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Chronique Amérique du Nord (1979)

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AMÉRIQUE DU NOR D

Paul A. GAENG, A Study of Nominal Inflection in Latin Inscriptions . A Morpho-Syntactic Analysis . (" North Carolina Studies in th e Romance Languages and Literatures ", 182), Chapel Hill, 1977, 229 S .

G . verwendet das in den folgenden Inschriftensammlungen aufge-speicherte Material : E. Diehl, Inscriptiones Latinae christianae ueteres, Bd . 1-3 (1924-31) ; D. J. Vives, Inscripciones cristianas de la Espan a Romana y Visigoda (1942)' . Der Zweck der Arbeit wird S . 21 folgen-dermassen formuliert : " it has been our aim to determine the extent t o which this inscriptional material reflects the transformation of th e Classical Latin multi-case system into the eventual one-case system o f the Western Romance languages " .

Die Ergebnisse werden 184 ff. zusammengefasst. Wichtig ist u .a . , dass die Endung -usdes Nom . Sing. Mask. zwar in der Regel erhalten ist, dass es aber einige Belege für -u und -o gibt, und zwar besonders au s Rom und Süditalien (185) ; das mag mit einer frühen Schwächung de s -s in Italien zusammenhängen, s . meine Studien über die Sprache de r langobardischen Gesetze (1961) 130 f. Methodologisch wichtig ist G . s Bemerkung zur Form famulo statt famulus 62 : "The form famulo (einmal gegenüber 25 Belegen von famulus) may be the more signifi-cant since it occurs in a high frequency word and a stereotyped formula which a stonecutter would not be too likely to misspell, unless ther e existed a real conflict in his mind between the nominative and obliqu e cases . "

G . hat bereits eine andere Arbeit über lateinische Inschriften publi-ziert : An Inquiry into Local Variations in Vulgar Latin as Reflected i n the Vocalism of Christian Inscriptions (1968) . Einige der Schwäche n dieser Erstlingsarbeit, die ich in meiner Besprechung (Studia Neophilo-logica 45, 1973, 198 ff.) erwähnte, sind auch in diesem zweiten Buche z u beobachten . So verweist G . immer noch viel zu oft auf elementar e Lehrbücher statt auf wissenschaftliche Arbeiten (z .B . auf Allen & Greenoughs Grammatik, Lewis & Shorts Wörterbuch, Beesons Einfilh -I . Die Verwendung der Sammlung von Vives, die sich vielfach mit der Diehls überschneidet, wird S . 24 damit begründet, dass sie ca . 60 bei Diehl nich t vorhandene Inschriften aus Tarraco enthält . Da diese Inschriften für G . offen -sichtlich wichtig sind, fällt auf, dass er deren Ausgabe durch G . ALFöLDY, Die

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rung ins Mittellatein ; etwa 38,41,44,97,139) . Dafür vermisst man Ver-weise auf den Thesaurus linguae Latinae (z .B . 103 Anm . 125 bezüglic h der Form meserum statt mensum : sowohl Belegstellen wie Erklärun g finden sich im ThLL 8,746,61 ff.), auf Hofmann-Szantyrs Syntax (etwa 109 Anm . 144 : die Verwendung von retro als eine Präposition wird von H.-Sz . 247 besprochen) und Neue-Wageners Formenlehre (52 hätte die s Werk Bd . 1,36 ff. für die Formen der 1 . Dekl . auf-abuszitiert werden sollen).

In der zu bezprechenden Arbeit ebenso wie in der früheren ist G . s Statistik mit Vorsicht zu benutzen. So heisst es 160 : " our material give s clear evidence of this innovation (-drum für -um od . -ium im Gen . Plur. der 3 . Dekl .), pointing once again to the area of Rome as its foca l point . " Wenn man von den Belegen für mensorum absieht, die nach annorum gebildet wurden, handelt es sich um 11 Fälle, von denen 6 au s Rom stammen ; erstens sind diese Zahlen zu gering um irgendwelch e Schlüsse zu erlauben, zweitens sind die Inschriften aus Rom überhaup t viel zahlreicher als die aus irgendwelchem anderen Gebiet (s .G . 26), weshalb von vornherein zu erwarten ist, dass sich hier mehr Beleg e finden .

Man merkt es dem Stil bisweilen an, dass sich G . in der lateinische n Sprachwissenschaft nicht ganz sattelfest fühlt. 36 brauchte G . nicht al s Gewährsmann für den Ausdruck " the analytic tendencies of Vulga r Latin speakers " M . Pei zu zitieren ; der analytische Charakter de s Vulgärlateins ist ja allgemein bekannt . Naiv wirkt es, wenn G . 40 di e klassischen Regeln für in mit dem Akk. und in mit dem Abl . verzeich-net, ebenso wie wenn er 107 bemerkt : " prodesse takes the dative cas e in Latin grammar " . Wenn eine Erklärung sonnenklar ist, braucht sie nicht durch das Verb seem eingeleitet zu werden ; so etwa 159 Anm . 9 0 " mensium (statt mensum) seems to be built an the analogy of i-stems " .

