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Sprachliches zu den spanischen Bussbüchem

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Academic year: 2021

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Texte intégral

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SPRACHLICHES ZU DEN SPANISCHEN

BUSSBÜCHERN

Im Jahre 1963 hat L. Bieler die irischen Bussbücher kritisch herausgegeben :

The Irish P en iten tia ls (Dublin, Scriptores Latini Hibemiae 5). Erst seit 1994 sind fränkische und italienische Bussbücher, seit 1998 spanische in kritischen Editionen zu benutzen : P a en iten tia lia m in o ra F ranciae e t Ita lia e sa e c u li VIII-IX,

ed. R. Kottje (Corpus Christianorum, series Latina 156) bzw. P aenitentialia H isp a n ia e, ed. Fr. Bezler (ebenda Nr. 156A). Die kontinentalen Bussbücher waren zum grossen Teil von den irischen angeregt und abhängig. Nicht nur Kirchen- und Rechtshistoriker werden es begrüssen, dass sie nunmehr feste Grundlagen für ihre Forschungen über das frühmittelalterliche Bussverfahren haben, sondern diese Texte sind auch für die Sprachforscher wichtig. Von den drei von Bezler herausgegebenen spanischen Bussbüchem ist das sog. P aenitentiale S ilen se wegen der in der einzigen Handschrift, die sich jetzt in London befindet, enthaltenen altspanischen Glossen seit langem berühmt : R. Menéndez Fidai hat sie ja in seinem grundlegenden Werk O ríg en es d el español (3. Aufl., Madrid 1950) als Quelle benutzt. Ohne weitere Berücksichtigung dieser Glossen werde ich im folgenden einige sprachliche Notizen zu den aus dem 9.-11. Jh. stammenden spanischen Bussbüchem geben ; die Zitate beziehen sich auf Seite und Zeile von Bezlers Ausgabe.

3,20 f. si n o lu e rin t sinire. Zur Form sinire statt sinere vgl. G lotta 54 (1976), 131 ; A rc to s 11 (1977), 73 f. ; auch P. Stotz, H andbuch zu r la tein isch en Sprache d es M itte la lte r s (Bd. 4, München 1998) § 108.6 Anm. 214.

7,107 f. S im ilite r e t p r o filiis q u i d e n a ti su n t hoc serb a n d u m est. Zu d en a tu s im Sinne von m o r tu u s s. K ra ty lo s 20 (1975), 121 ; S ven ska L in n ésâ llska p ets â rsskrift

1986-87 S. 133 und 1990-91 S. 61 ; O rpheus 21 (2000), 63. Ein Beleg aus dem

finnischen Neutalein (Daniel Achrelius) findet sich im Facsimile bei M. Skafte Jensen, A H isto ry o f N o rd ic N e o -L a tin L iterature (Odense 1995) S. 329.

7,109 m ulier... p a u p e rin a . Bezler bemerkt hierzu im Apparat : J e g e n d .

paupérrima“. Nein, die Form p a u p e rin a ist sicher beizubehalten. Zum Diminutivsuffix -in u s im späten Latein s. M. Niedermanns Aufsatz ‘-in u s als Diminutivsuffix im späteren Volkslatein’ in der F estschrift A. D e b ru n n e r (Bern 1954) 329 ff. und V. Väänänen, In tro d u ctio n au latin vulgaire (3. Aufl., Paris 1981) S. 207 ; zum Romanischen vgl. den Index bei B. Hasselrot, É tu d e s su r la fo r m a tio n d im in u tiv e d a n s les la n g u es rom anes (Uppsala 1957) 324.

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26,227 f. Q ui p ro suis scelerib u s p u niuntur, n o n su n t cu m p s a lm is e t sa le in ici infra fid e liu m sepulcra. Das Verb p u n ire bedeutet hier ‘hinrichten’ ; vgl. dazu A c ta C lassica 20 (1977), 212; L a tin vu lg a ire - L a tin ta r d if IV (Hildesheim 1995) 518.

36,445 q u i ... fra tre m m a led icit. So Bezler, aber die einzige Handschrift hat

fr a tr i, und es liegt kein Grund vor, den Dativ zu korrigieren : m a le d ic ere a lic u i ist

ja eine klassische Konstruktion.

39,496 f. neq u á q u a m debere sa n g u in e m co m ed i. Die Handschrift hat d e b e r i,

was beizubehalten ist : Angleichung der g e n era v erb i ist u. a. bei d eb ere im späten Latein häufig, s. J. B. Hofmann & A. Szantyr, L a te in isc h e S y n ta x (München 1965)

288. Weitere Belege für eine derartige Attraktion verzeichne ich im K ra ty lo s 20 (1975), 123 ; G nom on 49 (1977), 422 ; In d o g e rm a n isc h e F o rsch u n g en 87 (1982),

117 ff. ; R ivista di C ultura C la ssica e M e d io e va le 27 (1985), 64; E ra n o s 73 (1985), 77 Anm. 16; s. auch meine Edition von Smaragdus’ Donatkommentar (Corpus Christianorum, Continuado mediaeualis 67) S. LXXVI und von Sedulius Scottus’ Matthaeuskommentar (Beuron 1991) 654.

Addenda zum Quellenapparat : 50,149 f. q u i p lu s la u o ra t, p lu s m erced em a c c ip it: Hier. adu. Iouin. 2,22 (PL 23 S. 318C) ; 50,171 g ra u io ra p e c c a ta g ra u io ra lam enta d e sid era n ti Isid. syn. 2,24 (PL 83 S. 851A).

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