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Funktionell-neuroanatomische Aspekte kognitiver Störungen bei MS-Patienten = Functional neuroanatomical aspects of cognitive disorders in multiple sclerosis patients

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Academic year: 2021

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Texte intégral

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Nervenarzt 2009 [Suppl 1] · 80:48–49 DOI 10.1007/s00115-009-2750-0 © Springer Medizin Verlag 2009

P. Calabrese1, 2 · L Tiemann2 · I.K. Penner1 · M. Haupts2

1 Abteilung für Allgemeine Psychologie und Methodologie, 

Institut für Psychologie, Universität Basel, Basel

2 Neurologische Klinik, Knappschaftskrankenhaus Ruhr-Universität, Bochum

Funktionell-neuroanato-mische Aspekte kognitiver

Störungen bei MS-Patienten

Abstracts

Ziel des Forschungsprojektes

Kognitive Dysfunktionen im Rahmen der Multiplen Sklerose (MS) finden sich nahe-zu bei der Hälfte der MS-Patienten. Hier-bei korreliert die zerebrale Läsionslast ne-gativ mit der neuropsychologischen Leis-tung. Aktuellere Arbeiten stellen den po-tenziellen Einfluss der Läsionsverteilung auf das kognitive Defizitprofil heraus.

Methoden

Wir untersuchten den Zusammenhang zwischen der zerebralen Läsionsvertei-lung und den zugrunde liegenden kogni-tiven Leistungsprofilen. 37 MS-Patienten wurden sowohl neuropsychologisch als auch bildmorphologisch anhand zere-braler MRT charakterisiert (. Tab. 1). Zur Erfassung des allgemeinen

Intelli-genzniveaus wurde der Reduzierte

Wechs-ler-Intelligenztest (WIP, Dahl, 1972)

ver-wendet. Die 4 Subtests Allgemeines

Wis-sen (AW), Gemeinsamkeiten finden (GF), Bilder ergänzen (BE) und Mosaiktest (MT)

erfassen Aspekte des abstrakt-logischen und anschauungsgebundenen Denkens, des Allgemeinwissens sowie der visuo-konstruktiven Fähigkeiten. Zusätzlich wurden das MUSIC, ein zur spezifischen Erfassung MS-assoziierter Kognitions-störungen entwickeltes Screeninginstru-ment, sowie der Subtest Alertness aus der Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprüfung (TAP) eingesetzt.

Die MRT-Auswertung beinhaltete die Bestimmung des Läsionsausmaßes und der Läsionslokalisation. Auf dieser Grund-lage erfolgte die Einteilung der Patienten in 3 à priori definierte Läsionstypen:

Tab. 1  Gruppenvergleiche zwischen Patienten- und Kontrollstichprobe

Variable Patienten Kontrollgruppe Prüfgröße

M SEM M SEM Χ2/t Alter (Jahre) 35,43 9,63 37,20 2,25 0,642 Geschlecht    Weiblich 31 (84%)   18 (60%)   4,77*    Männlich 6 (16%)   12 (40%)   Intelligenz 109,07 1,15 110,84 1,48 0,653 MS-Form    Relapsing remitting 25 (68%)            Progressiv 6 (16)            Erstmanifestation 6 (16)        

M Mittelwerte, SEM Standardfehler und χ2/t entsprechende Prüfgröße. Mittelwert aus den Untertests AW, GF und BE des WIP (s. Text).

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F  DISC: Läsionsflächen einer Größe von insgesamt <6 cm2,

F  PERIVEN: Läsionslast im periven-trikulären Bereich ist größere Fläche als die summierte Fläche der frontal, temporal, parietal und okzipital loka-lisierten Läsionen,

F  GEN: Läsionsausmaß mit einer Flä-che von >6 cm2 sowie einer

Gleich-verteilung der Demyelinisierungs-herde im frontalen, temporalen, pari-etalen und okzipitalen Bereich sowie in periventrikulären Regionen. Es wurde angenommen, dass großflä-chige, periventrikulär-konfluierende Lä-sionen insbesondere zu mnestischen Stö-rungen führen, während vereinzelte Läsi-onen je nach Lokalisation und Größe dis-tinkte neuropsychologische Teilleistungs-störungen bewirken. Eine Kombination beider Läsionsmuster würde am ehesten durch eine globale Minderung kognitiver Leistungsfähigkeit reflektiert.

Ergebnisse

Die Berechnung einer Diskriminanz-analyse bestätigte eine signifikante Tren-nung der 3 Prägnanztypen bei Zugrun-delegung der kognitiven Leistungsdaten (Wilks λ=0,02, χ2=81,82, p=0,003).

Signi-fikante Gruppenunterschiede betrafen die Domänen Alertness (χ2=6,77; p=0,034),

kognitive Schnelligkeit (χ2=11,85; p=0,003)

sowie Gedächtnisfunktion (χ2=10,56;

p=0,005; χ2=7,18; p=0,028), wobei sich die

Leistung der Gruppe mit wenigen, distinkt abgrenzbaren zerebralen Läsionen konsis-tent als am geringsten beeinträchtigt dar-stellte (. Abb. 1).

Schlussfolgerung

Die Daten legen die Hypothese einer kri-tischen Läsionsdistribution insbesondere in dem Sinne nahe, dass vornehmlich pe-riventrikuläre Läsionen mit mnestischen und Alertness-Defiziten assoziiert sind.

Korrespondenzadresse

Prof. Dr. med. P. Calabrese

Abteilung für Allgemeine Psychologie   und Methodologie,   Institut für Psychologie, Universität Basel Missionsstraße 60/62, 4055 Basel Schweiz pasquale.calabrese@unibas.ch Interessenkonflikt.  Der korrespondierende Autor  gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht. Wortliste B (MUSIC)

Wortliste A verzögert (MUSIC)

Bennentest (MUSIC) Gesamtscore (MUSIC) Alertness (TAP) 6 5 4 3 2 35 400 350 300 250 200 150 100 50 0 30 25 20 15 10 5 0 1 0 10 9 8 8 7 7 6 6 5 5 4 4 3 3 2 2 1 1 0 0 *: p<0,05, **: p<0,01 DISC PERIVEN GEN a b d e c Abb. 1 9 Mittelwerte und  Standardfehler für verschie-dene Subtests des MUSIC  (a–d) sowie für die Reakti-onszeiten (ms) im Subtest  Alertness der TAP (e). In al- len psychometrischen Ver-fahren (a–d) zeigten sich  signifikante Unterschiede  zwischen der Gruppe der  Patienten mit diskreten Lä- sionen und geringerer Lä-sionsläst (DISC) gegenüber  den Patienten mit perivent- rikulär konfluierenden Läsi- onen (PERIVEN) bzw. groß- flächig generalisierter Läsi- onslast (GEN). Darüber hin- aus zeigten sich bei der Pa- tientengruppe mit vor-nehmlich periventrikulärer  Läsionslast (PERIVEN) die  deutlichsten Aufmerksam-keitsdefizite (e)

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Der Nervenarzt Suppl 1 · 2009

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Tab. 1  Gruppenvergleiche zwischen Patienten- und Kontrollstichprobe

Références

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