Einige Einzelbemerkungen :

33 . Bei Diehl 702 prepositus mediastinorum de moneta oficina prim a kann moneta unmöglich ein Adjektiv sein, wie das G . Anm . 3 4 annimmt . Es handelt sich um " eine vierfach geteilte Münzstätte " (s o Hirschfeld, Die kaiserlichen Verwaltungsbeamten, 1905, 189), und ich möchte oficina als eine appositionelle Erläuterung von moneta auffas-sen.

36 f. wird behauptet, der Dat. Sing. der 1. Dekl. auf -(a)e sei immer erhalten . Aber 76 wird als Beleg für -u statt -a im Dat . Sing. der 2. Dekl. verzeichnet Diehl 3812 sibi comparauit .. . et Exuperu, collega ipsi. Ma n hätte natürlich in der Apposition collegae erwartet ; allerdings liess e sichcollegaals ein Beispiel für Nom. statt obliquer Kasus in der Appo-sition auffassen (Hofmann-Szantyr a .O. 28).

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43 wird merkwürdigerweise als Beispiel für -am statt -a im Abl . Sing . Fem. der 1 . Dekl .Vives303 tabernacula in gloriam trinitatis . . . aedificata angeführt . " for in gloria" fügt G. ausserdem hinzu, obgleich de r Gebrauch von finalem in mit dem Akk. sogar in G .s Wörterbuch vo n Lewis & Short notiert ist . Fehler wie die zwei zuletzt genannten

erschüt-tern das Vertrauen des Lesers in G .s Statistik ; s . auch unten .

53 . Als einen Beleg für Akk . statt Abl . im Plur . der 1 . Dekl . verzeich-net G . Diehl 4151B Maximina et Tigris sibi bibas fecerunt . In der Anm . 102 wird hinzugefügt : " Because of the preceding sibi, the form bibas. . . could also be considered a dative replacement . " Viel natürlicher ist es aber, die -as-Form als einen Nom . aufzufassen. Dieser Beleg wäre demnach den zahlreichen 46 ff. notierten Fällen mit -as statt -ae i m Nom . Plur. hinzuzufügen . 119 Anm . 173 wird die Verwendung des Nom . Plur . Mask . uiui in diesen Ausdrücken anerkannt und bespro-chen .

59 Anm . 4 . Zur Form antestis statt antistes s. Rez., Glotta 54 (1976), 121 .

67 und 106 wäre bezüglich des possessiven Dativs im Lateinischen und im Romanischen viel Literatur zu zitieren ; vgl . etwa Rez ., KZ 7 8 (1963), 64 ff., J . HERMAN, Omagiu lui A . Rosetti (1965) 375 ff. (zu den Balkaninschriften), Ilescu-Macarie, Revue roumaine de linguistique 9 (1964), 437 ff., LarsPALM,Laconstructionli filz le rei (1977) .

75 . Diehl 3400 spirito requiescenti karissimi amicorum omnium, praestatori bono pauperum. G. verzeichnet diese Stelle unter der Über-schrift " -i for -o" (im Dat . Sing . der 2 . Dekl . ; wegen karissimi) . Es ist aber nicht einzusehen, warum karissimi nicht als ein possessiver Genitiv aufgefasst werden kann ; die Verbindung von spiritus mit einem gen . poss . lässt sich oft belegen, z .B . bei Diehl 3394 A,B,3399,3401 etc. Ebda. Anm . 49 bemerkt G . : " the phrase amicorum omnium is somewha t puzzling . One would rather expect amico omnium in this case " . Warum nicht ` des Liebsten unter allen meinen Freunden ' ?

92 Anm. 97 " It. da from Lat . de ab or de ad. . . " Es steht seit langem fest, dass die Herleitung von da aus de ab die allein richtige ist, s . Sven-nung, ALMA 21 (1951), 55 ff.

94 Anm . 99 wird Vives 86 huic tumulo iacens zitiert. Zur Form huic statt hoc vgl . jetzt Gil und Rez, Cuadernos de filologia cic sica 10 (1976) , 279 .

136 f. wird als Beispiel für eine präpositionale Umschreibung eine s Genitivs angeführt Diehl 1806 episcopi Aratoris de sorore nepus. Wahr-scheinlich wurde die Konstruktion mit de gewählt, um zwei voneinan-der abhängige Genitive zu vermeiden .

