. Das
S!elztyum
der während derSaccharosehyd y olyse gebildeten Abbauprodukte
wird durch die unterschiedliche
Ernährung
der Bienen nurwenig
beeinflusst. Die beobachteten Unterschiede sind nichtspezifisch,
sondernhängen
mit dem ver-schieden schnellen Saccharoseabbau zusammen.
4
.
Allgemein
kann aus den Versuchengeschlossen werden,
dass zuroptimalen Aktivierung
der invertierenden Fermente inPharynxdrüsen
und Mitteldarm derHonigbiene Pollennahrung
nicht nurunbedingt notwenig ist,
sondern dass dabei auch dieQualität
des Pollens(bzw. !iweisses)
einewichtige
Rollespielt.
Regu
pauypublication
en avril19 6 5 .
RÉSUMÉ
HYDROLYSE DE SUCRES SOUS L’ACTION DE L’INVERTASE DES GLANDES HYPOPHARYNGIENNES ET DE L’IBTESTIN MOYEN DE L’ABEILLE
«(
APIS lBŒLLIFICA»» L.).
6. INFLUENCE DE LA COMPOSITION DE LA NOURRITURE SUR L’ACTIVITÉ DES ENZYMES
Dans le
présent travail,
on a recherché l’influence de lacomposition
de la nourriture sur l’acti- vité des enzymes desglandes hypopharyngiennes
et de l’intestin moyen de l’abeillequi
provoquent t’interversion du saccharose. La nourriture était composée soit de candi pur(sucre
enpoudre
5
parties,
miel 2parties,
enpoids),
soit de candi additionné depollen
frais, ou depollen
fraîchement séché ou depollen
ayant subi unelongue
conservation ou enfin de caséine. Le sucre utilisé était du saccharosechimiquement
pur dontl’hydrolyse
était suivie, dans le temps, parchromatographie
sur
papier.
On a étudié ledegré
dedéveloppement
desglandes hypopharyngiennes,
l’évolution dans le temps del’hydrolyse
et lesproduits
dedégradation
obtenus. Les résultats sontconsignés
dans le tableau i, ainsi que sur les
figures
i à 3. Résultats1
° Le
développement
desglandes hypopharyngiennes
a été maximumlorsque
la nourriturecomportait
dupollen
frais ou dupollen
fraîchement séché(séries
2 et 3, valeurs moyennes 3,70 et3 , 75 ).
Dans les autres séries, ledéveloppement
est resté faible(valeurs
moyennes1 , 05 - 1 , 15 ).
2
° L’évolution dans le temps de
l’hydrolyse
du saccharose est influencée defaçon
nette par lacomposition
de la nourriture,principalement
dans les essais portant sur lesglandes hypopharyn- giennes.
Les extraits provenant d’abeilles ayant reçu dans leur nourriture dupollen
frais ou dupollen
fraîchement séché sont nettementplus
actifs que les autres. Lesplus
faiblement actifs sont ceux provenant d’abeilles recevant du candi pur. Le mêmephénomène
seproduit
dans les sériesportant sur les extraits d’intestin moyen.
Cependant,
les résultats sont moins clairs du fait quel’hydrolyse
du saccharose est engénéral plus
lente.Le spectre des
produits
dedégradation
obtenuspendant l’hydrolyse
du saccharose n’est que peu influencé par les différentes nourritures. Les différences observées ne sont passpécifiques
mais
dépendent
au contraire des différences de vitesse dedégradation
du saccharose.4
° En
général,
on peut conclure desexpériences
réaliséesqu’une
activation maximale des enzymesqui
intervertissent le saccharose etqui proviennent
desglandes hypopharyngiennes
etde l’intestin moyen de l’abeille n’est pas seulement sous la
dépendance
dupollen
donné en nourrisse-ment, et
qui
est absolumentindispensable,
mais que laqualité
de cepollen (c’est-il- d ire
lesprotéines) joue
aussi un rôleimportant.
SUMMARY
BREAKDOWN OF SUGARS BY IBVER’fING ENZYMES IN THE 111’POPIIARYNGEAL GLANDS AND VIIDGGT OF THE IIONEYBEE
(t<
APIS MELLIFICA n L.).6. EFFECT OF FOOD COMPOSITION ON TIIE ENZYME ACTIVITY
In the present
study,
thehydrolysing
effect on sucrose, of theinverting
enzymes in thehypopharyngeal glands
andmidgut
ofcaged, differently
fed bees, was examinedby quantitative
paper
chromatography.
The diet consisted of : pure sugar(candy),
sugar with addition of fresh,freshly
dried and four years oldpollen,
and casein. Thedevelopment
of thehypopharyngeal glands,
the course of sucrose
hydrolysis,
the breakdownproducts
and theirproportion
were studied.The results of the
investigation
are summarised in the table and thefigures
13.LITERATUR
Mnt
’
tttzto A. 1954- Pollen ernährung und Lebensvorgänge bei der Ilonigbiene (!pis mellijica L. ). Landw.
jah;-b. Schweiz. 68, II5-182,
MnLtttzto A. 195j-ig62. Zuckerahbau unter der Einwirkung der invertierenden Fermente in Pharynxdrü-
sen und Mitteldarm der Honigbiene (-4pis iiiellifica L.).
!IAURizio A. 1957. 1. Sommerbienen der Kraiiier- und _Brigra-Rasse. Insecles Sociaux, 4, 225-243- M
AUR
izio A. r96i. 3. Fermentwirkung während der Ueberwinterung bei Bienen der Liguslica-1zasse.
Insecles Sociaux, 8, 125-175.
MA
L’RIZ!0 A. ac!6z a-. 4. Sommerbienen der ltoliertzscherz, Kaukasischen und Griechischen Rasse. lrtsectes
Sociaux, 9, 39-72, JB1 AlJRI
ZIO A. 1962b. 5. Einfluss von Alter und Ernährung der Bienen auf die Fennentaktivität der Pha-
rynxdrüsen. -lnn, .-lbeille. 5, zr5-z3z.
SULSER H. 1954. Quantitative l’apierchromatographie mit dem photoelektrischen Leukometer. VII.
Mitteilung über die Anwendung der 1’apicrchromatograhhic auf lebensmittelchemische Probleme.
Mitt. Lebensmitt. L’nlers, mnd Hygiene. 45, _! 18-527-
WAHL 0. 1963. Vergleichende Untersuchungen über den Bährwert von Pollen, Hefe, Sojamehl und
Trockenmilch für die Honigbiene (.4pis mellitica), Z. l3ierzenjorschung. 6, 2°9-280,
WHITE J. jr., MAUER J. 1953. K-Maltosyl β-D-fructofuranoside, a trisaccharide synthetized from sucrose.
J. amer. Chem, Soc. 75, 1259-60.
Weitere Literatur s. MAL’RIZIO i95.1, y6i, 1962 b.