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Neurogastroenterologie und Motilität = Neurogastroenterology and motility

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Academic year: 2021

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Gastroenterologe 2008 · 3:451–452 DOI 10.1007/s11377-008-0249-z Online publiziert: 24. Oktober 2008 © Springer Medizin Verlag 2008 M. Fried Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie, Universitätsspital Zürich

Neurogastroenterologie

und Motilität

Einführung zum Thema

Funktionsstörungen des Gastrointestinal-traktes treten besonders in den Industrie- ländern zunehmend auf. Aufgrund der Vielschichtigkeit der klinischen Sympto-matik (. Abb. 1) und des nicht eindeu-tigen Zusammenhanges zwischen der subjektiv empfundenen Symptomintensi-tät und dem objektivierbaren Schweregrad der Funktionsstörung ist eine zuverlässige diagnostische Zuordnung nur anhand der Symptomatik kaum möglich [1].

Funktionsstörungen des Verdauungs-trakts sind trotz wichtiger Weiterentwick-lungen bei der bildgebenden Diagnos-tik, der pathophysiologischen Charakte-risierung von gastrointestinalen Erkran-kungen – einschließlich molekularer, ge-netischer und regenerativer Mechanis-men und objektiven Untersuchungsver-fahren – bisher nur schwer zugänglich ge-wesen. Daher stellen funktionelle Darm-erkrankungen aufgrund diagnostischer Schwierigkeiten, ihrer Häufigkeit und ih-res oft chronischen Verlaufs eine zuneh-mende therapeutische Herausforderung für den Gastroenterologen dar. Insbe-sondere in den letzten Jahren konnten je-doch eine Vielzahl neuer diagnostischer Verfahren zur Charakterisierung funk-tioneller Erkrankungen des Gastrointes-tinaltraktes sowie neue Therapien etab-liert werden.

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Ätiologische Vielschichtigkeit

sollte in individuelle Therapien

integriert werden

Diese Ausgabe von „Der Gastroenterolo-ge“ fokussiert auf einige zentrale, klinisch relevante Funktionserkrankungen und soll

individuelle Strategien, neue Therapiean-sätze und neue Technologien, die zum Teil noch am Anfang ihres möglichen Poten-zials stehen, zum Teil aber schon breiten Einzug in die klinische Praxis gehalten ha-ben, darstellen.

So gelingt es mit der kombinierten ösophagealen Mehrkanal-Impedanzmes-sung und der neuen Technik der hochauf-lösenden Manometrie zielgerichtet und präzise die Ursachen und die Beschwer-desymptomatik der ösophagealen Dys-phagie zu beschreiben. Während die Dia-gnostik der Refluxerkrankung in der Ver-gangenheit vor allem auf die Endoskopie konzentriert war und die Behandlung auf die Abheilung der Mukosaläsionen zielte, ist mittlerweile die Kontrolle der Reflux-symptome in den Mittelpunkt des

Inter-esses gerückt. Hier kann insbesondere die Zusammenschau von klinischen und funktionsdiagnostischen Befunden zu ei-ner wirkungsvollen Therapie saurer und nichtsaurer Refluxepisoden beitragen.

Bei der funktionellen Dyspepsie, de-ren Behandlung und Diagnostik weiter-hin schwierig bleibt, gehen neue Hypo-thesen zur Pathophysiologie dieser Er-krankung von Motilitätstörungen und ei-ner gestörten viszeralen Hypersensitivität aus. Hier können neue diagnostische Me-thoden, wie zum Beispiel die funktionelle Magnetresonanztomographie, diese Pa-thomechanismen erstmals direkt darstel-len. Die Ätiologie der Beschwerden von Patienten mit Reizdarmsyndrom, insbe-sondere mit Blähungen, beruht nach neu-eren Erkenntnissen ebenso auf einer vis-Hypersensitive funktionelle

Störungen

Hypersensitive funktionelle Störungen

Symptomatik > Funktionsstörung Symptome treten bei gering-radigen Funktionsstörungen auf

Symptomatik < Funktionsstörung Symptomatik als weitere Folge der Funktiosstörung (z.B. Regur-gitationen) möglich Symptomatik unabhängig

von einer Funktionsstörung

Klassische funktionelle Störungen

Klassische funktionelle Störungen

ausgeprägte Symptomatik und objektivierbare Funktionsstörung

Stärke des Stimulus

(z.B. Säureexposition der Speiseröhre, Kontraktionsstärke)

G as tr oi nt es tin al e Pe rz eption (z.B . R is ik o vo n Sy m to m en a bh än gi g vo m S tim ul us ) Abb. 1 8 Stärke des Stimulus (z. B. Säureexposition der Speiseröhre, Kontraktionsstärke)

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Der Gastroenterologe 6 · 2008

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zeralen Hypersensitivität, auf einer asso-ziierten gestörten intestinalen Gasdyna-mik und auf muskulären Störungen der Bauch- und Zwerchfellmuskulatur. Auch hier sollte die Vielschichtigkeit der Symp-tomursachen in individuelle Therapie-strategien integriert werden. Funktionelle Störungen des unteren Gastrointestinal-traktes können mit neuen diagnostischen Methoden näher charakterisiert werden. So kann bei Patienten mit Obstipations-beschwerden eine Obstipation mit verlän-gerter Kolontransitzeit von Defäkations-störungen oder vom Reizdarmsyndrom abgegrenzt werden. Hierauf können ge-zielte medikamentöse, physiotherapeu-tische oder chirurgische Maßnahmen eingeleitet werden. Ebenso können Pati-enten mit Stuhlinkontinenz mittels eines individuellen Therapieschemas mittler-weile umfangreiche therapeutische Maß-nahmen angeboten werden.

Alle Beiträge der Autoren dieses Schwerpunktheftes belegen die Komple-xität im Zusammenspiel von Symptoma-tik und begleitender funktioneller Stö-rung und zeigen, wie durch eine praxis-gerechte Diagnostik das therapeutische Management dieser zunehmend im

kli-nischen Fokus stehenden Patientengrup-pe individualisiert optimiert werden kann. Der große wissenschaftliche Fort-schritt der letzten Jahre zum Verständ-nis der Physiologie und Pathophysiolo-gie gastrointestinaler Motilitätsstörun-gen und deren assoziierter Symptoma-tik wird im November 2008 im Rahmen des „2nd Joint International Meeting for Neurogastroenterology and Motility“ in Luzern in der Schweiz nochmals zusam-menfassend präsentiert. M. Fried

Korrespondenzadresse

Prof. Dr. M. Fried Klinik für Gastroenterologie   und Hepatologie,   Universitätsspital Zürich Rämistraße 100,  8091 Zürich, Schweiz Michael.Fried@usz.ch

Literatur

1.  Fox M, Schwizer W (2008) Making sense of oeso-phageal contents. Gut 57: 435–438

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Abb. 1  8  Stärke des Stimulus (z. B. Säureexposition der Speiseröhre, Kontraktionsstärke)

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