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Deszendenten sollte neuere Literatur als Meyer-Lübkes romanisch e Grammatik zitiert werden . Vgl . etwa die in meinen Studien 245 ff. angeführte Literatur 2 .

162 Anm . 101 : Die Schreibungcompascerestattcompescereist woh l durch falsche Rekomposition (wegenpascere)zu erklären.

179 Anm. 4 " Cf. It . le mani, the only u-stem noun become o-stem that has retained its original feminine gender . " Auch sard . domo is t Fem .

182 . Zu rem für re s. auch D . Norberg,Beiträge zur spätlat. Syntax

(1944) 52.

Sources and Analogues ofOld English Poetry. TheMajorLatin Sources in translation, Translated by D . G . Calder and M . J . B . Allen . Totowa, New Jersey, 1976 .

Dieses Buch ist von zwei Anglisten geschrieben und für Anglisten, die sich mit altenglischen Texten beschäftigen, bestimmt . Als Latinist muss man es bedauern, dass es für nötig angesehen wird, für Studenten un d Professoren der englischen Philologie Texte aus dem Lateinischen z u übersetzen ; Calder und Allen trauen offensichtlich ihren Kollegen un d Schülern keine Lateinkenntnisse zu, und ihr Pessimismus wird leider oft berechtigt sein .

Das Buch wird hier deshalb angezeigt, weil es sonst wohl hauptsäch-lich nur den Anglisten bekannt werden wird . Es kann aber auch Stu-denten und Forschern auf anderen Gebieten, die des Lateinischen nich t mächtig sind, Hilfe leisten ; mehrere spät- und mittellateinische Text e werden nämlich hier zum ersten Male ins Englische übersetzt . Es folg t ein Verzeichnis der wichtigsten der übersetzten Stücke :

Alcimus Avitus, Carmina Buch 2 und Anfang des 3 . Buches ;Acta Andreae et Matthiae (nach dem Casanatensis ; hrsg. v . F . Blatt) ; Pseudo-Augustinus, Sermones 49,58,68,155,195 ; einige Gedichte de s Venantius Fortunatus (u .a . De excidio Thoringiae, ed . Leo, S . 271 ff.) ; Acta sancti Cyriaci(ed .Acta Sanctorum Maius, tom . I S. 445ff.) ; Gre-gorius Magnus, In evang . 10,29 ; Caesarius Arelatensis, Sermone s

57,58,151 ;Lactantius, DeavePhoenice ; Acta sanctae Julianae (ed . Act a SanctorumFebruarius, tom . II S .873 ff.) ; Alcuinus, Carmen 9 ; Physio-logus Latinus(ed . Carmody) S .40-46 .

Ein Wort der Warnung ist indessen am Platze. Es gibt viele, z.T. recht schwere Übersetzungsfehler . Es ist zu bedauern, dass die Überset-2 . Einige Ergänzungen : Das fem . Geschlecht von ital . domenica wird von Rohlfs,

IF

61 (1952), 198 Anm . zögernd auf griech . xuQ1.ax>1 zurückgeführ t (hierzu weiter Rez.,Archiv für das Studium der neueren Sprachen 211 (1974), 410) ;der Einfluss vondiurnumauf das Genus vondieswirdvonMalkiel,

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zer zur Erledigung einer Aufgabe, der sie nicht ganz gewachsen waren, nicht mehr sachkundige Hilfe bekommen haben .

BereitsPHEIFERin The Review of English Studies 28 (1977), 450 f . ha t

auf einige Fehler aufmerksam gemacht (z .B . S . 13 " the Heavenly Serpent " als Wiedergabe von aereus serpens statt ` brazen serpent ', wegen Vermischung von aereus und aereus ; S . 80 " grace of virtues " als Wiedergabe von gratiam virtutum statt ` gift of miracles ') . Es gib t viele andere . S. 48 lesen wir z.B . " . . . a man .. . studying the ways of th e world. He increased his estates with his wealth .. . " ; das Latein lautet : in saeculo studens diuitiis, multiplicauit agros, und die richtige englisch e Übersetzung wäre ` while in this world he tried to become wealthy, h e increased his estates . . . ' S . 53 heisst es von Jesus : " righteous on th e gibbet and innocent in the hostile torment " ; die letzten Worte geben in alieno tormentowieder, und das bedeutet ` in der Plage, die für ander e bestimmt war' und bezieht sich also auf das stellvertretende Leiden de s Gottessohnes. S. 205 werden am Anfang eines Alkuin- Gedichtes, i n dem einige Heilige um Hilfe gebeten werden, die Worte mecumferse pedesdurch " inspire the metre for me " übersetzt ; natürlich heisst dies nur ` come with me ' ; zu dieser Verwendung von pedem (pedes) ferre s. ThLL6 : 1,542,43 ff.

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